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Analoger Alleskönner
MSB ist eine der absoluten Top-Marken im digitalen HiFi-Bereich. Da verwundert es fast, dass ein Gerät unter dem Namen The Analog DAC angeboten wird. Doch im Test zeigt sich, dass dies durchaus Sinn ergibt.
Die Produkte der amerikanischen Firma MSB Technology genießen hohes Ansehen. Nicht nur bei den eigenen Kunden und der Fachpresse, sondern auch in der Welt der Hersteller selbst. Komponenten der kalifornischen Audioschmiede werden nämlich auch an andere Firmen Angeboten, um sich die ausgefeilten Bausteine in ihren eigenen Geräten zu Nutze zu machen. Doch auch andersherum ist dies der Fall, denn auch MSB greift hin und wieder auf Plattformen anderer Hersteller zurück. So zum Beispiel beim Universal Media Transport V, der für unseren Test zusammen mit dem Analog DAC eintraf.
Universal wir von Werbefachleuten gerne auf alles mögliche geschrieben, denn es suggeriert dem Kunden, das all seine Probleme mit einem Schlag erledigt und all seine Wünsche plötzlich erfüllt sind.
Dazu kommt außerdem noch die vorhandene Einbindung des Videostreamingdienstes Netflix. Das mag Leser einer HiFi-Zeitschrift zwar zunächst verwundern, doch der MSB ist eben wirklich universell, denn das Laufwerk dient nicht nur der Wiedergabe von Tonträgern, sondern eben auch Filmen. Per HDMI kann hier ein passender Fernseher angeschlossen werden, der neben der Filmwiedergabe auch zur Menünavigation genutzt werden kann, denn das kleine Display am Gerät selbst tut bei der CD-Wiedergabe zwar gute Dienste, doch das komplexe Gerät lässt sich eben nicht mit nur einer Zeile Text steuern. Mit der Fernbedienung kann über den Bildschirm dann jede Funktion genutzt werden und auch bei der CD-Wiedergabe erweist er sich als nützlich, denn hier werden Cover und Metadaten des laufenden Titels angezeigt, die aus der Datenbank von Gracenote stammen. Doch man möchte gerade an einer HiFi-Anlage nicht zusätzlich noch einen Fernseher aufstellen müssen, auch wenn man sich an die Bedienung der Anlage per Bildschirm längst gewöhnt hat. Hier zahlt sich erneut der Oppo als Grundlage aus, denn die passende App zum BDP-103 gibt es bereits und sie kann auch beim Universal Media Transport V genutzt werden. Auch hier kann man in den Fernbedienungsmodus gehen, um so alle Befehle zu erteilen, zu denen auch der Infrarotsender im Stande ist, ebenso wie die Möglichkeit, mit Fingerbewegungen durch das Menü am Fernseher zu navigieren. Im Browse-Modus erinnert die App dann aber eher an die typischen HiFi-Bedienprogramme und erlaubt eine direkte Quellenauswahl. Auf Netzwerkspeichern vorhandene Alben werden zwar leider nur mit Ordnersymbolen dargestellt, doch auch diese erfüllen ihren Zweck, so das gesuchte Titel schnell gefunden sind. Im Wiedergabe Bildschirm werden dann schließlich auch die passenden Albencover angezeigt. Umfangreich gestaltet sich auch das Einstellungsmenü, denn hier lässt sich deutlich mehr bewerkstelligen, als das übliche Anheben, bzw. Senken von Höhen und Bässen. Subwoofermanagment, eine Abstimmung auf Lautsprechergröße und Position, Dynamikanpassungen und mehr sind hier manuell einstellbar. Ab hier greift dann wieder MSB Technology ein, denn die Audiohardware des Oppo-Players wurde stark modifiziert.
Nach einer internen Pufferung der vom Player ausgelesenen Signale, folgen diese einem von zwei wegen. Entweder sie werden an die vorhandenen S/PDIF-Ausgänge geleitet, die für die Übertragung von 24 Bit-Signalen ausgelegt sind, oder der Weg führt zum "Full-Resolution"-Ausgang. Dabei handelt es sich um eine speziell angepasste I²S-Verbindung, die MSB bei seinen Geräten einsetzt und die der S/PDIF-Übertragung deutlich überlegen ist. Mit einem CAT6-Ethernetkabel mit RJ45-Anschlüssen, wird hier die Volle Auflösung des Gerätes mit 32 Bit möglich, doch das ist nicht das Besondere. Besonders ist die Art des I²S-Signals, denn bei dieser Form der Signalübertragung wird neben den reinen Musikdaten auch ein Clockingsignal mit gesendet. Sowohl im Universal Media Transport V, wie auch im Analog DAC befinden sich eigens von MSB entworfene Clock-Bausteine, mit einer enormen Präzision. Clockpräzision ist einer der Kernfaktoren bei der Qualität der digitalen Signalverarbeitung. Je präziser das Timing beim auslesen der Signale, desto weniger digitaler Jitter entsteht, der das Endergebnis negativ beeinflusst. Mit einer erhöhten Präzision der Clock ergibt sich dadurch ein wesentlich offenerer, natürlicher Klang, der frei von digitalen Artefakten ist. Das Design von enorm präzisen Clocks ist eines der Steckenpferde von MSB, ein anderes sind DAC-Bausteine. Diese beiden Schwerpunkte der kalifornischen Firma erkundet man am besten an einem ihrer D/A-Wandler, denn hier vereinen sich schließlich Theorie und Praxis. The Analog DAC ist dabei der kleinste und auch kostengünstigste Wandler, den MSB anbietet. Das bedeutet jedoch nicht, das man hier an Qualität gespart hat, denn schließlich reden wir bei den beiden Testgeräten von einer Kombi, die sich in fünfstelligen Preisregionen aufhält, woran aber auch die optionalen Extras unserer Systeme einen Anteil haben. Doch warum nennt man einen D/A-Wandler, der eben für digitale Signale gebraucht wird Analog. MSB erklärt es aber damit, das ihre DACs gerade Fans analoger Musikwiedergabe vom digitalen überzeugen sollen. Das Aufzeigen der Vorteile dieser Wiedergabeform und das Level an Musikalität und Realitätsnähe sind Ziele, die diese Wandler erreichen sollen. Dafür bedient man sich verschiedener technischer Ansätze. Zum einen wäre da die angesprochene Clock, die das Timing der Signale übernimmt. Dazu kommt noch die richtige Wahl der Stromversorgung, denn da es sich bei digitalen Signalen nicht wirklich um Einsen und Nullen handelt sondern um ein- bzw. ausgeschaltete elektrische Signale, profitiert jeder DAC von einer sauberen Stromversorgung. Für den Analog DAC stehen dafür verschiedene Optionen zur Auswahl. Unser Testgerät wurde mit der passenden Powerbase geliefert, die als externes Netzteil fungiert. In einem flachen, aus Aluminium gefrästen Gehäuse, das praktisch identisch mit dem des DAC selbst ist, befinden sich fünf verschiedene Transormatoren. Jeder einzelne von ihnen versorgt damit einen bestimmten Bereich des DACs, die alle von einander isoliert sind. Einer beliefert die Clocksektion, ein weiter die digitale Datenverarbeitung, ein andere wiederum die analoge Sektion des Wandlers.
Für jeden Bereich soll hier das beste Ergebnis erzielt werden. Schließlich kommen wir dann zum zentralen Bestandteil eines jeden Wandlers, dem eigentlichen DAC. Auch hier geht MSB Technology einen ganz eigenen Weg, denn die Firma arbeitet nicht mit Bausteinen andere Hersteller, sondern produziert ihre Wandlermodule selbst. Hier kommt nämlich ein tragender Pfeiler der Firmenphilosophie zum Tragen: Der Einsatz von Ladder-DACs. Anstelle des üblichen Direkten Konvertierungsverfahrens, setzen Ladder-DACs auf ein System von Widerständen, das passiv arbeitet. Der klangliche Unterschied zu konventionellen Wandlern ist dabei deutlich zu hören. So auch im Analog DAC, der mit einer enorm offenen Spielweise begeistert. Alles scheint ihm leicht von der Hand zu gehen. Die Bühne ist weit und geöffnet, das Spiel wirkt frei und leichtfüßig, wirkt dabei aber sehr differenziert, aber keineswegs schematisch. Die I²S-Übertragung, die Stromversorgung und der Ladder-DAC ergänzen ihre Bemühungen zu einem hervorragenden Audioerlebnis. Transport und Wandler kitzeln aus CDs teils noch unbekannte Details heraus, während HighRes Titel ihre Vorzüge deutlich machen. Kontrollierter aber kerniger Bass, dazu fein gezeichneter Hochton, mit einer großen Dynamischen Weite, von der man bei analogen Analgen teils nur träumen kann. Ein kurzes Drehen am äußerst flachen Regler auf der Oberseite und die optionale, analoge Vorstufe erhöht behutsam den Schalldruck, um noch mehr Musik in den Raum hinein zu strahlen. Auch über die anderen, modular austauschbaren Eingänge des Wandlers, liefert dieser ein hervorragendes Ergebnis ab, doch gerade die I²S-Schnittstelle funktioniert hier ausgezeichnet und ist bei der Verwendung mehrerer MSB Produkte ganz klar die erste Wahl. Nun kommt bei solchen Systemen oft die Frage nach der Rechtfertigung des Preises auf, die sich hier meiner Meinung nach aber einfach nicht stellt. Sowohl Universal Media Transport V, wie auch der Analog DAC bieten eine enorme Verarbeitungsqualität. Spaltmaße von denen selbst deutsche Autobauer teilweise träumen und dazu ein passendes, elegantes Design, gerade beim Wandler. Der Funktionsumfang des Transports ist riesig und auch wenn die App eben nicht zu einhundert Prozent auf Audio zugeschnitten ist, werden hier Möglichkeiten geboten, die weit über das hinausgehen, was andere Netzwerkplayer oder CD-Transports können. Auch die Ausstattung des DACs ist mit symmetrischen und unsymmetrischen Ausgängen sehr gut, während man bei den Eingängen aus einer Vielzahl passender Module wählen kann, die auch im Nachhinein ausgetauscht werden können. Für Flexibilität ist hier also gesorgt und über die hochwertige Technik wurde an dieser Stelle ja bereits ausführlich berichtet. Universal Media Transport V und The Analog DAC bieten hochwertigste digitale Musikwiedergabe, die sich in allen Punkten das Label "High End" absolut verdient hat. Letztlich wird man all diese Sachen aber ausblenden und einfach nur zuhören, der der Sound des Systems allein lässt einen alles andere eh vergessen.
Fazit
MSBs The Analog DAC verspricht nicht zu viel, denn er entwickelt einen Klang, bei dem auch viele eingefl eischte Analogfans mit offenem Mund dasitzen. Lebendig, offen, dynamisch und natürlich bietet der DAC ein tolles Musikerlebnis. Der Universal Media Transport V garantiert dabei, dass auch bei Formaten praktisch keine Einschränkungen mehr herrschen.Kategorie: Hifi sonstiges
Produkt: MSB Universal Media Transport V
Preis: um 5840 Euro
Kategorie: D/A-Wandler
Produkt: MSB The Analog DAC
Preis: um 5840 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKategorie | Universal Media Transport |
Vertrieb | HiFi2Die4, Leinzell |
Email: | 07175 909032 |
Internet | www.hifi2die4.de |
B x H x T (in mm): | 445/70/317 |
Eingänge: | 1 x BluRay, 1 x Ethernet, 3 x USB-A (davon 1 x vorne) |
Unterstützte Audioformate: | gängige PCM-Formate, DTS (HD), Dolby Digital (HD), DSD |
Unterstützte Abtastraten: | PCM bis 192 kHz, 32 Bit |
Ausgänge: | 1 x RJ45/Ethernet (I²S), 4 x S/PDIF koaxial (davon 1 x nur Surround), 2 x Toslink optisch (davon 1 x nur Surround), 1 x AUES/EBU, 1 x Monitor koaxial, 2 x HDMI, 1 x BNC (Clock) |
Preis: | ab 5840 Euro Testgerät um 9130 Euro |
Vertrieb: | HiFi2Die4, Leinzell |
Telefon: | 07175 909032 |
Internet | www.hifi2die4.de |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 445/50/317 (jeweils DAC und Powerbase) |
Eingänge | 1 x RJ45 |
- | Ethernet (I²S), |
- | 1 x USB-B, 1 x S/PDIF koaxial (optional erweiterbar) |
Unterstützte Abtastraten: | PCM bis 384 kHz, 32 Bit DSD bis DSD256, 11,2 MHz, 1 Bit |
Ausgänge: | 1 x XLR Stereo, |
- | 1 x RCA Stereo |
- | Nein |
checksum | „MSBs The Analog DAC verspricht nicht zu viel, denn er entwickelt einen Klang, bei dem auch viele eingefl eischte Analogfans mit offenem Mund dasitzen. Lebendig, offen, dynamisch und natürlich bietet der DAC ein tolles Musikerlebnis. Der Universal Media Transport V garantiert dabei, dass auch bei Formaten praktisch keine Einschränkungen mehr herrschen.“ |