Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPhonokabel Cardas Clear Beyond Dual Phono
Kleinstsignal-Highway
Beim Thema Kabel bin ich gerne ein bisschen vorsichtig. Von daher ist die Beschäftigung mit einer so extremen Leitung wie dieser hier auch für mich ein Experiment mit ungewissem Ausgang.
Bringen wir’s hinter uns: Hier geht’s um eine Leitung zwischen Tonarm und Phonovorstufeneingang, für die 6100 Euro zu entrichten sind. Die Anzahl der HiFi- Fans, die angesichts einer solchen Preisgestaltung am Geisteszustand aller Beteiligten zweifeln ist nicht klein, und das kann ich gut verstehen: Wie um alles in der Welt sollen zweimal gut ein Meter Draht, ein bisschen Kunststoff und eine Aluminium dose ein solches Preisschild rechtfertigen? In diesem Falle verkneife ich mir mal eine seitenlange Litanei über Inflation, Lieferkettenprobleme, die „Verwertungskette“ im HiFi-Business, Handarbeit bei winzigen Stückzahlen und etliche andere Dinge, die am Ende zu solchen Listenpreisen führen. Ich seh´s Ihnen nach, wenn Sie jetzt kopfschüttelnd weiterblättern.
Es mögen jedoch ein paar Zeitgenossen unter Ihnen sein, die das Preisschild nicht schrecken würde, wenn die Leitung so etwas wie einen klanglichen Gegenwert bieten würde. Um das herauszufinden, haben wir uns heute hier versammelt.Aufbau
Das Clear Beyond Dual Phono ist ohne Zweifel eine besondere Leitung. Das auffälligste Detail dürfte seine Zweiteilung in ein recht zartes Anschlusskabel an der Tonarmseite und zwei ziemlich imposante Strippen an der Verstärkerseite sein, den Übergang bildet ein kleines schwarzes Aluminiumkästchen. Die Idee ist konsequent und richtig, weil sich die Anschlussdose an geeigneter Stelle am Rack anschrauben oder ankleben lässt. Damit entlastet man den Tonarm vom großen Teil des Gewichtes der imposanten Leitung, was eine ausgezeichnete Idee ist. Nicht nur die Länge der Leitung ist in 25-Zentimeter-Schritten wählbar, auch die Konfektionierung beider Enden: tonarmseitig gibt’s Stecker nach SME-Standard in gerader oder gewinkelter Form, am anderen Ende XLR- oder RCA-Stecker. Alle Verbinder fertigt Cardas selbst. Bei der symmetrischen Variante kann man sich gar die Polarität aussuchen.
Die beiden 13 Millimeter durchmessenden Leiter stecken in einem Mantel aus „Alcryn“ im typischen Cardas-Blau. Dabei handelt es sich um einen nicht näher spezifizierten Kunststoff aus der großen Gruppe der thermoplastischen Elastomere. Als Leitermaterial setzt Cardas konsequent auf Kupfer und verwendet einen ziemlich komplexen Aufbau mit diversen Hohlkörpern als Dieelektrikum und im goldenen Schnitt gestuften Leiterabmessungen und -abständen. Diesen Aufbau hat der Hersteller über mehr als 25 Jahre immer weiter verfeinert. Produktlaufzeiten bei Cardas sind lang, man treibt angenehmerweise nicht jedes Jahr eine neue Sau durchs HiFi-Dorf. Mit 112 Picofarad pro Meter ist die Leitung recht hochkapazitiv, was bei Anwendungen mit MC-Abtastern keinerlei Rolle spielt, für MMs jedoch ein bisschen zuviel des Guten sein könnte. Der mechanische Aufbau geriet extrem stabil, wodurch Vibrationen durch Luftschallanregung auf ein Minimum reduziert werden. Für zusätzliche Stabilität zwischen den beiden dicken Leitern sorgen zwei verschiebbare Abstandshalter. Man sollte sie so einstellen, dass der Abstand zwischen beiden Leitern überall möglichst gleich ist.
Anwendung
Wer sich ernsthaft für eine so extreme Leitung interessiert, sollte sich im Vorfeld gut überlegen, was für eine Variante er braucht. Ein solches Kabel nimmt kein Hersteller einfach aus dem Regal, es wird auftragsgebunden gefertigt – fragen Sie im Zweifelsfalle beim Vertrieb nach und widerstehen Sie dem Impuls, bei der Länge zu knapp zu ordern.
Klang
Kein Kabel versetzt bei der Wiedergabe Berge – auch dieses nicht. Unter geeigneten Voraussetzungen allerdings kann es den Klang Ihrer Kette aber ein merkliches Stück voranbringen. Vorausgesetzt, die Anlage ist in der Lage, so etwas auch aufzulösen, was beileibe nicht in jedem Falle so ist. Ich wollte zunächst möglichst viele diesbezügliche Eventualitäten vermeiden und entschied mich dafür, dem Clear Beyond Dual Phono zunächst per Kopfhörer zuleibe zu rücken. Die Signale lieferte das fantastische Lyra Etna Lamda, über das es an anderer Stelle zu lesen gibt (LP 3_24). Nun habe ich keine größere Auswahl an „amtlichen“ Vergleichsleitungen zur Auswahl, nur diverse Selbstbauten, das eine oder andere originale SME-Kabel und einen pinkfarbenen Klassiker von Jelco. Und, so leid es mir tut – keine dieser Leitungen kann dem Cardas das Wasser reichen. Zuerst fällt der viel schwärzere Hintergrund auf, vor dem das Geschehen stattfindet. Das sorgt für eine deutlich realistischere und entspanntere Atmosphäre, in der man einfach näher dran am Geschehen ist. Sehr gut nachzuvollziehen mit der aktuellen Lieblingschanteuse der Audiophilen, der Norwegerin Anette Askvik. Die Cardas- Leitung holt das zarte Organ der Dänin einfach besser aus dem Geschehen heraus als alles Andere, was ich zum Vergleich anstöpsele. Die Klavieranschläge zerplatzen ganz zart und flüssig, wirken aber mitnichten kraftlos. Die Stimme sitzt perfekt proportioniert und positioniert und hat eine bestens nachvollziehbare Kontur. Tonale Eigenarten kann ich der Leitung nicht zuordnen, solch schnöden Dingen enthebt sie sich schlicht. Man kann sogar mit schnödem 80er-Pop à la Tears for Fears nachvollziehen, dass das Cardas etwas Besonderes ist. Beim Klassiker „Eveybody Wants To Rule The World“, der klanglich sicherlich kein großes Highlight ist, fällt die schöne Zeichnung sogar im Achtziger-Plastikschlagzeug auf. Die Stimmverständlichkeit ist einfach besser und das Organ steht merklich deutlicher vor dem Rest des Geschehens platziert. Kann ich jetzt ohne diese Leitung nicht mehr leben? Zum Glück kann ich, sogar mit recht geringen Entzugserscheinungen. Aber ich will nicht ausschließen, dass sich im ein oder anderen Moment nicht eine ganz leicht schmerzhafte Erinnerung daran manifestieren wird, dass da an der einen oder anderen Stelle noch was ging.
Fazit
Natürlich ist ein Phonokabel für soviel Geld vollkommen verrückt. Aber man muss anerkennen, dass es wirklich herausragend gut klingtKategorie: Phonokabel
Produkt: Cardas Clear Beyond Dual Phono
Preis: um 4600 Euro
Natürlich ist ein Phonokabel für soviel Geld vollkommen verrückt. Aber man muss anerkennen, dass es herausragend gut klingt.
Cardas Clear Beyond Dual Phono
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