Kategorie: Hifi sonstiges

Einzeltest: Aqvox MyDDC


USB mal anders

Hifi sonstiges Aqvox MyDDC im Test, Bild 1
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Der eine oder andere Hersteller bietet sogenannte USB-Transports an, die sich als USB-Audiogerät am Computer anmelden und ein normales digitales Signal herausgeben. So etwas tut auch der Aqvox MyDDC. Doch wozu braucht man so was?

Vor ungefähr zwei Jahren ging es los. Plötzlich wollte die HiFi- Welt wieder D/A-Wandler, vorzugsweise mit USB-Anschluss. Die ersten Modelle konnten jedoch leider nur mit Basis-Austattung, also einer adaptiven Schnittstelle, die bis 48 kHz arbeitet, aufwarten. Wer Hochbit-Aufnahmen ordnungsgemäß darüber abspielen möchte, muss in Röhre gucken. Dieses Problem zu lösen und nebenbei noch klangliche Verbesserungen zu implementieren hat sich das Hamburger Unternehmen Aqvox auf die Fahne geschrieben und eine ganz interessante und ausgereifte Lösung entwickelt. Das Gerät, von dem ich rede, nennt sich MyDDC und kostet erfreulicherweise so wenig, dass sich die Investition lohnt.

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Ihren alten D/A-Wandler können Sie also ruhig behalten, er wird durch diesen netten, kleinen Kasten lediglich aufgewertet. Der MyDDC ist in der Lage, die heutzutage geforderte Bandbreite von 192 kHz in 24 Bit über USB zu verdauen und an die S/PDIFSchnittstelle des Wandlers weiterzuleiten. Das ist seine primäre Aufgabe. Und dieser kleine USB-Transport ist mal ein ernsthaftes Teil geworden. Da sollte man sich von der schieren Größe der Behausung gar nicht ablenken lassen. Auf der Habenseite, jetzt kommen wir zur zweiten Aufgabe, die er zu erfüllen hat, stehen Dinge wie Hardware- Asio, asynchrone Übertragung und Re-Clocking. Genau so macht man das heutzutage, wobei gerade die hundertprozentige Asio-Implementierung ein nicht zu verachtender Punkt ist. So ist bitgenaue Übertragung der Musikdaten in den D/A-Wandler möglich, und das ist doch genau das, was wir erreichen wollen. Und auch zum Thema asynchron hat Aqvox noch was zu sagen. So hundertprozentig asynchron ist die Übertragungsstrecke nicht – eher besser. Die Hamburger nutzen für die Übertragung der Musikdaten den asynchronen Bulk-Modus. Diese Art der Datenübertragung wird auch beispielsweise bei Druckern oder anderen Geräten verwendet, bei denen hundertprozentig korrekte Übertragung großer Datenmengen sicher sein muss. Der Bulk-Transfer sendet seine Datenpakete, die je nach Abtastrate des Musiksignal unterschiedlich groß sind, alle fünf Milisekunden. Die dadurch erzielte Datenrate ist so groß, dass noch genug Headroom bleibt für Fehlerkorrektur, Neuversenden der Daten und so weiter. Das bedeutet, dass die Übertragungsrate 5-mal geringer ist als bei herkömmlichem isochronen Transfer. Der PC muss nicht mehr einmal pro Millisekunde einen Transfer ausführen, sondern nur noch alle fünf Millisekunden, was die Übertragungsstrecke weniger anfällig gegen Dinge wie Überlastung des Mikroprozessors macht. Im Prinzip ist dieser Bulk-Modus genauso gut wie der normale asynchrone Modus, belastet den Computer aber weitaus weniger. Das habe ich so noch nie gesehen, der MyDDC dürfte so ziemlich der einzige USB-Transport sein, der Bulk-Transfer benutzt. Kurz ist die Liste seiner Anschlüsse. Eine USB-Buchse ist klar, S/PDIF ist sowohl in optischer als auch in elektrischer Form vorhanden, weitere Buchsen braucht er nicht. Der MyDDC benötigt auch keine externe Stromversorgung, er wird direkt mit der USB-Spannung des Rechners versorgt. Das ist zumindest die Basis-Lösung. Wie man das noch besser machen kann, erkläre ich später, zunächst geht’s mit den normalen Fakten weiter. Nach dem Einstöpseln sollte man sich umgehend mit der Treiberinstallation befassen. Die funktioniert so einfach, wie man das gewohnt ist, ein kleines Zusatzprogramm namens „Musiland“ wird automatisch mitinstalliert. Im Großen und Ganzen muss man sich um dieses Programm gar nicht kümmern, ich habe im Testbetrieb trotzdem mal reingeschaut, um beispielsweise sehen zu können, ob der Asio-Transfer klappt. Und der sorgt auf einem Windows-Rechner nicht nur für bitgenaue Übertragung ohne Einflüsse des Betriebssystems auf den Klang, die beispielsweise vom Windows-Mixer bei „normalem“ Direct-Streaming per USB auftreten. Am Mac benötigt man ebenfalls Asio-Treiber, auch wenn die Apple - Gemeinde an so etwas gar nicht gewöhnt ist. Am naheliegendsten sind die Treiber von Ploytec (www.usbaudio. com), die zwar Geld kosten, aber so ziemlich das Audiophilste sein dürften, das man seiner USB-Übertragungskette antun kann. An Klangverbesserungen wurde sowieso intensiv gedreht, denn auch das Neuaufbereiten des Takts gehört zu den Dingen, die das Auftreten von Jitter auf ein Minimum reduzieren. Aus zweierlei Gründen empfehle ich die Verwendung des MyDDC: Erstens erweitert er Ihren D/AWandler um eine vollwertige USB-Schnittstelle, zweitens ist das Signal, das er ihr liefert, absolut hochwertig und sauber. Selbst wenn Ihr DAC zu Hause über USB die volle Packung abkann kann es sich durchaus lohnen, den MyDDC dazwischenzuschalten, denn mit vollwertiger Asio-Kompatibilität können nur die wenigsten aufwarten. Mit einer Sache muss man allerdings leben, beziehungsweise man sollte folgendes beachten: Prüfen Sie vorher, ob Ihr D/A-Wandler per S/ PDIF auch bis 192 kHz empfangen kann. Die Asio-Treiber werden gleich welches Signal auf Biegen und Brechen durchreichen, und wenn Ihr DAC ein so hochaufgelöstes Signal nicht verdauen kann, bleibt die Anlage mucksmäuschenstill. In der Regel wird’s aber klappen, in der Regel haben aktuelle DACs zumindest über den elektrischen Digitaleingang kein Problem mit so großen Abtastraten, optisch ist oft bei 96 kHz Ruhe. Und noch eine weitere Möglichkeit, klanglich nach vorne zu kommen, möchte ich Ihnen nahelegen: Aqvox bietet passend zum MyDDC ein kleines USB-Netzteil an. In der Regel wird nämlich die USB-Sektion eines Wandlers oder USB-Transports von der USB-Betriebsspannung des Computers gespeist. Das ist in der Regel nicht die sauberste Spannung, denn über den USB-Bus kommen Störeinflüsse aller im Computer arbeitenden Komponenten (WLAN-Karten, Grafikkarten, Touchpads etc.) direkt in die kleinsignalverarbeitende Sektion dieser Geräte. Aus diesem Grund klingen USB-Ports auch oft unterschiedlich. Das USB-Low-Noise-Netzteil von Aqvox verfolgt nun den Ansatz, die USB-Spannungsversorgung zu kappen und die Versorgungsspannung extern von einem ordentlichen, wenig störungsbehafteten Netzteil zuzuführen. Das bringt in der Tat noch einmal eine ganze Menge! Irgendwie passt aber auch dieses Produkt perfekt zu dem, was Aqvox da oben in Hamburg so treibt. Dort wird tagtäglich getüftelt, um bestehende Produkte zu verbessern und technisch einwandfreie und sinnvolle Lösungen anzubieten. Und das ist mal wieder zu hundert Prozent gelungen, denn ich habe mit dem MyDDC in Kombination mit dem Extra-Netzteil tolle Klangergebnisse eingefahren. Man macht sich ja keine Vorstellung davon, was in der USB-Verbindung noch für Potenzial steckt. Wenn der MyDDC zwischen Wandler und Computer steckt, merkt man recht schnell, wie klar, rhythmisch und satt Musik klingen kann. Ich will jetzt gar nicht so sehr über seine klanglichen Eigenschaften reden, kann aber pauschal sagen, dass er den meisten D/A-Wandlern gerade hinsichtlich Taktgefühl und Feindynamik mächtig auf die Sprünge hilft und deren klangliche Eigenschaften noch mehr zur Geltung bringt. Außerdem hilft es beim Musikhören immer, wenn man entspannt ist. Das gute Gefühl, bitperfekte Tonübertragung genießen zu können entspannte zumindest mich so sehr, dass ich den Klang gleich noch besser fand. Und das zählt im Endeffekt ja auch.

Fazit

Mit seiner einzigartigen Übertragungsstrecke und der generalstabsmäßig sauberen Asio-Integration holt der MyDDC einen Klang an Ihren Wandler, den Sie von Ihrem PC noch gar nicht kannten

Kategorie: Hifi sonstiges

Produkt: Aqvox MyDDC

Preis: um 150 Euro

5/2012
 
Ausstattung & technische Daten 
Kategorie USB-S/PDIF-Wandler 
Vertrieb Aqvox, Hamburg 
Telefon 040 4100 6890 
Internet www.aqvox.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 0/0/24 
Ausgänge 1 x S/PDIF RCA 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 14.05.2012, 11:18 Uhr
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