Kategorie: Lautsprecher Stereo

Standlautsprecher · Piega Premium 701 Gen2


Hören und verweilen

Lautsprecher Stereo Piega Premium 701 Gen2 im Test, Bild 1
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Die beiden Lautsprecher aus Piegas noch irgendwie bezahlbarer Edelserie Premium Gen2 haben einiges zu bieten. Da wäre das wunderschöne, schwere Gehäuse aus Aluminium. Das edle, dezente Design. Die schöne, sorgfältige Verarbeitung. Aber vor allem das neu entwickelte Hochtonbändchen, das so nur Piega baut.

Die letzte Piega, die mir über den Weg gelaufen ist, war die kleine Aktivbox Premium 301 Wireless Gen2. Der sperrige Name passt nicht ganz zu der unkomplizierten, flexiblen und enorm klangstarken Kompakten, die bis zu sagenhaften 30 Hz (-3 dB) spielt. Der lebendige, seidige, und absolut audiophile Klang hat mich vor etwas über einem Jahr sehr beeindruckt. Die Box, um die es hier geht, gehört allerdings nicht zur Wireless-Serie, sondern ist klassisch passiv aufgebaut. Es handelt sich um die brandneue Standbox Premium 701 Gen2. Dieses größere von zwei Modellen (es gibt auch eine Kompakte namens Premium 301 Gen2) unterscheidet sich optisch wohltuend und erstaunlich deutlich vom Vorgänger. Zum einen ruht der Lautsprecher nun auf einem kleinen, fest verbauten Sockel, was dem optischen Eindruck Leichtigkeit verleiht.

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Zum anderen, und das fällt selbstverständlich nur auf, wenn man die Bespannung abgenommen hat, ist die Front optisch viel ruhiger. Das hat drei Gründe: Erstens sieht man die Magnete, die die Bespannung halten, nicht mehr. Zweitens haben die Tief-/Mitteltöner keine Staubkappe mehr und drittens sitzen die Bassreflex-Ports nun auf der Rückseite. Diese drei Maßnahmen zusammen machen die Box erheblich eleganter, das ist schon erstaunlich. Dagegen wirkt die letzte Generation etwas altbacken.   


Hochtonbändchen

 
Der wichtigste Unterschied zum Vorgänger ist jedoch der neu entwickelte Bändchenhochtöner. Oder, genauer: Der neu entwickelte magnetostatische Hochtöner der RM 01-24 Baureihe. Dieses Modell basiert auf den Hochtönern der Coax-Serie. Der Clou: Hier finden sich zwei Magnetebenen, eine vor und eine hinter der Folienmembran. Zuvor wurden die Folien nur durch eine rückseitige Magnetebene angetrieben. Der Doppelantrieb soll den Hochton deutlich dynamischer zum Ohr transportieren können. Die Bezeichnung des Hochtöners, RM, bezieht sich dabei übrigens auf die Namen der beiden Entwickler: Roger Kessler und Mario Ballabio. Ballabio verkündet stolz: „Wir bauen die Bändchen- Hochtöner komplett von Hand in der eigenen  Manufaktur – das ist der Rolls Royce unter den Hochtönern!“ Durch eine streng symmetrische Anordnung der beiden Magnetebenen schaffen die Entwickler ideale Magnetfeldlinien auf dem Aluminiumbändchen. Das kommt der Linearität zugute und ermöglicht ein besseres Impulsverhalten. Diese Vorgehensweise nennt Piega SSD (Supersymmetrischer Treiber). Die Magnete können deutlich kleiner ausfallen, bei dennoch höherem Wirkungsgrad. Und was schließlich ebenfalls optimiert wurde, ist die innere Dämpfung der Folienmembran. Das reduziert unerwünschte Resonanzen.  


Mitten und Bässe  


Neben dem Hochtöner gibt es noch drei weitere Treiber: Einen Mitteltöner und zwei Basstreiber. War die Vorgängerin noch eine 2,5-Wege-Box, ist die Gen2 eine 3-Wege-Box. Alle drei Treiber haben einen Durchmesser von 14 Zentimetern. Eine Besonder- und Neuheit ist, dass der Mitteltöner einem eigenen Gehäuse residiert, um frei jeg-lichen Störeinflüssen arbeiten zu können. Die Mittel- und Tieftöner wurden neu entwickelt. Und auch wenn beide optisch von außen nicht zu unterscheiden sind, sind sie doch für ihre jeweiligen Einsatzbereiche optimiert. Ziel der Entwickler war es, möglichst dynamisch und räumlich spielende Treiber zu entwickeln.  


Gehäuse

 
Für das Design der Gen2 ist der renommierte Designer Stefan Hürlemann verantwortlich.

Lautsprecher Stereo Piega Premium 701 Gen2 im Test, Bild 4
Der fest montierte Sockel verleiht dem Anblick der Gen2 etwas leichtes
Der minimalistische industrielle Look, den Hürlemann den Gen2-Lautsprechern verpasst hat, ist absolut gelungen. Die 701 ist in drei Ausführungen zu haben: Silber eloxiert, Schwarz eloxiert und Weiß lackiert. Das Paar Premium 701 Gen2 kostet in Silber 5.500 Euro, in Schwarz und Weiß 5.900 Euro. Noch bevor man einen Ton gehört hat, erscheint einem das nicht als teuer. Die Lautsprecher beeindrucken durch ihre hervorragende Verarbeitung, ein sehr hohes Gewicht von 28 Kilo und schlicht durch ihr Aluminium-Gehäuse. Mit ihrer Höhe von 111 Zentimetern ist die 701 wohnraumfreundlich und immer angenehm fürs Auge.  


Hörtest

 
Wer sich diesen wunderschönen Lautsprecher gönnt, braucht ein wenig Geduld. Um die 200 Stunden benötigt der  Hochtöner, bis er sein volles Potenzial entfaltet. Vorher kann es etwas  quäkigtrötig klingen. Unser Testmuster war aber schon gründlich eingespielt, denn einen Lautsprecher mal eben 200 Stunden laufen lassen, das geht auch bei uns nicht ohne Weiteres. Der erste Eindruck war dann auch ein anderer, schlank, durchhör-bar und wunderbar feinauflösend! Das ist sicher keine Box, die in ers-ter Linie von Hip-Hop-Hörern gekauft wird, aber wir starteten dennoch mit „O.P.P.“ von Naughty By Nature. Das selbstbetitelte Debut ge-hört nicht zu den fett produzierten Rap-Platten, sondern bleibt untenrum moderat. Das Rhythmusgefühl der Piega fiel gleich ins Ohr, die de-zent eingesetzten Effekte kamen raumgreifend und bei den Frauen-stimmen im 2. Chorus glänzte die Premium 701 Gen2 in ihrer Paradediszip-lin: Auflösung. Das war so genau, transportierte so viele Raumanteile, die oft verloren gehen, und machte einfach Spaß. Mit dem Pegel sollte man es aber nicht übertrieben. Wie die Optik schon nahelegt, ist die Piega 701 eine tendenziell feingeistige Box, die keine Party beschallen, sondern Freude vermitteln will. So fühlte sie sich auch mit Jazz etwas besser aufgehoben als mit Hip Hop. John Coltranes „Out Of This World“ (vom Album „Coltrane“) hatte genau das Feuer im Saxophon, das diese Musik braucht. Das Stück klang mitreißend und schnell, Coltranes charakteristisches Spiel vermit-telte die Box mühelos. Auch die noch so feinen Pegelunterschiede des Saxophonspiels gingen nicht unter. In solchen Fällen von Synergie ist die Premium 701 Gen2 wie ein Fenster in die Musik. Herrlich. Diese Verbundenheit mit dem Original-Klang spürte man auch bei Nirvanas „In Utero“. Dieser spezielle, etwas anstrengende, raue Sound blieb komplett erhalten. Im zweiten Stück, „Scentless Apprentice“, begeisterte der durchhörbare, dennoch tiefe und schön farbige Bass. Diese Abstimmung macht ein Album wie „Pure Desmond Plays James Bond Songs“ erst zum Fest. Häufig liefern Lautsprecher hier eher Quantität als Qualität. Das kann kurzfristig reizvoll sein, dem Ge-nuss ist das jedoch nicht dienlich. Die Piega Premium 701 Gen2 hinge-gen lädt zum Verweilen ein. Zum Entspannen und Genießen genauso wie zum genauen, analytischen Hinhören. Was will man eigentlich mehr?

Fazit

Die Piega Premium 701 Gen2 ist ein Lautsprecher, der zuerst optisch und dann klanglich begeistert. Zudem ist sie einer der seltenen Standlautsprecher, die auch bei kleinem Hörabstand und in kleinen Räumen perfekt funktionieren.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Piega Premium 701 Gen2

Preis: um 5500 Euro

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1/2025
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Piega Premium 701 Gen2

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Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

4 von 5 Sternen

Praxis 15%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher 
Preis (in Euro) ab 5.500 Euro 
Vertrieb: PIEGA SA 
Telefon: +41 44 725 90 42 
Internet www.piega.ch 
Ausstattung
Ausführungen: Aluminium silber sandgestrahlt, Aluminium schwarz sandgestrahlt, weiß lackiert 
Abmessungen (B x H x T in mm) 170 x 1115 x 228 
Gewicht (in Kg) 28 kg 
Garantie (in Jahren): 6 Jahre 
+ feine Auflösung, tiefer Bass 
+ elegantes, perfekt verarbeitetes Gehäuse 
+/- - Frontabdeckung schwer zu entfernen 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Alexander Rose-Fehling
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