Die Frankfurter HiFi-Tage sind DIE Gelegenheit für einen ausgiebigen HÖRTEST. Nach über 20 Jahren treffen sich Musik- und HiFi-Fans wieder in Frankfurt, um sich einen Überblick über die neusten und angesagtesten Technologien zur hochwertigen Musikwiedergabe zu verschaffen.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Marantz M-CR611 Melody Media
Merry Melodies
Der Begriff Lifestyle-Anlage hat bei vielen einen eher faden Beigeschmack, denn insgeheim rechnet man hier immer mit schöner, aber sehr eingeschränkter Technik. Den Vorwurf lässt sich Marantz nicht gefallen.
Marantz steht schon seit langer Zeit für äußerst hochwertige, aber stets bezahlbar bleibende HiFi- und Heimkino-Geräte. Doch der Markt für Musikwiedergabesysteme hat sich seit der Einführung von Smartphones stark gewandelt. Brauchte man früher zwangsläufig eine große Anlage, bestehend aus einer Zahl verschiedener Komponenten, gibt es heute auch andere Möglichkeiten Musik zu hören. Außerdem haben sich auch die Wohngewohnheiten geändert, weshalb Unterhaltungselektronik mit deutlich weniger Raum auskommen muss.
Marantz geht mit seinen neuen Geräten der Melody-Serie mit der Zeit und bietet kompakte, vielseitige Geräte in modernem Design. Nun bleibt aber der Vorwurf, dass man es hier mit Designobjekten ohne technische Finesse zu tun hat. Dieser ist jedoch mit einem Blick in das Datenblatt des M-CR611 sofort aus der Welt zu schaffen. Hier werden alle möglichen Fähigkeiten und Optionen aufgelistet und man findet nur sehr wenige Einträge, bei denen kein Häkchen steht. So vereint der M-CR611, der mit dem deutlich griffigeren Namenszusatz Melody Media versehen ist, praktisch alle Geräte für die moderne Musikwiedergabe in einem einzigen, kompakten System. Klassische Datenträger können in Form von CDs abgespielt werden, die über eine dezent versteckte Schublade an der Front ihren Weg ins Gerät finden. Ein integrierter Netzwerkplayer verarbeitet Daten von angeschlossenen NAS, entweder über Ethernet oder auch kabellos über WLAN, wobei die Einstellung hier mit einem iOS-Gerät sogar vollkommen automatisch geschehen kann. Musik von Festplatten, USB-Sticks oder auch Mobilgeräten kann über USB-A-Buchsen an Vorder- und Rückseite ausgelesen werden, um sie dann vom integrierten Digital- Analog-Wandler verarbeiten zu lassen. Tablets, Smartphones und Laptops können außerdem bequem per unkomprimierten AptX-Bluetooth Musik an den M-CR611 senden, was dank NFC (Near Field Communication) sogar in Sekundenschnelle ohne Pairing vonstattengeht. Das integrierte Internetradio liefert Stationen aus aller Welt, während regionales Programm wahlweise über UKW, oder über die digitale DAB-Variante empfangen wird. Schließlich ist der interne Verstärker in der Lage, sämtliche Quellen, ebenso wie externe Geräte wie Fernseher oder SAT-Receiver, an gleich zwei unterschiedliche Lautsprecherpaare gleichzeitig zu senden. Ein mehr als prall gefülltes Paket also, das praktisch keine Wünsche offen lässt. Lediglich die Möglichkeit, einen Musikcomputer per USB-B anzuschließen, um so den DSD-fähigen DAC nutzen zu können, vermisse ich persönlich ein wenig. Nachdem aber nun eindeutig geklärt wäre, dass es sich beim Melody Media nicht nur um ein Dekoobjekt ohne echten Nutzen handelt, sollte man doch noch mal kurz über das Design des Gerätes sprechen. Schließlich sollen sich ja hier Technik und Optik ergänzen. Dank dem hochglänzenden Klavierlack erscheint der M-CR611 äußerst hochwertig, selbst wenn es sich beim Gehäuse nicht um Metall, sondern um Kunststoff handelt. Das hat aber auch den Grund, dass man keine zusätzlichen Antennen für WLAN oder Bluetooth braucht und damit die schicke Linienführung des Gehäuses nicht durch unansehnliche, abstehende Empfangsstengel zerstört wird. Anstelle eines simplen Quaders zeigt die Front die typischen Züge eines Marantz, während die leicht gewölbten Seitenteile ebenfalls der optischen Langeweile vorbeugen. Besonderer Hingucker ist aber klar die einstellbare Beleuchtung des M-CR611. Links und rechts neben dem großen Display befinden sich zwei senkrechte LED-Streifen, die entweder in Weiß, Blau, Orange oder Grün erstrahlen können. Das mag im Prinzip eine Spielerei sein, doch diese macht es umso einfacher, das Gerät entweder dezent ins Wohnzimmer einzufügen, oder sogar als Blickfang einzusetzen. Doch bei so vielen Funktionen, wie sie der M-CR611 bietet, ist auch die Bedienerfreundlichkeit ein wichtiger Faktor. Schließlich will man nicht jedes Mal erst ewige Zeit mit dem Suchen der benötigten Tasten verbringen. Auch hier zeigt sich der kleine Alleskönner sehr vorbildlich. Die Bedienung am Gerät erfolgt mit den verschiedenen Funktionstasten an der Front. Das Tastenfeld auf der linken Seite dient zur Navigation durch die Menüs, die auf dem gut ablesbaren, kontraststarken Display angezeigt werden. Unter den Tasten befindet sich hier auch extra ein Knopf zur Quellenauswahl. Auf der rechten Seite befndet sich ein ähnliches Bedienelement, das Abspielfunktionen wie Play/Pause, Vor/ Zurück und den Eject-Knopf des CD-Players beinhaltet. Darunter kann mit zwei weiteren Tasten die Lautstärke eingestellt werden. All das funktioniert genauso gut auch mit der beliegenden Fernbedienung, noch besser aber gestaltet sich die Bedienung mithilfe der passenden App für Smartphones und Tablets. Gerade für die Bedienung des Netzwerkplayers ist das kleine Programm namens Marantz HiFi-Remote die erste Wahl, auch wenn die Bedienung am Gerät hier äußerst flüssig vonstattengeht. Doch auf einem Tablet macht das Stöbern durch die eigene Bibliothek einfach mehr Spaß und ist dank eingeblendeter Coverbilder auch um einiges übersichtlicher als die bloße Textdarstellung auf dem Display. Neben dem Netzwerkplayer können auch alle anderen Quellen mit der App ausgewählt werden, inklusive der verschiedenen Radio-Varianten. Nur bei der Nutzung von Spotify, die mit dem M-CR611 auch möglich ist, muss man die App des Streamingdienstes benutzen und dort den Media Melody als Ausgabegerät auswählen. Andere Streamingdienste sind leider nicht integriert, sondern müssen per Bluetooth an das Gerät gesendet werden. Gerätespezische Einstellungen wie die Auswahl der Beleuchtung oder des Digitalfilters müssen am Gerät selbst gemacht werden, was allerdings nicht weiter stört. Zugriff auf die Klangregelung, die Höhen und Tiefen in 2 dB- Schritten um bis zu 10 dB verändert, gibt es aber auch von der App aus. Diese Klanganpassung kann man nutzen, um den eigentlich schön linearen Frequenzgang der M-CR611 ein wenig nach den eigenen Wünschen zu verändern oder an die jeweils angeschlossenen Lautsprecher anzupassen. Hier bietet der kleine CD-Receiver übrigens noch ein besonderes Feature. Anstelle von nur einem Satz Lautsprecherklemmen bietet die Rückseite des Gerätes, wie gesagt, gleich zwei Sätze der fest sitzenden Anschlüsse. Somit kann ein einzelnes Gerät genutzt werden, um zwei verschiedene Räume zu beschallen, wobei sich der Schalldruck jedes Raumes separat oder gemeinsam ändern lässt. An jedem der vier Kanäle liefern die Endstufen des kompakten Verstärkers genügend Leistung, um verschiedenste Lautsprecher anzutreiben. Im Messgerät ließen sich bei acht und vier Ohm Impedanz etwa 44 beziehungsweise knapp 57 Watt Leistung messen. Nutzer von etwas größeren Schallwandlern können diese Leistung auch nutzen, um ihre Lautsprecher im Bi-Amping-Modus zu betreiben. Hier hat wirklich jede Funktion Hand und Fuß. Auch im eigentlich wichtigsten Bereich, dem Klang, kann der Melody Media überzeugen. Pink Floyds „ e Division Bell“ wirkt überzeugend offen, räumlich und dreidimensional. Glasklar und frei von jeglichem Zerren oder Klirr ertönt hier das Saxofon in „Wearing the Inside Out“, bevor der gut wiedergegebene Gesang beginnt. Doch auch etwas rauere Klänge fühlen sich mit dem M-CR611 wohl. Bei der Wiedergabe von „Sonic Highways“ verschafft der Marantz der eigentlich stark komprimierten CD-Version sogar ein wenig mehr Dynamik. Hoch aufgelöste Alben, wie die 192-kHz-Variante von Mark Knopflers „Tracker“, fließen unheimlich geschmeidig aus den Boxen, während der sanfte Bass ein unaufdringliches Fundament für das detailreiche Gitarrenspiel bietet. Für ein All-in-one System liefert der M-CR611 ein erstaunlich ausgeglichenes Klangbild, das für alle Genres der Musik geeignet ist und damit hervorragend zum alltagstauglichen Charakter des Gerätes passt. Es gelingt Marantz mit dem M-CR611 also, sowohl schickes Design, nutzerfreundliche Bedienung, technische Finesse und schönen Klang zu kombinieren, was in diesem Preissegment wahrlich nicht alltäglich ist. Lifestyle muss also nicht mehr mit anspruchslos gleichzusetzen sein, denn wenn kompetente Finger am Werk sind, lösen sich die üblichen Vorurteile schnell in Luft auf. Hier bekommt man ein vielseitiges System, das Designfreunde und Musikfans gleichermaßen erfreuen kann.Fazit
Im M-CR611 wird praktisch alles, was eine gute Anlage braucht, in ein einziges, wirklich schönes Gerät gesteckt. Dass hier nicht nur was fürs Auge, sondern auch fürs Ohr geboten wird, versteht sich bei einer Firma wie Marantz ja eigentlich von selbst.Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage
Produkt: Marantz M-CR611 Melody Media
Preis: um 700 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis (EUR): | 700 |
Vertrieb: | D&M Germany, Osnabrück |
Telefon: | 02157 12080 |
Internet: | www.marantz.de |
Abmessungen (in mm) | 292/110/306 |
Eingänge: | 1 x Ethernet, W-LAN, |
Unterstützte Abtastraten: | Optisch: bis 96 kHz, 24 Bit; Ethernet und USB: PCM bis 192 kHz, 24 Bit; DSD64, 2,8224 MHz, 1 Bit |
Ausgänge: | 2 x Lautsprecher Stereo, |
checksum | Im M-CR611 wird praktisch alles, was eine gute Anlage braucht, in ein einziges, wirklich schönes Gerät gesteckt. Dass hier nicht nur was fürs Auge, sondern auch fürs Ohr geboten wird, versteht sich bei einer Firma wie Marantz ja eigentlich von selbst. |