Kategorie: Lautsprecher Surround

Einzeltest: Elac Linie 60


Hautnah dabei

Lautsprecher Surround Elac Linie 60 im Test, Bild 1
1885

Elac setzte schon seit Beginn des europäischen Heimkinobooms auf identische Chassisbestückung in allen Lautsprechern eines 5.1-Paketes und somit auf eine perfekte Abstimmung aller eingesetzten Schallwandler. So auch in der Linie 60, welche nicht nur anspruchsvollen Mehrkanalsound, sondern auch ein extrem faires Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Schon seit mehreren Jahrzehnten gehört die Marke Elac zu den renommiertesten Lautsprecherherstellern der Welt, und dies hat vielerlei Gründe: So entwickeln und fertigen die Schleswig-Holsteiner auch 2010 nach höchsten Qualitätsvorgaben fast durchweg in Deutschland und setzen dabei auf Erfahrung, Know-how und einen kontinuierlichen Technologietransfer. Zudem setzt das Kieler Unternehmen ausschließlich auf individuell entwickelte Wandlersysteme und leistet sich den Luxus, einen Großteil der eigenen Lautsprecher in Handarbeit fertigen zu lassen.

Lautsprecher Surround Elac Linie 60 im Test, Bild 2Lautsprecher Surround Elac Linie 60 im Test, Bild 3Lautsprecher Surround Elac Linie 60 im Test, Bild 4Lautsprecher Surround Elac Linie 60 im Test, Bild 5


Chassistechnik


Wer jetzt denkt, dass es sich bei diesen Vorgaben um unbezahlbare Schallwandler handelt, der irrt. Dies beweist ein Blick auf das Produktportfolio der Kieler, das sowohl anspruchsvollen Heimkinofans als auch audiophilen Musikfreunden, denen das Beste gerade gut genug ist, die passenden Lautsprecher bietet. Das von Hand gefertigte und von uns für einen ausführlichen Test georderte Mehrkanalset der Serie 60 ist das beste Beispiel für Elacs Entwicklungsspolitik; vereint sie doch die eben erwähnten Eigenschaften und ist bereits für einen Preis von rund 1.850 Euro zu haben. Nein, nein ... nicht für einen Lautsprecher, sondern für ein vollständiges 5.1-Paket! Hauptakteur ist dabei die FS67 genannte Zweieinhalb-Wege-Säule, welche wir aufgrund ihres attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnisses sowohl als Front- wie auch als Effektlautsprecher einsetzen. Und obwohl diese Box schon für einen Stückpreis von rund 300 Euro im Fachhandel zu erwerben ist, legten Elacs Ingenieure den Entwicklungs-Maßstab auch hier extrem hoch an. So ist jede FS67, wie übrigens auch der in D’Appolito-Anordnung bestückte Center CC61 mit gleich zwei magnetisch geschirmten, 140er-Konus- Tief-Mitteltönern bestückt, welche mit selbst entwickelten Alu-Papier- Membranen in Sandwichtechnik ausgestattet wurden. Diese Konstruktion macht Sinn, sorgt sie doch im Zusammenspiel mit der bedämpften Gewebesicke für die absolute Minimierung klangschädigender Membranresonanzen, bleibt gleichzeitig aber pegelfest und liefert eine souveräne Bassleistung, wie man sie sonst nur von deutlich voluminöseren Lautsprechern kennt. Direkt oberhalb des eben erwähnten Duos und von einem feinmaschigen Metallgitter vor mechanischer Beschädigung geschützt, findet sich die 25 Millimeter messende Hochtonkalotte. Für eine sanfte, unaufdringliche, aber dennoch glasklare Klangcharakteristik entschied man sich hier für den Einsatz einer Seidenmembran, die von einem hocheffizienten Neodym-Magnetsystem angetrieben wird und sich soundtechnisch perfekt in die Performance der eben erwähnten Tief-Mitteltöner eingliedert.

Gehäuse/Ausstattung


Der Einsatz solch selektierter Bauteile schreit förmlich nach dem passenden Kleid. So entschieden sich die Kieler für den Einsatz schlanker, klassischer MDF-Roben, in welche die hochwertige Technik gehüllt wurde. Und diese erfüllen nicht nur den optischen, sondern auch den klanglichen Anspruch Elacs. Dank der cleveren Bauweise, des massiven Holzeinsatzes und diverser Innenverstrebungen haben Eigenresonanzen und gehäusebedingte Verzerrungen keine Chance. Und damit nicht genug, denn die im oberen und unteren Drittel leicht verjüngte Schallwand sowie die fest montierte, leicht überstehende Bodenplatte verleihen der FS67 noch mehr Würde und Eleganz und lassen die Klangsäule nochmals wertiger erscheinen. Selbst bei den rückwärtig eingelassenen Bassreflex-Ports haben die emsigen Entwickler das letzte Quäntchen herausgeholt und diese mit beidseitig verrundeten Austrittsöffnungen bestückt, welche nicht nur Reibungsverluste reduzieren, sondern auch die unvermeidlichen Ventilationsgeräusche auf ein absolutes Minimum drücken. Um die Basswiedergabe weiter zu optimieren, legt Elac jeder Bassreflex-Box zweiteilig einsetzbare Bass-Control-Schaumstoffverschlüsse bei, die die individuell gewünschte Bassdarstellung eines jeden 60er-Lautsprechers erlauben.

Aktiv-Subwoofer


Optisch eher unscheinbar, dafür aber bestens ausgestattet und selbst für schwerwiegendere Tiefbassaufgaben gewappnet, präsentiert sich der zum Set gehörige Bassreflex-Woofer SUB 50 ESP. Das Kürzel ESP steht in diesem Fall für Elacs elektronisches Stabilisierungsprogramm, welches das Übersteuern des Chassis verhindert und zudem dafür sorgt, dass auch unter extremer Belastung keinerlei Störgeräusche produziert werden. Damit dieser auch ganz tief in den Basskeller hinabsteigt und markerschütternde Kinobässe erzeugt, statteten die Kieler Heimkino- Spezialisten ihn mit einer 270 Millimeter durchmessenden Schwingeinheit aus, welche ihren Platz im Boden des Downfire-Boliden findet. Im definierten Abstand strahlt der Powerwürfel seine Bassanteile so Richtung Boden ab. Und das macht Sinn, werden sämtliche vom Subwoofer abgegebenen Tieftonanteile nicht nur besser im Raum verteilt, sondern sind auch kaum noch ortbar. Angetrieben wird das mit Zellstoffmembran ausgestattete Chassis im Übrigen von der 120 Watt starken Endstufeneinheit, die direkt am Aktivmodul untergebracht wurde. Neben je drei Hochpegelein- und -ausgängen finden sich hier der LFE-in, der Phasenschalter sowie die beiden großzügig angeordneten und gut ablesbaren Regler für die Lautstärke- und Trennfrequenzjustage.

Klang


Einmal mehr ist es die Baustellen-Verfolgung aus „Casino Royale“, mit der wir unseren Hörtest beginnen. Und kaum ist die Blu-ray eingelegt und die richtige Lautstärke gewählt, zieht auch schon die pure Action in unser Testkino ein. Spätestens als Bond dann mit seinem Bagger durch den Zaun bricht, wird das hervorragende Zusammenspiel nochmals verdeutlicht, welches zu einem Großteil auf die identische Chassisbestückung des hier agierenden Elac-Ensembles zurückzuführen ist. Jetzt sind wir hautnah dabei und es ist, als säßen wir Huckepack auf dem Rücken des britischen Geheimagenten, während dieser die Verfolgung aufnimmt. Egal ob Explosion, Schüsse oder andere Geräusche wie das Herabfallen der unzähligen Rohre – alles scheint jetzt in unserem Testkino vonstatten zu gehen. Ähnlich ergeht es uns in der anschließend gewählten Kampfszene aus „Kung Fu Panda“, in der der Panda gegen den Meister antritt. Doch hier beeindruckt uns das Set nicht nur durch seine perfekte Abstimmung und seine extrem realitätsnahe Detailreproduktion, sondern legt in Sachen Grundtonreproduktion nochmals zu, was sich speziell in der punchigen Darstellung der Tritte und Schläge bemerkbar macht, wie wir sie bei einem 5.1-Set dieser Preisklasse bisher noch nicht erleben durften.


Was ist … eine D’Appolito-Anordnung? 


Um den Wirkungsgrad eines Satellitensystems zu erhöhen, ohne gleichzeitig Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen, entwickelte der Amerikaner Joseph D’Appolito die bekannte, nach ihm benannte und gerade in Heimkinosystemen sehr beliebte Lautsprecher-Anordnung. In dieser arbeiten zwei Tiefmittel- bzw. Mitteltöner, die symmetrisch ober- und unterhalb des Hochtöners angeordnet und parallel angetrieben werden. Der abgestrahlte Frequenzbereich des Duos reicht dabei bis zur Einsatzfrequenz des Hochtöners, was die nach oben und unten abgestrahlten Schallanteile aufgrund von Phasenverschiebungen und Interferenzeffekten minimiert. Dieses wiederum hat eine deutliche Reduzierung von Schallreflexionen an Decke und Fußboden zur Folge und führt zu einer verbesserten Raumauflösung.

Fazit

„Sein statt Schein“, Elacs Konzept hinter dieser Serie geht voll auf, denn das uns hier zur Verfügung gestellte 5.1-Paket glänzt nicht nur durch Technik auf höchstem Niveau, sondern ebenso durch seine optische Präsenz, die sehr gute Verarbeitung und sein faires Preis-Leistungs- Verhältnis. Kurz: Bei der Linie 60 handelt es sich um ein klangstarkes Heimkinopaket, welches sich im Speziellen für den Wohnraumeinsatz empfiehlt!

Kategorie: Lautsprecher Surround

Produkt: Elac Linie 60

Preis: um 1850 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


6/2010
5.0 von 5 Sternen

Oberklasse
Elac Linie 60

Bewertung 
Klang 70% :
Dynamik/Lebendigkeit 15%

Tiefbasseigenschaften 15%

Tonale Ausgewogenheit 10%

Detailauflösung 10%

Zusammenspiel 10%

Hörzone Center 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrungen 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Einzelpreis Hauptlautsprecher 600 
Einzelpreis Center 250 
Einzelpreis Rearspeaker 600 
Einzelpreis Subwoofer (in Euro) 400 
Garantie 3 Jahre Lautsprecher / 2 Jahre Subwoofer 
Vertrieb Elac, Kiel 
Telefon 0431 647740 
Internet www.elac.de 
Ausstattung
Ausführungen Kirsche, Schwarz 
Abmessungen (B / H / T in mm):
Frontlautsprecher 220/950/300 
Center 435/170/265 
Rearspeaker 220/950/300 
Subwoofer 325/450/370 
Subwoofer Sub 50 ESP 
Gewicht 18 
Leistung laut Hersteller (in Watt) 120 
Nenndurchmesser / Membrandurchm. (in mm) 270 
Bauart Bassreflex 
Prinzip Downfire 
Pegel Regler 
Trennfrequenz Regler (40-180°) 
Phasenregulierung Regler (0-180°) 
Hochpegel Eingang / Ausgang Lautsprecherkl. (2/2) 
Niederpegel Eingang / Ausgang Cinch (1/0) 
Frontlautsprecher FS67 
Gewicht (in kg) 14.5 
Anschluss Single-Wire 
Tiefton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 140 
Mittelton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 140 
Hochton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
Rearlautsprecher FS67 
Gewicht (in kg) 14.5 
Anschluss Single-Wire 
Tiefton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 2 x 140 
Mittelton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm)
Hochton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
Centerlautsprecher CC61 
Gewicht (in kg) 7.5 
Anschluss Single-Wire 
Tiefton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm) 2 x 140 
Mittelton Nenndurchm. / Membrandurchm. (in mm)
Hochton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
empfohlene Raumgröße
Preis/Leistung sehr gut 
+ perfekte Abstimmung aller Mitspieler 
+ exzellente Detail- und Grundtonreproduktion 
+ leistungsstarker Subwoofer 
Klasse Oberklasse 
Testurteil überragend 
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Roman Maier
Autor Roman Maier
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Datum 08.06.2010, 11:45 Uhr
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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
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