Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: NAD C 446


Einfach nur hören

Streaming Client NAD C 446 im Test, Bild 1
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Irgendwie war‘s ja an der Zeit, dass auch von NAD etwas zum Thema Streaming kommt. Das hat mir bis jetzt ein bisschen gefehlt. Ich will Ihnen auch gleich sagen, warum.

Peripherie:


Server: Asset-UPnP auf RipNAS Z500 Foobar2000 mit UPnP-Plugin auf Apple MacBook Pro, Bootcamp, Windows 7 Home
Vollverstärker: Calyx TI – Vorstufe: MalValve preamp 3
Lautsprecher: Audio Physic Avanti KEF XQ50

Die kanadische Firma NAD bedient seit Jahren die anspruchsvollen Aufsteiger der HiFi-Welt. Und das tun sie zu Recht nicht ganz erfolglos. Es lohnt sich halt, konstant hohe Qualität abzuliefern, irgendwann werden es einem die Kunden danken – NAD ist ein perfektes Beispiel dafür. Es war mir auch klar, dass irgendwann ein kanadischer Netzwerkplayer auf den Markt kommen musste. Der ist jetzt verfügbar und bereits ohne ihn vorher lange betrachtet zu haben ein interessanter Kandidat. NAD steht nun mal für ein stets hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, und wenn man das auf einen immerhin 800 Euro teuren Netzwerkplayer hochrechnet, kommt bereits auf dem Blatt Papier ein richtig tolles Gerät raus.

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Aber nun sollten wir dabei bleiben, die Realität zu betrachten und schauen uns den C446 – so hat man den Streamingclient getauft – von außen und innen an. In zwei Farbvarianten kann man den kanadischen Netzwerkplayer kaufen. Auf den Bildern sehen Sie die mir zur Verfügung gestellte Grafit-Version, seit Kurzem gibt es ihn auch in Titan- Optik. Optik und Abmessungen sind so gestaltet, dass Sie ganz einfach Ihren CD-Player abkabeln und gegen den 446 tauschen können, wenn Sie das wünschen. Natürlich darf er die bestehende Anlage auch ergänzen. Zunächst einmal sieht der C446 aus wie ein waschechtes NAD-Gerät. Das dezente Design hat mir schon immer gefallen, auf der Bedienfront sieht‘s äußerst sauber und aufgeräumt aus, das schwarze Display in der Mitte lässt sich für noch mehr Unauffälligkeit sogar noch dimmen. Wichtigstes Bedienelement ist ein schön großer Drehknopf, der nicht etwa die Lautstärke regelt, sondern der Navigation durch die Menüs dient. Auf diese Art hat man eine sehr schnell zu erfassende, flotte Bedienung implementiert. Die Wahl der Quelle übernehmen links neben dem Display angebrachte Taster, wobei die einzige extern anschließbare Quelle eine iPod-Dockingstation ist, die man unter dem Namen IP2 im Zubehör von NAD findet. Intern gibt es diverse Netzwerkfunktionen, den USB-Stick oder das Radio auszuwählen. Auf welchem Weg Sie an den täglichen Radiogenuss kommen, können Sie sich beim C446 aussuchen: Sie können ganz wie gewohnt den UKW-Tuner einschalten, auf das unerschöpfliche Angebot des Internetradiodienstes vTuner zurückgreifen oder, derzeit ganz modern und sicher zukunftsträchtig, DAB+ einschalten.

Stichwort DAB+


Bislang bildet das UKW-Radio neben den öffentlich-rechtlichen Angeboten je nach Bundesland auch einige private Sender ab. Bundesweit werden über UKW nur die Programme Deutschlandfunk und Deutschlandradio verbreitet. Mit der Einführung von DAB+ zum 1. August 2011 kann man jetzt erstmals auch bundesweit eine große Anzahl privater Radiostationen empfangen. Im Gegensatz zum analogen UKW können digital gleich mehrere Sender auf einem Übertragungskanal verbreitet werden. Dies sorgt nicht nur für günstigere Übertragungskosten, sondern vor allem für mehr Programmauswahl. Hierzu bedient sich DAB+ am Audiocodec AAC+, welcher im Vergleich zu MPEG weniger Datenrate bei effizienter Qualität ermöglicht. Jedem Anbieter bei DAB+ ist eine feste Übertragungskapazität zugeteilt. Diese privaten Anbieter strahlen mit Datenraten zwischen 50 und 72 kbit/s, der Deutschlandfunk sogar mit 128 kbit/s aus. Vorteil des DAB-Sendernetzes ist die Ausstrahlung im Gleichwellenbetrieb, also von mehreren Sendetürmen auf gleichbleibender Frequenz. Insgesamt 27 Sendeanlagen verbreiten seit Anfang August digitale Radiosignale. Dies entspricht einer technischen Reichweite von rund 40 Millionen Hörern. Im Endausbau sollen 110 Sender eine flächendeckende Versorgung gewährleisten. Zusätzlich zum bundesweiten Angebot mit insgesamt 13 Programmen beteiligen sich auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten an DAB+ und strahlen innerhalb ihres Verbreitungsgebiets nach und nach ausgewählte Programme im neuen Digitalstandard aus. Auch die bislang landesweit empfangbaren Privatsender wie Antenne Bayern oder Hitradio FFH sollen mittelfristig in ihren Verbreitungsgebieten über DAB+ zu hören sein. Wer sich genauer dafür interessiert: Auf unserem Blog (www.einsnull-magazin.de/en_blog/) habe ich unter „Service“ eine Liste der momentan bundesweit empfangbaren Radiosender mit Kurzvorstellung hinterlegt, die Sie über die einzelnen Sender informiert.

Stichwort Netzwerk


Nun ist der C446 kein Radioempfänger, sondern hauptsächlich ein Netzwerkplayer, weshalb dieser Funktion von meiner Seite besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Und ich kann Ihnen sagen: Seine UPnP-Schnittstelle ist exzellent geworden. Natürlich puffert auch der NAD eine Weile vor, bevor es losgeht, natürlich muss auch er sich dem untergeben, was ihm der Server vorgibt (Struktur, Playlists usw.), aber der NAD kann auch ein paar Dinge, die nicht selbstverständlich sind. Was ihn von Standardstreamern abhebt, ist beispielsweise seine Gapless-Fähigkeit. Gerade den Klassikhörern ist das wichtig, aber auch ein Live-Rockkonzert freut sich über kontinuierliche Wiedergabe ohne Aussetzer zwischen den Tracks. Wer so wie ich nach langer Zeit mal wieder Pink Floyds „The Wall“ am Stück durchgehört hat, weiß, wovon ich rede. Ebenfalls vorinstalliert ist der Musikdienst Last.FM, mit dem man sich quasi seinen ganz persönlichen Internetradiosender erstellen kann. Der Internetdienst erwartet nur Informationen darüber, ob das Musikstück dem eigenen Geschmack entspricht oder nicht und passt sich dementsprechend an. Dafür gibt’s dann auf der Fernbedienung extra eine „Like“-Taste, damit man im Laufe der Zeit ein maßgeschneidertes Programm bekommt, ohne viel Aufwand betreiben zu müssen. Einfach nur ja oder nein zu sagen ist als wenig anspruchsvolle Tätigkeit zu bezeichnen, so viel schafft man auch im tief in den Sessel versunkenen Zustand an einem sehr entspannten Musikabend. Der Last.FM-Dienst kostet, wenn man ihn auf einem Gerät wie dem 446 nutzen möchte, überschaubare 3 Euro im Monat. Vielleicht kann sich nicht jeder dafür begeistern, ich selbst habe großen Spaß daran entwickelt, dass die mir dargebotene Musik immer mehr meinen tatsächlichen Geschmack traf und ich dem Netzwerkplayer nach kurzer Zeit einfach komplett die Arbeit überlassen konnte. Die Highender unter ihnen werden vielleicht die Nase rümpfen, denn so ein Internetradiodienst schickt natürlich komprimierte Streams. So richtig Musik macht man über das eigene Heimnetzwerk mit unkomprimierten oder verlustfrei komprimierten Musikdateien. Bringt mich kurz zum Thema Hochbit-Downloads: Maximal 48 Kilohertz in 24 Bit Auflösung dürfen in den Dateien stecken, die per Streaming an den C446 geschickt werden, Highres-Aufnahmen gibt der Netzwerkplayer nicht wieder. Das wird eventuell mit einem Software-Update behoben, derzeit muss man sich auf das Hören von CD-Rips und einigen HD-Downloads in 48 Kilohertz beschränken. Die können sich übrigens in jeder Menge Formaten auf dem NAS befinden; FLAC, WAV, WMA (auch Lossless), MP3 und AAC werden unterstützt, die Apple-Formate bleiben außen vor – wenn man nicht so ein Hochleistungs-NAS hat, das die Musikdaten transkodiert. Dann gibt’s sowieso keine Probleme. Das Netzwerk ermöglicht zudem eine weitere Nettigkeit, die diesen Streamer aufwertet. Wer ein iPhone oder ein anderes Gerät hat, das mit UPnP-Renderern vom Schlage eines PlugPlayers bespielbar ist, kann die Lautstärkeregelung auf digitalem Wege vornehmen – zwar das ist mit Sicherheit nicht der Königsweg, so dass man zum Laut/ Leisestellen schon etwas Vernünftiges hinstellen sollte. Aber um mal eben leise stellen zu können, ist das völlig ausreichend.

Stichwort Klang


Wir sind beim Hören des NAD C446 angekommen. Mit dem schönsten Teil des Tests konnte ich extrem schnell loslegen, denn die Netzwerkeinrichtung ist ein Kinderspiel und nach einer Minute erledigt. Die Verbindung zum Verstärker habe ich ganz normal analog vorgenommen, um dem internen Wandler genau auf die Füße sehen zu können. Ganz klar: Der Klang rastet sofort ein. Er spielt satt und klar, es lohnt sich definitiv, die CD-Sammlung zu rippen, um sie über ihn wiederzugeben. Mit dem internen D/A-Wandler lässt es sich sogar so gut leben, dass die Forderung nach einer externen Lösung nicht aufkommt. Die verbauten Burr- Brown-Chips sind aus einer der obersten Schubladen des Halbleiterspezialisten – was Besseres haben viele DACs in einer Preisregion, die zum 446 passt, meist auch nicht verbaut.  In unserem Hörraum standen während des Hörtests ganz besonders üble Burschen in Form von zwei XXLKühlschrank- großen, mit 18-Zoll- Langhubchassis bestückten Subwoofern rum, deren IcePower-Module auch für direkt angeschlossene Lautsprecher nutzbar sind. Damit hatte ich die unglaublichste Tiefbassreferenz, die man sich vorstellen kann. Der NAD aber tat das Seinige: Der Kerl pumpt so viel Bassenergie in die Module – unglaublich gut ist das! Das volle Kontrastprogramm gab‘s ein paar Minuten später mit gut durchgepusteten Ohren und Mari Kodamas Piano Sonatas von Beethoven. Auf diesem Album spürt man, wie das Piano atmet und der NAD vermittelt das auch. Viel Bedacht, exzellentes Fingerspitzengefühl bei filigranen Tastenanschlägen, blitzschnell aufgebaute Dynamik – alles macht dieser Streaming-Client zu meiner vollen Zufriedenheit. Wenn er irgendwann noch hoch aufgelöstes Material wiedergeben kann, dann ist alles so befriedigend, wie es nur sein kann.

Fazit

"Der C446 ist eine Universalwaffe für moderne Leute, die einen allumfassenden Musikspieler suchen. Und die haben dann einen Klang im Wohnzimmer, der sich gewaschen hat“


Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: NAD C 446

Preis: um 800 Euro

4/2013
Ausstattung & technische Daten 
Preis: 800 
Vertrieb: Dynaudio, Rosengarten 
Telefon: 04108 41800 
Internet: www.nad.de 
Eingänge: 1 x LAN/WLAN , 1 x USB (Dateneingang) 
Ausgänge: 1 x S/PDIF Toslink 1 x analog RCA 
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Autor Christian Rechenbach
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Datum 15.04.2013, 11:58 Uhr
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