Kategorie: Lautsprecher Surround

Einzeltest: Canton Karat 709


Oscar verdächtig

Lautsprecher Surround Canton Karat 709 im Test, Bild 1
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Wenn Canton ein seit Jahren erfolgreiches Programm erneuert, verspricht dies tief greifende Veränderungen und klangliche Verbesserungen auf ganzer Linie. Wenn Canton sich aber daran macht, seine legendäre Karat-Serie zu überarbeiten, müssen Musik- und Filmliebhaber besonders aufmerksam werden. Wer neugierig auf die neueste Version der zeitlos gestalteten Schallwandler ist, sollte sich folgenden Testbericht genau durchlesen - es lohnt sich.

Als die vier Musikliebhaber Hubert Milbers, Wolfgang Seikritt, Otfried Sandig und Günther Seitz 1972 beschlossen, ihre Erfahrungen und ihr Wissen zu vereinen, um einen Lautsprecher zu entwickeln, ahnte noch niemand, dass daraus innerhalb kürzester Zeit eines der größten HiFi-Unternehmen Deutschlands entstehen würde. Dass die junge Firma die ersten Lautsprecher im Wohnzimmer entwickelte, erwies sich schnell als der richtige Weg, denn gerade in Wohnräumen kommen die meisten Lautsprecher zum Einsatz.

Lautsprecher Surround Canton Karat 709 im Test, Bild 2Lautsprecher Surround Canton Karat 709 im Test, Bild 3Lautsprecher Surround Canton Karat 709 im Test, Bild 4Lautsprecher Surround Canton Karat 709 im Test, Bild 5
Folgerichtig sollten sie dort auch ihre beste Performance liefern. Schon 1979 bieten die Hessen als einer der ersten Hersteller ein Satelliten-Subwooferset an, aus dem sich bis heute die verschiedensten Stereo- und Heimkino-Linien entwickelt haben. Eines dieser Systeme ist Cantons immer wieder verbesserte, elegante Karat-Serie mit Highend- Ansprüchen, deren neueste Inkarnation wir einmal genauer unter die Lupe genommen haben. Ausstattung Zuerst einmal widmen wir uns dem sehr schlanken und grazil wirkenden Äußeren des Standlautsprechers 709DC. Das 22 Millimeter starke Gehäuse wird nach der Fertigung grundiert und mit einer hochwertigen Lackoberfläche versehen. Grundierung und Lack sind so sorgfältig aufgetragen, dass auch bei genauerem Hinsehen keine störenden Wellen an der Außenhaut zu finden sind. Der Korpus ist im Innern so aufgebaut, dass zum einen die Hoch- und Mitteltonsektion und zum anderen die Tieftonsektion strikt voneinander getrennt sind. Die im oberen Teil des Towers befindlichen drei Treiber sind zudem mit einer vom Tiefton separierten Frequenzweiche nahe der Chassis bestückt. Die zwei 160 Millimeter messenden Aluminium- Mitteltöner erreichen dank des neuen geometrischen Sinus-Sicken-Aufbaus einen deutlich vergrößerten Hub. Daraus resultiert ein geringerer Klirrfaktor und ein höherer Endschalldruck, was eine dynamische und präzise Basswiedergabe ermöglicht. In typischer D’Appolito-Anordnung sitzt Cantons neuer 25er-Alu-Mangan-Gewebehochtöner mittig zwischen den beiden silbrig schimmernden Membranflächen und erreicht einen erweiterten Übertragungsbereich von bis zu 40 Kilohertz. Die neue Konstruktion erlaubt zudem ein besseres Rundstrahlverhalten. Um die schlanke Form der Standbox zu wahren, entschieden sich die Canton-Ingenieure einmal mehr für einen seitlich eingesetzten Tieftöner mit eigener Frequenzweiche. Die 260 Millimeter durchmessende Zellulose/Graphit-Membran beansprucht mehr als zwei Drittel des gesamten Gehäusevolumens für sich. Rückseitig befindet sich das großzügig dimensionierte Bi-Wire/Bi-Amping- Anschlussfeld mit vergoldeten Klemmen. Wie ein roter Faden ziehen sich die Formgebung und Ausstattung auch beim Center- und Rearspeaker durch die Karat-Serie. Der nach dem Zweieinhalb- Wege-Prinzip funktionierende Center und der Zwei-Wege-Effektlautsprecher sind natürlich auch mit Aluminiumchassis für die Tief-, Mitteltief- und Mitteltondarstellung bestückt und verfügen ebenfalls über den in der 709DC eingesetzten Hochtöner. Die schlichte, aber sehr elegante Form dieser beiden Schallwandler passt sich perfekt der zeitlos designeten Standbox an. Trotz der guten Tiefbassabstimmung der Frontlautsprecher entschieden wir uns, dieses Set um den AS750SC-Subwoofer zu erweitern. Im Heimkino darf’s beim Bass eben gerne etwas mehr sein. Der Sub verfügt ebenfalls über ein Aluminium-Chassis, hier misst es 310 Millimeter und sitzt in der Frontseite des Gehäuses. Dass der Bassmeister auf Füßen und einer Plattform steht, hat ebenfalls seinen Grund, denn die strömungsoptimierte Bassreflexöffnung befindet sich an der Unterseite des Gehäuses und strahlt direkt auf die Bodenplatte ab. Die 350 Watt starke Digitalendstufe befindet sich im Gehäuseinnern nahe des Anschlussterminals und ist dank der enormen Kraftreserven in der Lage, auch größere Räume standesgemäß zu beschallen. Klang Unaufdringlich, mitreißend und dennoch neutral -so lässt sich die Klangdarstellung der 709DC im Stereobetrieb am besten beschreiben. In Dave Stewards „Lily was here“ werden die Hauptinstrumente wie Saxofon und Bass eindrucksvoll reproduziert und schaffen eine wahrhaftige Live-Atmosphäre. Sind Center, Subwoofer und Effektlautsprecher zugeschaltet, verwandelt sich das grazile Stereoset in ein dynamisches Heimkinosystem. Die Tiefgaragenkampfszene in „Transporter - The Mission“ ist ein sehr gutes Beispiel für die dynamische und zugleich agile Filmtonreproduktion des Sextetts. Der akrobatische Fight mit dem als Waffe eingesetzten Feuerwehrschlauch liefert eine Vielzahl an hoch-, mittel- und tieffrequenten Details, die trotz des Klanggetümmels niemals nervig oder schwammig wirken. Dass der Einsatz des Subwoofers eine gute Wahl war, macht sich spätestens in der fulminanten Jetski-Verfolgung bemerkbar, deren Finale mit extremen Tiefbassattakken aufwartet, die vom AS750SC punktgenau, knakkig und abgrundtief dargestellt werden. Labor Nahezu tadellos zeigt sich Cantons 709DC während der Frequenzgangmessung in unserem Labor. Im 0-Grad-Winkel bewegt sich der Pegel um gerade einmal 1,5 Dezibel zwischen 170 Hertz und 20 Kilohertz. Aufgrund der ebenfalls hervorragenden Messwerte im 15-Grad-Winkel empfiehlt es sich, den Lautsprecher leicht auf die Referenzposition auszurichten. Ein ebenfalls gutes Messergebnis liefert Cantons 750er-Subwoofer, der bereits ab 26 Hertz merklich ins Geschehen eingreift.

Fazit

Was Canton hier geschaffen hat, kann sich in jeglicher Hinsicht sehen und hören lassen. Klanglich überzeugt dieses Set auf ganzer Linie. Musik- wie Filmfans werden von der klaren, neutralen aber dennoch mitreißenden Performance dieses Systems gleichermaßen begeistert sein. In Sachen Ausstattung, Verarbeitung und Design trumpft dieses Sextett ebenfalls groß auf. Würde es einen Oscar für Lautsprecherdesign geben, hätten Cantons Ingenieure diesen für die neue Karat- Serie sicher verdient. Wer ein elegantes, aber zeitloses 5.1-Set für den Wohnzimmerbetrieb sucht, kommt nicht daran vorbei, sich Cantons neue Karat-Serie einmal genauer anzuhören.

Kategorie: Lautsprecher Surround

Produkt: Canton Karat 709

Preis: um 4700 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


12/2009
4.5 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Canton Karat 709

Bewertung 
Klang 70% :
Dynamik/Lebendigkeit 15%

Tiefbasseigenschaften 15%

Tonale Ausgewogenheit 10%

Detailauflösung 10%

Zusammenspiel 10%

Hörzone Center 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrungen 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Laborbericht Canton Karat 709 
Garantie Lautsprecher 5 / Subwoofer 2 Jahre 
Vertrieb Canton, Weilr 
Telefon 0 60 83/28 70 
Internet www.canton.de 
Messwerte
Ausführungen Anthrazit, Silber 
Abmessungen (B / H / T in mm):
Frontlautsprecher 170/1120/410 
Center 460/170/350 
Rearspeaker 170/290/290 
Subwoofer 360/515/475 
Ausstattung
Subwoofer AS750SC 
Gewicht 30 
Leistung laut Hersteller (in Watt) 350 
Membrandurchmesser (in mm) 310 
Bauart Frontfire 
Prinzip Bassreflex 
Pegel Regler 
Trennfrequenz 45 - 200 Hz 
Phasenregulierung Regler (0-180°) 
Hochpegel Eingang / Ausgang Schraubkl. / Schraubkl 
Niederpegel Eingang / Ausgang Cinch (1) / Cinch (2) 
Frontlautsprecher 709DC 
Gewicht (in kg) 26.5 
Anschluss Bi-Wire 
Tiefton (in mm) 260 
Mittelton (in mm)
Hochtonton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
Rear-/Surroundlautsprecher 702 
Gewicht (in kg) 6.4 
Anschluss Bi-Wire 
Tief- / Mittelton (in mm) 160 
Hochtonton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
Centerlautsprecher 705CM 
Gewicht (in kg) 10.4 
Anschluss Bi-Wire 
Tief- / Mittelton (in mm) 160 
Hochtonton (in mm) 25 
Bauart Bassreflex 
empfohlene Raumgröße (in m²)
Preis/Leistung sehr gut 
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Klasse Spitzenklasse 
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Roman Maier
Autor Roman Maier
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Datum 17.12.2009, 11:24 Uhr
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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
  • hifitest.de/shop/
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