Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFür die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Avid Diva II
Zweite Chance
Der britische Hersteller Avid hat sich zu einer festen Größe im Plattenspieler- Business gemausert. Und wo Erfolg ist, da entstehen Räume für Verbesserungen – wie beim Erfolgsmodell „Diva“
Es ist sehr selten, dass ein Hersteller tönender Preziosen auf seiner Webseite so deutliche Worte findet, und mir macht derlei Offenheit ein Produkt sofort sympathisch: Der ursprüngliche Avid Diva war eigentlich ein Wunschkind des damaligen japanischen Vertriebs. Selbigen gibt‘s nun nicht mehr und deshalb entstand jetzt ein Nachfolger für das Gerät, das, so Conrad Mas – der Chef des britischen Unternehmens – auch viel besser zur Philosophie der anderen Modelle passt. Angenehmer Nebeneffekt ist ein deutlich gesenkter Preis: Bei gleicher Ausstattung ging die Urversion für 2.550 Euro über die Theke, den neuen gibt‘s für 2.250.
Dass der Brite dabei einer echten Hungerkur unterzogen wurde kann man eigentlich nicht sagen; tatsächlich – da hat Conrad Mas zweifellos Recht – ist der neue Diva sogar viel mehr Avid als sein Vorgänger. Geblieben ist das reduzierte kompakte Design, das mehr oder weniger alle Avid-Plattenspieler auszeichnet. Conrad Mas baut ausschließlich Subchassis- Laufwerke, und schon deshalb kann er mit ausladenden und schwergewichtigen Aufbauten eher wenig anfangen. Dieses Subchassis ist eine der Schlüsselkomponenten jedes Avid-Plattenspielers, und das des Diva II unterscheidet sich ganz erheblich von dem seines Vorgängers. Dort nämlich diente eine massive runde Metallplatte als zentrales Bauteil; die trug das Tellerlager, die Tonarmbasis wurde über zwei Stahlstangen damit verbunden. Das Ganze ruhte, wiederum mit Stahlstangen verbunden, auf drei per Federmechanismus entkoppelten Füßen. Beim Diva II besteht das Subchassis aus einem Aluminium-Gussteil. Von oben sieht es in etwa pfeilförmig aus, an den drei Ecken der Pfeilspitze greift die Aufhängung, den Pfeilschaft bildet die Armbasis. Der Trick an diesem Teil besteht jedoch darin, dass es weit mehr ist als ein schnödes Blech, vielmehr handelt es sich um ein recht komplexes dreidimensionales, im Wesentlichen aus Dreiecken zusammengesetztes Formteil. Und wer damals im Physikunterricht aufgepasst hat, der hat mitbekommen, dass aus Dreiecken zusammengesetzte Konstruktionen immer besonders steif sind. Genau das ist auch hier der Sinn der Sache: Zwischen Plattenteller und Tonarm braucht man eine absolut unverrückbare Verbindung, auch mikroskopisch kleine Relativbewegungen zwischen beiden versauen den Klang. Dieses Problem löst sein Subchassis nachhaltig, weshalb es bei allen Avid-Laufwerken zum Einsatz kommt. Wo Einteiligkeit propagiert wird, da geht Flexibilität flöten und verständlicherweise kann man bei einer solchen Konstruktion nicht ohne Weiteres jeden beliebigen Tonarm montieren – der Ausleger dafür ist ja fester Bestandteil des Subchassis und muss ab Werk für den entsprechenden Arm vorbereitet sein. Das hat Conrad Mas gut gelöst, sein Ausleger passt für SME-Arme und solche mit Linn-Flansch – das sollte für hinreichend Flexibilität sorgen. Zwölfzöller gehen mangels Länge des Auslegers nicht, Regas aber schon, und genau so einer ziert auch unser Testgerät. Der RB300 bekam einen Klemmmechanismus auf den Leib geschneidert, der ihn bombenfest mit dem Diva II verbindet. Der Plattenteller besteht, und damit unterscheidet er sich nicht vom Vorgängermodell, aus schnödem MDF. Während beim Ur-Diva eine Acrylplatte darauf geklebt wurde, ist‘s hier eine Korkmatte, die für eine „bewusste mechanische Fehlanpassung“ in Sachen Resonanzableitung sorgen soll. Der Teller rotiert auf einem konischen Lager der unverwüstlichen Art; eine dicke Edelstahlachse, Keramikkugel und Saphir-Lagerspiegel sind die weiteren Zutaten an dieser Stelle. Der rund geschliffene Antriebsriemen arbeitet nicht auf den Telleraußenrand, sondern auf einen kleinen Metall-Innenteller. Wo wir gerade beim Antrieb sind: Die notwendigen Kräfte besorgt ein 24-V-Synchronmotor mit ordentlich Drehmoment, ein kräftiger Antrieb gehört elementar zur Avid-Designphilosophie. Dieser Motor steckt in einer bleischweren Metallhülse und steht halb unter dem Plattenteller; so schön kompakt geht‘s halt nur, wenn über einen Innenteller angetrieben wird. Der Motor bezieht seinen Strom aus einem hübschen Netzteilkästchen, das im Wesentlichen einen kleinen Ringkerntrafo und einen Kondensator zur Erzeugung der benötigten zweiten Motorphase beinhaltet; eine Steuerung der Drehzahl auf elektronischem Wege ist nicht vorgesehen. Das ist nicht weiter schlimm, denn in Grenzen geht das auf die hemdsärmelige Art: Über den Abstand zwischen Motor und Plattenspieler – und damit über die Riemenspannung – ist der Schlupf des Antriebsriemens einstellbar, was eine hinreichende Variation der Tellerdrehzahl erlaubt. Bleiben noch die drei Türme zur Laufwerksaufhängung; und hier ging Conrad Mas neue Wege. Die weiche Ankopplung des Subchassis obliegt hier nämlich nicht dem trickreich einstellbaren Federmechanismus, der den alten Diva und auch alle anderen Avid-Modelle zierte; hier kommt ein dreischichtiger Aufbau aus runden Elastomerplatten zum Einsatz: Jawohl, wiederum ist Sorbothan das Mittel der Wahl. Das patentierte Material ist in Sachen Dämpfung in der Tat schwer zu übertreffen, und seiner Aufgabe, den Plattenspieler möglichst effektiv von äußeren Einflüssen zu isolieren, kann es hier optimal nachgehen. Tatsächlich erwies sich der Diva II als wenig aufstellungskritisch und erfreulich trittschallunempfindlich. Das Einzige, was mir an dieser Anordnung etwas missfällt, ist das Fehlen einer Möglichkeit zur Höhenverstellung. Die Ausrichtung des Laufwerks in der Horizontalen muss also über die Stellfläche erfolgen. Glücklicherweise braucht man da keine allzu großen Klimmzüge machen, weil der Diva II ziemlich gerade ist, sprich: wenn der Unterbau im Wasser steht, dann tut‘s die Telleroberkante auch. Und wie klingt er nun, der neue Diva? Das kommt logischerweise zum nicht ganz geringen Teil auf den montierten Abtaster an. Der Rega-Arm unseres Probanden zeigt diesbezüglich wenig Sensibilitäten, so dass die ganze Riege unserer „einschlägigen Verdächtigen“ unter dem Headshell Platz nehmen durfte. Fest stand relativ schnell, dass der Avid auch für größere Kaliber an Tonabnehmern eine absolut adäquate Basis darstellt, und so war‘s leztlich das Jan Allaerts MC1B, das uns hier am besten gefi el. Wenn man andere noch halbwegs bezahlbare Plattenspieler wie den Rega P5 und den Pro-Ject Perspex zum Vergleich heranzieht, dann bildet der Diva II so etwas wie die gelungene Schnittmenge aus den Tugenden der beiden anderen: Er hat die Souveränität des Pro-Ject, sticht diesen in Sachen Lebendigkeit und Natürlichkeit aber aus und spielt fast so quirlig wie der Rega. Ganz eindeutig aber ist das das beste Ergebnis, das wir je von einem MDF-Teller gehört haben. Im Bass geht das erstaunlich tief und sauber, ohne irgendwie pappig oder kastriert zu wirken; das Timing stimmt auf den Punkt, es groovt, es swingt – nicht schlecht. Wer sich tonabnehmermäßig nicht ganz so weit aus dem Fenster lehnen will, dem sei hier wieder einmal das gute alte Denon DL-103 ans Herz gelegt. Der Diva II versteht es nämlich ganz hervorragend, dem alten Rundfunkklassiker zumindest in bisschen die Flügel zu stutzen und es bei aller Spielfreude nicht allzu grundtonlastig wirken zu lassen. Der Diva II ist ohne Zweifel ein mit Augenmaß entwickelter Plattenspieler, der mit Sicherheit genau das kann, was sein Entwickler ihm ins Pflichtenheft geschrieben hat. Und dabei stand mit größter Wahrscheinlichkeit: „Preiswerter, aber keinesfalls schlechter als die erste Version.“ Wenn Sie mich fragen – hat geklappt.Fazit
Operation gelungen. Der neue Diva ist günstiger als der alte und ganz gewiss nicht schlechter. Er klingt lebendig und spritzig, aber keinesfalls zu leicht und überschwenglich. Das ist einfach nur ein guter Plattenspieler, und zwar auch in Sachen Verarbeitung und Anfassqualität.Kategorie: Plattenspieler
Produkt: Avid Diva II
Preis: um 2250 Euro
Referenzklasse
Avid Diva II
45-2141
Zur 3. Dimension |
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Telefon | 040 53320359 |
Internet | www.audioreference.de |
Garantie (in Jahre) | 2 |
Ausstattung | |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 450/140/390 |
Gewicht (in Kg) | 6,5 |
Kurz und knapp | |
+ | exzellenter Klang / universell kombinierbar |
+ | + gute verarbeitung |
Klang | 1 |
Labor | 1,1 |
Praxis | 1 |
Klasse | Referenzklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |