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Wohnzimmer-Akustik: Dekorative Tipps für die Klangoptimierung

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12.07.2023 08:59 Uhr von Robert Glückshöfer

Eine gute HiFi-Anlage mit Surround-Sound und ein starker Subwoofer sind im Wohnzimmer-Heimkino echte Garanten für ein perfektes Klangerlebnis. Doch die beste Technik nützt nichts, wenn nicht auch der Raumhall reduziert wird.

Besonders harte Oberflächen wie Wände, Möbel oder Böden im Wohnzimmer machen einen guten Raumklang und damit auch den Kino-Spaß schnell zunichte, da sie erbarmungslos Schallwellen reflektieren. Das Ergebnis: Ein verzerrter Klang, was besonders bei actionreichen Filmen mit hohem Geräuschpegel äußerst unangenehm ist. Auch mit lauter Filmmusik dramatisch unterlegte Film-Passagen werden bei einer mangelnden Schallabsorption schnell zu einer echten Qual für die Ohren. Bei ruhigeren Dialog-Szenen sieht die Klangqualität bei einer hohen Schallreflexion allerdings auch nicht besser aus. Die Schallwellen überlagern sich schlimmstenfalls diffus. Der Klang wird „verschluckt“, ist insgesamt unsauber, was wiederum zu Lasten der Verständlichkeit geht.

Professionell eingerichtete, fensterlose Heimkinos oder Tonstudios mit Akustikplatten an Decke und Wänden sind hinsichtlich des Raumhalls natürlich stets perfekt optimiert. Dabei steht jedoch vor allem die Funktionalität und weniger die Optik im Vordergrund.

Bei einem Heimkino, das lediglich in einer Ecke des Wohnzimmers untergebracht ist, ist eine sterile Studio-Atmosphäre weniger wünschenswert, zumal der Raum in der Regel nur zeitweise für den Film- oder Musikgenuss genutzt wird. Hier sollte bei der Optimierung der Akustik berücksichtigt werden, dass der Raum noch den alltäglichen Wohnansprüchen genügt, in dem sich auch alle Familienmitglieder wohlfühlen.

Einrichtungsgegenstände als Schallabsorber nutzen

Schon die Wahl des richtigen Einrichtungsinventars hat einen sehr großen Einfluss auf die Raumakustik. Zu empfehlen sind vor allem schallschluckende Materialien, wie zum Beispiel ein großes Polstersofa oder gepolsterte Stühle, die beim Filmeschauen praktischerweise auch gleich noch bequeme Sitzgelegenheiten bieten.

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Daneben sind auch klassische Heimtextilien wie Kissen oder Sofadecken schallabsorbierend und tragen ebenfalls zu einem besseren Raumklang bei.

Die Schallreflektion an Böden lässt sich mit der Auslage von großflächigen Teppichen oder mehreren Teppichbrücken am besten reduzieren. Ideal sind dabei locker gewebte, hochflorige Teppiche. Sie absorbieren den Schall besser als beispielsweise sehr straff gewebte Teppichware.

Eine weitere effektive Option, den Raumhall im Wohnzimmer zu reduzieren, ist die Verwendung von offenen Regalen und Büchern. Ob deckenhohe Bücherregale oder kleinere Wandregale – sie tragen ebenfalls dazu bei, den Klang im Raum zu absorbieren und sorgen für eine wohnliche Atmosphäre.

Fenster-Schallschutz: Verdunkelungsvorhänge und dämmende Plissees

Daneben verursachen auch Fenster Hall-Effekte, denn Glasflächen sind ebenfalls schallhart. Und: Je größer die Fenster sind, umso mehr verschlechtert sich die Klangqualität. Hinzu kommt, dass an Fenstern zusätzlich eine Lösung für eine alltagstaugliche Verdunkelung für Heimkino-Nachmittage unverzichtbar ist. Um nach dem Filmgenuss wieder die gewünschte Helligkeit für die herkömmliche Raumnutzung herzustellen, sollte ein Beschattungssystem möglichst flexibel bedienbar sein.

Bei der Auswahl der Fensterdeko sollte auf Jalousien aus Metall oder Kunststoff verzichtet werden, weil sie eine härtere Oberfläche haben und den Raumklang ebenfalls beeinträchtigen. Empfehlenswert sind textile Varianten wie Vorhänge, Rollos oder Plissees. Bei Textilvorhängen sind zudem stark verdunkelnde Stoffe ein absolutes Muss, da sie ein deutlich dichteres Gewebe als lichtdurchlässige Materialien haben. Dadurch schlucken sie mehr Schall einerseits, andererseits ist damit auch ein zuverlässiger Blendschutz gegeben.

Um die Schallabsorption zu steigern, können natürlich auch Schallschutzvorhänge aufgehängt werden. Wer wiederum eine weniger wuchtige Fensterausstattung im Wohnraum haben möchte, kann auch schlankere, schallreduzierende Plissees wie sogenannte Wabenplissees am Wohnzimmerfenster nutzen. Diese besonderen Plissees sind aus einem doppellagigen, dämmenden Spezialstoff zusammengesetzt und beherbergen einen integrierten Luftpuffer, der ebenfalls zu einer stärkeren Schalldämmung beiträgt.

Dekorative Hall-Reduktion an den Wänden

Große leere Wände sind auch bei einer kleinen Home-Cinema-Ecke definitiv ein No-Go. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Schallreflektion auf ästhetische Weise abzumildern – ohne, dass gleich eine kahles Tonstudio-Ambiente entsteht. So lässt sich der Raumklang zum Beispiel durch Wandteppiche oder schicke Akustikbilder mit verschiedenen Motiven verbessern. Eine etwas ungewöhnlichere, aber ebenso schallreduzierende Wanddeko sind darüber hinaus sogenannte vertikale Gärten beziehungsweise lebende Pflanzenwände. Ideal ist dabei ein Mix aus hohen und niedrigen Pflanzen wie zum Beispiel kurzfloriges Moos und längerer Farn, da sie unterschiedlich hohe Akustikeigenschaften besitzen.

Platziert werden die Schallabsorber am besten an Wänden mit hohem Schallreflexionspotential wie beispielsweise gegenüber der Sound-Anlage des Fernsehers oder an Wandbereichen mit gegenüberliegenden Fenstern oder Türen.

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Autor Robert Glückshöfer
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Datum 12.07.2023, 08:59 Uhr