Kategorie: AV-Receiver

Einzeltest: Yamaha RX-A3060


Mehrkanal- Schwergewicht

AV-Receiver Yamaha RX-A3060 im Test, Bild 1
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Yamahas Topmodelle aus der high-endigen Aventage-Serie sind die Lieblinge vieler Heimkino-Enthusiasten. Die prallvoll ausgestatteten Mehrkanal-Netzwerk- AV-Receiver erfüllen auch höchste Ansprüche an Klang, Design und Verarbeitung. Wir lassen die Muskeln des neuen Flaggschiffs RX-A3060 in unserem Referenz- Heimkino spielen.

Ein Leichtgewicht ist der 3060er wahrlich nicht: Hiermit meinen wir nicht nur die etwa 20 Kilogramm, die der Receiver auf die Waage bringt. Das elegant designte Modell ist bis unter die Haarspitzen mit feinster Technologie vollgepackt und bringt alles mit, wovon Heimkino-Besitzer träumen. Dazu kommt, das sei hier vorweggenommen, eine enorm kräftige Verstärkersektion, die in der Lage ist neun Kanäle dauerhaft mit hoher Leistung zu versorgen. Dabei wirkt der Yamaha RX-A3060 mit seiner zweigeteilten Front aus Glas und Aluminium optisch eher zurückhaltend.

AV-Receiver Yamaha RX-A3060 im Test, Bild 2AV-Receiver Yamaha RX-A3060 im Test, Bild 3AV-Receiver Yamaha RX-A3060 im Test, Bild 4AV-Receiver Yamaha RX-A3060 im Test, Bild 5AV-Receiver Yamaha RX-A3060 im Test, Bild 6
Das Design des Vorgängers haben die Japaner nahezu eins zu eins übernommen, so dass sich Anhänger der Marke sofort zurechtfinden. Aber auch Umsteiger, die bisher auf die Mitbewerber setzten, haben an der klaren Gliederung der Gehäusefront und der daraus resultierenden Übersichtlichkeit ihre Freude. Links und rechts sind die Quellenwahl- und Lautstärkeregler angeordnet, darüber sitzt auf der gesamten Breite der Front eine Glasleiste, hinter der sich das dimmbare Display mit gestochen scharfen Zeichen verbirgt. An zentraler Position öffnet und schließt sich sanft eine große Klappe aus Metall. Hier sind eine große Anzahl an Tasten und Anschlüssen zu finden, die das Bedienen des Gerätes und einen schnellen Anschluss von temporären Quellgeräten ermöglichen. 

Ausstattung


Hier können wir in der Ausstattungstabelle an nahezu jeder Position ein Häkchen setzen. In Kurzform – der Yamaha RX-A3060 hat alles an Bord was man für ambitionierte Heimkino-Systeme benötigt. Dolby Atmos und DTS:X ermöglichen multidimensionalen Filmton und sieben HDMI-Ein- und zwei HDMI-Ausgänge mit HDCP-2.2-Kompatibilität unterstützen 4K-Ultra-HD mit 4k/60p, 4:4:4-Farbraum, HDR-Video sowie den erweiterten Farbraum BT.2020. Ein zusätzlicher HDMI-Anschluss auf der Front ist nicht HDCP-2.2-fähig. Der 9-Kanal-AV-Receiver lässt sich auf 11.2-Kanäle erweitern, wodurch dann 7.2.4-Lautsprecher-Konfigurationen möglich sind. Dazu Bedarf es einer zusätzlichen Endstufe. Wir begeistern uns am bewährten 192kHz/24-bit ESS Sabre32 Ultra DAC, der YPAO Mehrpunktkalibrierung mit Winkeleinmessung, den 24 DSP-Programmen sowie der Möglichkeit bis zu vier Hörzonen zu beschallen. Neu im 3060er ist ein dritter DSP-Chip, der den Yamaha-DSP auch auf Atmos und DTS:X anwendbar macht. Diese Möglichkeit bietet derzeit nur das Yamaha-Receiver-Flaggschiff. Dafür hat der japanische Hersteller zum 30. Geburtstag seiner DSP-Technologie ein neues DSP-Programm (Enhanced) entwickelt. Das Einmessverfahren YPAO rechnet nun mit 64 Bit anstelle 32 wie bisher, das grafische Interface wurde überarbeitet und die internen Endstufen lassen sich noch flexibler zuordnen. Die Funktionen Extra Bass und Volume EQ stehen jetzt auch für Zone zwei und drei zur Verfügung. Bassfetischisten freuen sich über die Optimierung des parametrischen Equalizers, der jetzt als tiefste Frequenz 15,6 Hz zur Manipulation anbietet.    

Weitere Features


Der Receiverbolide bietet WLAN und Bluetooth um kabellos Musik streamen zu können. Yamahas eigenes MusicCast-System erlaubt dem RX-A3060 mit zahlreichen weiteren Produkten aus dem Yamaha-Portfolio drahtlos zusammenzuspielen. Über Netzwerk oder den USB-Eingang lassen sich die hoch aufgelösten Audioformate ALAC, FLAC und WAV unterbrechungsfrei abspielen oder verlustbehaftete Formate wie MP3 und Co. wiedergeben. Natürlich ist AirPlay möglich sowie der Zugriff auf Internetradio oder Musikdienste wie Spotify, Napster, Juke und qobuz. Um letztere uneingeschränkt nutzen zu können sind kostenpflichtige Abonnements nötig.  

Praxis


Erstmalig angeschlossen erkennt der RX-A3060 in unserem Fall selbständig, dass eine neue Firmware-Version erhältlich ist. Diese zieht er sich aus dem Internet und installiert sie auf Knopfdruck in einem Rutsch, was etwa 20 Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Das erstmalige Einrichten des Aventage RX-A3060 gelingt dank der grafischen Anleitung auf dem Bildschirm sehr gut. Hilfestellung bei der Einrichtung gibt die viele Seiten dicke PDF-Anleitung oder die App für Tablets „AV Setup Guide“, die Yamaha kostenfrei anbietet. Die Integration in ein Heimnetzwerk gelingt auf verschiedene Wege spielend einfach.  Mit dem mitgelieferten Stativ und Messmikrofon werden Lautsprechereinstellungen automatisch optimiert. Dazu analysiert das Tool YPAO (Yamaha Parametric room Acoustic Optimizer) an einer oder bis zu acht Positionen den vorhanden Raum und die angeschlossenen Lautsprecher. Je nach Anzahl der Messpunkte benötigt das Setup zwischen fünf und 15 Minuten. Yamahas Messprogramm analysiert dabei sogar mit dem mitgelieferten, speziell ausgeformten, Mikrofonstativ die Höhenwinkel von den Lautsprechern zum Hörplatz, um die integrierten Cinema-DSP-Programme optimal wirken zu lassen. Die von Yamaha zur Verfügung gestellten Apps für Smart-Devices sind grafisch sehr ansprechend gestaltet und erlauben tiefreichende Beeinflussungen des Systems. Mit dem „AV Controller“ können sogar auf sehr komfortable Art und Weise die Parameter der DSP-Klangprogramme angepasst und die Auswirkungen in Echtzeit überprüft werden. Wer sein AV-Gerät lieber auf traditionellem Weg steuern möchte, greift zur Infrarot-Fernbedienung, die allerdings leider keine Beleuchtung bietet und durch die vielen kleinen Tasten etwas überfrachtet wirkt.

Im Einsatz


In unserem großen Heimkino versorgt der Receiver die ausgewachsenen Referenzlautsprecher mit Energie für den Stereo-Hörtest. Musik vom USB-Stick, NAS-Server und Blu-ray-Player erweckt den Yamaha RX-A3060 zum Leben und zeigt sofort, wie musikalisch der Receiverbolide ist. Hier wird kein Frequenzbereich betont oder vernachlässigt, der Yamaha musiziert rund und ausgewogen, mit unglaublich viel Liebe zu feinen Details, die er präzise im Hörraum abbildet. Vollgas beherrscht der 3060er ebenfalls mühelos, so dass sich der 2.400 Euro teure Receiver für alle Musikgenres empfiehlt. Im Setup mit vier Deckenlautsprechern, überzeugt das mit YPAO-eingemessene Yamaha-Flaggschiff durch seine opulente Räumlichkeit. Diverse Filmszenen der DTS-Demoscheibe gibt der 3060 ungemein plastisch wieder, mit einem profunden Tieftonfundament, sauber kontrollierten Bässen und perfekter Ausgewogenheit. Die DSP-Klangprogramme machen bei Musik sehr viel Spaß, solange sie im richtigen Kontext verwendet werden. Eine Solo-Stimme klingt beispielsweise im DSP-Programm „Church in Freiburg“ ganz fantastisch –  unglaublich räumlich und authentisch. Wer sich mit den DSPs Zeit lässt und mit den Parametern experimentiert wird viele atemberaubende Klangerlebnisse haben. So zum Beispiel mit Studio-Jazz-Aufnahmen, mit klassischer Besetzung, die von den Club-DSP-Programmen sehr viel Lebendigkeit und Atmosphäre eingehaucht bekommen. Zum Abschluss gönnen wir uns noch einige Szenen aus unserer Ton-Referenz „Mad Max: Fury Road“ um uns vom Effekte-Feuerwerk in den Bann ziehen zu lassen. Der wirklich atemberaubend gut produzierte Film bringt im Zusammenspiel mit dem kräftigen RX-A3060 unser Heimkino zum Beben. Trotz aller Brachialgewalt versteht es der Yamaha dennoch, feinste Details mühelos herauszuschälen und im dreidimensionalen Raum exakt zu verorten. 

Labor


Das Messlabor bescheinigt dem Yamaha-AV-Receiver-Flaggschiff eine blütenreine Weste. Die Leistungswerte sind hoch, mit bis zu 246 Stereo-Watt an vier Ohm steht der 3060er gut im Futter. Die Werte für das Rauschverhalten sowie den Dämpfungsfaktor sind allerbestens, auch beim Klirrverhalten und dem Übersprechen besteht kein Grund zur Klage. Im Standby ist der Stromverbrauch sehr niedrig und auch beim Standby-Passthrough steigt der Wert nur auf niedrige 2,8 Watt an. Gibt der Yamaha seine volle Leistung auf allen Kanälen ab, steigt die Gehäuse-Oberflächentemperatur auf etwa 70 Grad. Hier gilt es für eine gute Belüftung zu sorgen.

Fazit

30 Jahre nach Einführung des ersten DSP-Prozessors von Yamaha, dem DSP-1, beweist der Hersteller mit dem brandneuen Aventage- Topmodell RX-A3060 erneut, wie vorzüglich DSP-Programme klingen können. Ganz klassisch in Stereo punktet der 3060er ebenfalls mit allerbestem Klang. Seine hohe Leistung und umfangreiche Ausstattung sowie die Integration in die Yamaha-MusicCast-Welt machen den RX-A3060 zur perfekten Schaltzentrale eines höchstwertigen, multimedialen Heimkino-Systems.

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Kategorie: AV-Receiver

Produkt: Yamaha RX-A3060

Preis: um 2400 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


3/2017
5.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Yamaha RX-A3060

Bewertung 
Klang 40% :
Tonalität 20%

Räumlichkeit 10%

Lebendigkeit 5%

Dekodierung 5%

Labor 10% :
Leistung 2%

Rauschabstand 2%

Klirrfaktor 2%

Übersprechen 2%

Dämpfung 2%

Praxis 25% :
Verarbeitung (Gerät) 10%

Bedienung (Gerät/ Handbuch/ Fernb.) 15%

Ausstattung 25% :
Ausstattung 25%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis in Euro 2400 
Vertrieb Yamaha, Rellingen 
Telefon 04101 3030 
Internet www.yamaha.de 
Technische Daten
Abmessungen (B x H x T) in mm 435/192/474 
Gewicht (in Kg) / Frontplatte Metall (M)/ Kunststoff (K) 19.6/M 
Stereo Leistung, PCM-Stereo (4 Ohm/8 Ohm), 0,7% THD (in W): 246/166 
5-Kanal Leistung, Dolby Digital (4 Ohm/8 Ohm), 0,7% THD (in W): 145/125 
Rauschabstand PCM-Stereo, Front, 5W, 1kHz (in dB) 95.7 
Rauschabstand Dolby Digital, Front, 5W, 1kHz (in dB) 95.6 
Klirrfaktor Dolby Digital, Front, 5W, 1kHz (in %) 0.01 
Klirrfaktor PCM-Stereo, Front, 5W, 1kHz (in %) 0.004 
Kanaltrennung, DD, 1kHz; F/F, F/C, F/R (in dB) 77.5/78.5/81.7 
HDMI-Version 2.0a, Ausgang mit ARC 
Dämpfungsfaktor 161 
Stromverb. Standby/Passthrough/bei 5 x 1 Watt Ausgangsl. (in W) 0.3/2.8/165 
Max. Temperaturerhöhung über Raumtemp. (in °C) 51 
Ausstattung
Dekoder für alle Tonformate/THX Ja /– 
Dolby Atmos / DTS:X / Auro-3D Ja / Ja / Nein 
Formate USB MP3, AAC, WMA, WAV, FLAC, DSD, AIFF, ALAC 
Formate Netzwerk MP3, AAC, WMA, WAV, FLAC, DSD, AIFF, ALAC 
DSP-Programme/autom. Einmessung 24/ Ja 
Übernahmefreq. f. Subw./pro Kanal/man. Equalizer 9/ Ja /7-Band parametr. 
Frontanschl.: FBAS/HDMI/Audio analog/digital/USB Ja / Ja / Ja / Ja / Ja 
Eing. Audio: analog/Phono/Mehrkanal/opt./elektr. 9/ Ja /8-K./3/3 
Eingänge Video: FBAS/YUV/HDMI 5/0/8 
Ausgänge: analog/opt./elektr./YUV/HDMi 1/1/0/1/2 
Pre-Out: Front/Center/Rear/Subw./SB/FH/FW Ja / Ja / Ja / Ja / Ja / Ja / Ja 
Videokonvert./Scaler/4K-Passtrough/Upscaling Ja / Ja / Ja / Ja 
AV-Sync/Analogpegel einstellb./Input-Rename var./ Ja / Ja 
Multiroom (A/V)/iDevice-kompatibel/AirPlay Ja / Ja / Ja / Ja 
Klangregler/abschaltb./Kopfhörer-Ausg. 2/ Ja / Ja 
FM-Tuner/Internetradio/Sleep-Timer Ja / Ja / Ja 
Fernb. lernf./vorprogr./OSD über HDMI Nein / Ja / Ja 
Netzwerkfunktion/Triggerausgänge/RS232 o.ä. Ja / Ja / Ja 
Dekoder/Endstufen/Gehäusefarben 11.2/9 analog/S / SW 
Sonstiges MultiCast, Dialog-Lift-Funktion 
Preis/Leistung sehr gut 
+ + hervorragender Klang bei Film und Musik 
+ + MusicCast-Unterstützung 
+/- + überzeugende DSP-Klangprogramme 
Klasse: Spitzenklasse 
Testurteil: überragend 
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Autor Jochen Schmitt
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Datum 13.03.2017, 15:02 Uhr
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