Kategorie: Camcorder

Einzeltest: Panasonic HDC-SDT750


3D selbst gedreht

Camcorder Panasonic HDC-SDT750 im Test, Bild 1
3012

Das haben wir doch alles schon mal erlebt. Vor vier Jahren, als das Thema HD allmählich in die Wohnzimmer strebte. Zügig standen Bildschirme mit dem begehrten HD-ready-Logo oder sogar Full-HD-kompatibel in den Regalen. Es folgte nicht etwa HDTV auf sämtlichen Kanälen oder jede Menge Blockbuster in HD auf Blu-ray: Lange Zeit vor den Fernsehsendern und Videoproduzenten konnte der Endverbraucher sein eigenes HD-Video produzieren, denn Camcorder mit HD und sogar Full-HD-Auflösung hatten die Startblöcke längst verlassen, als Fernsehsender noch überlegten, ob und vor allem wie man überhaupt an den Start gehen sollte. Die Panasonic HDC-SDT750 setzt diese Tradition nun fort: als erster AVCHD Camcorder mit 3D Aufnahme.

Der Clou: das Gerät ist nur wenig teurer als die zweidimensionalen Kollegen aus gleichem Haus. Genau genommen basiert die SDT 750 sogar in weiten Teilen auf der aktuellen 700-Reihe von Panasonic.

Camcorder Panasonic HDC-SDT750 im Test, Bild 2Camcorder Panasonic HDC-SDT750 im Test, Bild 3Camcorder Panasonic HDC-SDT750 im Test, Bild 4Camcorder Panasonic HDC-SDT750 im Test, Bild 5Camcorder Panasonic HDC-SDT750 im Test, Bild 6
Neu ist die Vorsatzlinse VW-CLT1 mit der markanten Zwei-Augen- Optik, außerdem muss der Bildinhalt nun für jede Seite aus dem Versatz der beiden Optiken einzeln generiert werden. Für diesen Part und für die optimale Anbindung des VW-CLT1 ist der Bildprozessor zuständig, der aus diesem Grund ebenfalls überarbeitet wurde. Sie können den 3D-Vorsatz also nicht für eines der anderen 700er-Geräte benutzen, schade eigentlich.

Bewährte Technik


Andererseits bekommen Sie mit der HDCSDT750 bewährte Technik, die seitens der Bildqualität, besonders im Lowlight, noch etwas verfeinert wurde, außerdem ohne 3D-Linsen, wie auch die anderen, ein Spitzenklasse-Camcorder für zweidimensionale Aufnahmen ist. Besondere Highlights der 700er-Reihe sind die kreativen, manuellen Einstellmöglichkeiten. Dank der Kontrollfunktionen wie Zebra, Histogramm und Luminanz für die Belichtung sowie Peaking für die Schärfe lässt sich auch mit der SDT750 semiprofessionell arbeiten. Im 3D-Modus sind diese allerdings kaum noch verfügbar, doch dazu später.

Mit der zweiten ...


Die Vorsatzlinse mit der Doppel-Optik macht‘s. Hier werden jeweils die Informationen für das linke und das rechte Bild gesammelt, um dann an die Bildsensoren weitergegeben zu werden. Da beide Einzelbilder gleichzeitig aufgenommen werden müssen, verzichtet die Panasonic auf einen Teil der Auflösung, erst mal. So haben dann die Bilder pro Seite jeweils eine 960 x 1080 Auflösung. Streng genommen ist das damit die halbe Full-HD-Auflösung pro Teilbild oder Auge. Sind die Vorsatzlinsen angeflanscht, müssen diese kurz justiert und mit dem Camcorder abgeglichen werden. Die Brennweite liegt nun bei 58 mm, also etwa dem natürlichen Blickwinkel, der Zoom funktioniert nicht mehr, sonst müssten nach jeder Änderung die beiden Linsen neu justiert werden. Der optische Bildstabilisator funktioniert aber weiterhin, denn eines wird schnell klar: Wackelvideos in HD sind ärgerlich, Wackelvideos in 3D schlicht nicht auszuhalten. Eine ruhige Hand in Verbindung mit einem exzellenten Bildstabilisator, oder besser noch ein Stativ, ist Voraussetzung für ein perfektes, selbst gedrehtes 3D-Video. Die beiden Linsen sind leicht zueinander geneigt, ihr Schnittpunkt liegt etwa 1,5 Meter vor dem Camcorder; genau dort befindet sich nachher bei der Betrachtung quasi die Bildschirmoberfläche. Alle Objekte davor ragen aus dem Bildschirm heraus, alle dahinter liegen optisch hinter der Bildschirmoberfläche. Nach der Aufnahme kann der Camcorder per HDMI direkt mit dem 3D-tauglichen Bildschirm verbunden werden, dann müssen Sie nur noch die Shutterbrille aufsetzen, einschalten und los geht´s. Und das tut es wirklich, sogar ohne vordergründige Effekthascherei, wie auf die Kamera zufliegende Bälle und ähnliche Spielchen.

3D-Editing


Nicht jeder Filmer gibt sich mit dem Resultat direkt aus dem Camcorder vollends zufrieden. Für den ambitionierten Videofilmer fängt nach dem Dreh beim Editieren der Spaß erst richtig an. Das 3D-Material aus der HDC-SDT750 entspricht zwar den AVCHD-Spezifikationen, lässt sich jedoch noch nicht von jeder Software nachbearbeiten. Ein Hindernis stellen die Überblendungen dar, die nicht für das Side-by-side-Verfahren geeignet sind und im Zweifel den 3D-Effekt genau an den Clip-Übergängen zunichte machen würden. Ein weiterer Stolperstein ist die auf 2D-Formate beschränkte Ausgabe des fertigen Projektes. Die Berliner Softwarespezialisten für Video- Nachbearbeitung von Magix haben gerade rechtzeitig ihre Editing-Software Video deluxe 17 fit für 3D gemacht. Die Versionen plus und premium werden sinnigerweise mit einer Rot/Blau-Brille ausgeliefert. Diese ermöglicht die Bildbeurteilung im Vorschaumonitor, der auf die entsprechende Wiedergabe eingestellt werden kann. Die Ausgabe des Videos erfolgt dann wahlweise wie gehabt als Side-by-side- Video, als anaglyphes 3D-Video oder schlicht als zweidimensionales Video. 

Technik-Information: Seite an Seite


... oder side-by-side, wie sich das verwendete Aufzeichnungsverfahren nennt. Hier werden beide Einzelbilder in einem Bild, oder Frame, abgespeichert, und zwar mit der halben Horizontalauflösung, nämlich 960 x 1080 Pixel, und das nebeneinander, also Seite an Seite. Der Vorteil dieses Verfahrens: Beide Bilder sind absolut synchron. Der Nachteil wäre in diesem Fall die Halbierung der horizontalen Auflösung von 1920 auf 960 Pixel.

Fazit

Technologisch ganz weit vorn ist Panasonic mit der HDC-SDT750 und ganz nah am Kunden. Der Clou ist: mit wenig technischem und überschaubarem finanziellen Aufwand können Sie nun selbst 3D-Videos realisieren. Sie werden sehen; Avatar ist die eine, ein 3D-Video in Eigenregie aber eine ganz neue Dimension, die zu begeistern weiß. Selbst wer noch keinen 3D-tauglichen Bildschirm sein Eigen nennt und lediglich mit dem Gedanken spielt, sich einen hochwertigen Camcorder zuzulegen, bekommt mit der HDC-SDT750 das perfekte Gerät mit der Option für die Zukunft.

Kategorie: Camcorder

Produkt: Panasonic HDC-SDT750

Preis: um 1400 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


12/2010
3.5 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Panasonic HDC-SDT750

Bewertung 
Videoqualität 40% :
Farbqualität 14%

Detailauflösung 14%

Bildstabilisierung 7%

Dämmerung (bei 30 lx und 3 lx) 5%

Fotoqualität 20% :
Auflösung 10%

Farbsättigung 5%

Farbtreue 5%

Tonqualität 10% :
Tonqualität 10%

4 von 5 Sternen

Bedienung 20% :
Bedienung 20%

4 von 5 Sternen

Ausstattung 10% :
Ausstattung 10%

3.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Panasonic, Hamburg 
Telefon 040 85490 
Internet www.panasonic.de 
Ausstattung
Aufnahmemedien SD / HC Karte 
Komprimierung AVCHD 
Betriebsgewicht (in g) 427 
Abmessungen (L x B x H in mm (Sucher und LCD eingeklappt)) 138/64/69 
Akku Standzeit/Stamina (Minuten) 123 
Aufnahmechip(s) 3 x 1/4, 1" CMOS 
Pixel-Ausstattung je Chip 3050000 
effekt je Chip 16:9 2530000 
Sucher Diagonale 0,69 cm, 123000 Px 
LC-Display 76 mm, 230400 Pixel 
Zubehörschuh standard / proprietär Ja / Nein 
eingeb. Videoleuchte / eingebauter Blitz Nein / Ja 
Mikrofon-/ Kopfhöreranschluss Ja / Ja 
AV Ausgang Ja 
Componenten/HDMI Ausgang Ja / Ja 
USB Schnittstelle 1.1/2.0 Nein / Ja 
Sonderaufnahmen Zeitraffer 
Audio Dolby Digital 5.1 
Bildstabilisierung optisch 
16:9 -Format Ja 
Objektiv (max. Blende) F 1,5 (3,2 im 3D) 
Brennweite (mm) 3,45 - 41,4 mm 
Video entspr. KB 16:9 35 - 420 mm (58 mm im 3D Betrieb) 
Foto entspr. KB (4:3) Nein 
x.v.Color Nein 
Zoom optisch/digital 12- fach/700-fach (kein Zoom im 3D Betrieb) 
maximale Fotoauflösung (4:3) 4032 x 3024 (abgeschaltet im 3 D) 
Ein-Aus-Blenden / Überblendeffekte Ja / Nein 
selektive Schärfe / Belichtung Ja / Ja 
Gesichtserkennung Ja 
Hilfslinien Ja 
Schwachlichtmodus Ja 
Programmshift / Motivprogramme Nein /10 
Gegenlichtkompensation Ja 
Bildcharakteristika Haut Weichzeichnung (nicht im 3D Betrieb) 
Blende / Verschluss / Weißabgleich / Fokus manuell Ja / Ja / Ja / Ja 
Tonaussteuerung manuell Ja 
Lieferumfang
Akku 7,2V Li-Ion Akku, 1250 mAh 
Dockingstation / Fernbedienung Nein / Ja 
AV- / S-Video- / Componenten- / HDMI-Kabel Ja / Nein / Ja / Nein 
Scartadapter/USB-Anschlusskabel Nein /ja 
Software ja 
Kurz und Knapp
+ hervorragende Bildqualität in 2D und 3D 
+ einfache Umstellung auf 3D-Aufnahmen / semi-professionelle Ausstattung 
Klasse: Spitzenklasse 
Preis/Leistung hervorragend 
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Thomas Johannsen
Autor Thomas Johannsen
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Datum 21.12.2010, 14:25 Uhr
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Topthema: Totale Eleganz
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Arendal 1528 Monitor 8

Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.

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Interessante Links:
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