Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Elac AM 150


Nur für Profis?

Lautsprecher Stereo Elac AM 150 im Test, Bild 1
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Seit Jahrzehnten ist es den ganz Eingeweihten unter den HiFi-Fans bewusst: Studiotechnik, mit der die Profis bei der Abmischung den Klang beurteilen müssen, kann auch in den heimischen vier Wänden nicht ganz falsch sein. Begehrlichkeiten in dieser Richtung sind aber sehr oft an den immensen Kosten und Größen dieser Komponenten gescheitert. Es geht aber auch anders.

Peripherie:


– D/A-Wandler:

Weiss Engineering DAC202
Restek MDAC+
Cambridge DacMagic

– Quellen:

Shanling CD1000-MKII
RipNAS Z500, Foobar2000 mit UpnP-Plugin, HiFace Evo
Apple iMac 2,4 GHz, OSX 10.6.4, iTunes 9.2, Amarra 2.0

Die Ansage ist klar: Mit der Konzeption dieses Lautsprechers wendet sich Elac in erster Linie an Kunden, die mit ihren Boxen arbeiten: AM steht für Aktiv-Monitor, also ein Lautsprecher, der schon seine eigenen Endstufen mitbringt. Der Vorteil dieses Konzepts ist seine Kompaktheit, aber auch die große Flexibilität, die unter anderem eine komfortable Anpassung der aktiven Weiche an die Raumakustik erlaubt – Möglichkeiten, die mit einer klassischen Passivweiche nicht oder nur höchst aufwendig und teuer zu realisieren sind.

Lautsprecher Stereo Elac AM 150 im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo Elac AM 150 im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo Elac AM 150 im Test, Bild 4Lautsprecher Stereo Elac AM 150 im Test, Bild 5
Dass es das Ganze zu einem Paarpreis von fast unglaublichen 500 Euro zu kaufen gibt, ist eine Kampfansage an die gängigen Hersteller günstiger Kompaktmonitore, die den Markt bisher unter sich aufteilen konnten, aber dabei nicht annähernd über die Erfahrung und das Renommee einer Lautsprecherlegende wie Elac verfügen. Aber wenden wir uns erst einmal den Boxen als Gesamtkunstwerk zu: Kompakt sind sie geworden – genau das Richtige für den Platz über dem Mischpult in der klassischen Studioanwendung, für den Schreibtisch neben dem Audio-PC fürs Harddisk-Recording oder auch für das Wohnzimmerregal. Ich persönlich finde die kleinen Elacs ausgesprochen ansehnlich – hier ist den Designern trotz (oder wegen) der Schlichtheit eine ausgesprochen hübsche kleine Box gelungen, die als einziges gestalterisches Merkmal die Elac-typische Kontur um die beiden Chassis besitzt. Apropos Chassis: Es handelt sich hierbei um einen Tiefmitteltöner mit klassischer Papiermembran, die noch etwas verstärkt wurde. Typischerweise wurde an dieser Stelle kein Wert auf extremen Tiefgang im Bass gelegt, sondern mehr auf einen guten Wirkungsgrad und Linearität bis an die untere Grenzfrequenz. Der Hochtöner ist eine Gewebekalotte, die hinter einem sogenannten Waveguide sitzt, einer exakt ausgeformten Vertiefung in der Schallwand. Dieser Waveguide hat zwei Funktionen: Zum einen definiert er das Abstrahlverhalten des Hochtöners, der hier mehr in die Breite abstrahlt als vertikal. Zum anderen wird der Einsatzbereich des Hochtöners noch ein gutes Stück nach unten verschoben, so dass er einen möglichst breiten Frequenzbereich abdecken kann. Beide Chassis sind magnetisch geschirmt, so dass sie gerne auch ganz nah an einen Röhrenmonitor oder -fernseher heran- rücken dürfen. Der Tieftöner wird im Bass unterstützt durch einen Reflexkanal, der unten an der Rückseite mündet. Darüber sitzt das eigentlich Herzstück der AM 150: Das reichhaltig ausgestattete Aktivmodul. Zunächst zu den klassenüblichen Merkmalen: Jede einzelne Box verfügt über eine analoge Inputsektion mit Lautstärkeregelung. Dabei finden alle drei handelsüblichen Steckverbindungen Kontakt: Asymmetrische Cinch- sowie symmetrische Klinken- und XLR-Stecker. Daneben gibt es obendrein digitale Eingänge, einmal nach dem S/PDIF-Standard für den Heimanwender sowie nach der professionellen AES/EBU-Norm. Das S/PDIF-Signal kann zu weiteren Elac-Aktivboxen durchgeschleift werden, so dass ohne Probleme ein digitales Multiroom-System realisiert werden kann: Man stellt nur den kleinen Wahlschalter so ein, dass die Box weiß, ob sie den linken oder rechten Kanal bedient – alles andere macht sie dann alleine. Der eingebaute Cirrus-DA-Wandler kann übrigens Bitraten von bis zu 192 kHz Samplingrate verarbeiten. Zur Anpassung an die Gegebenheiten der Hörsituation verfügt die AM 150 über drei dreistufige Schalter – zwei davon sind ganz einfach erklärt: Der HF-Trim-Schalter regelt den gesamten Hochtonbereich mit einer Spannweite von insgesamt 4 Dezibel – je nach Bedämpfung der Räumlichkeiten eine sinnvolle Ausgleichsmaßnahme. Unsere Messungen haben wir übrigens mit der Hochtonanhebung durchgeführt. Der LF-Cutoff -Schalter legt fest, ob die Box alleine betreiben wird oder in Kombination mit einem Subwoofer, zu dem dann mit zwei unterschiedlichen Trennfrequenzen übergegangen werden kann. Diese sind mit 80 und 100 Hertz praxisgerecht ausgelegt und decken sich mit unseren Messungen. Der mit „Acoustic Space“ beschriftete Schalter nimmt sich der Aufstellung der Boxen an – frei auf einem Ständer stehende Lautsprecher benötigen nun mal mehr Volumen als solche, die auf einer Tischplatte stehen oder sehr nach an einer Wand platziert werden. Für solche Fälle kann der sonst zu fett werdende Grundtonbereich etwas abgesenkt werden, um insgesamt wieder eine optimale Klangbalance zu erhalten. Und das funktioniert ganz hervorragend: Ich habe es mir nicht nehmen lassen, ein paar Aufnahmen meiner Band, die im Übungsraum digital mitgeschnitten wurden, mit den Elac-Monitoren neu abzumischen. Dank der flexiblen Klangbalance war es kein Problem, auch auf dem Schreibtisch direkt vor der Wand eine druckvolle und dabei doch nie unangenehm drückende Wiedergabe zu erreichen, um beim Mischen stets optimale Kontrolle zu haben. Instrumente werden in ihrem jeweiligen Frequenzbereich sauber und neutral wiedergegeben – die Positionierung im Mix gelingt hervorragend. Einen Subwoofer habe ich übrigens in dieser Arbeitssituation nicht vermisst. Der eingebaute DA-Wandler macht seine Sache mehr als ordentlich – einen spontan hörbaren Unterschied zwischen Analog- und Digitaleingang habe ich nicht ausmachen können. Mit kommerziellem Musikmaterial ging es dann in den (sehr großen) Hörraum, wo die kleinen Elac-Monitore auch im freien Stand sehr ordentlich aufspielten. Klar fehlt hier in den tiefsten Regionen der Schub eines größeren Tieftöners, dafür sorgt die Abstimmung der AM 150 für einen ordentlich lauten und knackigen Oberbass, der sich im Bedarfsfall problemlos an einen ruhig großen Subwoofer anbinden lässt. Die Boxen spielen absolut verfärbungsfrei und erzeugen einen sehr delikaten und fein zeichnenden Hochton, der auch bei einer etwas breiteren Aufstellung für eine lebensechte und differenzierte räumliche Abbildung sorgt – sehr gut.

Fazit

Mit dem AM 150 hat Elac ein perfektes Allzweck-Werkzeug geschaffen: Unbestechlicher Studiomonitor und sehr gut klingende HiFi-Box in einem – dazu die üppige Ausstattung und der schier unglaubliche Preis. Mehr kann man nicht wollen!

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Elac AM 150

Preis: um 500 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


11/2010
4.0 von 5 Sternen

Elac AM 150

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Bewertung 
Klang 70% :
Tonale Ausgewogenheit 20%

Abbildungsgenauigkeit 15%

Detailauflösung 15%

Räumlichkeit 10%

Dynamik/Lebendigkeit 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis 500 
Vertrieb Elac, Kiel 
Telefon 0431 6477409 
Internet www.audio-reference.de 
Garantie (in Jahre)
Eingänge: 5 x Digital in, 3 x Analog in 
Ausgänge: 1 x Digital through 
Leistung: 1 x 50 Watt, 1 x 25 Watt 
B x H x T (in mm) 195/290/280 
Gewicht (in Kg) 7.6 
Besonderheiten: Frequenzgangkorrektur zur Raumanpassung, Hochpassfilter für den Betrieb mit Subwoofer 
checksum „Mit dem AM 150 hat Elac ein perfektes Allzweck-Werkzeug geschaffen: Unbestechlicher Studiomonitor und sehr gut klingende HiFi-Box in einem – dazu die üppige Ausstattung und der schier unglaubliche Preis. Mehr kann man nicht wollen!“ 
Paarpreis 500 
Preis Ständer (Paar) Nein 
Vertrieb Elac, Kiel 
Telefon 0431 6477409 
Internet www.audio-reference.de 
Garantie (in Jahre)
Ausstattung
Ausführungen Schwarz 
Abmessungen (B x H x T in mm) 195/290/280 
Gewicht (in Kg) 7.6 
Bauart Bassreflex 
Impedanz (in Ohm) k.A. 
Anschluss Cinch, Klinke, XLR, SPDIF,AES/EBU 
Hochton 1 x 25 mm 
Tieftöner 1 x 130 mm 
Kurz und knapp:
+ vollaktives Konzept 
+ aktive Raumkorrektur 
+ viele Anschlussmöglichkeiten 
Klasse Oberklasse 
Preis/Leistung hervorragend 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 12.11.2010, 12:09 Uhr
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