Kategorie: Kopfhörerverstärker

Einzeltest: HD-Klassik Headphone Optimizer A1


Individuell optimiert

Kopfhörerverstärker HD-Klassik Headphone Optimizer A1 im Test, Bild 1
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Viele Aufnahmeprofis arbeiten mit Kopfhörern und auch für manche Audiophile  dient der über Kopfhörer gehörte Klang  als Referenz. Allerdings sind Kopfhörer  klanglich unterschiedlich abgestimmt  und weisen Serienstreuungen oder andere Eigenheiten auf. Mit dem Headphone  Optimizer verhilft HD-Klassik jedem  Kopfhörer zu Referenzklang.

Ein zuverlässig an verschiedenen Orten reproduzierbarer Referenzklang ist der Traum vieler Toningenieure. Denn die arbeiten selten im eigenen, gewohnten Tonstudio. Oft reisen sie zu Produktionen und müssen mit dem vor Ort vorhandenen Equipment arbeiten. Und auch viele Musikliebhaber wünschen sich, eine Aufnahme so zu hören, wie es Künstler und Toningenieur beabsichtigt haben. Dieser Gedanke ließ Ingo Schmidt-Lucas, studierter Toningenieur und Gründer des Labels „Cybele Records“ für neue und klassische Musik nicht los.

Kopfhörerverstärker HD-Klassik Headphone Optimizer A1 im Test, Bild 2Kopfhörerverstärker HD-Klassik Headphone Optimizer A1 im Test, Bild 3Kopfhörerverstärker HD-Klassik Headphone Optimizer A1 im Test, Bild 4
Schmidt-Lucas hat sich intensiv mit dem Thema hochwertige Surround-Aufnahmen – bis hin zu 8-kanaligen audiophilen Aufnahmen – beschäftigt. Seine Aufnahmen in binauraler Kunstkopf-Technik, die ihre dreidimensionale Wirkung am besten über Kopfhörer entfalten, brachten ihn schließlich dazu, sich verstärkt dem Thema Kopfhörer zu widmen. Mit den meisten Kopfhörern unzufrieden, entschied er sich, einen Kopfhörerverstärker zu entwickeln, der individuell auf den verwendeten Kopfhörer abgestimmt wird und dessen „Fehler“ ausgleicht. Damit kann jeder sein bevorzugtes Kopfhörermodell benutzen, und auch Serienstreuungen kann Schmidt-Lucas so korrigieren. Die sind nach seiner Erfahrung auch bei hochwertigen Kopfhörern groß. Als besonders problematisch erachtet er dabei Unterschiede zwischen dem rechten und den linken Kanal, da hierbei die ihm wichtige räumliche Darstellung am meisten leidet. 

Ausstattung


Wie gesagt wird der Headphone Optimizer auf einen bestimmten Kopfhörer abgestimmt. Wer also ein Gerät erwerben will, muss dazu den Kopfhörer, den er mit dem Headphone Optimizer betreiben will, zu HD-Klassik schicken. Seinen Kopfhörer bekommt er dann zusammen mit seinem fertig eingestellten Headphone Optimizer zurück. Der Kopfhörerständer, der oben auf dem Gerät montiert ist, ist dann mit einer Plakette versehen, auf der der Name des Besitzers sowie Marke, Modell und Seriennummer des Kopfhörers, auf den das Gerät abgestimmt ist, aufgedruckt sind. Auf der Front des Geräts gibt es neben einer 6,3 mm Buchse für den Kopfhörer einen griffigen Lautstärkeregler für die relaisgesteuerte Lautstärkeregelung sowie einen Knopf, mit dem die Optimierung aktiviert oder ausgeschaltet werden kann. Ohne aktivierte Optimierung arbeitet der Headphone Optimizer wie ein „normaler“ Kopfhörerverstärker. Auf der Rückseite gibt es noch symmetrische und asymmetrische Eingänge sowie, je nach Version, symmetrische Ausgänge für den Fall, dass der Headphone Optimizer an elektrostatische Kopfhörer angeschlossen wird. Die werden nämlich meist über einen eigenen Verstärker betrieben, der die bei diesen Kopfhörern notwendigen Spannungen liefert. Auf Wunsch gibt es den Headphone Optimizer auch in einer Version, die für zwei verschiedene Kopfhörer optimiert ist. Ein weiterer Knopf auf der Front ermöglicht dann das Umschalten. Ingo Schmidt-Lucas hat Wert auf einen rein analogen Schaltungsaufbau des Headphone Optimizers gelegt. Mit einer digitalen Schaltung wäre die Entzerrung vielleicht noch leichter zu realisieren gewesen, allerdings hätte man sich mit der dabei notwendigen Digitalisierung und der anschließenden Rückwandlung in ein analoges Signal unweigerlich digitale Rasterungen eingehandelt, die im Studiobereich wie auch bei Klangpuristen unerwüscht sind. Für die Studio-Installation gibt es Anfang 2016 noch eine Version im 19"-Gehäuse.

Klang


Ich wollte natürlich wissen, was der Headphone Optimizer aus einem eh schon sehr guten Kopfhörer noch rausholen kann und habe als Testgerät AudioQuest NightHawk ausgesucht, auf dessen Optimierung der Headphone Optimizer eingestellt wurde. Mein erster Eindruck war jedoch, dass das wohl keine ganz so clevere Idee gewesen sei. Der NightHawk ist insgesamt eher ein Kopfhörer zum entspannten Musikhören auf sehr hohem Niveau, aber als Monitorkopfhörer für den Studiobetrieb ist er nicht ausgelegt. Und genau das macht der Headphone Optimizer aus ihm. Ich muss zugeben, dass ich baff war, wie sehr sich der Charakter des NightHawk bei eingeschalteter Korrekturschaltung ändert. Insgesamt wirkt seine tonale Abstimmung mit Optimierung heller – Höhen und Mitten treten deutlich stärker in den Vordergrund. Das gibt zusammen mit dem hohen Auflösungsvermögen des NightHawk ein regelrechtes Analysegerät für Musikaufnahmen. Die Wiedergabe gewinnt eine Transparenz und Klarheit, die beeindruckend ist. Beim Ausschalten der Optimierung hört man, dass der NightHawk in Sachen Präzision und Detailwiedergabe nicht schlechter wird, die gehörten Details sind beispielsweise immer noch da, allerdings treten diese Aspekte nicht so stark in den Vordergrund. Ohne Optimierung klingt der Nighthawk vielleicht nicht ganz so neutral, dafür eben etwas „musikalischer“. Damit stellt sich heraus, dass es doch keine schlechte Idee war, den NightHawk als Testkopfhörer zu wählen. Denn so habe ich die Wahl, ob ich ohne Optimierung wie gewohnt Musik hören will oder ob ich die Optimierung einschalte und einen Kopfhörer mit Referenzqualität fürs Monitoring habe. Natürlich habe ich den Headphone Optimizer auch ohne die Korrekturschaltung zu bemühen mit anderen Kopfhörern gehört. Hier zeigt er mit der Unbestechlichkeit eines Arbeitsgerätes klar die Eigenschaften des jeweiligen Kopfhörers auf. Dabei agiert er extrem dynamisch, hochauflösend und tonal neutral.

Fazit

Nicht nur für Aufnahmeprofis, sondern auch für ambitionierte Kopfhörerfans ist der HD-Klassik Headphone Optimizer ein absolut spannendes Gerät. Wo hat man sonst die Möglichkeit, einfach zwischen dem geschätzten Klang seines Kopfhörers und Studio-Referenzklang umzuschalten?

Kategorie: Kopfhörerverstärker

Produkt: HD-Klassik Headphone Optimizer A1

Preis: um 2500 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


4/2016
4.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
HD-Klassik Headphone Optimizer A1

Bewertung 
Klang 70%

4.5 von 5 Sternen

Ausstattung: 15%

3 von 5 Sternen

Bedienung 15%

3.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis: ab 2.500 Euro 
Vertrieb: HD-Klassik, Düsseldorf 
Internet: www.hd-klassik.com 
B x H x T (in mm): 280/370/300 
Gewicht: Nein 
Ausführungen: Schwarz 
geeignet für: HiFi, High End, Tonstudio 
Eingänge: 1 Paar Cinch, 1 Paar XLR 
Ausgänge: 1 x 6,3-mm-Kopfhörerbuchse, modellabhängig 1 Paar XLR 
Klasse: Referenzklasse 
Preis/Leistung: gut - sehr gut 
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Dr. Martin Mertens
Autor Dr. Martin Mertens
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Datum 13.04.2016, 09:54 Uhr
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