Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: QAT MS5
Glänzende Aussichten
In China werden ganz viele der Geräte gebaut, mit denen wir alle tagtäglich unsere Musik abspielen. Das ist allgemein bekannt. Weniger bekannt sind leider die Firmen aus Fernost, die von der Entwicklung bis zur Fertigung alles in die Hand nehmen und unter eigener Marke herausbringen. Eine davon ist QAT und ein Kernprodukt von ihnen ist der MS5.
Peripherie:
Enstufen: Lindemann 858
Lautsprecher: Klang+Ton "Nada", Klangwerk Ella
Grundsätzlich gibt es im digitalen Audiosegment drei Fraktionen. Zum einen gibt es die Leute, die es vorziehen, Compact Discs in einen hochwertigen CD-Player zu stecken, die anderen archivieren ihre Musik auf Festplatte und spielen sie per Computer ab. Und dann sind da noch die, die genau wie die Erstgenannten keine Lust auf Rechner haben und trotzdem den Komfort eines auf Harddisk gespeicherten Musikarchivs haben wollen. Und genau für die gibt es Musikserver, die einem einen Großteil der Arbeit abnehmen und vergessen lassen, dass es sich tief im Inneren auch um Computer handelt.
Seit einiger Zeit geistern im Internet ein paar wenige Informationen über die Musikserver der Marke QAT herum. Schon als ich das erste Mal draufklickte dachte ich mir, dass man so etwas mal in EINSNULL vorstellen sollte, doch woher nehmen? Die Geräte sind chinesischer Herkunft, was ja nach all den guten Erfahrungen, die ich in letzter Zeit mit hochwertigen Produkten aus dem Massenproduktionsland gemacht habe, kein Hindernis darstellt. Wenn die da drüben wollen, da können die ganz feistes Zeug bauen, das Know-how und massenweise Ingenieure gibt es in China ja schließlich zweifelsohne. Doch wer sind denn nun diese ominösen Chinesen? Ich hatte mit einigen QAT-Mitarbeitern im Laufe der letzten Jahre immer kurzen Kontakt auf der High End, wo sie sich stets mit ihren Musikservern präsentierten, doch eines Gerätes habhaft werden konnte ich bisher nicht, geschweige denn irgend etwas Genaueres über die Firma und die dort entstehenden Produkte in Erfahrung bringen. Ich habe mir oft die Frage gestellt, wann sich ein deutscher Distributor der Sache annimmt und es der HiFi-Gemeinde hierzulande ermöglicht, der Angebotspalette von QAT habhaft zu werden. Es war natürlich nur eine Frage der Zeit, bis das passiert. Schließlich kam eines Tages der erlösende Anruf von Nils Makossa, seines Zeichens Chef der Firma NT Global aus Bremen, mit der Information, dass QAT nun endlich einen Deutschlandvertrieb habe, und mir auch prompt ein Testgerät und ein paar weitere Infos über das Unternehmen besorgte. Der Firmensitz ist in Peking, von dort aus werden schon seit einigen Jahren alle QAT-Produkte auf die Märkte dieser Welt gebracht. Früher gab‘s sogar CD-Player und Lautsprecher von den Chinesen, heute spezialisiert man sich lieber auf Verstärker und Musikserver. Soll mir ja nur recht sein. Ein nennenswertes Ingenieurteam, bunt gemischt aus erfahrenen Recken und jungen Wilden. So ist man jetzt in der Lage, moderne Geräte zu schaffen und denen das Beste aus traditioneller HiFi-Technik gepaart mit angesagten Bedienkonzepten zu verpassen. So entstand unter anderem der hier vorgestellte MS5. Er ist der kleinere Musikserver im Programm, schlägt aber immer noch mit 5.500 Euro zu Buche. Dafür gibt‘s ein wunderschön gemachtes und sehr robustes Gehäuse mit schwarzen Kühlrippen an der Seite. Sein Design hat jedenfalls in unserem Hörraum für neugierige Blicke gesorgt. Wer immer hereinkam fragte mich, was denn das für ein hübsches Teil sei, was ja in einer Testredaktion, in der täglich spannende Produkte auf dem Tisch liegen, keine alltägliche Frage ist. An ein Design gewöhnt man sich ja trotzdem recht schnell, weshalb die in die hübsche Behausung verbaute Technik ein ganzes Stück wichtiger ist. Zentrales Element im MS5 ist ein proprietäres Betriebssystem, das im Sinne des Klangs ganz schlank gehalten wurde, indem man seine Funktionalität auf Musikverwaltung Abspielen beschränkte. In diesem Fall kommt man natürlich locker mit dem verbauten Arbeitsspeicher von einem Gigabyte aus. Das Motherboard sitzt unterhalb des Laufwerks, doch das ist auch mehr oder weniger schon alles, was an einen Computer erinnert. Den alles entscheidenden Klang schafft man mit dem, was hinter dem Betriebssystem lauert. Und genau hier setzt QAT auf ganz leckeres Besteck. Hochstabile Quarze waren das Erste, was mir in die Augen fiel, dicht daneben sitzen zwei Analog-Devices-Wandler vom Typ AD1955. Das ist ein ganz wunderbares Teil mit allen Schikanen, die so ein Chip heute draufhaben muss. Bevor die DACs irgendetwas vom Signal mitbekommen wird dieses erst mal in einen Analog-Devices-Upsampler geschickt. Dort werden die Daten hart auf 192 kHz/24 Bit hochgerechnet, wobei durch diese Maßnahme erreicht wird, dass das Nutzsignal einfach aus dem Spektrum gefiltert werden kann. Außerdem wird hier der stabile Takt von den bereits erwähnten, hochwertigen Quarzen injiziert und dem Signal aufgezwungen, was in Sachen Jitterunterdrückung eine gute und wirksame Maßnahme ist. Beim weiteren Herumschnüffeln findet man noch viele weitere, sehr leckere Dinge. Das Laufwerk ist von Teac, was für den CD-Ripper schon mal sehr gute Ausgangsbedingungen schafft, und die diskrete Ausgangsstufe protzt nur so mit feinen FET-Transistoren und hochwertigen Operationsverstärkern. Versorgt wird das alles von einem ordentlichen Netzteil klassischer Schule, was mir sehr gut gefällt. Viel zu oft habe ich in ähnlichen Geräten ein eher billiges Schaltnetzteil gefunden, das wenig besser ist als die Beipackstromversorgung eines Standard-Laptops und klangliches Vorrankommen verhindert. Hier wurde auf eine saubere Lösung gesetzt, mit der man arbeiten kann und die dem MS5 das Prädikat „HiFi-Gerät“ mit dadurch erhöhter Berechtigung verleiht. Somit erkennt man schnell, dass alles, was hinter dem Computer mit Betriebssystem sitzt und die Verarbeitung der digitalen Musikdaten verantwortet, sowohl komplett eigenständig als auch von sehr highendiger Natur ist - so, wie man das von einem audiophilen Musikserver erwartet.
Steuerung
Da der MS5 selbst keine Hardware-Kontrolle erlaubt, muss großes Augenmerk auf die externe Steuerung gelegt werden. QAT bietet dazu eine Touchscreen-Fernbedienung an, die mit einem 7-Zoll-Display ausgestattet ist, alternativ gibt‘s eigene Apps für iOS oder Android. Tatsächlich ist die App vorzuziehen, denn der Apple-Bildschirm ist etwas schneller und brillanter als das LC-Display der proprietären QAT-Fernbedienung. Für beide gilt jedoch eins: Eine per Netzwerk mit dem Server kommunizierende Steuerung muss zuverlässig sein, die Möglichkeit bieten, das Rippen überwachen und Backups zu starten und nicht zuletzt eine komfortable Navigation durch die Musikinhalte zu bieten haben. Da ich ja direkt nach dem Verkabeln des Servers keine weiteren Aufgaben mehr hatte, war das Herunterladen der „QAT Remote“-App aus dem Appstore von Apple die nächste Amtshandlung. Im ersten Moment sieht man natürlich nicht viel, denn ohne Inhalte bleibt die Bedienoberfläche zunächst weitestgehend grau. Also heißt es: CD einlegen und warten, was passiert. Nach ein paar Sekunden erscheint ein weiteres Icon in der Menüleiste, das verdächtig nach einem CD-Logo aussieht. Hinter diesem Icon verbirgt sich ein Auswahlmenü, das den Inhalt der CD inklusive allen Metadaten und dem Cover zeigt und die Möglichkeit bietet, einzelne Tracks auszuwählen oder die ganze CD zu rippen. Danach läuft‘s so ab, wie man sich das vorstellt: Die CD wird eingelesen und ist nach ungefähr fünf Minuten im Archiv, die EAC-Engine kümmert sich ums saubere Einlesen. Die Treff erquote beim Auffinden der Metadaten lag bei mir im Test bei ungefähr 90 Prozent, den Rest musste ich nachträglich einpflegen, was direkt in der App auch recht schnell von der Hand geht. Die zweite Möglichkeit, Musik auf die interne Plattte zu bekommen, ist der USB-Import. Wenn man einen externen Datenträger verbindet, erscheint automatisch ein Logo, das nach dem Auswählen die Möglichkeit bietet, das bestehende Musikarchiv auf diesen zu sichern oder Musikordner zu importieren. Das Dateiformat spielt hier kaum eine Rolle, denn von FLAC über Ogg bis AIFF wird fast alles bis 192 kHz/32 Bit unterstützt. Auch hat man so die Möglichkeit, eventuell nicht gefundene Cover nachträglich einzupflegen. Dazu muss das entsprechende Album auf den USB-Stick kopiert, mit einem Metadateneditor korrigiert und anschließend wieder auf den MS5 gespielt werden. Zunächst empfand ich das als etwas umständlich, allerdings erlebte ich das später als durchaus gangbar, als ich mich mit dem Thema Backup beschäftigte. Wenn man sich nämlich vorbildlich verhält und immer ein ordentliches Backup auf einer externen Festplatte hat, ist es ziemlich einfach, Cover zu pflegen. Dann muss man nur ab und an Ordnung schaffen und alle Alben ordnungsgemäß mit einem Metadateneditor aufräumen und hat nach dem nächsten Backup, bei dem auch die Änderungen an den extern bearbeiteten Dateien aktualisiert werden, ein hübsch anzusehendes Archiv. Ich stürze mich aus folgendem Grund auf die ordnungsgemäße Darstellung der Albencover: Der Hauptbildschirm der QAT-App wird von großen Covern dominiert und verliert etwas von seinem Charme, wenn ein Dummy-Bild dieses tolle Design stört. Eins bleibt jedoch unabhängig davon: Die App ist intuitiv bedienbar und ist sehr übersichtlich gestaltet, wenn man einmal den grundsätzlichen Ablauf verinnerlicht hat. Um ein Musikstück abzuspielen muss man eigentlich nur auf Album tippen und anschließend auf den „Play“-Button drücken, dann geht‘s umgehend los. Wer will, kann auch ein Album oder Lied auswählen (lange gedrückt halten) und per Drag&Drop auf das „Play“-Icon ziehen. An der Applikation wird ständig gearbeitet, was natürlich für die Zukunft tolle Möglichkeiten offenhält. So wurde mir bereits seitens des Vertriebes gesagt, dass die Internetradio-Funktion komfortabler gestaltet wird (bislang muss man sich durch längere Listen arbeiten, um seinen Wunschsender in die Favoritenliste kopieren zu können). Doch so, wie sie ist, finde ich sie schon sehr gut gelungen. Im Alltag beschränke ich meine Mühen eh auf das Antippen von Covern, eventuell drehe ich hier und da mal am Lautstärkeregler. Der ist in der App per Schieberegler realisiert - wer auf ganz besonders schlanke Anlagenkonzepte steht, kann übrigens getrost direkt Aktivboxen oder Endstufen anschließen. Die Lautstärke wird digital eingestellt, was mit dem richtigen Dithering auch recht gut funktioniert. In der Praxis hatte ich jedenfalls keine Probleme, die gewünschte Abhörlautstärke zu wählen. Wer dem Braten nicht traut oder seine Lieblingsvorstufe einsetzen möchte, stellt den MS5-Pegel einfach auf volle Aussteuerung und gibt so ein unbeschnittenes Signal heraus.
Klang
Hardware, Steuerung - bisher ist das alles ziemlich knackig. Die Paradedisziplin des MS5 ist jedoch sein Klang. Man braucht nur ein paar Takte, um die offene und sehr entspannte Gangart zu erkennen. Frei nach dem Motto: Alles ist da, es schleicht sich direkt ins Ohr. Der nötige Schuss Wärme steckt auch drin, man hat den Eindruck, der QAT möchte bei all seiner „Richtigkeit“ auch dafür sorgen, dass es schön angenehm am Hörer ankommt. Federleichte Höhen präsentiert er mit Bedacht, paart diese fein aufgelöste und angenehme Spielweise mit einem runden Bass. Das ist kein Grobschlächter, sondern etwas für alle, denen das entspannte Hören nach Feierabend wichtiger ist als Hardrocken mit steil gen Himmel gestreckter „Pommesgabel“. Das passt auch eh viel besser ins Gesamtkonzept: Hübsches Design und einfache Bedienung paart sich mit einem hochmusikalischen, lockeren Klangbild. Klar kann man sich heute wunderbar mit Computern, DACs und Tablets einen eigenen Musikserver aufbauen. Doch der MS5 bietet all denen eine klanglich exzellente Lösung, die auf Computer im HiFi-Rack keine Lust haben und trotzdem den Komfort einer solchen Lösung haben wollen.
Fazit
Der MS5 lässt nach kurzer Zeit vergessen, dass man es mit Computermusik zu tun hat und liefert einen herrlich analogen, sehr mitreißenden Klang. Wer sich mit dem Gedanken anfreunden kann, ausschließlich per WLAN mit seinem HiFi- Gerät zu kommunizieren, findet hier einen leicht zu bedienenden, sehr hochwertigen Musikserver.Kategorie: Netzwerkplayer
Produkt: QAT MS5
Preis: um 5500 Euro
Revox präsentiert die neue Revox B77 MK III und zugleich seine neue, eigene Revox Analog Master Tapes Collection. Beides gefertigt im Revox KLANGWERK in Villingen für ein perfektes Zusammenspiel.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMit der RX2 PRO kündigt Brax nicht weniger als die Endstufe der Superlative an, vollgepackt mit Innovation und das erste Class-D Design der Marke.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie hochwertigen Sessel und Sofas von Sofanella sind modern, bezahlbar und schaffen ein gemütliches sowie ein bequemes Heimkinoerlebnis
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVon Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | 5500 |
Vertrieb: | NT Global, Bremen |
Telefon: | 0421 70508619 |
Internet: | www.nt-global.com |
Eingänge: | 2 x USB |
Ausgänge | 1 x analog RCA |
Sonstiges | proprietäre App für iOS und Android, Garantie: 3 Jahre |