Von Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie Norddeutschen HiFi-Tage finden 2025 im Hotel Le Méridian Hamburg direkt an der Alster statt. Am 01.02.2025, von 10–18 Uhr und am 02.02.2025, von 10–16 Uhr können Interessierte bei freiem Eintritt durch die Vorführungen und Showrooms schlendern.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenSystemtest: Weiss Engineering MAN 301, Klangwerk Ella
Glaubensbrüder
In unserem südliche Nachbarland entstehen seit jeher Produkte aller Art, die mit der Präzision des berühmten Schweizer Uhrwerks gesegnet sind und durch hohe Qualität glänzen. Dadurch haben auch HiFi-Geräte aus dem Alpenland ihren ganz eigenen Charme.
Die beiden Unternehmen-Klangwerk und Weiss Engineering präsentieren sich gern gemeinsam auf Messen und anderen Hörveranstaltungen. Sie passen ja auch gut zusammen. Der eine hat die Schallwandler, der andere die dazu passende Elektronik. Vom Konzept her ist das für ein Magazin wie EINSNULL ein gefundenes Fressen, weshalb wir genau die Kombi herausgesucht haben, die Weiss und Klangwerk so gerne präsentieren.
Die Elektronik
Daniel Weiss ist im Tonstudiobereich eine echte Hausnummer. Er bestückt die renommiertesten Studios mit seinen DACs, A/D-Wandlern, Limitern und FireWire-Interfaces. Das geballte Wissen steht glücklicherweise auch privaten Musikfreunden zur Verfügung, Weiss bedient speziell die Computer-Audiophilen mit technisch perfekten Wandlern.
Die Lautsprecher
Die passenden Lautsprecher zum Weiss MAN haben wir gleich mitbestellt, sie hören auf den Namen Klangwerk Ella. Passend bedeutet in diesem Fall nicht nur, dass Klangwerk-Inhaber Markus Thomann mit Daniel Weiss freundschaftlich verbunden ist, natürlich guckt man bei der Entwicklung der eigenen Produkte ab und zu einmal auf die Gerätschaften des anderen. Daher handelt es sich bei den Ellas um Aktivlautsprecher, die ja mit dem vorstufenbestückten MAN zusammen eine komplette Anlage ergeben. Die Ella ist weiterhin das, was man eine wohnraumtaugliche Box nennt. sie ist mit nur minimal mehr als 1,10 m Höhe und 20 cm Breite eine recht zierliche Erscheinung – jedenfalls ist sie das genaue Gegenteil der in Ehefrauenkreisen weithin gefürchten High-End-Box im Kleiderschrankformat. Auch ist sie in modernes Weiß gehüllt (auch in Schwarz erhältlich) und lässt den Betrachter mit ihrer schmal zulaufenden Spitze viel eher an Klangskulptur als an Lautsprecherbox denken. Technisch gesehen haben wir ein Zweiwegesystem vor uns, allerdings kein normales. Pro Box kommen drei 15-cm-Tiefmitteltöner zum Einsatz, die wie die 25-mm-Hochtonkalotte vom renommierten französischen Hersteller Audax bezogen werden. Die 15er arbeiten mit den berühmten Aerogel-Membranen, der Audax-Interpretation einer leichten (weil luftgefüllten), dennoch steifen High-End-Membran. Diese Membranen eignen sich perfekt für Tiefmitteltöner, weil sie im Bassbereich stabil genug sind und bis in den Hochton sehr resonanzarm laufen. Bei den beiden seitlich angeordneten Tönern handelt es sich, wie bereits angedeutet, nicht um Seitenbässe, vielmehr bekommen alle drei 15er-Treiber identisches Signal. Das mag auf den ersten Blick abwegig erscheinen, ergibt bei näherer Betrachtung jedoch durchaus Sinn. Das Tiefmitteltontrio ist nämlich in gleichen Abständen zum Hochtöner angeordnet, so dass bei allen dreien ein sauberer Übergang zum Hochtöner möglich ist. Durch die Anordnung ergibt sich weiterhin ein viel gleichmäßigeres Abstrahlen in den Raum, und zwar bis in den Mittelton – normalerweise nicht gerade die Paradedisziplin eines im Vergleich zum Hochtöner relativ großen Tiefmitteltöners. Hier sind auch die recht kleinen Membran-Durchmesser der Ella ein Vorteil. Auf der anderen Seite addieren sich die drei Tiefmitteltöner für die Basswiedergabe zu einer Tieftoneinheit, die es bei der Membranfläche mit einem 20-cm-Chassis locker aufnehmen kann. Der Hochtöner der Ella ist mit einer beschichteten Magnesiummembran bestückt, auch hier wird ein günstiges Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht offensichtlich großgeschrieben. Zwar enthält sich auch die harte Audax-Kalotte nicht einer deutlichen Membranresonanz oberhalb von 20 kHz, doch gehörte Audax bereits vor 15 Jahren zu den (wenigen) Herstellern, die hervorragend klingende Metallkalotten bauen konnten – im Jahr 2012 sollten sie das also nicht verlernt haben. Das Gehäuse der Ella bedient sich eines Materialmixes aus MDF und Creanit, wobei Letzteres wiederum auf halbem Wege vom Kunststoff zum Stein anzusiedeln ist. So lässt sich die leicht geneigte und gewinkelte Front aus Creanit ganz prima mit dem MDF-Korpus verbinden, so dass ein hochstabiles und gut gedämpftes Gehäuse entsteht. Die hellgraue Nextel-Oberfläche in Verbindung mit der weißen Creanit-Schallwand tut schließlich ihres zum überaus hochwertigen Erscheinungsbild der Ella dazu. Die Ella steht auf einem kurzen Sockel, der dazu genutzt wird, die Bassreflex-Kanäle zu tarnen; diese münden als Schlitze rechts und links unten an den Seitenwänden. Die Elektronik gibt sich hochwertig und großzüg bestückt. Ein potenter Ringkerntrafo ist locker für 150 Watt Stromaufnahme gut, das sollte für eine Box wie die Ella zweimal reichen. Das Besondere an der Verstärkerschaltung ist das vollkommen analoge Konzept, das in unseren Zeiten schon fast wieder exotisch ist. Statt auf die unerschöpfliche Funktionsvielfalt eines digitalen Soundprozessors setzt man bei Klangwerk aus klanglichen Gründen auf diskret aufgebaute analoge Filter. Das erfordert natürlich etwas höheren Aufwand bei der Auslegung der Filter, wenn man dem Anspruch an ein phasenrichtiges und amplitudenlineares Verhalten gerecht werden will, aber es geht. Demzufolge gerät die Elektronik bei der Ella deutlich größer als bei digitalen Lösungen und es gibt auch weniger für den Benutzer einzustellen (und damit falsch zu machen). Außer dem obligatorischen Gainregler zur Anpassung der Empfindlichkeit an beliebige Vorverstärker gibt es nur ein weiteres Poti, das den Bassbereich unterhalb von 300 Hz abkippen lässt, so dass sich die Ella auch wandnah platzieren lässt. In Voll-Auf-Stellung produziert die zierliche Box mehr als genug Bass, so dass hier ganz nach persönlichem Geschmack geregelt werden kann. Womit wir übergangslos in den Klangcheck rutschen, den wir auch mit dem wunderbaren Vorverstärker „830“ aus dem Hause Lindemann durchgeführt haben, um die Ella auch losgelöst vom Weiss MAN zu betrachten. Ich muss sagen, es fällt schwer, der Ella einen Klangcharakter zuzuordnen, denn sie hat annähernd keinen. Sie spielt im besten Sinne vollkommen neutral. Ganz klar der richtige Lautsprecher für Leute, die hören wollen, was wirklich auf der Aufnahme drauf ist. Die Ella lässt nichts weg und fügt nichts hinzu, irgendwelche Frequenzbereiche als besonders gelungen hervorzuheben verbietet sich auch nach längerer Hörsession. Der Hochtonbereich gerät sehr wohl prägnant, was mit einer immensen Detailfülle einhergeht, jedoch niemals aufdringlich oder hart. Die Stimmwiedergabe erfolgt einfach nur präzise, die Musik erklingt über die Ella sehr authentisch und die Box gibt dem Hörer die Gewissheit, ganz nah dran zu sein. Ganz besonders kann der Bassbereich gefallen, der vielleicht doch ein kleines Extralob wert ist. Gerade ob der Kompaktheit der Ella lässt die Tieftonwiedergabe beim Hörer die Augenbraue hochschnellen. Schön kompakt gerät der Bass und nicht im Mindesten aufgeweicht. Präzise Bassdrums mit genau der richtigen Dosis Wucht, dass sie nicht übertrieben klingen, prädestinieren die Ella für Liebhaber einer „vollwertigen“ Wiedergabe. Der zierliche Lautsprecher füllt akustisch problemlos auch größere Wohnzimmer. Problemlos ist auch das Stichwort bei der räumlichen Wiedergabe. Ohne großes Aufhebens löst sich der Klang von den Lautsprechern und füllt wie selbstverständlich den Raum. Ganz ehrlich, das hätte ich so auch nicht von einem hochklassigen Lautsprecher erwartet, die Ella spannt perfekt den Bogen von einem designerischen und alles andere als klobigen Erscheinungsbild zu einer überaus souveränen Klangvorstellung. Isoliert betrachtet gibt sich der MAN301 als echter Weiss: Souverän, absolut neutral und extrem fein zeichnend. Passend zum Klangcharakter der Ella liefert er eine fehlerfreie Wiedergabe, verleiht jedem Eckchen des Frequenzbereiches Ausdruck und erzeugt einen virtuellen Raum, der sensationell ist. Dieses Gespann ist zwar kein Schnäppchen, doch ist es der blanke Wahnsinn, was die beiden im Hörraum anstellen. Wenn man sich dabei auf der Zunge zergehen lässt, was für ein dezentes, kompaktes Setup das ist, das vor einem steht, ist man dann noch umso mehr angetan von dem Auftritt. Das sind Partner, die sich perfekt die Bälle zuspielen und sowohl das moderne Wohnraumambiente bereichern als auch die anspruchsvollen Ohren eines jeden Hörers befriedigen. Die Schweizer, bis ins Detail ausgefeilte Dinge schaffen, das können sie halt.
Kategorie: Netzwerkplayer
Produkt: Weiss Engineering MAN 301
Preis: um 10000 Euro
Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Klangwerk Ella
Preis: um 13800 Euro
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Vertrieb: | WOD Audio, Nidderau |
Telefon: | 06187 900077 |
Internet: | www.wodaudio.de |
Eingänge: | 1 x S/PDIF TosLink |
Ausgänge | 1 x AES/EBU |
Paarpreis | 13.800 |
Vertrieb | Klangwerk, CH-Zürich |
Telefon | +41 (0) 43 8184490 |
Internet | www.klangwerk.ch |
Abmessungen (B x H x T in cm) | 216/1130/190 |
Eingänge | 1 x analog XLR |
Funktionen | Empfindlichkeiten, Bässe (+2 ... - 8dB) |