Einzeltest: NAD M56

Die hochwertige „Master Series“ von NAD beeindruckte uns bereits bei einem ersten Test im Jahr 2007 und wurde seitdem kontinuierlich verbessert und erweitert. Jüngstes Mitglied dieser hochwertigen Familie ist der Blu-ray-Player M56.

Kompromisslos auf Qualität getrimmt, stellt die Master Series die Spitze des Produktsortiments der Soundtüftler aus Kanada dar. Während mit zwei Stereo-Vollverstärkern, einem CD/SACD-Player, einem Multiformat-DVD-Player und nicht zuletzt mit der mächtigen Kombination aus AV-Prozessor M15 HD und Mehrkanalendstufe M25 bereits große Teile des HiFi- und Heimkino-Segements durch die Serie abgedeckt wurden, war ein Blu-ray-Player für das ebenso perfekte HD-Vergnügen tatsächlich längst überfällig. Doch frei nach dem Motto „Was lange währt, ...“ hat man sich in Ontario eben die nötige Zeit gelassen, um einen Abspieler für die blauen Scheiben zu entwickeln, der dieser illustren Produktfamilie auch gerecht wird.

Solide Basis

Rein optisch passt das Auftreten des M56 schon einmal gut ins Bild. Die mächtige Frontplatte aus zweifarbig gestaltetem Aluminium greift das zeitlose Design der Modellreihe auf, dahinter nimmt ein stabiles und äußerst exakt gefertigtes Gehäuse sämtliche Bauteile sicher und vibrationsarm auf. Die Taster und sonstigen Bedienelemente vermitteln ein hochwertiges Gefühl, und die fast lautlos aus dem Gerät herausfahrende Laufwerkslade beweist, dass auch im Inneren Wert auf solide Bauweise gelegt wurde.

Tradition und Moderne

Eine vollständige Ausstattung mit Anschlüssen und die verwendeten hochwertigen Buchsen belegen an der aufgeräumten Rückseite ebenfalls die hohen Ansprüche der Konstruktion. Schließt man den M56 an und beschäftigt sich mit seinen Funktionen, wird man ein weiteres Mal angenehm überrascht. Denn im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern in diesem Marktsegment schließen sich hier High-End-Anspruch, zeitgemäße Bedienbarkeit und multimediale Flexibilität in keiner Weise aus. Schon nach wenigen Sekunden wird man von einem hübsch animierten Menü begrüßt, das den schnellen Zugriff auf alle Funktionen und Optionen erlaubt. So hat man im Handumdrehen alle nötigen Einstellungen vorgenommen, das gilt auch und insbesondere für das vorbildlich gelöste Netzwerk-Setup.

Am Draht – auch ohne Kabel

Seine Netzwerkfähigkeit nutzt der NAD-Player übrigens nicht nur für den vorgeschriebenen Zugriff auf BD-Live-Inhalte. Vielmehr steht ein äußerst einfach zu bedienender Medien-Client zur Verfügung, mit dem man auf jeden DLNA-kompatiblen Server im heimischen Netz zugreifen und von dort Filme, Fotos und Musik wiedergeben kann. Die Kommunikation erfolgt dabei übrigens wahlweise mit oder ohne Kabel, der M56 ist mit einem integrierten und empfangsstarken Wifi -Empfänger ausgestattet. Was die eigene Betriebssoftware angeht, zeigen sich die kanadischen Entwickler selbstbewusst, ein Update der Firmware über das Internet ist nicht vorgesehen. Sollte es doch einmal eine Aktualisierung geben, steht dann eben der Fachhändler mit Rat und Tat zur Seite. Auch über den elegant in die Front eingelassenen USB-Anschluss zeigt sich der M56 offen für Digitales und bietet so eine weitere Möglichkeit, eine Vielzahl moderner Medien zu nutzen. Dazu gehören u.a. verbreitete hochwertige Formate wie lineares PCM in CD-Qualität oder MKV-Videos in Full HD.

Rasante Bedienung

Während solche Nebennutzen eine schöne Sache sind, muss der NAD sich natürlich vor allem beweisen, wenn sich eine blaue Scheibe im gekapselten Laufwerk dreht. Und auch hier treffen zeitgemäße Technologie und ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein in seltener Übereinstimmung aufeinander. Schnell wie nur wenig andere Player auf dem Markt liest der M56 alle Disks ein und startet die Wiedergabe. Von der rasend rotierenden Scheibe im Inneren hört man dabei selbst aus wenigen Zentimetern Abstand kaum etwas. Auch die Menübedienung selbst von komplex gestalteten Blu-rays gelingt ohne Wartezeiten, das Gleiche gilt für Kapitelsprünge oder alle sonstige Funktionen.

Bild und Ton

Und was für ein Bild der M56 dann über seinen HDMI-Ausgang auf die Leinwand oder den Fernseher stanzt, ist endgültig atemberaubend. Der Bildelektronik gelingt vor allem das Kunststück, extrem hohe Schärfe und eine enorme Bildruhe gleichzeitig zu realisieren. Bei entsprechenden Testbildern bedeutet das eine selten gesehene Präzision bei der Darstellung, mit echten Filmbildern entsteht daraus pures Kinofeeling, so wie es sein sollte. Wenn Jack Sparrow alias Johnny Depp in „Fluch der Karibik 3“ durch die bizarre Wüstenszenerie tappt, wird quasi jedes einzelne Sandkorn detailliert herausgearbeitet, gleichzeitig produziert der NAD dabei eine Bildtiefe, welche die Weite der Landschaft sichtbar und die Einsamkeit des exzentrischen Piratenkapitäns geradezu fühlbar macht. Macht die Black Pearl später wieder Fahrt auf hoher See, steht selbst bei diagonalen Schwenks jede Einzelheit der Takellage so sauber im Bild, als wäre man selbst vor Ort. Hinzu kommt eine ähnlich perfekte Reproduktion von Farben und Graustufen, die ebenfalls einen Löwenanteil am wirklich faszinierenden Bildeindruck des M56 haben. Ähnlich beeindruckend ist auch, wie sich der NAD-Player bei der Wiedergabe von DVDs beweist. Die Aufarbeitung der Bilder von PAL auf HD-Auflösung gelingt ihm so präzise, dass man bei gut gemachten DVDs schon wirklich genau hinsehen muss, um den Unterschied zur echten HD-Fassung erkennen zu können. Unterstützt wird diese visuelle Performance durch den klaglos funktionierenden HDMI-Ausgang, der die Signale aller Quellen detailgetreu und ohne erkennbares Delay an eine entsprechend hochwertige AV-Elektronik zur Dekodierung überträgt.

Fazit

Ungebrochen setzt der M56 die Familientradition von NADs Master Series fort. Sowohl bei der Wiedergabe von Blu-rays als auch bei der Aufbereitung von DVDs misst er sich mit den Besten des Marktes, lässt dabei die meisten hinter sich und hat sogar das Zeug zur echten Bildreferenz.