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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Nordost Phonokabel
Norse by Nordost
Die kleine Verballhornung eines berühmten Filmtitels möge man mir verzeihen – es war gerade so wunderbar naheliegend. Außerdem – das können Sie mir glauben – ist ein Kabeltest durchaus keine so spaßige Angelegenheit: Die Unterschiede liegen nicht gerade auf der Hand
Sieben Jahre nach dem letzten Test von Nordost-Phonokabeln möchte ich diesen Artikel noch einmal mit dem Motto der in Neu-England angesiedelten Firma beginnen, das da lautet: „Science not Voodoo“. Ein sympathischer Ansatz in einem Teil der Branche, der sich oft mehr durch Wortreichtum denn durch technische Daten auszeichnet. Wie dem auch sei: Als Teil eines größeren Forschungs-Konsortiums konnte Nordost seriöse Grundlagenforschung betreiben und Leitungen entwickeln, die deutlich bessere physikalische Eigenschaften aufwiesen, als es bis dahin Industriestandard gewesen war. Das Flatline-Lautsprecherkabel ist eines der ersten Produkte der Firma und heute noch ein Verkaufsschlager.
Bis heute widmet man sich der steten Verbesserung der Produktlinie und versucht, in Sachen Kabel vorneweg zu marschieren. Zwei der drei versammelten Kabel hatten wir in der vorherigen Generation bereits hier – das Heimdall und das Frey, während das Topmodell Tyr – ebenfalls aus der Norse-Serie – dieses Mal nicht vertreten ist, sondern das günstigere Blue Heaven. Allen gemein ist in diesem Testfeld die Art der Anschlüsse: Tonarmseitig gibt es einen geraden DIN-Stecker von Clearaudio, phonostufenseitig ein Paar Cinchstecker (mit gefedertem Massekontakt bei den Norse-Kabeln). Die drei Kabel sind in unterschiedlichen Versionen zu bekommen: 5-polige SME-Kupplung auf Cinch (unsere Testexemplare), SME auf XLR und Cinch auf Cinch, wobei die beiden letztgenannten Varianten mit einem kleinen Aufpreis versehen sind, ganz einfach, weil ein Stecker mehr benötigt wird und dadurch auch das Konfektionieren etwas aufwendiger wird. Grundsätzlich sind die Nordost-Phonokabel mit einer Länge von 1,25 Metern vorkonfektioniert. Die Kabelfertigung bei Nordost verwendet ein Herstellungsverfahren mittels extrudiertem FEP (Fluoräthylen-Propylen), das wir besser unter dem Markennamen Teflon kennen. Unter hohem Druck und Temperatur wird dabei der noch flüssige Kunststoff durch eine Düse gepresst, der dadurch genau den Querschnitt dieser Düse annimmt. Durch Vakuumansaugung von außen wird das entstandene Hohlprofil davor bewahrt, wieder in sich zusammenzufallen und damit in Kontakt mit dem Leiter zu kommen. Mithilfe von Wasserkühlung erstarrt die Isolation in ihrer endgültigen Form. Bei Nordost verwendet man für die Topmodelle ein doppeltes Extrusionsverfahren – im ersten Schritt wird ein dünner FEP-Faden in einem Helix-Muster um den versilberten Leiter gewickelt, im zweiten Schritt wird um diese Konstruktion der FEP-Schlauch gelegt – fertig ist ein Kabel, dessen Isolation zu über 80 Prozent aus dem idealen Dielektrikum besteht, aus Luft. Beim im Verhältnis zu den beiden anderen einfacher (ohne den FEP-Faden) aufgebauten Blue Heaven verwendet der Hersteller Innenleiter mit viermal 0,51 Millimeter Durchmesser und ein Abschirmungsgeflecht, das ausgangsseitig auf Masse gelegt ist. Die Leiter selber sind aus hochreinem versilberten Kupfer und miteinander eng verwunden, um den Leitungsquerschnitt möglichst klein zu halten Bei Heimdall und Frey verwendet Nordost versilberte Solid-Core-Leiter der Stärken 0,41 Millimeter. Im Gegensatz zum Heimdall, dessen Leiter aus vier der Litzen besteht, verfügt das Frey über einen fünffachen Leiter. Alle Kabel können symmetrisch oder unsymmetrisch eingesetzt werden – das ist lediglich eine Frage der Steckerbelegung. Schon das „Einsteigermodell“ Blue Heaven Phono für 350 Euro zeigte im Vergleich zu den Standardkabeln eine spürbare Steigerung – gar nicht mal so sehr in Sachen Bandbreite oder Klangbalance. Was aber sofort herauszuhören war, ist die deutlich übersichtlichere Sortierung der musikalischen Geschehnisse, schärfere Kanten, ein klareres Bild. Und dies meine ich nicht nur in Sachen räumlicher Abbildung, sondern auch dynamisch: Feine Crescendi werden klar herausgearbeitet, während große Dynamikattacken jetzt zu ihrem Recht kommen, wo vorher immer der Eindruck von Kompression vorhanden war. Vor allem als Nachrüstkabel für klassische Plattenspieler, von denen ich ja einige besitze, macht sich das Blue Heaven ziemlich gut: Dass die alten Schätzchen Potenzial haben, habe ich ja immer gewusst, dass sich das aber auf einem so hohen Niveau umsetzen lässt, hat mich dann doch überrascht. Das Umstecken auf das 200 Euro teurere Heimdall 2 brachte noch einmal etwas mehr Luft in die Angelegenheit – während sich dynamisch die Verbesserungen in Grenzen hielten, wurden die Konturen noch einmal klarer, die Strukturen im Raum deutlicher. Das war jetzt schon Musikhören auf ganz hohem Niveau, mit dem man sehr gut leben kann. Das Frey 2 konnte sich zunächst auch nicht so recht entscheiden, wie es seinem Stallkollegen beikommen sollte – in Sachen Detailtreue, Frequenzumfang und Raumabbildung nehmen sich die beiden immerhin 200 Euro auseinander liegenden Kabel nichts. Erst, als die Wellen rauer, das abgespielte Material dynamischer wurde, konnte das Frey 2 dann doch davonziehen. Was hier noch einmal möglich ist, kann wirklich faszinieren – gerade bei Aufnahmen, die nicht dem inzwischen ja leider so üblichen Kompressionswahn unterworfen sind, zieht das Frey alle Register und lässt im wahrsten Sinne des Wortes kein Auge trocken. Das reißt förmlich den Staub von so manch unterschätzter Klassikplatte hinunter, die auf einmal ein Feuerwerk dynamischer Expressivität abbrennt, dass es einem angst und bange um die Lautsprecher wird. Aber ganz ehrlich: So bange dann auch nicht, dass ich leiser gedreht hätte – den Spaß will man sich ja dann doch nicht entgehen lassen.Fazit
Die drei Nordost-Phonokabel sind alle in ihrer Preisklasse echte Favoriten – das Blue Heaven ist ein solider Tipp für den Aufsteiger. Mit dem Heimdall 2 kann der Pop- und Rockhörer zufrieden hören, während der Freund höchstwertiger dynamischer Aufnahmen mit dem Frey 2 einen Partner fürs musikalische Leben gefunden hat.Kategorie: Phonokabel
Produkt: Nordost Phonokabel
Preis: um 349 Euro
45-2158
Zur 3. Dimension |
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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Telefon | 0 64 34 50 01 |
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