Serientest: Axton ATC100S, Axton ATC130S, Axton ATC165S, Axton ATC200S

Bei Axton gibt es ganz aktuell eine ganze Reihe neuer Lautsprecher. Die budgetfreundliche ATC/ATX Serie mit Komposystemen und Koaxen kommt komplett renoviert zu den Fachhändlern. Wir testen die 4 Kompos für DIN-Einbauplätze von 100 bis 200 Millimetern.

Die Einsteigerkompos von Axton sind seit Jahren eine sichere Bank, bereits die Vor- und Vorvor- usw. Jahrgänge haben sich in unseren Tests bestens bewährt. Die 2023er Generation heißt jetzt ATC-S und kommt komplett renoviert daher. Die Kompos sind allesamt gut gemacht und erfreuen mit einer – gerade bei den günstigen Preisen – sehr ansprechenden Anfassqualität. Der Hochtöner ist nach wie vor als 25 Millimeter Gewebekalotte ausgeführt und kleidet sich wahlweise als flush-mount, Aufbau- oder schräges Armaturenbrett-Gehäuse. Das ist für die Preisklasse vergleichsweise Luxus, oft gibt es nur 19 Millimeter Kalotten oder solche aus Kunststoff, beide Sparmaßnahmen, die man bei Axton nicht findet.   

Nur die Tatsache, dass alle Kompos mit der gleichen Hochtonweiche kommen, ist natürlich das Einfachste, aber natürlich gängige Praxis.

Die Weiche enthält einen kleinen Elko als 6 dB Filterung und einen Pegelwiderstand, der per Schalter zuschaltbar ist. Der Tieftonzweig der Frequenzweiche ist direkt am Tieftöner angebracht, so bleibt das Weichengehäuse leicht verbaubar und die ATC-S sind mit minimalem Aufwand verkabelt. Die Tieftonweichen bestehen aus einer Spule, die ebenfalls mit 6 dB filtert. Befestigt ist die Spule am Tieftönerkorb, der bei den ATC-S jetzt aus Kunststoff besteht. Das macht einen sehr guten Eindruck und gefällt besser als der Standard-Blechkorb in billiger Ausführung, den man oft bei Einsteigersystemen findet. Auch die Antriebe aller ATC-S sind ordentlich gemacht, individuell dimensioniert für alle Chassis, mit nicht zuwenig Magnetmaterial und mit sauber gestanzten Polplatten müssen sie sich nicht verstecken. Genausowenig wie die Zentrierungen aus Nomex und die Polymembranen, die übrigens neu gestaltet sind. Flankierend zu unseren Komposystemen gibt es in den Größen 10 bis 16 Zentimeter auch Koaxversionen und ein 13er Kompo mit Doppelschwingspule als Sonderversion für LKW.  

Messungen und Sound

Im Labordurchgang zeigt sich, dass Axton auf bewährte Qualität setzt. Kein Messwert sticht heraus, was bei Lautsprechern ein gutes Zeichen ist. Die ATC-S setzen auf Impedanzen von 3 Ohm (fast im 4 Ohm Bereich), was auch am Autoradio keinerlei Probleme macht. Die Güten liegen um 0,8, das geht für den Einbau in der Autotür in Ordnung und lässt die Basswiedergabe nicht zu kurz kommen. Die Wirkungsgrade bzw. Kennschalldrücke sehen bei den beiden kleinen Systemen ok aus, das 165er und das 200 liegen aufgrund der größeren Membranflächen mit 89 dB (1W, 1m) sogar recht gut. Alle Systeme bekommen wieder eine Empfehlung für den Betrieb ohne Extraverstärker – wichtig in diese Preisklasse. Auch die neu geformten Polmembranen spielen vor dem Mikrofon ihre Vorteile aus, sie nehmen die sanfte Filterung mit nur einer Spule nicht krumm und laufen brav und resonanzarm. Der Hochtöner macht seinen Job bis ca. 20 kHz, das geht vollkommen in Ordnung. In puncto Verzerrungen liegen die ATC-S im grünen Bereich, in dieser Wertung ist das kleinste System ATC100S, gefolgt vom ATC165S.   

Klanglich findet man sich ebenfalls sofort wieder. Die Systeme spielen recht angenehm und ausgeglichen, Verzerrungen oder Zischen gibt es nicht. Nicht nur angesichts der Preise klingen die Sets erwachsen mit ansprechenden Klangfarben und jeder Menge Bass, der aber nicht unangenehm überbetont ist. Hier punktet das große 200er, das zwar kaum mehr Pegel liefert als das ATC165S, dafür deutlich tiefer spielt. Im Hochton spielt der gemeinsame Hochtöner recht detailreich und auch die Räumlichkeit stimmt. Insgesamt ist das ATC165S am besten ausbalanciert, es liefert knackigen Bass, eine ehrliche Wiedergabe im Mittelton und genug Schmackes für den Spaß. Doch auch die beiden Kleinen machen einen prima Job und heimsen sich dicke Empfehlungen für Sparfüchse ein.

Fazit

Die neue ATC-S Serie mach keine Experimente und das ist gut so. Die Chassis wurden mit sehr schönen Kunststoffkörben aufgewertet und es gab Überarbeitungen der klangwichtigsten Teile. Damit ist die Serie fit für die nächsten Jahre.