Kategorie: D/A-Wandler

Einzeltest: PS Audio NuWave DSD


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D/A-Wandler PS Audio NuWave DSD im Test, Bild 1
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Das Tonformat DSD wird von vielen Audiophilen immer noch etwas kritisch beäugt, und die Musikindustrie scheint selbst normalen PCM-High-Res Formaten nicht zu trauen. Für alle Überzeugten rüstet PS Audio seinen NuWave DAC trotzdem auf.

DSD ist immer noch nicht  alltäglich. Zum  einen  liegt  das  an  der  Diskussion um die nur vermeintlichen  klanglichen Vorteile des Formates und  andererseits an den technischen Gegebenheiten bei der Aufnahme. Wer sich  einmal  in  ein  entsprechendes  audiophiles Internetforum wagt, wird schnell  sämtliche  Stellungnahmen  zu  dem  Theema präsentiert bekommen, was  in Art der Diskussion teilweise schon einem Glaubenskrieg der Musikfans  gleichkommt. Zum anderen liegt die  Obskurität von DSD aber auch an der  Musikindustrie selbst, die bei Verkäufen immer noch stark auf die CD setzt  oder  leider  weiterhin  krampfhaft  am  MP3-Format festhält.

D/A-Wandler PS Audio NuWave DSD im Test, Bild 2D/A-Wandler PS Audio NuWave DSD im Test, Bild 3D/A-Wandler PS Audio NuWave DSD im Test, Bild 4D/A-Wandler PS Audio NuWave DSD im Test, Bild 5
Dennoch ist es für Musikhörer schön,  wenn die eigenen Geräte vielseitig einsetzbar  und  zukunftssicher  sind.  Darum wird aus dem bereits bekannten NuWave DAC nun der NuWave  DSD.  Äußerlich  verändert  sich  dabei  erst einmal kaum etwas. Im Gegensatz zu seinem größeren Gegenstück,  dem PS Audio Direct Stream DAC,  kommt der NuWave mit wesentlich  weniger Platz aus. Trotzdem setzt PS  Audio  hier  zum  Großteil  die  gleiche  Technik  ein,  und  die  hat  es  ziemlich  in  sich.  Kernstück  ist  natürlich  der  Wandler-Chip. Hier greifen die Jungs  aus Colorado auf den ES 9016KSM  aus dem Hause ESS zurück, der aus der  Premiumreihe  des  Halbleiterherstellers  stammt,  die  sich  in  hochwertigen  Audioprodukten  einen  echten  Namen  gemacht haben. Damit verarbeitet der  kompakte Wandler PCM-Daten von  CD-Qualität bis hin zu echtem High  Res mit 192 kHz bei 24 Bit. Lediglich  der optische Anschluss ist auf 96 kHz  begrenzt, da die Verbindung per Lichtleiterkabel  technisch  nicht  mehr  zulässt. Die neu hinzugekommene DSD-Verarbeitung ist hingegen nur an der  USB-B-Schnittstelle  beziehungsweise  am HDMI-Anschluss möglich. Letzterer ist an einem D/A-Wandler  etwas ungewöhnlich, aber schnell zu erklären. Während sich dank Computer-Audio-Enthusiasten  auch  USB-Kabel  mittlerweile im Audiobereich etabliert  haben, ist nun auch das von Fernsehern  und Blu-ray-Playern bekannte HDMI-Kabel  auf  dem  Vormarsch,  denn  diese digitale  Verbindung lässt die Übertragung von I2S-Signalen zu. Im  Gegensatz zu S/PDIF-Signalen, die  per koaxialem oder optischem Kabel  übertragen werden, enthält das I2S-Signal neben den reinen Daten noch ein  Clockingsignal, das den Einsatz einer  weiteren Clock unnötig macht und  trotzdem frei von Jitter ist. Ebenso wie  bei DSD ist auch hier die Verbreitung  noch  nicht  besonders  fortgeschritten,  doch auch hier setzt PS Audio eben auf  Zukunftssicherheit.  Außerdem  spendiert  die  Firma  aus  Colorado  damit  ihrem kleinsten DAC ein Feature, das  man normalerweise nur an wesentlich  teureren  Wandlern  findet.  Auch  das  verwendete Filter ist für einen DAC  dieser Bauart ungewöhnlich. Anstatt  ein digitales Filter zu verwenden,  das  die  Signale  noch  einmal  glättet,  setzt PS Audio auf eine aufwendigere  analoge Filtersektion, die schließlich  alles  für  die  hybride  Ausgangsstufe  aufbereitet. Heraus  gibt  der  NuWave  DSD  die  verarbeiteten  Signale  entweder  über  die gewohnten Cinch-Anschlüsse,  oder symmetrisch via einen Satz XLR- Buchsen. Auch hier zeigt sich der kleine Wandler also von seiner flexiblen  Seite und kann entsprechend an jeder  Art von Verstärker verwendet werden.  Während beide Ausgänge des DACs  gleichzeitig funktionieren, kann natürlich  immer  nur  eine  der  vier  Quellen  ausgewählt werden. Dies geschieht mit zwei  kleinen Tasten  an  der  schmalen  Vorderseite des NuWave, während die  direkt daneben befindlichen  LEDs  dann auf den ausgewählten Anschluss  hinweisen.  Um  die  fehlende  Fernbedienung auszugleichen, verfügt der  Wandler außerdem über eine automatische  Quellenauswahl,  die  selbstständig die  Verbindung auswählt, die  gerade Daten überträgt. Ob essich um  PCM- oder DSD-Signale handelt,  wird  ebenfalls  durch  das  blaue  Licht  der  kleinen  Leuchtdioden  angezeigt,  ergänzt  vom  leuchteten  Firmenlogo  auf der gegenüberliegenden Seite der  Front. Wie man es von einem kompakten  DAC erwartet, ist das Design eher  schlicht  gehalten.  Trotzdem  braucht  man den NuWave nicht zu verstecken,  denn  neben  der  dezenten  Lichtshow  glänzt  auch  die  schwarze  Acrylplatte  auf  der  Oberseite  des  Gerätes  mit  dezentem  Understatement.  Um  eine  zu klobige Formgebung zu verhindern,  sind  die  beiden  vorderen  Ecken  des stabilen Metallgehäuses außerdem  leicht abgerundet.  Alles  in  allem  sieht  der NuWave modern aus und spiegelt  so  auch  den  Stand  der  Technik  im  Innern wieder. Beim Hören quer durch die Samplingraten  zeigt  der  NuWave  dann,  dass  er  sich  für  kein  Genre  der  Musik  zu  schade ist. Farin Urlaubs Soloprojekt  liefert  auf „Faszination Weltraum“  einen schnellen, dichten Mix aus Gitarren und Trompeten, der den Wandler  vor keinerlei Probleme stellt. Schon bei  CD-Qualität schlüsselt der ESS-Chip  die einzelnen Komponenten sehr gut  auf. Dank der guten Dynamik fühlt  man sich von den schnell ansteigenden  Bläsern fast schon angegriffen, während  man beim Schlagzeug beinahe meint,  die geringen Höhenunterschiede zwischen Bassdrum und Snares heraushören zu können. Genauso  verhält  es  sich  mit  High-Res-Formaten,  was  sich  beim  Test  mit der 96-kHz-Deluxe-Version des  Deep Purple Live-Klassikers „Made in  Japan“ zeigt. Trockener, kräftiger Bass  schafft die Grundlage für die vielen  Gitarrensoli, die selbst in den obersten  Frequenzbereichen den Wandler nicht zur Verzweiflung bringen. Hier zeigt  der NuWave DSD sogar, dass er einer  der DACs ist, der die Probleme der  unnötigen Remaster-Version des Albums aufzeigt. Während das Original  nämlich zu jeder Zeit klar bleibt, liefert  die überarbeitete Fassung des Auftritts  teilweise unschönes  Verzerren. Hier  wird  einem  erneut  bewusst,  dass  die  beste Technik  nichts  nützt,  wenn  die  Aufnahme  schlecht  gemacht  ist.  PS  Audio bleibt bei der Signalverabeitung  eben ehrlich. Mit der langsam nach vorne rollenden  Applauswelle  erfolgt  der Wechsel  hin  zu etwas gefühlvolleren Klängen. Bei  der  Wiedergabe von Lizz  Wrights  neuem Album „Freedom & Surrender“  stellt der NuWave DSD die Sängerin  dahin, wo sie sein soll: in den Mittelpunkt.  Hier  thront  die  charismatische  Stimme Wrights über dem locker dahinfließenden Beat der Percussioninstrumente. Dabei geizt der  Wandler  auch  hier  nicht  mit  Details,  so  dass  man  zwischendurch  das  leichte  Rutschen  von  Fingern  auf  Gitarrensaiten  hört  und  sich  sofort  in  einen  Live-Auftritt versetzt fühlt. Schließlich folgt die neue Königsdisziplin des DACs, die DSD-Wiedergabe.  Auch hier setzt der ESS-Chip den Bitstream  der  Orchesteraufnahmen  hervorragend zusammen und macht aus  den zuvor kalten Daten wieder lebendige Musik. Geschmeidige Geigen ergänzen sich mit der klaren Wiedergabe  der Bläsersektionen, wobei die gute  räumliche Darstellung dem Konzertergebnis wunderbar zu Gesicht steht. Ob  man nun allerdings sagen kann, dass  DSD  prinzipiell  besser  ist  als  PCM?  Mit dem NuWave DSD ist diese Frage  nicht zu beantworten, denn der kleine  Wandler bevorzugt keines der beiden Formate, sondern spielt munter drauf- los,  egal  in  welcher  Form  der  Datenstrom nun eintrifft. Durch die Musikgenres hinweg klingt der Wandler sehr  energetisch und lebendig, liefert einen  hervorragenden Bassbereich und zeigt  auch bei der Höhenwiedergabe, was  er  kann.  Ob  man  nun  die  Möglichkeit zur DSD-Wiedergabe unbedingt  braucht  oder  nicht,  sei  dahingestellt,  doch  es  ist  schön  zu  sehen,  dass  man  von PS Audio das nötige Werkzeug in  die Hand bekommt, egal was man vorhat. Der NuWave DSD ist optisch wie  klanglich ein schöner Wandler, der sich  in jeder Anlage, bei jeder Abtastrate  und  bei  jedem  Format  hervorragend  macht. Ganz klar einer der großen in  der Kompaktklasse.

Fazit

Oft sagt man, man kann nicht alles haben, doch PS Audio straft solche Aussagen  Lügen. Der NuWave DSD bietet lebendigen Klang bei jeder Art von Musik und  jeder Übertragungsart. Man muss sich  also nicht mehr festlegen.

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: PS Audio NuWave DSD

Preis: um 1600 Euro

3/2016
 
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 1.600 Euro 
Vertrieb: HiFi2Die4, Leinzell 
Telefon: 07175 90 90 32 
Internet www.hifi2die4.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 210/61/360 
Eingänge 1 x USB-B, 1 x S/PDIF koaxial, 
- 1 x Toslink optisch, 
- 1 x HDMI (I²S) 
Unterstützte Abtastraten: Koaxial: bis 192 kHz, 24 Bit; Optisch: bis 96 kHz, 24 Bit USB und I²S: PCM bis 192 kHz, 24 Bit; DSD bis DSD128, 5,6448 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x XLR Stereo, 
- 1 x RCA Stereo 
checksum Oft sagt man, man kann nicht alles haben, doch PS Audio straft solche Aussagen Lügen. Der NuWave DSD bietet lebendigen Klang bei jeder Art von Musik und jeder Übertragungsart. Man muss sich also nicht mehr festlegen. 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 22.03.2016, 09:56 Uhr
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