Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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Sing a song
„Ich sollte ein Horn werden“ - der Kreis hätte sich geschlossen, wenn der dem Coral Beta 10 stark ähnelnde Lii Song FAST 10 in einem Coral Horn gelandet wäre. Aber manchmal kommt es eben anders, als man denkt. Anders, aber mindestens genau so gut.
Technik
Okay, warum der Breitbänder jetzt ausgerechnet Fast 10 heißt, weiß ich nicht, denn er ist durchaus in der Lage, tiefe Töne zu produzieren. Die chinesische Marke verfolge ich schon eine Weile, denn ich finde, die produzierten Breitbänder sehen zumindest interessant aus und die gezeigten Parameter und Frequenzgangmessungen sind vielversprechend. Umso angenehmer überrascht war ich, dass ein alter Bekannter, nämlich Eckhard Derks von TCG in Nordhorn seit einiger Zeit den Vertrieb für den inzwischen sehr breit aufgestellten Hersteller macht. Der Lii Audio Fast 10 ist dabei im mittleren Segment zu finden – es gibt hier durchaus auch günstigere Angebote und auch deutlich kleinere Chassis – aber auch große Chassis mit Alnico-Magneten, die dann auch gerne mal vierstellig kosten.
Vor dem Messmikrofon schlägt sich der Treiber zu einem Paarpreis von rund 700 Euro recht wacker. Im Tief- und Mitteltonbereich ausgewogen, gibt er nach guter alter Sitte nach oben hinaus richtig Gas und erreicht dort über 105 Dezibel. Bei rund 13 Kilohertz ist dann aber Schluss. Unter Winkeln geht es dann weniger prominent im Hochton zu, ich kann mir aber vorstellen, dass man mit der richtigen Schallwandbreite und sorgfältigem Einwinkeln sogar einen filterfreien Betrieb hinbekommt. Der Klirr bei Zimmerlautstärke ist sehr gering, bei 95 Dezibel ist K3 schon etwas höher. Das Wasserfalldiagramm sieht im Bereich des Schwirrkonus etwas wild aus, aber das ist klassenüblich. Resonanzfrequenz und Parametersatz legen den Einsatz in einem großen Reflexgehäuse nahe – oder eben doch in einem FAST.
Gehäuse
Ich weiß – ich habe in der letzten Ausgabe etwas großspurig ein Backloaded Horn mit dem Treiber versprochen. Aber jeder Testaufbau hat dasselbe Ergebnis gezeigt: Der Treiber leidet extrem unter dem Einbau mit einer nahe hinter der Membran liegenden Rückwand. Das äußert sich in einem unterhalb von 200 Hertz stark ansteigenden K3, den ich selbst in der hier gezeigten Konfiguration als nicht ganz unproblematisch erachte. Sobald ich einen passenden Treiber von Lii in den Händen habe, gibt es dann noch ein FAST, bei dem der Breitbänder dann völlig unbelastet aufspielen darf. Die Songbird hat in der Not das Gehäuse der alten Klang+Ton Duetta bekommen – das passte vom Volumen und Reflexkanal gut und die etwas niedrige Einbauhöhe des Breitbänders passt mir ganz gut in den Kram, denn der Kollege Lii gibt auf Achse sowieso ziemlich Gas – wenn man will, baut man sich noch eine passende Fußkonstruktion. Die extrem aufwändige Versteifung des Duetta-Bassgehäuses müsste natürlich für unsere Zwecke gar nicht sein – eine Ringversteifung unter dem Chassis täte es auch. Andererseits: Viel hilf viel. Direkt hinter der Membran habe ich ein „Körbchen“ aus Sonofil für den empfindlichen Treiber gebaut, nach unten hin kann die Luft zum Reflexkanal durchtreten.
Frequenzweiche
Im Grunde ergibt sich ein ganz ähnliches Bild wie bei der Vintage-Box mit dem Philips-Breitbänder in dieser Ausgabe: Wir haben einen recht stabilen Bass- und Mitteltonbereich und dann gibt das Chassis auf Achse richtig Gas. Beim Lii-Breitbänder ist der Anstieg nicht so stufenartig, allerdings ist der Pegelunterschied zwischen Grundton- und Brillanzbereich noch kräftiger. Ein passender Sperrkreis muss bei der eigentümlichen Zacke um 2 Kilohertz ansetzen und diesen Bereich glattziehen.
Messwerte
Mit einem Wirkungsgrad von immerhin 91dB/2,83 Volt bei einer Nennimpedanz von gut 8 Ohm steht die Songbird gut im Futter. Im Bass geht es flach hinunter bis unter 50 Hertz – nach oben hinaus steigt auf Achse der Pegel bis 100dB, um dann bei etwa 14 Kilohertz steil abzufallen – das ist angesichts der Größe okay. Der Sweet Spot der Box liegt zwischen 15 und 30 Grad Messwinkel: Hier hat man die Wahl zwischen einem recht linearen Verlauf und einer leichten Präsenzsenke – ausprobieren! In Sachen Klirr sehen die Werte recht gut aus, nur der steigende K3 deuten auf Nichtlinearitäten bei steigender Auslenkung hin. Das Wasserfalldiagramm zeigt kleinere Nachschwinger, ist aber insgesamt ordentlich. Der Impedanzverlauf zeigt eine tiefe Reflexabstimmung und einen ansteigenden Verlauf, der mit der oben genannten Linearisierung korrigiert werden kann.
Hörtest:
Die Songbird ist eine Breitbandbox wie man sie haben möchte: Linear genug, um damit alles an Musik hören zu können und charaktervoll genug, um der Musik ein Mehr an Charme zu verleihen. Die leichte Grundtonbetonung macht Stimmen schon groß und kraftvoll – dies, gepaart mit der wunderbar räumlichen Abbildung, sorgt schon mal für Gänsehautmomente. In Sachen Pegel sollte man es nicht übertreiben, aber dynamisch kann die Box durchaus so Einiges. Und dennoch – man mag es bei einem so großen Treiber nicht unbedingt erwarten, hat der Lii Song vor allem bei fragilen Momenten in der Musik seine großen Momente – fast schon zärtlich und liebevoll bearbeitet er feinste Details und Stimmungen, um dann aber auch im nächsten Augenblick das gröbere Besteck auszupacken und die Dynamik seiner großen Fläche auszupacken.
Aufbauanleitung
Die Box wird auf einer Seitenwand aufgebaut, auf der nacheinander Deckel, Rückwand, Boden, dann die vorverleimten Versteifungen (einfach oder die abgebildete Matrix) aufgeklebt werden. Danach folgen Reflexkanal und Schallwand. Die Flachen um den Treiber herum werden mit Bondum belegt, zusätzlich gibt es um den Treiber herum eine Sonofil-Befüllung. Die Weiche kann man extern unterbringen – dies hat den Vorteil, dass man den „Hochton- Equalizer“ noch anpassen kann.
Holzliste Material:
22 mm MDF
2x 744 x 494 mm Seitenteile
2x 300 x 494 mm Deckel/Boden
1x 300 x 700 mm Rückwand
1x 300 x 400 mm Reflexkanal
1x 300 x 674 mm Schallwand
1x 450 x 700 mm Längsversteifung
2x 139 x 333 mm Querversteifung unten
4x 139 x 74 mm Querversteifungen oben/ hinten
Zubehör pro Box
Schrauben
Dichtband
Terminal
Kabel
Sonofil
Bondum
Weichenbestückung
L1: 0,47 mH Luftspule 1 mm
L2: 0,33 mH Luftspule 1 mm
C1: 15 µF MKP
C2: 8,2 µF MKP
R1: 12 Ohm MOX 10
Cimp: 27 µF MKT
Rimp: 10 Ohm MOX 20
Fazit
Die Songbird ist zwar eine große Box, zeigt sich aber ebenso filigran wie dynamisch und liefert starke Argumente dafür, dass große Breitbänder immer noch up-to-date sein können.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Lii Audio Klang+Ton Bausatz „Songbird“
Stückpreis: um 400 Euro (Bausatz ohne Holz)
zeigt sich ebenso filigran wie dynamisch und liefert Argumente dafür, dass große Breitbänder immer noch up-to-date sein können.
Lii Audio Klang+Ton Bausatz „Songbird“
Lii Audio Klang+Ton Bausatz „Songbird“
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller : | Lii Song |
Vertrieb: | TCG, Nordhorn |
Konstruktion: | Thomas Schmidt |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1 x Lii Song FAST 10 |
Nennimpedanz (in Ohm): | 8 Ohm |
B x H x T (in cm) | 77,4 x 34,4 x 49,4 cm |
Kosten pro Stück: | ca. 400 Euro (Bausatz ohne Holz) |