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Das Schweizer Samuraimesser
Computer-HiFi hat dafür gesorgt, dass viele neue Produktgattungen entstanden sind. Eine davon ist der USB-auf-S/PDIF-Konverter, den es bereits in vielen Formen und Farben gibt. Und manchmal wird man von einem vermeintlich so simplen Gerät noch überrascht.
Peripherie:
Apple MacBook Pro, OSX 10.7.2, Channel D Pure Music 1.85
Apple iMac 2,5 GHz, OSX 10.6.5, Channel D Pure Music 1.85
Apple iMac 2,5 GHz, OSX 10.6.5, Bootcamp mit Windows 7 Home, Sonata Server
PC mit Intel Atom 230, 2 GB RAM, Ubuntu Linux 10.10, Music Player Daemon
D/A-Wandler: Phonosophie DAC1 Musical Fidelity M1 CliC
Endstufen: Accustic Arts AMP II
Lautsprecher: Focal Solo 6, KEF XQ50, Triangle Magellan Duetto
Völlig klar, die Schweizer bauen die Messer mit den meisten Extrafunktionen, die Japaner verstehen sich aufs Schmieden der schärfsten Klingen. Das war immer so und und wird auch so bleiben.
Der etwas andere Transport
Die Gründe für meine Begeisterung über ein so kleines Gerät sind vielfältig. Vieles davon hat mit der schnöden Technik zu tun, die sich im Inneren verbirgt, denn dort findet man un- oder besser außergewöhnliche Dinge. Eng geht’s zu, das macht das Analysieren etwas schwerer, aber irgendwann wird’s schlüssig: Sofort nach dem USB-Empfänger werden die Daten in einen RISC-Prozessor gegeben. Dieser kleine Mikroprozessor (Atmel ARM9, ein in vielen Smartphones zu findender, sehr potenter Typ) besorgt die digitale Lautstärkeregelung, das Umkehren der Polarität und Balance in Echtzeit und gibt seine Daten galvanisch entkoppelt weiter. Überhaupt hat man eine Menge Technologien verwendet, die der Mobilfunkelektronik entliehen wurden. So ist die echt symmetrische Ausgangsstufe mit ECL-Chips und ganz ohne Koppeltrafos realisiert, womit ein dem Ideal nahekommendes Signal erzeugt wird. Besagte Emittergekoppelte Logik findet oft da Anwendung, wo es auf schnelle Datenübertragung ankommt. Rümpfen Sie bei dem Begriff „Smartphone“ auch nicht die Nase, die in diesen Geräten verwendete Technik ist sehr ausgefuchst und leistungsfähig, muss sie doch mit Gigahertz- Frequenzen und oft geringen Pegeln arbeiten, was schon eine Herausforderung gewesen sein muss. Von diesen Dingern kann man sich also getrost ein paar Ideen borgen, um in der Audiowelt ans Ziel zu kommen. Ein weiteres Indiz für die gewissenhafte Arbeit, die man sich bei der Entwicklung des Audiophilleo gemacht hat, um dem angeschlossenen DAC ein möglichst sauberes Signal überreichen zu können, ist die Umsetzung der Kernkomponente namens Taktgeber. Die Entwickler haben sich umgesehen und fanden die häufig verwendeten Lösungen (spannungsgesteuerte Typen beispielsweise) zu jitteranfällig. Stattdessen verwenden sie Taktgeber mit stabilen, fixen Frequenzen. Dickstes Element auf der Platine ist übrigens ein TDK- Lambda-DC/DC-Konverter, der für galvanische Trennung und Erzeugung der benötigten Betriebsspannungen verantwortlich ist. Er versorgt die beiden galvanisch voneinander getrennten Sektionen (Prozessor und S/PDIF-Umsetzer) und sorgt dafür, dass überall geordnete Spannungsverhältnisse herrschen.
Praxis
Die Verkabelung eines solchen Konverters ist ja an sich kein Thema und beschränkt sich auf das Verbinden zweier Kabel, aber unerwähnt soll nicht bleiben, dass er ein paar Adapter (BNC, RCA usw.) bereithält und ein recht vernünftiges USB-Kabel in der Alubox liegt, in der er verkauft wird. Softwaretreiber braucht‘s eigentlich auch keine, auf den meisten Betriebssystem sollte jedenfalls treiberlos und bitperfekt gearbeitet werden können. Gerade unter Windows ist es jedoch immer wieder eine Frage der Konfiguration, um sicherzustellen, dass das Betriebssystem keinen allzu großen Einfluss auf das Ausgangssignal hat. Um testen zu können, ob alles richtig konfiguriert ist (und ob Sie Ihrem Abspielprogramm trauen können) kann man mit dem Audiophilleo1 einen Test durchführen, der Ihnen verrät, ob das Signal bitperfekt oder (hoffentlich nicht) vom Betriebssystem resampelt herausgegeben wird. Dazu muss man sich auf der Homepage des Herstellers unter www.audiophilleo.com für jede zu testende Abtastfrequenz eine Testdatei herunterladen, die mit dem Player des Vertrauens wiedergeben und am Audiophilleo eine Testroutine starten. Wie aussagekräftig dieser Test generell ist, weiß ich leider nicht genau, denn ich habe am Mac mit fast jedem getesteten Player „bestanden“, aber speziell für die Windows-Benutzer (die ja oft eine reichhaltige Auswahl an Ausgabetreibern vorfinden) ist das sicher eine große Hilfe. Einen weiteren Test hätte ich fast unterschlagen: Der Audiophilleo1 kann dem Signal Jitter hinzufügen, damit Sie einen Eindruck davon gewinnen können, wie er sich in Ihrer Anlage bemerkbar macht. Das ist jetzt vielleicht nicht das wichtigste Feature überhaupt, hilft aber beim Lernen. Ich habe den Test selbstredend ein paarmal durchgeführt, da es ja nur eine Frage von ein paar Menüpunkten ist, bis er eingeschaltet ist. Im Endeffekt war‘s so: Eingeschaltet – gehört – für schlechter befunden – ausgemacht – weitergehört. Und das Weiterhören ist lecker. Ich habe den Kleinen eine ganze Zeit als vollwertige, fernbedienbare Vorstufe benutzt und war völlig begeistert, wie gut das funktioniert. Gerade die Möglichkeit, mit einem versteckt platzierten Computer und dem Audiophilleo als Bindeglied direkt in einen richtig hochwertigen DAC und dann auf ebenso feine Aktivboxen zu gehen, um das schlankste und klanglich exzellente Signalverarbeitungssystem zu erhalten, ist so verführerisch, dass man die knapp 1.000 Euro für ein so kleines Produkt erst mal beiseite legt. Und wenn der Kleine erst mal loslegt, hat sich das mit dem Herumnörgeln am Preis für so wenig Hardware sowieso erledigt. Ich bin jedenfalls drauf und dran zu sagen, dass kaum ein vergleichbares Gerät ähnliche klangliche Fähigkeiten besitzt wie der Audiophilleo. Das ist gewagt, aber wenn Sie wüssten, wie gut meine musikalischen Erlebnisse während der Tests waren, würden Sie das verstehen. So klar, so feindynamisch, so aufgeräumt, wie die testweise angeschlossenen Wandler auf einmal spielten, kannte ich sie teilweise gar nicht. Nicht nur Wandler, die eh einen nicht ganz so breitbandigen USB-Port haben, sondern alle verwendeten DACs funktionierten prächtig. Man merkt halt doch, wie wichtig ein sauberes S/PDIF-Signal ist, einfach nur Einsen und und Nullen sind es halt nicht. Es zeigt, dass die Taktrückgewinnung weitaus besser gelingt, wenn das ankommende Signal stabil ist. Und das stellt der Audiophilleo1 sicher. Er ist eines der fortschrittlichsten Systeme seiner Art und ich hoffe, dass er für viele eine Pionierfunktion übernimmt, denn neue Wege zu gehen lohnt sich, das hat er mir eindrucksvoll bewiesen.
Fazit
Da können Sie denken, was Sie wollen: Der Audiophilleo1 läutet für alle, die mit USB-Adaptern arbeiten wollen oder müssen, ein neues Zeitalter ein. Eine technisch so ausgereifte, in ihren Möglichkeiten durchdachte und klanglich exzellente Schnittstelle zwischen Computer und Wandler ist mir noch nicht untergekommen.Kategorie: Hifi sonstiges
Produkt: Audiophilleo Audiophilleo 1
Preis: um 950 Euro
Revox präsentiert die neue Revox B77 MK III und zugleich seine neue, eigene Revox Analog Master Tapes Collection. Beides gefertigt im Revox KLANGWERK in Villingen für ein perfektes Zusammenspiel.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKategorie: | USB-S/PDIF-Konverter |
Preis: | 950 |
Vertrieb: | Hörgenuss Jörg Klein, Frankfurt |
Telefon: | 069 40326292 |
Internet: | www.hgfa.de |
Eingänge: | 1 x USB (asynchron, bis 192 kHz, 24 Bit) |
Ausgänge: | 1 x S/PDIF (bis 192 kHz, 24 Bit,Adapter für BNC, RCA) |
Besonderes: | digitale Lautstärkeregelung |
checksum | „Da können Sie denken, was Sie wollen: Der Audiophilleo1 läutet für alle, die mit USB-Adaptern arbeiten wollen oder müssen, ein neues Zeitalter ein. Eine technisch so ausgereifte, in ihren Möglichkeiten durchdachte und klanglich exzellente Schnittstelle zwischen Computer und Wandler ist mir noch nicht untergekommen.“ |