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Organisationskünstler
Das Speichern und gerade das Verwalten einer digitalen Musiksammlung sind oftmals mühselig. Gut das DigiBit seine Aria-Systeme nun auch um ein Kompaktmodell erweitert, das solche Probleme der Vergangenheit angehören lässt.
Ohne zu sehr wie ein in Erinnerungen schwelgender Senior zu klingen, aber es ist beeindruckend zu sehen, wie sehr sich Computer in den letzten Jahren weiterentwickelt haben. Der erste PC, der in unserem Haushalt eingerichtet wurde, ein Turm im damals üblichen „Technikgrau“, besaß eine Prozessorleistung von weniger als einem GHz und eine für damalige Verhältnisse große Festplatte von 1,2 Gigabyte. Heute, fast 20 Jahre später, hat fast jeder ein Gerät in seiner Tasche, das etwa die vierfache Rechenleistung hat, mit Apps deren Updatedateien teilweise ein GB überschreiten. So ist es also nicht unbedingt verwunderlich, dass auch die Unterhaltungselektronik nicht mehr zwangsweise gigantische Geräte benötigt.
Es macht also durchaus Sinn, ein funktionierendes System, das nicht zwangsläuig auf ein Gehäuse im Vollformat angewiesen ist, in einer kompakteren Version anzubieten. So entschied man sich auch bei der spanischen Firma DigiBit dafür, den Musikserver Aria ein wenig schrumpfen zu lassen. Mit dem Namenszusatz Piccolo versehen reduziert sich die Gehäusebreite nun auf schlanke 300 Millimeter und auch in der Tiefe verkleinerte sich das System um runde zehn Zentimeter. Insgesamt ist er also in etwa so groß wie zwei VHS-Kassetten, um mal bei Vergleichen mit veralteter Technologie zu bleiben. Einerseits ist dies natürlich, wie bei vielen Kompaktgeräten, unter anderem dadurch geschuldet, das man das Netzteil des Aria ausgelagert hat, ebenso wie das optische Laufwerk, so dass beide Komponenten nun extern verwendet werden. Für den Strom gibt es also ein Steckernetzteil, während für CDs nun ein schlankes USB-Laufwerk von Asus verwendet wird, das dem Piccolo beiliegt. Diese Lösung ist für ein Gerät wie den Aria Piccolo tatsächlich gar nicht schlecht, denn wer füttert seinen Musikserver schon ständig mit physischen Datenträgern? Sollte also mal wieder eine CD die eigene Sammlung bereichern, kann man das Laufwerk im Bedarfsfall kurz anschließen und dann wieder entfernen. Lange wird man es aber wohl niemals verwenden müssen, denn der Aria Piccolo steht seinem großen Bruder in puncto Ripping-Geschwindigkeit in nichts nach. Kaum ist eine CD eingelegt worden, setzt ein leises Surren ein, das sich nach einigen Momenten dann allerdings in ein deutlich lauteres Arbeitsgeräusch wandelt. Nach nur etwa vier bis fünf Minuten öffnet sich das Ladefach, und der Vorgang ist abgeschlossen. Vollkommen ohne eigenes Zutun und selbst ohne dafür ein Tablet oder Smartphone in die Hand genommen zu haben. Einzig das Format und den gewünschten Speicherort muss man beim Aria Piccolo einmalig festlegen, danach werden CDs jedes Mal einfach ausgelesen und ausgeworfen. Einfacher geht es nicht, denn auch um die richtige Kennzeichnung mit Metadaten kümmert sich der Server automatisch und lädt dazu auch noch das Cover aus dem Internet herunter. Dabei beschränkt sich das System nicht nur auf eine einzige Datenbank, sondern durchforstet nach dem Abnehmen eines digitalen Fingerabdrucks des Albums gleich fünf verschiedene Anbieter auf der Suche nach dem richtigen Datensatz. Gleichzeitig werden außerdem eine Fehlerkorrektur und ein Audiocheck angewandt, um zu garantieren, dass die CD-Kopie trotz der hohen Geschwindigkeit identisch mit dem Original ist. Musik jedweder Art wird bei einem echten Musikserver natürlich auf der internen Festplatte gespeichert. Standardmäßig wird der Aria Piccolo mit einem Terabyte Speicherplatz ausgestattet, wobei DigiBit nicht auf die klassischen Festplatten setzt, sondern stattdessen eine hochwertige SSD verbaut, die ohne bewegliche Teile auskommt und gleichzeitig schneller abrufbar ist. Neben der Ripping-Funktion per Laufwerk kann auch auf anderem Wege Musik auf dem Piccolo hinterlegt werden. Angeschlossene Netzwerkspeicher können vom System angewählt werden, so dass der kleine Server deren Daten selbstständig auf die eigene Festplatte kopiert. Alternativ kann auch einfach eine Verlinkung erstellt werden, die Musik aus dem Netzwerk zwar in die eigene Bibliothek übernimmt, aber keine Kopie erstellt, sondern die jeweiligen Titel bei Bedarf streamt. Gleiches gilt auch für externe Festplatten und USB-Sticks, die direkt am kleinen Musikserver angeschlossen werden. Im Gegensatz zum Rippen dauert dieser Vorgang jedoch merklich länger, wobei in der App außerdem ein Hinweis angezeigt wird, dass es etwas dauern kann, bevor kopierte Alben tatsächlich in der Bibliothek verfügbar sind. Ungeduldige Nutzer kann dies schon mal vor ein Problem stellen, doch schließlich muss man diese Funktion ja auch nicht ständig nutzen. Im normalen Betrieb hingegen zeigt sich der Piccolo sehr reaktionsfreudig und setzt Befehle, die er per App erhalten hat, schnell und zuverlässig um. Auch der Aria-App selbst gebührt an dieser Stelle ein großes Lob, denn mit ihr lässt sich der eigentlich komplexe Musikserver sehr bequem bedienen. Dabei muss zu keiner Zeit ein richtiger Computer verwendet werden, um bestimmte Funktionen zu verwenden. Selbst die Verwaltung der eigenen Bibliothek geschieht vollständig über das Tablet, wobei auch das Editieren von Metadaten möglich ist, sollte beim Rippen doch mal etwas falsch erkannt worden sein oder zum Beseitigen der verschiedenen Karteileichen, die sich auf so ziemlich jeder Festplatte irgendwo verstecken. Hier liegt auch ein weiteres tolles Feature des Aria Piccolo und seiner App, denn das System bedient sich unter anderem der Sonata-Datenbank, die deutlich mehr Metadaten-Kategorien unterstützt als die meisten anderen. So können neben den Standards wie Interpret oder Albumtitel auch Informationen wie Komponist, Dirigent, Solist oder Instrument hinterlegt werden, was die Geräte von Aria besonders für Liebhaber klassischer Musik interessant macht. Bis zu 18 verschiedene Datenanhänge werden hier unterstützt. Eine Zahl, die kein anderer Server erreicht. Auch die Musik der Bibliothek kann so nach einer Vielzahl verschiedener Kategorien durchsucht werden, inklusive Zeitraum, Label oder Abtastrate. Gerade dieser Punkt könnte beim Piccolo interessant werden, denn der Server ist in der Lage, Musik in fast jeder Auflösung abzuspielen. Angefangen bei CD-Qualität, über PCM-Signale mit bis zu 384 kHz bei 32 Bit, inklusive DXD, bis hin zu Doppel-DSD mit bis zu 11,2 MHz. Auch bei den Formaten ist von MP3 bis FLAC und WAV fast alles möglich. Dabei kann Musik unabhängig voneinander in verschiedenen Zonen, beziehungsweise über die verschiedenen Anschlüsse ausgegeben werden, wodurch man mit nur einem Gerät mehrere Räume gleichzeitig beschallen kann. Selbst das Streamen der laufenden Musik auf das Tablet oder Smartphone per AirPlay sind möglich, wenn auch nur mit maximal 320 kbps. Gleichzeitig können Streamingdienste über die gleiche Funktion auch in CD-Qualität an den Server übertragen werden. Unser Testgerät konnte in bis zu fünf Zonen gleichzeitig verwendet werden, da wir über die Variante mit optionalem D/A-Wandler verfügten. Für knapp 500 Euro Aufpreis erhält der Aria Piccolo dann einen hochwertigen ES9010K2M Chip von ESS, der die direkte Einbindung des Servers in praktisch jede Anlage ermöglicht. Digital kann der Piccolo seine Daten wahlweise per koaxialem S/PDIF, einem optischen Kabel mit 3,5-mm- Adapter oder per HDMI an passende externe D/A-Wandler weitergeben. Wer jedoch noch keinen hochwertigen DAC sein Eigen nennt, dem sei das integrierte Modul absolut ans Herz gelegt, denn der Klang des Piccolo kann absolut überzeugen. Klassikaufnahmen, auf die sich das System ja ein wenig spezialisiert hat, bauen sich groß im Raum auf, liefern Druck und Dynamik, während der Hochton mit vielen Details aufwartet. Doch auch weniger Feingeistiges steht dem Server wunderbar zu Gesicht. So kann auch Hard Rock mit einer guten Portion Kernigkeit überzeugen, wobei der Piccolo sogar in der Lage war, dynamisch komprimierte CD-Fassungen etwas zu entzerren und damit wieder mit mehr Leben zu füllen. Gleichzeitig stimmt der Bassbereich, der sich nicht übermäßig aufdrängt und stattdessen einen schönen Groove entwickelt, der besonders bei Blues gut zur Geltung kommt. DigiBit kann die Vorzüge seiner Aria-Plattform also auch beim kompakten Piccolo umsetzen. Der Musikserver bietet einen tollen Funktionsumfang und gerade seine Fähigkeiten im Bereich der Bibliotheksverwaltung weiß jeder Musikfan zu schätzen, der schon Dutzende Nächte am PC mit dem richtigen Kennzeichnen seiner Alben verbracht hat. Dank der gut gestalteten App funktionieren Verwaltung und Abspielen der Musik mit toller Nutzerfreundlichkeit und einige Zusatzfunktionen wie das Anzeigen von Künstlerbiografien oder Albenrezensionen lassen einen auch im digitalen Zeitalter wieder etwas näher an die Tage von LPs und Booklets rücken. Nur die Technik ist heute eben deutlich weiter.Fazit
DigiBit schafft es, mit dem Aria Piccolo einen kompakten Musikserver anzubieten, der beim Funktionsumfang und der Nutzerfreundlichkeit trotz geringer Größe auch mit größeren Systemen mithalten kann. Gleichzeitig muss man bei den vielen Serverfähigkeiten dank des tollen Klangs nicht auf das Genießen von Musik verzichten.Kategorie: Musikserver
Produkt: DigitBit Aria Piccolo
Preis: um 3095 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | um 3.095 Euro (inkl. SSD und DAC) |
Vertrieb | Bowers & Wilkins, Halle (Westfalen) |
Telefon | 05201 87170 |
Internet | www.bowers-wilkins.de |
B x H x T (in mm): | 300/64/250 |
Eingänge | 1 x Ethernet, WLAN |
Ausgänge | 1 x RCA Stereo, 1 x S/PDIF koaxial, |
Unterstützte Dateiformate: | WAV, FLAC, WMA, MP3, OGG, AAC, ALAC, AIFF, DSD, DXD |
Unterstützte Abtastraten: | PCM Dateien: Bis 384 kHz, 32 Bit DSD: Bis DSD128, 5,6 MHz, 1 Bit |
Speicherplatz: | 1 TB |
checksum | DigiBit schafft es, mit dem Aria Piccolo einen kompakten Musikserver anzubieten, der beim Funktionsumfang und der Nutzerfreundlichkeit trotz geringer Größe auch mit größeren Systemen mithalten kann. Gleichzeitig muss man bei den vielen Serverfähigkeiten dank des tollen Klangs nicht auf das Genießen von Musik verzichten. |