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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Musical Fidelity MX-HPA
Neu und unglaublich
Die Firma Musical Fidelity gehört zu den Urgesteinen der HiFi-Branche und ihr Chef, Anthony Michaelsen, sicher zu den umtriebigsten und innovativsten Entwicklern. Wenn so jemand einen „unglaublichen neuen Studio-Referenz-Kopfhörerverstärker“ ankündigt, muss der in die Redaktion.
Wenn Sie die Firma Musical Fidelity nicht kennen sollten, ist das keine Bildungslücke. Obwohl die Briten die HiFi-Welt schon seit über 30 Jahren mit innovativen Produkten bereichern, steht die Marke eher in der zweiten Reihe. Was kein Nachteil ist. Wenn man sich anschaut, wie viele der großen HiFi-Firmen der 1980er- und 1990er-Jahre sich mittlerweile auf andere Geschäftsbereiche konzentrieren oder komplett von der Bildfläche verschwunden sind, wird einem klar, dass kleinere, flexiblere Strukturen und skalierbare Entwicklungs- und Produktionskapazitäten bestimmt kein Nachteil sind.
Musical Fidelity gehörte Mitte der 1980er-Jahre mit zu den Auslösern der sogenannten Brit-Fi-Welle. Kleine britische Firmen setzten den japanischen Verstärkerboliden der Zeit, die mit üppiger Leistung und bunten Lichtern und Leistungsanzeigen protzten, kleine schwarze Kästchen entgegen, die gegenüber den fernöstlichen Technikskulpturen geradezu skurril anmuteten. Klanglich setzen die britischen Geräte andere, musikalischere Akzente, womit sie schnell eine wachsende Schar an Anhängern gewannen. Einer dieser legendären Verstärker war der Musical Fidelity A1. Das kleine Gerät, dessen gesamter Deckel aus einem gerillten Kühlprofil bestand, wurde spöttisch auch Stövchen oder Grill genannt. Wozu nicht zuletzt die Tatsache beitrug, dass der kleine Verstärker seine 20 Watt Ausgangsleistung im reinen Class-A-Modus erzeugte. Schon nach kurzer Zeit im Betrieb konnte man die Oberseite kaum noch anfassen, da sie so heiß wurde, dass man tatsächlich seinen Tee darauf hätte warm stellen können. Manche dieser Geräte sollen die Wärmeleitpaste, die zwischen Leistungstransistoren und Kühlkörper aufgetragen war, förmlich ausgeschwitzt Trotz seines Erfolges mit dem leistungsschwachen Class-A-Verstärker hat Anthony Michaelson auch andere Konzepte verfolgt. Wenn es dem Klang dient, scheint ihm jedes Mittel recht – er ist wohl nicht dogmatisch. So hat er auch Geräte mit Röhren oder auch mal einen 1000-Watt-Leistungsbooster für schwache Verstärker entwickelt. Nach diesem Exkurs komme ich jetzt endlich auf den MX-HPA zurück. HPA steht bei Musical Fidelity traditionell für HeadPhone Amplifier. Das MX davor verrät, dass offensichtlich um das erste Produkt einer neuen Produktlinie handelt. Hier gibt es, einigen einzelnen Geräten, die quasi je eine eigene Serie darstellen, die Serien M3, M6, und M8. Dass Michaelsen eine neue Produktlinie mit einem Kopfhörerverstärker startet, sehe ich mal als positives Signal für die Kopfhörerbranche.Ausstattung
Mit Ausstattung protzen Geräte von Musical Fidelity generell nicht. Und so gibt es auf der Front einen Lautstärkeregler und drei kleine Kippschalter – einen zum Aufwecken aus dem Standby, einen zum Umschalten zwischen den beiden Eingängen auf der Rückseite – einem symmetrischen und einen unsymmetrischen – und einen zum Umschalten des Verstärkungsfaktors. Ungewöhnlich sind die zwei Buchsen für den Anschluss der Kopfhörer. Es handelt sich hierbei um Kombinationsbuchsen. Entweder kann man hier pro Buchse einen (unsymmetrischen) Kopfhörer über eine 6,3-mm-Stereoklinke anschließen oder man kann an jede Buchse einen Kanal eines symmetrisch ansteuerbaren Kopfhörers per XLR-Stecker anschließen. Da der MX-HPA intern komplett symmetrisch aufgebaut ist, beherrscht er konstruktiv bedingt beide Betriebsarten. Die Umschaltung zwischen der asymmetrischem und der symmetrischen Ausgabe erfolgt dabei automatisch mit dem Einstecken der jeweiligen Stecker.
Klang
Mit hochgesteckten Erwartungen bin ich an den Hörtest gegangen. Und meine hohen Erwartungen hat der Musical Fidelity MX-HPA mehr als erfüllt. Auch wenn es sicher gewagt ist, von der Technik auf den Klang zu schließen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass symmetrische Schaltungsdesigns gerne etwas ruhiger, dafür detailreicher und feiner klingen als unsymmetrische Konstruktionen, die dagegen gerne etwas ruppiger, dafür zackig dynamischer daher kommen. Der MX-HPA ist auf jeden Fall ein Kandidat, der diese Theorie bestätigt. Obwohl er sich grob- wie feindynamisch überhaupt nicht am Zeug flicken lässt, nimmt er einen vom ersten Eindruck her nicht durch ein anspringendes Klangbild, sondern durch eine sehr plastische, detailreiche Abbildung gefangen. Man ist quasi sofort tief im musikalischen Geschehen gefangen. Über Aspekte wie Tonalität und Auflösungsvermögen brauchen wir hier keine Diskussion anzuzetteln – das spielt der MX-HPA einfach auf einem extrem hohen Niveau. Ich gebe zu, dass mir der Musical Fidelity am besten mit sehr dynamischen Kopfhörern gefällt, gerne Magnetostaten. Symmetrisch angeschlossen kommen die Talente des MX-HPA mit solchen Kopfhörern voll zum Tragen. Hier passt auch, dass der MX-HPA über solide Leistungsreserven verfügt und solche Schwergewichte stets im Griff hat. Sollten Sie gerade einen Kopfhörerverstärker für Ihren Audeze oder HiFi-Man suchen, rate ich Ihnen dringend, sich den MX-HPA einmal anzuhören. Für alle anderen Kopfhörer sowieso.
Fazit
Anthony Michaelson ist mal wieder ein großer Coup gelungen. Der MX-HPA bedient sowohl konventionell wie auch symmetrisch ansteuerbare Kopfhörer souverän und punktet mit einem untadeligen Klangbild, das auf Effekte verzichtet und einen tief in die Musik eintauchen lässt. Bei dieser Leistung kann man den Preis nur als günstig bezeichnen.Kategorie: Kopfhörerverstärker
Produkt: Musical Fidelity MX-HPA
Preis: um 1000 Euro
Spitzenklasse
Musical Fidelity MX-HPA
312-2294
Home Tech Plus GmbH |
106-2404
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Ausstattung: | 15% | |
Bedienung | 15% |
Preis: | 1000 |
Vertrieb: | Reichmann Audiosysteme, Niedereschach im Schwarzwald |
Internet: | www.reichmann-audiosysteme.de |
B x H x T (in mm): | 220/53/240 |
Gewicht: | Nein |
Ausführungen: | Silber |
geeignet für: | HiFi, High End |
Eingänge: | 1 Paar Cinch, asymmetrisch, 1 Paar XLR symmetrisch |
Ausgänge: | Kombi-Buchsen: 2 x Kopfhörer 6,3-mm-Klinkenbuchse oder 1 Paar XLR symmetrisch |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis/Leistung: | exzellent |