Die Norddeutschen HiFi-Tage finden 2025 im Hotel Le Méridian Hamburg direkt an der Alster statt. Am 01.02.2025, von 10–18 Uhr und am 02.02.2025, von 10–16 Uhr können Interessierte bei freiem Eintritt durch die Vorführungen und Showrooms schlendern.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: JBL L100 Classic
Grundrenoviert
Es gibt so ein paar HiFi-Klassiker, die muss man einfach mal gehört haben. Dazu zählt mit absoluter Sicherheit die JBL L100 Century, die bis auf das Jahr 1970 zurückgeht und bis heute einer der größten Verkaufserfolge von JBL ist
Natürlich ist die extrem kompakte Control 1 in allen Derivaten inzwischen in Sachen Stückzahlen bei Weitem an der großen Dreiwege-Konstruktion vorbeigezogen, aber dennoch muss man der L100 zugestehen, dass sie für eine so große Box ein enormer Erfolg war. Ursprünglich aus dem Studiomonitor 4310 hervorgegangen, war sie die zivile Variante mit etwas weniger wilder Chassisanordnung und der ganz charakteristischen „Würfel-Schaumstoff- Front“, die beim neuen Modell tatsächlich wieder aufgegriffen wurde. Die L100-Serie der 70er-Jahre umfasste neben der L100 noch die L100A und die L100 Century Evolutions, die noch fast 10 Jahre nach Erscheinen der L100 gebaut wurde. Als mir ein guter Freund vor ein paar Jahren ein Paar technisch gut erhaltene L100 Century anbot, konnte ich nicht Nein sagen: Die Gehäuse waren zwar schon hie und da etwas angeschlagen, dafür befanden sich die Treiber in einem hervorragenden Zustand. Und Chassis der Marke JBL genießen ja zu Recht einen hervorragenden Ruf in der gesamten Szene – was konnte ich also falsch machen. Nun – ein paar Hörsessions später hatte sich auch bei mir die Hassliebe manifestiert, die viele Kenner mit der alten L100 verbindet: Die Box beschert einem Klangerlebnisse, die unter die Haut gehen – im positiven, wie im negativen Sinne. Auf der Habenseite konnte ich Atmosphäre, Luft und eine sensationelle Homogenität bei bestimmten Musikmaterialien verbuchen, andererseits konnte die Box auch furchtbar rumpelig und undiszipliniert im Bass sein, dazu kam eine richtiggehende Aggressivität oberhalb des Präsenzbereichs, die man mit dem Mitteltondämpfer zwar mildern konnte, aber eben nicht ohne der Box ihre Lebendigkeit zu nehmen. Zwei Probleme gab und gibt es bei der klassischen L100: Der wunderbare Tieftöner mit der einmaligen Aquaplas-Membran spielt zwar sensationell breitbandig, ist aber für das Gehäuse falsch parametriert: Schon bei verschlossenem Reflexrohr macht er einen Oberbassbuckel, mit dem Resonator wird es viel zu viel um 80 Hertz. Das andere Problem ist die Minimalweiche, die JBL der Box mit auf den Weg gegeben hat: Der Bass spielt ohne(!) Filter durch bis über 5 Kilohertz, während Mittel- und Hochtöner nur mit jeweils einem Kondensator eingekoppelt werden. Was beim Hochtöner nur zu einer etwas unschönen Filterflanke führt, ist beim Mitteltöner tödlich: Dessen Membranresonanz bei 6,5 Kilohertz schlägt ungefiltert durch – was zum oben beschriebenen Klangbild führt. Um die Exkursion abzuschließen: Für die L100 gibt es inzwischen einige Weichenupdates, die teilweise sogar kommerziell angeboten werden – und sie werden trotz horrender Preise gekauft, so sehr lieben die Leute ihre alten JBLs. Wir springen ins Jahr 2018: JBL selbst hat verstanden, dass es durchaus eine Menge Leute gibt, die keine Scheu vor Retro-Optik bei Lautsprechern haben. Das bedeutet: Eher breit als hoch, eher einen großen Tieftöner als mehrere kleine. Warum also nicht das eigene Erbe verwalten und einen klanglich zeitgemäßen Nachfolger der L100 Century auf den Markt bringen? Gesagt, getan: Die L100 Classic erblickt das Licht der Welt. Dabei wurden die Eckdaten des klassischen Vorbildes beibehalten – das Gehäuse ist nicht exakt gleich groß, grundsätzlich aber ebenso dimensioniert, sodass die L100 Classic auf den passenden Ständern in Bodennähe, leicht nach hinten geneigt auf einen Hörplatz in etwa 3 Metern Entfernung abstrahlen kann. Entworfen wurde die L100 Classic von Chris Hagen, der schon einmal ein Nachfolgemodell für die L100 entworfen hatte – das ist allerdings auch schon wieder 30 Jahre her. In Sachen Chassis kann man natürlich nicht mehr auf die Treiber der 70er-Jahre zugreifen, aber man ist sich in der grundsätzlichen Bestückung treu geblieben. Der neu entwickelte JT025Ti1 25-mm-Titankalotten-Hochtöner bearbeitet den Hochtonbereich. Für eine saubere und lineare Abstrahlung in alle Richtungen sorgt die Kombination von Waveguide mit einer akustischen Linse direkt vor der Metallkalotte. Direkt darunter auf der Schallwand sitzt der JM125PC-125-mm-Mitteltöner mit Zellstoffmembran, einem kräftigen Antrieb und Gusskorb. Die beiden kleinen Treiber sind etwas außermittig neben den Reglern für ihre Bereiche angeordnet, während der große Bass mittig im Gehäuse sitzt. Auch das hat man früher so gebaut – mit wenigen Ausnahmen auch leider sodass keine linken und rechten Boxen gebaut wurden. Auch unsere beiden Testboxen sind nicht spiegelsymmetrisch aufgebaut, was aber angesichts der minimalen Abweichung im realen Leben keine Auswirkungen auf den Klang hat. Den Bass bearbeitet ein 300-mm-Tieftöner mit einer weißen Zellstoffmembran und Gusskorb. Der Antrieb dieses Zwölfzöllers ist deutlich kräftiger als der des Aquaplas-Treibers, sodass in der L100 Classic eine lupenreine und vor allem sehr saubere Reflexabstimmung möglich ist. Hier haben wir schon einmal einen klaren Punktsieg für die neue Box. Oder ein technisches K.O., wenn man denn möchte. In Sachen Terminal gibt sich die JBL bodenständig: Es gibt zwei vergoldete Polklemmen und keinerlei Multiwiring-Ambitionen. Apropos bodenständig: Zwei Ständer für die korrekte Aufstellung der Box in einer Höhe von vielleicht 20 Zentimetern kann man gleich mitordern. Die L100 Classic hat ein fein gemachtes Walnussfurnier sowie schwarz lackierte Front und Rückseite. Der Rahmen der Front ist ebenfalls in Walnuss gehalten – die völlig korrekt mit Quadrex-Foam bezeichnete Abdeckung gibt es in den Farben Schwarz, Orange oder Blau. Schon unser Messparcours zeigt, dass die L100 Classic auch mit ihrem klassischen Aufbau absolut up to date ist: Mit ihrer Abstimmung atomisiert sie im Messlabor geradezu das klassische Vorbild. Der Eindruck setzt sich auch im Hörraum fort: Der hohe Wirkungsgrad erfordert keine allzu kräftigen Verstärker, obwohl ein guter Dämpfungsfaktor den Bassbereich natürlich immer noch etwas festigen kann. Hier fange ich auch einmal mit der Beschreibung an. Die Abstimmung ist eine optimale Mischung aus Tiefe und Kontur: Kombiniert mit der bodennahen Aufstellung ist die JBL in der Lage, abgrundtiefe Bässe mit ebendieser federnden Eleganz zu produzieren, die nur leichte Membranen mit ordentlich Luft im Rücken haben. Wenn es so etwas wie beschwingten Bass gibt, dann bei diesem Lautsprecher. Darüber macht sich die zum Hochtonbereich hin minimal fallende Abstimmung bemerkbar – eine amerikanischen Box mit britischem Sound, sozusagen. Aber im Ernst: Die Übergänge zwischen den Treibern sind absolut nicht auszumachen, die gesamte Box klingt in sich absolut homogen. Die minimale Zurückhaltung ganz nach oben hinaus lässt sich mit einem minimalen Dreh am Hochtonregler ausgleichen, während man durch ein leichtes Absenken des Mitteltöners sofort einen vor allem bei niedrigen Lautstärken ungemein überzeugenden loudness-artigen Klang erzielen kann. Die Einstellbereiche der beiden Regler sind wahrlich clever gewählt: Während die jeweilige Anhebung sich auf ein bis zwei Dezibel beschränkt, ist der Absenkungsspielraum deutlich kräftiger – das ist äußerst sinnvoll und das mächtigste Instrument diesseits eines Aktivfilters, das man sich zur Anpassung an die Raumakustik wünschen kann. In der neutralen Einstellung spielt die mit 4.200 Euro pro Paar sehr preiswerte L100 Classic so wundervoll auf, wie man sich das nur wünschen kann: In Sachen Dynamik, Klangfarbentreue und räumlicher Präzision klingt sie ganz groß, während sie gleichzeitig den Charme einer exzellenten Kompaktbox vermittelt – und das muss man erst einmal hinbekommen!
Fazit
Die L100 Classic ist ein in jeder Hinsicht würdiger Nachfolger des JBL-Klassikers. Im traditionellen Gewand präsentiert sich ein Lautsprecher, der technisch absolut auf der Höhe der Zeit und klanglich absolute Spitze ist.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: JBL L100 Classic
Preis: um 4200 Euro
106-2394
HiFi Gogler | Oliver Gogler e.K. |
Revox präsentiert die neue Revox B77 MK III und zugleich seine neue, eigene Revox Analog Master Tapes Collection. Beides gefertigt im Revox KLANGWERK in Villingen für ein perfektes Zusammenspiel.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTCL ist ein weltweit führender Hersteller von Mini-LED-TVs. Die eigenen Produktionsstätten gehören zu den modernsten Fernseher-Fabriken der Welt. Wir testen das Premiummodell C855 in 75 Zoll.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie hochwertigen Sessel und Sofas von Sofanella sind modern, bezahlbar und schaffen ein gemütliches sowie ein bequemes Heimkinoerlebnis
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVon Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Harman Luxury Group |
Telefon | 08031 3911600 |
Internet | |
Garantie | 2 Jahre |
B x H x T | 637 x 390 x 372 mm |
Gewicht: | 26,7 kg |
Unterm Strich... | Die L100 Classic ist ein in jeder Hinsicht würdiger Nachfolger des JBL-Klassikers. Im traditionellen Gewand präsentiert sich ein Lautsprecher, der technisch absolut auf der Höhe der Zeit und klanglich absolute Spitze ist. |