Kategorie: Hifi sonstiges

DC-Blocker Audes DCB


Der Entbrummer

Hifi sonstiges Audes DCB-1 im Test, Bild 1
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Dass man sich heutzutage liebevoll um die die HiFi-Anlage versorgende Netzspannung kümmern sollte, brauche ich Ihnen ja nicht mehr zu erzählen, das wissen Sie. Manchmal allerdings ist es sinnvoll, die Netzaufbereitung noch etwas weiter zu treiben.

Das Phänomen


Da steht er nun, der neue Netzfilter, der dem Strom seine heutzutage üblichen hochfrequenten Störkomponenten abgewöhnen soll, die den Klang im heimischen Domizil verderben wollen. Und das funktioniert auch ganz ausgezeichnet, Sie sind zufrieden und könnten sich bequem zurücklehnen, wenn da nicht dieser leise Brummton wäre, der aus Richting HiFi- Anlage kommt. Ein Ohr an den Lautsprecher stellt sicher: Daher kommt’s nicht. Vielmehr ist es das brandneue Filtergerät selbst, das vernehmlich tieffrequente Geräusche produziert. Mal mehr, mal weniger. Ach, Sie haben sowas gar nicht? Bei Ihnen kommt der Brumm aus Richtung des Verstärkers?   

Dafür gibt es Gründe, die mit der Qualität Ihres Stromnetzes einerseits und mit der Konstruktion insbesondere großer Netztransformatoren andererseits zu tun haben und – das ist die gute Nachricht: das Problem ist in den meisten Fällen mit einem Gerät wie dem Audes DCB-1 lösbar. Wenn Sie Glück haben, schleicht sich auch noch eine nennenswerte Klangverbesserung ein – die kann’s sogar geben, wenn keinerlei Brummproblem vorhanden war.

Hifi sonstiges Audes DCB-1 im Test, Bild 2Hifi sonstiges Audes DCB-1 im Test, Bild 3Hifi sonstiges Audes DCB-1 im Test, Bild 4


Das Problem heißt: Gleichspannungsanteile auf der Netzspannung. Diese schleichen sich ein, wenn Verbraucher „einseitig“ an der Netzspannung zerren, wie zum Beispiel die berüchtigten Phasenanschnittsteuerungen, mit denen Lampenhelligkeiten und Motordrehzahlen gesteuert werden. Solcherlei Lasten verschieben, eine genügende Intensität vorausgesetzt, die Symmetrie des idealerweise sinusförimgen Spannungsverlaufes, was sich als Gleichpannungsanteil äußert. Transformatoren vertragen keine Gleichspannung, weil dadurch der Kern gesättigt, aber keine Leistung übertragen wird. Tatsächlich reichen ziemlich geringe Werte, um Probleme zu verursachen. Das sogar umso mehr, je größer der Trafo ist. Neben den unerfreulichen Brummgeräuschen wird der Transformator dadurch erheblich belastet, ohne dass er Sinnvolles tut, was seine Fähigkeiten zum Liefern nutzbarer Energie im schlimmsten Falle nennenswert einschränkt. Womit klar sein dürfte: Das darf so nicht.   


Funktionsweise


Zum Glück gibt es eine trickreiche Filterschaltung, die dem Gleichpannungsanteil in einer solchen Situation Herr werden kann. Sie besteht aus einer raffinierten Kombination aus einem Brückengleichrichter und zwei Elektrolytkondensatoren, die einfach in die Netzleitung eingeschleift wird. Sie bügelt „Einseitigkeiten“ oberhalb einer gewissen Höhe zuverlässig aus und – ganz wichtig – stört den ungehemmten Stromfluss ansonsten praktisch nicht. So genannte „DC-Blocker“ sind an und für sich nichts Neues in der HiFi-Welt, so bietet zum Beispiel Burmester seit fast 30 Jahren den Power Conditioner 948 an, bei dem eine solche Schaltung eine zentrale Rolle spielt. Der estnische Hersteller Audes stellte mit steigendem Erfolg seiner mit gewaltigen Trenntrafos arbeitenden Netzfilterbaureihe fest, dass ein DC-Blocker ein sinnvolles Feature sein kann und baut einen solchen neuerdings in seine Netzfilter mit ein. Es gibt ihn aber auch einzeln als Vorschaltgerät, und darum geht’s hier.  

Das Vorschaltgerät


Der DCB-1 ist ein eher schmuckloses sauber lackiertes MDF-Kästchen mit zwei rückseitigen Anschlüssen: ein C20-Anschluss für den Eingang (das ist der große Kaltgerätestecker, ein passendes gutes Netzkabel liegt bei) und eine Schuko-Steckdose für den Ausgang.

Hifi sonstiges Audes DCB-1 im Test, Bild 3
Der eingangsseitige Anschluss erfolgt mit dem „dicken“ C20-Kaltgeräteverbinder
Eine 16-A-Schmelzicherung soll vor Ungemach schützen, das Gerät(-chen) ruht auf vier Gummifüßen. Zu bedienen gibt’s nichts, also darf man den DCB-1 auch hinter der Anlage verstecken. Im Inneren gibt’s nicht viel zu sehen, weil die aktiven Komponenten in einem block schwarzer Vergussmasse stecken. Der Hersteller hält sich dem Vernehmen nach an die Standardtopologie, Dimensionierung und Bauteileauswahl sind aber das, was diese Lösung von anderen unterscheidet. Mit einer Belastbarkeit von 16 Ampère ist das Gerät zweifellos allen Herausforderungen gewachsen, die eine bei uns üblich Steckdose bedienen kann.   

Praxis


Tatsächlich hatte ich durchaus Schwierigkeiten, die „Entbrumm“-Funktion des Gerätes zu überprüfen – ich bin erfreulich wenig mit solcherlei Problemen konfrontiert. Eine meiner alten Yamaha-Endstufen jedoch zeigte eine nennenswerte Reaktion auf das Vorschalten des DCB-1: Deren 40 Jahre alter Trafo bedankte sich mit deutlich reduziertem Geräuschpegel für den Einsatz. Auch klanglich war der Schritt nachvollziehbar: Der Oldie spielte einfach etwas lockerer, gelöster und mit mehr Luft zwischen den Akteuren. Gleiches kann ich für einen Versuch mit nachgeschaltetem Netzfilter vermelden. Der verwendete 1kVA-Trenntrafo war zwar auch ohne DC-Blocker mucksmäuschenstill, das Mehr an Transparenz und die verbesserte Raumabbildung waren jedoch auch hier deutlich nachvollziehbar.

Fazit

Ein Netzfilter allein macht noch nicht glücklich: Schaltet man den DCB-1 vor, löst sich Trafobrummen in Wohlgefallen auf, klangliche Zugewinne sind ein gern genommener Bonus. Unbedingt ausprobieren!

Kategorie: Hifi sonstiges

Produkt: Audes DCB-1

Preis: um 600 Euro

5/2023

Schaltet man den DCB-1 vor, löst sich Trafobrummen in Wohlgefallen auf. Unbedingt ausprobieren!

Audes DCB-1

Ausstattung & technische Daten 
Preis: ca. 600 Euro 
Vertrieb: TCG GmbH, Nordhorn 
Telefon: 05921 7884927 
Internet: www.tcg-gmbh.de 
Garantie: 2 Jahre 
B x H x T: 145 x 95 x 150 mm 
Gewicht: ca. 1kg 
Unterm Strich … Ein Netzfilter allein macht noch nicht glücklich: Schaltet man den DCB-1 vor, löst sich Trafobrummen in Wohlgefallen auf, klangliche Zugewinne sind ein gern genommener Bonus. Unbedingt ausprobieren! 
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