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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: AEC C-18
Alles nach vorn
Keine Ahnung, wie es Ihnen geht, aber für mich war AEC jahrzehntelang eine nur Insidern bekannte Marke, über die man sich hinter vorgehaltener Hand Wunderdinge erzählte. Bringen wir mal etwas Klarheit ins Dunkel
Das ist nicht das erste Mal, dass der Hersteller bei uns auftaucht. Da war vor rund zwei Jahren mal eine hoch interessante Vor-/Endstufenkombi, die im Hörraum nachhaltig zu überzeugen wusste. Obschon‘s den damals begutachteten Vorverstärker C-12 mit einer ausgezeichneten Phonosektion gibt, gibt’s mit der C-18 nunmehr eine noch aufwendigere externe Lösung, die es mit 4.200 Euro zu vergüten gilt. Bevor wir uns die Maschine näher ansehen, lassen Sie uns noch kurz die Unternehmenshistorie rekapitulieren: „Audio Engineering Components“ begann in den frühen Siebzigern als uramerikanisches Unternehmen. Ursprünglich baute man Components fürs Audio Engineering, sprich: Studiotechnik.
Und zwar vom Feinsten. Damals wie heute bestens in der US-Szene verwurzelt zeigte sich Hermann Hoffmann, Chef des Frankfurter Vertriebs „Audio Int‘l“ und langjähriger Importeur von Legenden wie Infinity (in der Vor-Harman-Zeit), G.A.S. (Great American Sound), Sumo, SAE – und so weiter. Wie genau „Hermann the German“, wie ihn die Branche weltweit nennt, vom Importeur zum Hersteller wurde, entzieht sich momentan meiner Kenntnis, irgendwann jedenfalls wurde AEC zu seinem persönlichen Refugium, in dessen Rahmen HiFi-Komponenten entstanden, wie sie seiner Meinung nach sein sollten: klanglich am Limit, langlebig und ohne die Notwendigkeit, alle paar Jahre gegen etwas vermeintlich Besseres ausgetauscht zu werden. Ist das nicht genau das, was wir alle wollen? Entwickelt wird derzeit in Italien, und Technikguru Giovanni Arigo zeichnet natürlich auch für die neue große Phonovorstufe von AEC verantwortlich. Es gibt, wie bei AEC üblich, eine 19 Zoll breite, schwarze Metallkiste in pragmatischer Aufmachung, der einzige Luxus ist das Chrom-Finish der vier Drehknöpfe auf der Front. Womit wir gleich bei einem zentralen Aspekt des Gerätes wären: Alles geht von vorne. Beginnen wir beim Drehknopfreigen ganz links: Hier kann zwischen den gleich drei zur Verfügung stehenden Eingängen umgeschaltet werden. Jeder Eingang kann alles, sprich: Eine Differenzierung zwischen MM- und MC-Anschlüssen findet nicht statt, was schon jetzt Rückschlüsse auf eine klassisch zweistufige Schaltungstopologie zulässt. Der zweite Schalter von links dient dementsprechend der Wahl der passenden Verstärkung. Da ist für jeden was dabei, auch für Tonabnehmer mit hoher Ausgangsspannung. Audio Int‘l vertreibt ja auch Decca-Abtaster, und die mögen da die treibende Kraft gewesen sein. Die letzte der fünf Stufen liefert knapp 60 Dezibel Verstärkung, das reicht für die allermeisten MCs sicher. Dann folgen zwei Kippschalter für die Netzspannung und das Stummschalten des Ausgangs. Letzteres ist kein purer Luxus, denn am Ausgang knackt’s ein wenig, wenn man die sonstigen Betriebsparameter verändert. Dagegen hilft der Muting-Schalter zumindest bedingt, denn bei dessen Betätigung tut’s das auch. Aber immerhin leise. Weiter geht’s im Drehschalterreigen: Fünf verschiedene Abschlussimpedanzen können angewählt werden: 47 Kiloohm für MM, 1 Kiloohm, 220 Ohm und 47 Ohm. Darüber hinaus gibt’s eine mit „External“ bezeichnete Position, bei der man wohl einen „Wunschwert“ zuschalten kann. Das geht über ein zusätzliches Paar Cinchbuchsen auf der Rückseite, die mit entsprechenden Widerständen bestückte Stecker aufnehmen sollen. Was bleibt, ist der Schalter ganz rechts: Der ist der Eingangskapazität im MM-Betrieb gewidmet. Es gibt entweder keine Parallelkapazität, 100, 220 oder 470 Picofarad. Betriebsbereitschaft signalisiert eine Leuchtdiode mittig zwischen den beiden Kippschaltern. Die ist ausnahmsweise mal rot – danke für den Verzicht aufs obligatorische Blau.Rückseitig gibt’s solide, mit dem Gehäuse verschraubte Buchsen: drei Paar für die Eingänge, eines für den Ausgang und eines für die Wunschabschlussimpedanz. Und eine Erdungsklemme. Unter dem Deckel herrscht zunächst erst einmal ziemlich viel Leere: Die Elektronik selbst steckt inklusive Stromversorgung auf einer Platine, die bequem auch in ein weniger als halb so großes Gehäuse gepasst hätte. Das allerdings hätte sich natürlich nicht in die Optik der anderen AEC-Geräte eingefügt. Die Schalter hinter der Front sitzen auf eigenen Platinen, die über Flachbandleitungen an die Verstärkerplatine andocken. Die armen kleinen Phonosignale müssen natürlich nicht die ganz Strecke zurücklegen oder gar durch die ganzen bösen Schalter, nein: Alles wird direkt auf der Verstärkerplatine mit Relais geschaltet. Und da es reichlich zu schalten gibt, kommen auch eine Menge Relais zusammen. Die eigentliche Verstärkerschaltung folgt gängigen Standards und arbeitet mit zwei integrierten Operationsverstärkern, die oben und unten am Rand der Platine ihr Dasein fristen. Dass diese in Sockeln stecken und die Platine selbst schwer danach aussieht, als wäre sie daheim im Keller des Entwicklers entstanden, führe ich einfach mal darauf zurück, dass es sich hier um ein Vorserienmodell handelt. Natürlich verzichtet man in der Serie auf poten ziell klangverschlechternde Steckfassungen für die Chips und leistet sich industriell gefertigte Leiterplatten. Das Netzteil sitzt mit auf der großen Platine und ist recht pragmatisch gemacht: Ein anerkannt guter Ringkerntrafo moderaten Kalibers liefert die Spannungen, die von zwei Standard- “Dreibeinern“ stabilisiert werden. Keine dicken Elkobatterien, keine geheimnisvollen diskreten Regelungen – einfach Industriestandard. Auffällig ist die Kondensatorbestückung im Verstärkerteil selbst: Hier gibt’s augenscheinlich Ausgesuchtes aus vergangenen Tagen, das klanglich anerkannt gut ist. Die Verstärkerchips – es sind übrigens in der ersten und zweiten Stufe die gleichen – stammen von Analog Devices und sind bewährte rauscharme Präzisionstypen. Ich muss gestehen: Ich war skeptisch. Technisch ist der C-18 nun nicht unbedingt die Neuerfindung des Themas Phonovorverstärker, und ich war auf einen brauchbaren, aber nicht eben aufregenden klanglichen Auftritt gefasst. Weit gefehlt. Die Maschine klingt so analog, wie es nur geht. Auf dem Teller rotiert das jüngste Soloalbum „Cass County“ des Eagles-Frontmanns Don Henley (wir berichteten in der letzten Ausgabe) und ich war ehrlich platt, was da aus den Lautsprechern kam. Die mal eben geschätzten Anschlussbedingungen fürs Atlas (220 Ohm, maximale Verstärkung) erweisen sich als völlig korrekt und ja, da war’s wieder, „mein“ Atlas – übrigens zurück von einem kleinen Erholungsurlaub in Japan: sahnig, geschmeidig, mit Schmelz und Herz. So komme ich auch prima mit Dolly Parton klar: Die Kombi stellt beide Gesangsparts des Duetts frei in den Raum, fein abgezirkelt, mit Grip und Ausdruck. Mitunter erinnert das tatsächlich an die großen Audio-Research-Phonovorstufen, mit denen ich in der Vergangenheit viele unvergessliche Stunden verbracht habe. Die AEC kann‘s natürlich auch mit anderen Abtastern, ihre Fähigkeiten sind jederzeit heraushörbar: ein satter, runder Bass, extreme Geschmeidigkeit in den Stimmlagen und einen sanften, aber sehr schön gezeichneten Hochtonbereich. Wunderbar.Fazit
Zwei Dinge zeichnen die AEC C-18 aus: Sie klingt überaus angenehm, warm und ge- schmeidig, positioniert aber prä- zise und korrekt. Die komplette Bedienbarkeit von der Front aus macht zudem die Einstellung zum Kinderspiel.Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker
Produkt: AEC C-18
Preis: um 4200 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Audio Int‘l, Frankfurt |
Telefon | 069 503570 |
Internet | www.audikron.com |
Garantie (in Jahren) | 2 Jahre |
B x H x T (in mm) | 493/95/353 |
Gewicht (in Kg) | ca. 7 kg |
Unterm Strich... | Zwei Dinge zeichnen die AEC C-18 aus: Sie klingt überaus angenehm, warm und geschmeidig, positioniert aber präzise und korrekt. Die komplette Bedienbarkeit von der Front aus macht zudem die Einstellung zum Kinderspiel. |