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TOMS HEIMKINO: Gemütliches 7.1.4-Auro-3D-Kino mit Voice of God

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18.05.2022 13:06 Uhr von Redaktion hifitest

HEIMKINO-Leser Tom hat sich ein luxuriöses Lichtspielhaus erschaffen, das mit edlen Materialien, exklusiver Ausstattung und gemütlichem Ambiente zum stundenlangen Verweilen einlädt.

Während die Sonne kraftvoll am blauen Himmel strahlt, führt mich meine Reise nach Bayern. Ganz in der Nähe von München lebt Tom, der mir heute sein Lichtspielhaus vorstellen möchte. Als ich auf den freien Parkplatz fahre, der sich direkt vor dem Haus meines Gastgebers befindet, öffnet sich bereits die Wohnungstür. Der Duft von frischem Kaffee und warmen Kuchen weht mir um die Nase. Mit einem freundlichen Lächeln bittet mich Tom in sein Heim. Dort wartet bereits frisches Gebäck aus der kleinen örtlichen Bäckerei darauf, verzehrt zu werden. Ich trinke einen Schluck frisch gebrühten Kaffee und beiße genussvoll in einen Streuseltaler mit Vanillefüllung. Tom stellt seine Tasse ab und berichtet, wie er zum Thema Heimkino gekommen ist: „Da mich Filme schon immer sehr interessiert haben, möchte ich mir diese in der besten Art und Weise zu Gemüte führen.“ Die Planungsphase für das Kino hat drei Monate beansprucht, die reine Bauzeit acht Monate. Der Filmgenuss soll ohne große Ablenkung stattfinden. Aus diesem Grund ist die gesamte Projektions- und Verstärkertechnik auch ausgelagert worden. Diese befindet sich in einem extra dafür konzipierten Vorraum neben dem eigentlichen Kinosaal. „Möchtest du diese mal sehen?“, fragt Tom. Natürlich möchte ich das und bin schon neugierig, was mich gleich im Keller erwarten wird. Der Weg hinunter ist mit Bildern gesäumt, die mich schon auf das Kinoerlebnis positiv einstimmen.

Zwei Technikräume

Zunächst geht es aber in den ersten Technikraum, in dem sich ein über zwei Meter hoher Serverschrank befindet, der mit der Vorstufe Trinnov Altitude 16, neun Endstufen von The t.Amp, dem Sound-Prozessor DSP Monacor DMS-48 LAN und einem Vorschaumonitor gut gefüllt ist. Die Spielfilme sind in einem riesigen Glasschrank untergebracht, so dass Tom jederzeit Zugriff darauf hat.

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„Wenn ich einen Film schaue, möchte ich nicht durch irgendwelche Dioden, Blinkereien oder Lüftergeräusche abgelenkt werden“, sagt mein Gastgeber und ergänzt dann gleich gut gelaunt: „Das Erlebnis im Kino soll sich wirklich auf das Bild und die Information, die der Film übermittelt, reduzieren. Ich möchte nicht abgelenkt werden.“ Die Blicke sollen zentriert auf die Leinwand gerichtet sein und nicht auf die Technik im Raum. Es geht weiter in den zweiten Technikraum, der sich hinter dem eigentlichen Kinosaal befindet. Hier ist der 4K-Projektor Sony VPL-VW320ES installiert. Er projiziert durch eine kleine Aussparung in der Mauer direkt auf die Leinwand. „Die 20er Kernbohrung war jetzt kein großer Akt“, sagt Tom und zeigt auf das Loch vor dem Projektor. „Das war ratzfatz erledigt.“ Der Beamer ist überdies mit zwei HDMI-Kabeln verbunden. Eines führt das Bildsignal hin zum VPL-VW320ES, das andere Kabel führt das Bildsignal vom Projektor zum Vorschaumonitor. Hier kann Tom dann weitere Einstellungen vornehmen, ohne sich im Kino aufhalten zu müssen.

Der Kinosaal

Der Fußboden im 36 m² großen Raum ist weitgehend unbehandelt. Auf die ursprünglich verlegten Fliesen hat Tom eine Trittschalldämmung aufgetragen. Darauf sind USB-Platten verlegt und komplett verleimt und zu den Außenwänden entkoppelt. „Darauf wurde dann wieder eine Trittschalldämmung aufgetragen“, erklärt Tom, „worauf dann letztendlich der Holzboden aufgelegt wurde, den wir jetzt hier sehen.“ Die Passepartout-Optik von Decke und Wänden hat den Grund, dass Tom keine glatten Wände haben möchte. Er strebte schon während der dreimonatigen Planung Ecken und Kanten an, an denen sich der Schall brechen kann, wo er reflektiert wird. „Ich habe im englischen und amerikanischen Bereich gesehen, das dort viele Heimkinobesitzer Wandtäfelungen und Holz verwenden. Das hat mir schon sehr zugesagt in der Art“, fährt er fort. Daraus sind die Säulen entstanden, in denen die Surround-Lautsprecher integriert sind. Die Größen der Säulen leiten sich aus der Bauform der Surrounds ab, damit diese so gerade dort hineinpassen. „Anschließend habe ich die Säulen so verschoben, dass sie auch für das Auge gleichermaßen zum Klang harmonieren.“ Während der drei monatigen Planungsphase hat der stolze Kinobesitzer das komplette Design am Computer mit einem 3D-Programm entwickelt. Da im Keller keine Heizung vorhanden war, hat Tom zunächst eine Fußbodenheizung angedacht, was er aber schnell wieder verworfen hat. „Es ist eine Infrarot-Heizung geworden, was auch der Nutzung des Kinos geschuldet ist“, erklärt mein Gastgeber und reicht mir eine Flasche Wasser. Wenn man abends spontan ins kalte, nicht geheizte Kino geht, bekommt man mit einer Fußbodenheizung den Raum nicht in zehn Minuten auf eine Wohlfühltemperatur gebracht. „So habe ich oben an der Decke Infrarot-Paneele mit eingebaut in das Passepartout. Diese waren ursprünglich weiß, jetzt sind sie schwarz.“ Die Wärmeentwicklung von dieser zweimal 1.000-Watt-Infrarot-Heizung ist exzellent, weil man sofort ein Wärmeempfinden hat. Um den Wohlfühlcharakter zu erhalten, ist das Kino nicht konsequent in Schwarz getaucht, sondern zeitlos mit cremefarbigen Sitzen und braunen Holz ausgestattet. Von der verbauten Technik ist im Grunde nichts zu sehen. Allein in der Decke sind 10 Lautsprecher untergebracht für die Decken-Effekte für Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D. Auf der unteren Ebene ist ein 7.1-Layout installiert mit einem Double Bass Array (DBA) mit acht 12-Zoll-Subwoofer, wovon vier vorne und vier hinten untergebracht sind. Die Gehäuse besitzen jeweils 70 Liter Volumen. Für Auro 3D gibt es zusätzlich einen „Voice of God“, der aus drei Lautsprechern umgesetzt ist. „Der Raum soll nicht technisch aussehen“, sagt Tom. „Die Installation soll so sein, dass allein der Raum wirkt.“ Deshalb sind so gut wie alle Lautsprecher versteckt hinter akustisch transparenten Stoffen, Verblendungen und natürlich der Leinwand. Bei letztgenannter handelt es sich um eine Xodiac 16:9-Bildwand, die akustisch transparent ist und über eine manuelle Maskierung verfügt, um Filme im Cinemascope-Format passend zu kaschieren. Purer Luxus sind die fünf Relaxsitze von Sofanella, die elektrisch verstellbar sind und über eingelassene Getränkehalterungen verfügen.

Alle aktuellen Ton-Systeme

Üblicherweise verbauen viele Cineasten Soundsysteme von Dolby Atmos und DTS:X, weil Spielfilme über 95 Prozent diese Tonformate verwenden. Trotzdem hat sich Tom entschlossen, auch Auro 3D zu implementieren, obwohl das eine erhebliche Steigerung der Anzahl verbauter Lautsprecher bedeutet. „Als ich dieses Kino gebaut habe“, sagt der Kinobetreiber, „habe ich mir gedacht, mich frei zu entscheiden. Ich wollte mich nicht auf ein einziges Lautsprecherlayout festlegen, sondern habe die Möglichkeit, alles was machbar ist umzusetzen. Somit habe ich ein Auro-3D-Layout gebaut und eines für Dolby Atmos und DTS:X.“ Darüber hinaus sind noch weitere Lautsprecherkabel verlegt, um in den Ecken weitere Speaker zu installieren. „Ob das jetzt Front Wide sind oder ein zusätzlicher Deckenkanal – ich bin da nicht limitiert.“ Für die Verkleidung der Boxen hat Tom klassische Akustikstoffe verwendet. Diese sind auf Rahmen gespannt und mit Magneten befestigt, so dass im Servicefall sie jederzeit ganz leicht abgenommen werden können. Selbst die Leinwand kann zu zweit abgehängt und im Saal platziert werden, um anschließend Zugriff auf die Lautsprecher dahinter zu haben. Die vorderen Stoffe sind schwarz, damit neben der Leinwand das Streulicht vollständig absorbiert wird. „Dieser Stoff ist richtungsgebunden“, erklärt Tom. „Man muss aufpassen, wie man ihn spannt, damit der Stoff nicht schimmert. Wenn man es richtig macht, ist es dort Schwarz wie die Nacht.“

Film ab

Nachdem ich alle Fotoaufnahmen gemacht habe, kommen wir zum schönsten Teil des Tages: Dem Filmeschauen. Ich nehme Platz auf dem superbequemen Sofanella „Gala“-Sitz, verstelle ihn elektrisch ein wenig, bis ich meine ideale Sitzposition erhalte. Via iPad Mini und Logitech- Fernbedienung fährt Tom das Licht langsam herunter und der Projektor wirft ein strahlend helles 4K-Bild auf die Xodiac-Leinwand. Zunächst startet „Oblivion“. Bereits das Universal-Logo beeindruckt mich mit seiner goldenen Umrandung und dem schwarzen Himmel mit den funkelnden Sternen. Inmitten dieses Szenarios ist der „Ted“ klar und deutlich erkennbar, der um die Erde kreist. Als Jack Harper seinen Kontrollflug macht und das zerstörte Stadion umkreist, fliegt das Raumschiff tatsächlich um mich herum. Lückenlos. Das beeindruckt schon mal nachhaltig. Ich trinke einen Schluck aus der Wasserflasche und stelle sie zurück in die Getränkehalterung, die in der Armlehne des Sitzes eingelassen ist. Als nächstes steht „Mad Max: Fury Road“ auf dem Programm. Das verrostete Warner-Bros.-Logo erscheint überaus realistisch. Sogar einzelne Flocken sind zu erkennen, so fein löst der Sony VPL-VW320ES die Inhalte auf. In der folgenden Wüstenszene setzt sich die exzellente Bildperformance fort. Einzelne Sandkörner sind auszumachen. Es ist kein Screendoor-Effekt zu sehen, weil der SXRD-Chip in Verbindung mit der 4K-Auflösung diesen Blockbuster wie analogen Film erscheinen lässt. Die Stimmen in Max Kopf wandern quer durch das Kino. Es gibt keine hörbaren Übergänge zwischen den Lautsprechern. Alles klingt wie aus einem Guss. Die Stimme von Max tönt überaus sonor, kräftig und hat viel Volumen. Als die Verfolger von Max ins Bild rasen, spielt das DBA groß auf. Heftige Tiefbasswellen werden ins Kino geschoben. Der Bass ist spürbar. Ich fühle ihn auf der Brust. Das macht richtig viel Spaß. Anschließend hören wir noch ein wenig Musik. Mit Stereo überzeugen die B&W-Frontlautsprecher ebenso wie innerhalb des 7.1.4-Sets. Frauenstimmen tönen herrlich natürlich, ganz ohne Zischlaute. Die Instrumentenstaffelung ist realistisch auf dem Live-Konzert, mit der Bass-Drum hinten und der Sängerin im Vordergrund. Auch hier tönen die Bässe natürlich, druckvoll und klingen herrlich schnell wieder ab, dank der exzellenten Raumakustik. Leider geht auch dieser tolle Tag einmal zu Ende. Viel zu schnell für mein Empfinden, trotz mittlerweile vorgerückter Stunde. Sollte ich mal wieder in München sein, werde ich zweifelsfrei Tom einen Besuch abstatten, um mal einen ganzen Film zu sehen. Dieser freundliche Gastgeber und das von ihm geschaffene Kinoerlebnis ist jede noch so lange Anfahrtszeit wert.

Fazit

Tom hat sich ein wunderbares Heimkino in Luxusausführung erschaffen. Dank des Einsatzes von hochwertigen Materialien, bequemen Relax-Sesseln, 4K-Projektor und exzellentem Sound setzt das Lichtspielhaus technische Maßstäbe. Überdies lädt es zum stundenlangen Verweilen nach dem Filmerlebnis ein, aufgrund der schönen warmen Farbgestaltung und dem gemütlichen Design.

Ausstattung:

  • Größe: 7,00 x 5,14 x 2,30 Meter
  • Projektor: Sony VPL-VW320ES
  • Leinwand: Xodiac 3,20 x 2,00 Meter (16:9), akustisch Transparent mit manueller Maskierung
  • AV-Vorstufe: Trinnov Altitude 16
  • Endstufen: 6 x The t.Amp TA1050 MK-X, 3 x The t.Amp TSA 4-300
  • Soundprozessor: DSP Monacor DSM-48 LAN
  • Lautsprecher: 7 x B&W 7.3 LCRS, 2 x B&W 7.5 LCRS, 7 x B&W 685 S2, 3 x B&W 652 CWM
  • Subwoofer: 8 x 12“ mit Peerless Platinum Chassis
  • Zuspieler: Oppo UDP-203 4K-Player, Apple TV 4K, Amazon Fire TV 4K, TV HD Receiver, Gaming PC
  • Beleuchtung: Philips HUE
  • Kinositze: Sofanella „Gala“
  • Sonstiges: Samsung U28E590D (Vorschaumonitor), Logitech Marmonie Elite und Apple iPad Mini (Steuerung),
  • Besonderes: Infrarot Heizung mit 2 x 1.000 Watt

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Autor Redaktion hifitest
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Datum 18.05.2022, 13:06 Uhr