Kategorie: Hifi sonstiges

Einzeltest: Lyravox Stereomaster SM3 150


Große Nummer

Hifi sonstiges Lyravox Stereomaster SM3 150 im Test, Bild 1
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Normalerweise bedeutet eine höhere Modellnummer auch ein größeres Gerät. Dass das nicht immer der Fall sein muss, zeigt Lyravox mit dem SM3.

Wer die Stereomaster Systeme von Lyravox einmal auf einer Messe  gesehen hat, dem gehen sie so schnell nicht mehr aus dem Kopf. Die Hamburger Audiomanufaktur verfolgt nämlich eine andere Denkweise, als der Großteil der Audiobranche und möchte nicht nur audiophile Musikliebhaber für ihre Geräte begeistern, sondern auch Leute, die Spaß an tollem Design und dem gewissen Etwas haben. Dementsprechend vielen die Stereomaster Systeme immer auf, da es sich auf den ersten Blick nicht unbedingt um ein Audiogerät handelte. Stattdessen hängen hier zwischen 170 und 220 Zentimeter breite Holzkörper mit geschwungenen Linien an der Wand. Feinste Hölzer werden in wochenlanger Handarbeit geformt, Lackiert und schließlich auf Hochglanz poliert.

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Dazu kommen edle Metallapplikationen und vergitterte Seiten. Anschlüsse, Bedienfelder oder Displays fand man entweder überhaupt nicht, oder zumindest nicht auf den ersten Blick. Der Stereomaster SM2 schaffte es tatsächlich ein absolut unauffälliges Audiogerät zu sein und trotzdem zum Blickfang im Wohnzimmer zu werden. Trotz dem Fokus auf ein edles Äußeres konnte man hier niemals den Vorwurf machen, dass es sich nicht trotzdem um HiFi-Geräte handelt, die auf absolut hohem Niveau spielen. Der SM2 war und ist eine wundervolle Kombination aus Technik, Handwerkskunst und Design. Doch so ein Anspruch ist eben, nicht nur in der Audiowelt, ein hoher, der zunächst einmal erfüllt und schließlich auch vergütet werden muss. Dementsprechend kam nach dem Erstaunen über das ungewöhnliche Gerät meistens gleich auch die Frage nach dem Preis, der mit knapp unter 20.000 Euro natürlich erst einmal seines gleichen sucht. Also gab es oft die Aussage: „Das Konzept finde ich toll und die Geräte sehr schön, aber ganz so viel kann oder möchte ich nicht unbedingt ausgeben.“ Und obwohl ich das Preis-Leistungs-Verhältnis des Stereomaster SM2 eigentlich immer fair fand, ist diese Aussage natürlich verständlich. Darum hat man sich bei den Hamburgern hingesetzt und eine „Mittelklasse“ Variante des Stereomaster Konzeptes entwickelt, die nun unter dem Namen SM3 in den Handel kommt.        Präsentiert auf der diesjährigen High End in München erfreute sich der SM3 auch gleich großer Beliebtheit beim Publikum und nach der Messe wurde das erste fertige Modell gleich zu uns die Redaktion geschickt, damit wir es zuerst testen können. Das Grundkonzept ist dabei natürlich gleich geblieben. Auch der SM3 wird an der Wand befestigt, wobei man zuvor natürlich am besten bereits die passenden Kabel verlegen lassen sollte, damit das System frei und scheinbar autonom im Raum schweben darf. Dabei wird die verwendete Wand hier nicht ganz so stark beansprucht, wie beim SM2, denn unser SM3 150 ist, wie die Zahl verrät, knapp 1,5 Meter breit und damit ganze 20 Zentimeter kleiner, als die kleinste SM2 Variante. Die offensichtlichste Veränderung erfuhr der SM2 allerdings beim Design. Statt großen, geschwungenen Oberflächen aus Holz, dominiert nun primär Metall das Aussehen des stylischen All-In-One-Systems. Dabei ist die typische Rundung des SM2 verloren gegangen, so dass sich das neue Modell nun mit deutlich geraderen Kanten daherkommt. Lediglich die vorderen Seitenkanten sind abgerundet worden, so dass der SM3 nicht vollständig zum Quader wird. Auch an den, nach wie vor aus Holz gefertigten, Ober- und Unterseiten hat sich etwas geändert, denn das zuvor dort befindliche Bedienfeld ist nun in die Mitte der Front gewandert und durchbricht das ansonsten durchgehende Gitter mit einer glatten Oberfläche, in deren Mitte Sich nun ein eher Dezentes Firmenlogo befindet. Der große, teils vergoldete Schriftzug des SM2 ist nichtmehr zu finden. Durch die Veränderungen ist der SM3 nun ein wenig offensichtlicher als Unterhaltungselektronik zu erkennen, bewahrt sich aber dennoch einen eigenständigen Look, bei dem die Art déco Anleihen nun ein wenig mit modernem „Industrial Design“ verschmelzen. Nach wie lässt sich hier aus einer Auswahl von verschiedenen Hölzern und Metallen auswählen und auch Sonderwünsche lassen sich bei Lyravox, dank vollständiger Handarbeit, recht leicht umsetzen. Dadurch ist es auch bei der kleineren Variante des Stereomaster möglich, ein echtes Unikat zu bekommen, denn nach wie vor soll der SM3 ja etwas für Ohr und Auge bieten.   Dabei haben sich die Hamburger sogar noch Gedanken um kleine Verbesserungen gemacht, die man beim großen Stereomaster vielleicht noch vermisst hat. So bietet die Oberseite nun einen kleinen Eingriff, mit dem es möglich ist, an die Anschlüsse des SM3 zu kommen, ohne das Gerät von der Wand abhängen zu müssen. Sollte man also nachträglich noch ein externes Gerät anschließen wollen, oder vielleicht ein Kabel austauschen, ist dies nun wesentlich einfacher  möglich. Ob man dies wirklich jemals tun muss ist eine andere Frage, denn typisch für die Stereomaster Systeme, bietet auch der SM3 bereits alles, was eine moderne HiFi-Anlage braucht, ein einem einzigen Gerät. So muss man zum Beispiel nicht auf den guten alten CD-Player verzichten, dessen hochwertiges TEAC CD-SN 240 Slot-In Laufwerk nach wie vor in der Gerätefront sitzt. Nur der ehemals versteckte Schlitzt ist nun eben deutlich offensichtlicher geworden. Was bleibt ist hier die gute Reaktionsgeschwindigkeit, bei dem das überspringen von Titeln praktisch mit dem Druck auf die Taste bereits abgeschlossen ist. Dazu kommt dann natürlich das Kernstück einer Modernen Anlage: Die Digitaltechnik. Basis ist hier, wie auch im SM2 ein Streamingmodul des deutschen Herstellers Audiovo, das auch in einer ganzen Reihe anderer High End Streamingsysteme zum Einsatz kommt. Per Ethernet oder WLAN mit dem heimischen Netzwerk verbunden, können damit verschiedenste Musikformate abgespielt werden, von MP3 und ähnlichem über verlustfrei Formate wie ALAC und FLAC, bis hinzu unkomprimierten Dateien wie WAV und AIFF. Lediglich auf die DSD Wiedergabe muss man verzichten, was in Anbetracht der Anzahl an verfügbaren Alben prinzipiell zu verschmerzen ist. PCM-Signale werden dafür, vom ebenfalls integrierten D/A-Wandler, mit bis zu 192 kHz bei 24 Bit verarbeitet. Intern arbeitet das System sogar mit 32 Bit, wodurch Störeinflüsse im Signal minimiert werden können. Neben der Übertragung per Netzwerk können außerdem USB-Sticks und Festplatten am SM3 angeschlossen werden, ebenso wie Geräte mit koaxialem S/PDIF oder analogem Chich-Ausgang. Auch die schnelle Verbindung zu Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets ist per Bluetooth möglich. Dabei hat man hier natürlich trotzdem ein Auge auf die Klangqualität gehabt, weshalb das zuständige Modul den AptX-Standard unterstützt, bei dem auch kabellos übertragene Signale verlustfrei empfangen werden können.   Doch mit Digitaltechnik allein ist, aus physikalischen Gründen, eben keine Anlage zu machen. Dementsprechend muss natürlich auch der analoge Part stimmen, wobei man jedoch auch hier auf moderne Mittel setzt. Um die Verstärkung der intern gewandelten Signale kümmert sich im SM3 nämlich zwei Class-D Stereo-Endstufen des dänischen Herstellers Pascal. Die Verstärker vom Typ  T-Pro2 entwickeln hier einmal knapp 500 Watt und einmal etwa 250 Watt pro Kanal. Kombiniert verfügt der Stereomaster SM3 also über satte 1500 Watt Leistung. Zunächst einmal eine Menge Holz doch in Anbetracht der Bestückung des All-In-One-Systems ist man damit schon ganz gut aufgestellt. Hinter den Ziergittern des Gerätes befindet sich gleich zwölf Lautsprechertreiber, die auch hier nicht nur einen einzelnen Hörplatz beschallen sollen, sondern die Musik im gesamten Raum verteilen. Dazu sind nicht nur die nach vorne feuernden Chassis jeweils leicht in verschiedene Richtungen geneigt, denn auch an den Seitenflächen befinden sich noch jeweils zwei Schallwandler, die zur Seite hin abstrahlen. In Kombination mit der Reflexion an den Zimmerwänden entfaltet sich so im gesamten Raum ein Stereo-Hörgefühl, auch wenn man nicht direkt vor dem Gerät sitzt. Die Kombination aus Leistung und Gerätegröße ist beim SM3 150 für Räume mit bis zu 45 Quadratmetern ideal. Auch bei den Lautsprechern setzt Lyravox natürlich auf Qualität und verwendet auch im SM3 die legendären Ring Radiator Hochtöner des dänischen Herstellers Scan Speak. Um jedoch den Endpreis des Gerätes niedriger zu halten, als beim SM2, werden bei Mittel- und Tiefton nun zu alternativen gegriffen. So sitzen an den Seiten und Vorne jeweils zwei 3,5 Zoll Aluminium-Mitteltöner, während sich in der Front vier langhubige, glasfaserverstärkte Papiermembran-Tieftöner von Wavecore mit 7 Zoll Durchmesser um die niedrigen Frequenzbereiche kümmern. Damit das komplizierte Konzept mit den seitlich verbauten Treibern und den vorderen, angewinkelten drei-Wege Konzepten funktioniert, kümmert sich im Innern des SM3 ein rechenstarkes, penibel eingestelltes DSP um die richtige Abstimmung. Dies hat, neben dem hervorragend funktionierenden Konzept aus direktem und indirektem Schall noch einen weiteren Vorteil. Im Moment wird bei den Hamburgern nämlich gerade daran gearbeitet, eine Schnittstelle zum DSP zu entwickeln, mit dem Hersteller oder Händler, den SM3 individuell auf die jeweilige Wohnung abstimmen zu können.    Doch bis dahin ist noch ein wenig Zeit und auch ohne individuelle Anpassung des DSP macht der SM3 gewaltig Laune. Die frontal angebrachten Tieftöner sorgen für eine gute Grundlage, wobei direkt vorm Gerät sitzende Hörer gekonnt vom Bass gekitzelt werden. Gerade bei Rock ein echter Spaß. Knackig abgestimmt, mit guter Dynamik setzt hier sehr schnell ein unbewusstes Fußwippen ein. Doch auch ausgefeiltere Klänge präsentiert der SM3 mit der nötigen Sorgfalt. Klare Höhen bei Bläsern und Glockenspielen bilden einen guten Kontrast zu Pauken und Geigen eines klassischen Orchesters. Gerade hier hilft natürlich die enorm breite Bühnendarstellung der Stereomaster-Systeme, die auch beim SM3 wieder voll zuschlägt. Gepaart mit der guten Leistungsentfaltung der Endstufen ergibt sich hier ein tolles „Live-dabei“ Gefühl. Per App, oder auch mit der extravaganten Display-Fernbedienung, steuert navigiert man bequem durch die eigene Musiksammlung und wählt schnell und übersichtlich den nächsten Titel aus. Auch USB-Massenspeicher, CD-Player, Internetradios und Streamingdiensten wie Deezer und TIDAL sind so schnell durchstöbert und schnell merkt man, dass das SM3 mit jeder Art von Musik gut klar kommt. Egal ob Metal, Jazz, Singer/ Songwriter, Klassik oder Grunge, der Stereomaster ist sich für nichts zu schade und absolut alltagstauglich. Auf der anderen Seite beschönigt der Wandler aber auch nicht, so dass härteren Genres ihre charakteristische Ungeschliffenheit erhalten bleibt, schlechte Aufnahmen aber eben auch nicht nachträglich verbessert werden können. Doch Ehrlichkeit ist schließlich eine Tugend und schnell merkt man, dass der geringere Preis des SM3 im Vergleich mit dem SM2, nicht unbedingt mit dem Klang in Zusammenhang stehen. Als günstigere Alternative bietet das mit etwa 12.000 Euro zu Buche schlagende neue Modell immer noch das, was die Systeme ausmacht: Ausgefallene Optik für Designenthusiasten und eine vollständig ausgestattete, toll klingende Anlage für Musikfans.  

Fazit

Optisch ein wenig anders, bleibt der  Kern hier gleich. Auch beim Stereomaster SM3 zeigt Lyravox, dass man  Design und guten Klang wunderbar miteinander verbinden kann.

Kategorie: Hifi sonstiges

Produkt: Lyravox Stereomaster SM3 150

Preis: um 11900 Euro

1/2017
Ausstattung & technische Daten 
Kategorie All-in-one-Netzwerksystem 
Vertrieb Lyravox, Hamburg 
Telefon 040 320897980 
Internet www.lyravox.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 1480/300/190 
Eingänge: 1 x Ethernet, WLAN, 1 x CD, 1 x USB-A, 2 x S/PIDF koaxial, Bluetooth, 2 x RCA Stereo 
Unterstützte Formate: MP3, AAC, OGG, ALAC, FLAC, AIFF, WMA 
Unterstützte Abtastraten: bis 192 kHz, 24 Bit 
Leistung (in Watt) etwa 2 x 500 Watt und 2 x 250 Watt 
Bestückung: 4 x 1-Zoll-Hochtöner, 4 x 3,5-Zoll-Mitteltöner, 4 x 7-Zoll-Tieftöner 
checksum „Optisch ein wenig anders, bleibt der Kern hier gleich. Auch beim Stereomaster SM3 zeigt Lyravox, dass man Design und guten Klang wunderbar miteinander verbinden kann.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 18.01.2017, 15:02 Uhr
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