Kategorie: Verstärker Vorverstärker

Einzeltest: Burmester 099 DAC Pre Amplifer


Glänzende Zukunft

Stereovorstufen Burmester 099 DAC Pre Amplifer im Test, Bild 1
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Die Zeit ist gekommen. Und zwar die Zeit, in der die Produktgattung Vorstufe vorzugsweise digitale Quellen bedient. Richtig so, das können wir gut brauchen. Und wenn Burmester draufsteht, kann man sich von vornherein auf etwas Besonderes freuen.

Peripherie:



Digitale Quellen:


Marantz NA7004
Logitech Squeezebox Touch
Notebook Toshiba Satellite M30x,
Windows XP Home,
foobar2000,
HiFace Evo Ayon CD-1s


Endstufe:


AVM Evolution M3ng
Audionet


Lautsprecher:


German Physiks HRS120
KEF XQ40


Muss ich eigentlich vor der Beschreibung des Testobjektes noch etwas über Burmester erzählen? Eigentlich sollte der Name und die Marke jedem HiFi-Freund etwas sagen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie es noch nicht wussten: Das Berliner Unternehmen fertigt seit 33 Jahren (die erste Endstufe, die Dieter Burmester höchstpersönlich entwarf und baute, nannte sich 777 – Juli 1977 also) absolute Meisterstücke der HiFi-Kunst, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Immer noch entwickelt und baut man bei Burmester alle im Portfolio befindlichen Produkte – vom Lautsprecher bis zum CD-Player.

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Dieter Burmester war in letzter Zeit mehr als fleißig und hat dem bestehenden Programm einige neue Produkte hinzugefügt, die erkennen lassen, dass er natürlich ganz genau beobachtet, was der HiFi-Markt gerade braucht. Ein Beispiel ist die von meinen geschätzten LP-Kollegen unlängst getestete Phonovorstufe namens 100, die Burmesters Rückkehr in den wieder erstarkten Analog-Markt markiert. Und nun darf ich mit Freuden zur Kenntnis nehmen, dass man das sich im Aufbruch befindliche Digital- Lager in Berlin offensichtlich genauso ernst nimmt. 099 heißt die nagelneue Vorstufe, die mit Freuden auch digitale Quellen bedient und nach der Nomenklatur des Traditionsunternehmens im September 2009 den Ursprung ihrer geistigen Schöpfung findet.

Äußeres


Die 099 wird, wie übrigens alle Burmester- Komponenten, in Berlin handgefertigt. Ich war vor einer Weile dort und hab‘s mir angeguckt. Die Gewissenhaftigkeit und Professionalität der Berliner ist beeindruckend, so etwas sieht man tatsächlich nicht alle Tage. Das sind natürlich exzellente Voraussetzungen dafür, dass ich es mit einem perfekt laufenden HiFi-Kunstwerk zu tun habe. Eins muss man Burmester ja nun wirklich lassen: Rein optisch gestalten sie ihre High-End-Komponenten so, dass man sich quasi gezwungen fühlt, markenrein zu bleiben und alles von dieser Marke zu erwerben. Wenn das der Geldbeutel zulässt, ist das ja auch eine richtige Entscheidung, stehen die Komponenten der Berliner doch sowohl bei High-Endern als auch Technikinteressierten ganz hoch im Kurs. Die Chrom-Optik lässt zwar manchen Putzteufel verzweifeln, wenn alles schön gewienert ist, kann man seine Augen jedoch an der perfekten Chromoberfläche laben.

Inneres


Meine 099 hatte, das weiß ich seit meinem Besuch, schon ein paar Arbeitsstunden hinter sich. In Berlin lässt man nämlich alles, was das Haus in Kartons verlässt, erst einmal lange einspielen. Erstens müssen die werten Kunden dann nicht erst lange warten, bis sich die finale Klangcharakteristik sprichwörtlich eingebrannt hat, zum anderen kann man sicher sein, ein hundertprozentig funktionstüchtiges Gerät zu erwerben, denn was nach zig Stunden Volllast noch keine Bauteilefehler aufweist, ist mit großer Sicherheit technisch einwandfrei. Die technische Perfektion konnte ich in unserem Labor zu hundert Prozent bestätigen. Jeder einzelne Messwert, von Verzerrungen bis Rauschabstand, war im Grenzbereich dessen, was unser Messgerät erfassen kann und somit pieksauber. Messwerte sind immer das eine, Klang oft das andere, aber das Labor offenbart ja doch oft an irgendeiner Stelle Fehler – in diesem Fall eben nicht. Hätte mich auch stark gewundert, denn was ich mir da unter dem Deckel ansehen konnte, war vom Feinsten. Was da genau und im Detail passiert, kann ich leider nicht herausschälen, es sieht jedoch auf jeden Fall beeindruckend aus. Die Stromversorgung ist opulent, die Exzellenz der Halbleiter versteht sich für Berliner Produkte ja sowieso. Bleiben wir also bei dem, was man auf eine Feature- Liste schrieben kann, und das wird Ihnen zeigen, wie vielfältig ein so puristisch gehaltener Vorverstärker sein kann. Die beiden großen Drehregler an der Vorderseite täuschen nämlich etwas über den umfassenden Funktionsumfang der 099 hinweg: Diese Vorstufe ist voll konfigurierbar. Mithilfe der Fernbedienung lassen sich alle Eingänge separat einpegeln, die Abtastrate der digitalen Ausgänge festlegen oder ein fester Ausgangspegel einstellen, falls man den Vorverstärker als reine Schaltzentrale verwenden möchte. So kann man sowohl analoge als auch digitale Quellen auf dem denkbar geschicktesten Weg in eine hochwertige Vorstufe einspeisen, die nur wenige Eingänge hat.

Hinteres


Analoge Eingänge hat die 099 natürlich auch. Am liebsten sind ihr symmetrische Quellen, die per XLR angeschlossen werden. Die Besonderheit dieser Buchsen steckt wie so oft im Detail: Sie haben ein Loch in der Mitte, in das man 6,3er-Klinken einstöpseln kann. Wenn Sie jetzt gehässig unken, was denn das bitte nützen soll, sage ich Ihnen, dass der Packung Adapterstecker von Cinch auf Klinke beiliegen. So verpackt man sowohl RCA- als auch XLR-Anschlüsse geschickt in eine Buchse. Für ein Burmestergerät ungewöhnlich sind die, halten Sie sich fest, zwei Paar Cinchbuchsen, die in der analogen Ausgangssektion sitzen. Einer davon bedient vorzugsweise Kopfhörerverstärker, der andere gibt sein Signal ganz normal asymmetrisch an Endstufen weiter. Natürlich gibt es auch eine geregelte Kopfhörerbuchse, die Gott sei Dank so ausgelegt ist, dass sie nicht die normalen Ausgänge stummschaltet, wenn eine Klinke drinsteckt. Es ist nämlich lästig, immer hinter das Gerät greifen zu müssen, nur um die Kopfhörer herauszuziehen, wenn man wieder „normal“ Musik hören möchte. Neu bei Burmester ist die Möglichkeit, einen PC direkt an die Vorstufe anschließen zu können. Dessen Einrichtung läuft in der Praxis so unkompliziert ab, wie es nur geht: PC mit 099 per USB verbinden, kurz warten, bis sich der Treiber installiert hat, fertig. Spezielle Treibersoftware ist nicht nötig. Per USB sind maximal 48 kHz drin, was Besitzern einer (vorzugsweise verlustfrei) in Dateiform gebrachten CD-Sammlung natürlich völlig reicht. Wer mehr braucht, sollte sich nach einem entsprechend breitbandig arbeitenden USB-Transport umsehen und den per S/PDIF einspeisen, denn die „normalen“ Digitaleingänge der 099 verdauen weitaus mehr. Über die Toslink-Verbindung sind 96 kHz möglich, die elektrische Anschlussart bleibt bis 192 kHz am Signal. Den digitalen Ausgang wiederum kann man so konfigurieren, dass er entweder 96 oder 192 kHz herausgibt und natürlich auch ein internes Upsampling auf 192 kHz anwählen – wie sinnvoll das ist, zeigt sich später noch. Abgerundet wird die Anschlussvielfalt durch den Burmester-Link-Anschluss, der es ermöglicht, programmierbare Touchpanel-Fernbedienungen wie die von Crestron zu verwenden, um die Bedienung noch komfortabler zu gestalten. Da es mittlerweile eine sehr gute Crestron-Applikation für das iPad gibt, kann dies natürlich auch von Apples Tablet aus vorgenommen werden.

Klangliches


Ich bin immer ein Freund einer strammen Spielweise, einer starken Hand, die das Signal souverän führt. So gesehen muss ich mich outen: Diese Vorstufe spielt genau so, wie ich es mag, und zwar völlig entschlackt, glasklar, und im Sinne der Definition des Begriffs mit einem Maximum an Dynamik gesegnet. Zur Klärung: Dynamik ist der Abstand zwischen leisestem und lautestem darstellbaren Pegel und genau das ist es, was die 099 mit unglaublicher Selbstverständlichkeit aus dem Ärmel schüttelt. Während sie das tut, schält sie nebenbei das kleinste im Signal befindliche Detail heraus, versprüht eine Fülle von Details mit absoluter Präzision, das ist in der Tat richtig groß! Mein noch recht junges Alter bedingt eine gewisse Vorliebe für satten, tiefen Bass. Danke, auch das bekomme ich erfüllt. Die 099 liefert schwärzesten Tiefton, und zwar auf eine so subtile und doch unmittelbar spürbare Art und Weise, wie ich es nicht von vielen Vorstufen behaupten kann. Trotzdem ist sie natürlich nicht nur etwas für betuchte Frischlinge, diese Aufgeräumtheit ist mit Sicherheit etwas für jeden! Das Zuschalten des Upsamplings führt unter anderem zu einer Verstärkung des Stimmbereichs. Ein etwas ausdrucksstärkeres Auftreten, minimal mehr Druck war zu verspüren. Obwohl ich gar kein Anhänger des bedingungslosen Hochrechnens bin – in diesem Fall geht’s voll auf und bringt die Musik noch weiter nach vorn. Wer‘s zurückhaltender mag, kann es ja ausgeschaltet lassen. Interessant fand ich nur, dass dieser Effekt auch dann zu beobachten ist, wenn „normales“ CD-Material oder CD-Rips in 44,1 kHz zugeführt wurden. Meist funktioniert Upsampling ja nur so richtig gut, wenn man auf ganzzahlige Vielfache (88,2, 176,4 kHz) hochrechnet. Ich hatte nach all den wirklich anheimelnden Erlebnissen während meiner Hörtests völlig vernachlässigt, dass da ja auch eine USB-Buchse an der Rückseite ist, über die ich ja ganz komfortabel Musik vom Laptop schieben konnte. So gerüstet, spielte ich noch eine ganze Weile, kann allerdings nichts Neues berichten – die 099 spielt einfach wie der Teufel, und daran ändert auch ein PC nichts. Was mir aber im Kopf blieb, war die Freude darüber, dass ich die Möglichkeit hatte, Musik direkt vom Rechner abzuspielen. Tja, das macht die Burmester-Vorstufe noch zukunftssicherer, als sie ohnehin schon ist. Diese Vorstufe ist eine Investition in eine lange, wunderbare Zeit, in der Sie sich klanglich an der absoluten Spitze befinden.

Fazit

So und nicht anders wird meine Vorstellung einer Vorstufe erfüllt. Das ist in Sachen D/A-Wandlung und Signalaufbereitung mit die sicherste Bank, die ich kenne.

Kategorie: Verstärker Vorverstärker

Produkt: Burmester 099 DAC Pre Amplifer

Preis: um 5990 Euro

3/2011
Ausstattung & technische Daten 
Preis: 5990 
Vertrieb: Burmester, Berlin 
Telefon: 030 7879680 
Internet: www.burmester.de 
Garantie (in Jahre):
Abmessungen (B x H x T in mm): 482/93/345 
Eingänge: 3 x analog XLR/Klinke 
Ausgänge: 2 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit) 
Checksum: „So und nicht anders wird meine Vorstellung einer Vorstufe erfüllt. Das ist in Sachen D/A-Wandlung und Signalaufbereitung mit die sicherste Bank, die ich kenne.“ 
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Autor Christian Rechenbach
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Datum 18.03.2011, 11:59 Uhr
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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
  • hifitest.de/shop/
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