Kategorie: Car Hifi Lautsprecher 16cm

Einzeltest: Audio Development AD6


Gut fürs Ohr

Car-HiFi-Lautsprecher 16cm Audio Development AD6 im Test, Bild 1
2906

Italien und High-End passen irgendwie zusammen. Hier haben wir es mit einem kleinen, feinen Hersteller zu tun, der vor allem eines kann: hervorragende Lautsprecher bauen.

In der Region Venetien liegt der kleine Ort Castelgomberto, dort ist die Firma Laboratorio Audio zu Hause. Besser bekannt ist die Marke Audio Development, die einen hervorragenden Ruf genießt. Jede Menge Lautsprecher gibt es, die, ganz italienisch, zumeist als Paar angeboten werden. Das ist auch naheliegend, weil die meisten der Edelchassis in mittleren bis höheren Preisregionen angesiedelt sind und daher oft in Aktivanlagen verbaut werden. Alle Chassis entstehen von Hand in der eigenen Fertigung in Castelgomberto – sogar die Einzelteile stammen nur aus der Region. Der Klangliebhaber hat grob gesagt die Auswahl zwischen drei Serien, der 100 Line, der 10 Line und der „Einerserie“, die Trend Line heißt. Dazu kommen noch die Vipera-Chassis, die dezent in Richtung SPL getrimmt sind, sowie die MM Line mit den edelsten Audio Development- Chassis überhaupt.

Car-HiFi-Lautsprecher 16cm Audio Development AD6 im Test, Bild 2Car-HiFi-Lautsprecher 16cm Audio Development AD6 im Test, Bild 3Car-HiFi-Lautsprecher 16cm Audio Development AD6 im Test, Bild 4Car-HiFi-Lautsprecher 16cm Audio Development AD6 im Test, Bild 5
Bei dem highendigen Anspruch gibt es jedoch durchaus bezahlbare Lautsprecher. Ich kann mich noch gut an ein Hörerlebnis mit dem Subwoofer AD W1000 erinnern, der mich im geschlossenen Gehäuse vollkommen überzeugt hat – Kostenpunkt 240 Euro. Auch unser Testkandidat ist nicht spottbillig, aber durchaus noch im Rahmen bepreist. AD6 heißt das Komposystem bestehend aus dem 16er-Tiefmitteltöner W6 und dem Hochtöner T10 nebst Frequenzweiche.

Chassis


Der Woofer ist das günstigste 16er-Modell aus der Trend Line, im AD-Serienbaukasten gibt es noch den W60, den W600 und den MM6. Die Serien können nämlich durchaus untereinander kombiniert werden, da alle Chassis daraufhin entwickelt wurden. Das bevorzugte Membranmaterial bei AD ist offensichtlich Glasfaser, welche in nahezu allen Tief- und Mitteltonchassis zum Einsatz kommt. Sicher nicht die schlechteste Wahl, da das Material mit Kunstharz gebunden sehr schön zugfest ist, aber auch eine innere Dämpfung mitbringt. Die Dustcap aus Kunststoff ist sehr klein geraten, hier geht es weniger um Show, vielmehr ist man bei AD der Auffassung, dass große Staubschutzkappen nur akustischen Unfug machen und unnötiges Gewicht bringen. Auch beim Korb setzt man auf Faser, hier haben wir es mit einem faserverstärkten Kunststoffkorb zu tun. Dieser hat gegenüber einem Blechkorb den Vorteil, dass er das Magnetfeld nicht beeinflusst und eben nicht den ganzen Lautsprecher mit Streufeldern „beglückt“. Der Antrieb des W6 gerät schnörkellos: 25-mm-Spule, ein Ferritring und nur ein eingepresster Polkern – vielleicht nicht sehr edel, aber zweckmäßig. Auch der Hochtöner ist sehr geradlinig und ohne Schnickschnack gemacht: eine sauber gefertigte 25er-Seidenpille, etwas Ferrofluid – fertig. Er lässt sich ganz einfach aus seinem Gehäuse befreien, bis nur noch die nackte Kalotte übrig bleibt; so passt er auch in die kleinsten Einbauplätze. Auch das Thema Weiche ist ein sehr kurzes. Im Gehäuse schauen einem zwei Pegelwiderstände, eine Spule und ein Kondensator entgegen, die allesamt für den Hochtöner zuständig sind. Der T10 sieht also ein klassisches 12-dB-Filter. Der Bass wird einfach durchgereicht – da sieht man, wie großartig die Glasfasermembran läuft, Resonanzüberhöhungen kommen nicht vor.

Labor


Womit wir bei den Messwerten angekommen wären. Diese sind durch die Bank gut, aber nicht hervorragend. Der Hochtöner verzerrt sehr wenig und gibt kaum Anlass zur Klage. Seine obere Grenzfrequenz enttäuscht ein wenig: Bei 15 kHz ist Schluss. Der W6 arbeitet im Bass und Mittelton sehr sauber, bei 1,4 kHz macht sich aber die Membranresonanz durch eine K3-Spitze bemerkbar. Ansonsten kann man dem kleinen AD-16er nur attestieren, dass er gut gemacht ist. Der Parametersatz ist z.B. mit einer fs 58 Hz und Qts 0,59 wie aus dem Bilderbuch.

Klang


Das AD6 geht alles andere als lustlos an die Arbeit. Mit der hervorragenden Dynamik wirkt gut aufgenommene Musik lebendig und mitreißend. Percussion und Schlagzeug machen richtig Laune und bei Liveaufnahmen stimmt die Atmosphäre. Hugh Masekelas immer wieder gerne zum Test des Mitteltonbereichs herangezogenes Flügelhorn auf seiner Live-Scheibe „Hope“ besticht durch Biss ohne zu nerven. Auch Saxofon gelingt den italienischen Lautsprechern hervorragend. Genau wie bei Stimmen gefällt die Mischung aus Feinfühligkeit und der nötigen Spur Härte. Bleibt noch der schön tiefe und präzise Bass zu loben, der genau wie die räumliche Orientierung einfach nur gut ist.

Fazit

Für ein Einsteigermodell spielt das günstigste 16er-Komposystem aus dem Hause Audio Development ganz schön erwachsen. Freunde des guten Klangs, die nicht unbedingt in die höchsten High-End-Sphären müssen, werden mit dem Set vollauf zufrieden sein. Für die, die mehr wollen gibt es bei den Italienern noch reichlich Auswahl.

Kategorie: Car Hifi Lautsprecher 16cm

Produkt: Audio Development AD6

Preis: um 300 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


12/2010
3.5 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Audio Development AD6

Bewertung 
Klang 55% :
Bassfundament 11%

Neutralität 11%

Transparenz 11%

Räumlichkeit 11%

Dynamik 11%

Labor 30% :
Frequenzgang 10%

Maximalpegel 10%

Verzerrung 10%

Praxis 15% :
Frequenzweiche 10%

Verarbeitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb: Soundfactory, Nürnberg 
Hotline: 0911 3506835 
Internet: www.soundfactory-nuernberg.de 
Technische Daten
Korbdurchmesser in mm 165 
Einbaudurchmesser in mm 144 
Einbautiefe in mm 61 
Magnetdurchmesser in mm 86 
Membran HT in mm 25 
Gehäuse HT in mm 47 
Flankensteilheit TT in dB
Flankensteilheit HT in dB 12 
Hochtonschutz Nein 
Pegelanpassung HT in dB 0, -2 
Gitter Nein 
Sonstiges Nein 
Nennimpedanz in Ohm
Gleichstromwiderstand Rdc in Ohm
Schwingspuleninduktivität Le in mH 0.4 
Schwingspulendurchmesser in mm 25 
Membranfläche Sd in cm² 126.7 
Resonanzfrequenz fs in Hz 58.3 
mechanische Güte Qms
elektrische Güte Qes 0.7 
Gesamtgüte Qts 0.59 
Äquivalentvolumen Vas in l 13.4 
Bewegte Masse Mms in g 12.6 
Rms in Kg/s 1.25 
Cms in mm/N 0.59 
B*l in Tm 4.26 
Schalldruck 2 V, 1 m in dB 85 
Leistungsempfehlung in W 25-100 W 
Preis/Leistung sehr gut 
Klasse Spitzenklasse 
- Kleines, feines Kompo abseits der Massenware 
Neu im Shop

ePaper Jahres-Archive, z.B. Klang & Ton

ePaper Jahres-Archive, z.B. Klang & Ton
>> mehr erfahren
Elmar Michels
Autor Elmar Michels
Kontakt E-Mail
Datum 28.12.2010, 13:33 Uhr
491_17256_1
Topthema: Die Rückkehr einer Ikone
Die_Rueckkehr_einer_Ikone_1730293222.jpg
Anzeige
Revox B77 MK III

Revox präsentiert die neue Revox B77 MK III und zugleich seine neue, eigene Revox Analog Master Tapes Collection. Beides gefertigt im Revox KLANGWERK in Villingen für ein perfektes Zusammenspiel.

>> Mehr erfahren
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (englisch, PDF, 9.28 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (, PDF, 9.25 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (, PDF, 7.33 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (, PDF, 14.78 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (deutsch, PDF, 7 MB)
Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
  • hifitest.de/shop/
Allgemeine Händlersuche
Landkarte PLZ0 PLZ1 PLZ2 PLZ3 PLZ4 PLZ5 PLZ6 PLZ7 PLZ8 PLZ9

Klicken Sie auf Ihre PLZ oder wählen Sie ein Land

Händler des Tages

HiFi Center Liedmann