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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Synästec Audio Bivium/Saxum
Der Traum vom Fliegen
Das hier, das ist interessant. Eine kleine deutsche Firma, die Geräte wie Donnerhall baut, mit absolutem Anspruch auf den HiFi-Thron – und keiner kennt sie. Das ändern wir hiermit
Das Unternehmen heißt Synästec Audio. Was ihm schon mal eine gewisse Mindestaufmerksamkeit sichert, insbesondere auf dem internationalen Parkett: Umlaute sehen gut aus. Keine anständige Metal-Band, wo auch immer auf der Welt beheimatet, kommt heutzutage ohne zwei Punkte auf irgendeinem Vokal aus. Wir hier im Lande der Dichter und Denker können derlei Tun natürlich viel besser argumentieren: Synästec kommt von Synästhesie, das ist eine besondere Form der Sinneswahrnehmung, bei der mehrere Sinneseindrücke gekoppelt auftreten. Davon machen auch wir bei Klangbeschreibungen immer wieder Gebrauch: ein „warmes Klangbild“ ist eigentlich ja eine Kopplung zweier unabhängiger Dinge – Geräusch und Temperatur.
Bei Synästec meint es die umfassende Stimulation aller Sinne, wie es die Musik in besonderem Maße tut. Man stimuliert im tiefen Schwaben seit 2005, und die Geschichte hinter dem Unternehmen ist eine, die den Start vieler anspruchsvoller HiFi-Manufakturen beschreibt: Eine Grupper befreundeter Spezialisten mit professionellem technischen Hintergrund in Sachen Informatik und Maschinenbau beschließt, die endgültigen Verstärker fürs heimische Wohnzimmer zu bauen. Ohne Rücksicht auf Sinnhaftigkeit oder gar Kosten, ist ja nur für den Eigenbedarf. Und natürlich macht das Ergebnis die Runde und sorgt für Interesse außerhalb des Teams. Von da war der Schritt zur Firmengründung kein allzu großer mehr. Die Synästec-Mannen verdienen ihr Geld in „richtigen“ Berufen, müssen also nicht vom Verkauf von HiFi-Geräten leben, was die Sache ungemein erleichtert. Denn Mengen lassen sich von der Vorstufe „Bivium“ für 26.000 und der brandneuen Endstufe „Saxum“ für 39.000 Euro auf keinen Fall absetzen. Man sollte sich die Kreationen der Herren um Geschäftsführer Stefan Stolz einmal genauer ansehen und anhören, denn was hier geboten wird ist wirklich außergewöhnlich. Die recht kompakte Vorstufe will erst einmal gar nicht recht zum gewaltigen Endstufenwürfel passen, hat es allerdings in sich. Wobei es nicht ganz leicht ist, aus den reichlich verklausuliert dargebotenen Informationen des Herstellers zu extrahieren, was in der Maschine tatsächlich passiert. Die Bibium beginnt ihr Leben als massiver Alublock, aus dem eine CNC-Maschine alles entfernt, was nicht nach Vorverstärker aussieht. Gleiches gilt für das deutlich kleinere Netzteilgehäuse. Das Gerät wirkt unspektakulär, aber extrem wertig. Auf der Front gibt’s ein Display und einen Drehknopf mit Tastfunktion, über den sich alle Funktionen steuern lassen. Zweifellos macht sich hier das Vorhandensein von Softwareprofis bemerkbar, das funktioniert nämlich alles absolut perfekt. Noch viel großartiger allerdings ist die Fernbedienung: Endlich nämlich hat mal jemand einen Drehknopf für die Lautstärke in einen Infrarotgeber integriert. So naheliegend, aber extrem selten – auch das funktioniert hier bestens. An die Schokolade kommt man beim Bivium von der Unterseite. Kanalgetrennte Hauptplatinen besorgen die Hauptarbeit. Zwei Reihen Relais sorgen für das Umschalten der fünf Eingänge (drei symmetrische, zwei unsymmetrische) und die Einstellung des gewünschten Pegels mittels Festwiderständen in „Shunt-Anordnung“. Details erspare ich Ihnen, jedenfalls liegt dabei immer nur ein einziger Widerstand direkt im Signalweg. Das Gerät arbeitet zweistufig. Die Ausgangsstufe – der Hersteller nennt sie „einzigartige, quad-kollaborative Verstärkersufe aus vier synchron gekoppelten Verstärkern“, ich nenne es vier zwecks Rauschreduzierung parallel geschaltete Operationsverstärker. Die verbergen sich unter einer dicken, vergoldeten Metallschiene und werden so auch thermisch gekoppelt. Von der spannungsverstärkenden Eingangsstufe gibt’s dem Vernehmen nach mehrere mit unterschiedlicher Verstärkung, man möchte überschüssigen „Gain“ vermeiden, wenn der Pegelsteller ihn ohnehin wieder reduzieren muss. Das alles ist mit einer Vielzahl von SMD-Komponenten auf einem zweifellos sehr ansehnlichen Layout realisiert – eigentlich schade, dass die Technik so konsequent verborgen werkelt. Auch im Netzteil geht’s luxuriös zu: Zwei Ringkerntrafos nebst Siebung und ausgezeichneten Spannungsreglerbausteinen stecken hier im gefrästen Abteil. Äußerst ambitioniert, aber im Vergleich zur Endstufe irgendwie niedlich: „Saxum“ wiegt satte 130 Kilogramm und präsentiert sich als Borg-Kubus mit gut einem halben Meter Kantenlänge. Nicht-Trekkies werden mir die Analogie aus dem Star-Trek-Universum verzeihen, aber die Ähnlichkeit zu den Raumschiffen der Erzfeinde der Föderation ist wirklich frappierend. Natürlich ist das Design hier streng technisch motiviert: Die Außenwände des Gerätes dienen als großflächige Kühlkörper, bei denen die von Kanälen zur Oberflächenvergrößerung geprägte Struktur definitiv Sinn ergibt. Warum aber muss man einen solch gewaltigen Endverstärker bauen? Das ergibt sich, wenn man jede Form von Rauschen und Verzerrungen als Erzfeind für die Musikwiedergabe auf höchstem Niveau ausgemacht hat und versucht, diese Parameter auf ein Rekordtief zu drücken. Der Sinn besteht also nicht darin, möglichst viel Leistung zu erzeugen – das wäre naheliegend –, sondern jede Form von Störungen zu vermeiden. Natürlich ist die Saxum kein Kind von Traurigkeit: Mit rund 250 an acht und knapp 500 Watt an vier Ohm ist sie für jedweden Lautsprecher bestens gerüstet. Die Besonderheiten der Saxum jedoch stecken einerseits in der Topologie des Verstärkers selbst, andererseits in der Stromversorgung: Die ist nämlich geregelt. Und zwar fein säuberlich getrennt für die spannungsverstärkende Eingangs- und die stromverstärkende Ausgangssektion. Ein Verstärker mit stabilisierter Betriebsspannung in dieser Leistungsklasse – das ist neu. Und dafür gibt’s gute Gründe, bedeutet eine elektronische Regelung doch mindestens den gleichen Aufwand wie den für die Endstufe selbst – tatsächlich haben Verstärker- und Reglerplatinen im Bauch des Giganten durchaus Ähnlichkeit mit den Verstärkern selbst. Die Konstruktion geriet im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtig: Das Innere des Verstärkers wird von einer ganzen Menge Elektronik bestimmt. Weiter als bis zur obersten Lage haben wir uns ob der Komplexität des Aufbaus aber nicht getraut. Der Hersteller vermeldet noch Folgendes: Im Kellergeschoss sitzen der oder die Netztrafos mit einer Gesamtbelastbarkeit von 2400 VA. Das reicht auch für Zwei-Ohm-Betrieb, dessen die Endstufe ohne Weiteres fähig sein soll. Darüber gibt’s eine erste Lage Elektronik mit Gleichrichtung und insgesamt 188.000 Mikrofarad Siebung. Sämtliche Leistungshalbleiter der Verstärker- und Reglerbaugruppen sind über vergoldete, 5 Millimeter starke Kupferprofi le an die Seitenwände – die Kühlkörper – geflanscht. Das sorgt für einen effektiven Wärmeübergang, die schieren Flächen der Behausung sorgen für einen luxuriösen Temperaturhaushalt. Beim Verstärker selbst wird’s für Normalsterbliche schwer verständlich, deshalb in aller Kürze: Zwei Verstärkerstufen, eine als Transkonduktanz-, eine als Transimpedanzverstärker geschaltet, sitzen innerhalb einer gemeinsamen Gegenkopplungsschleife. Einen sauberen Aufbau vorausgesetzt, ergibt sich ein extrem schneller (Bandbreite: zwei Megahertz) und rauscharmer Verstärker. Die Daten sehen in der Tat beeindruckend aus und suchen messtechnisch ihresgleichen. Natürlich herrscht auch hier strenge Vollsymmetrie. Auf alle Fälle kann hier niemand behaupten, fürs Geld nicht richtig viel Material zu bekommen. Das sind 130 Kilogramm Endstufe, die sinnvoll nur mit den serienmäßigen Rollen zu bewegen sind. Ist einmal ein Plätzchen gefunden, kann man auf bestens bedämpfte Füße umrüsten. Ein nettes Gimmick gibt’s obendrauf: Das Firmenlogo im Deckel wird im Standby-Modus sanft rot hinterleuchtet, im Betrieb erstrahlt es in unschuldigem Weiß. Keine Probleme mit Einschaltknacksern, natürlich wird das gewaltige Netzteil sanft angefahren, um die Haussiecherung zu schonen. Wir lauschen den ersten Tönen dieser Über-Verstärkerkombi – und werden nicht enttäuscht. Auf dem Teller liegt das wirklich ausgezeichnete ORG-Remaster des 2001er-Diana- Krall-Albums „The Look of Love“. Ach du Sch... Entschuldigung. Das ist ein Klangbild der besonderen Art. Es tönt völlig schwerelos, komplett von allem entkoppelt, unfassbar leicht, luftig und schwerelos. Gewiss, das ist musikalisch nicht das denkbar aussagekräftigste Programm, für solche Begegnungen ist es aber genau das Richtige, weil es einem schlicht den Atem verschlägt. Klavieranschläge perlen sanft und trotzdem detailliert, Streicher haben eine einmalige Süße – das ist die akustische Umsetzung von Zuckerwatte. Die mächtige Endstufe haucht, säuselt und straft ihre imposante Physis komplett Lügen. So ab und zu, wenn sich doch mal der eine oder andere knackige Impuls ins Geschehen mischt, ahnt man, dass da allerdings noch viel mehr drin ist als beschwingte Leichtigkeit. Entschuldigung Frau Krall, ich halt‘s nicht mehr aus, ich brauch was Handfesteres. Wir versuchen mal ganz vorsichtig das neue Don-Henley-Album „Cass County“. Und der erste Eindruck setzt sich fort: Sogar der gefällige Country-Pop des Eagles-Frontmanns bekommt über die Synästec-Kombi einen ungeheuer audiophilen Anstrich. Abermals tönt‘s frei im Raum schwebend, und unfassbar weiträumig. Sogar Mick Jagger klingt hier mal richtig sanft, fast entrückt. Ganz erstaunlich. Die Synästec-Kombi kann eines erstaunlicherweise nicht: nämlich auch mal schlecht klingen. Sie liefert ein derart unerhörtes Maß an Durchzeichnung und Leichtgängigkeit, dass sich wirklich jede Scheibe von ihrer besten Seite zeigt. Ich habe einen Großteil meiner Plattenrezensionen in diesem Heft mit diesen Verstärkern verfasst und war nicht in der Lage, eine klanglich letztlich unbefriedigende Platte herauszufi ltern. Von daher bitte ich Sie ausnahmsweise, meine diesbezüglichen Lobesbekundigungen im Rezensionsteil mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.Fazit
Unfassbar leicht, locker und trotzdem gewaltig: Diese Verstärker lassen jede Art von Musik zum nachdrücklichen Erlebnis werden. Hier sind die Unterschiede zu „normalen“ Geräten mal nicht ho- möpathisch, sondern für jeden sofort deutlich nachvollziehbar.Kategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi
Produkt: Synästec Audio Bivium/Saxum
Preis: um 26000 Euro
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKategorie | Vor-/Endstufenkombi |
Vertrieb | Kempf Audio, Aschaffenburg |
Telefon | 06028 4390 |
Internet | www.kempf-audio.com |
Garantie (in Jahre) | 2 |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 400/87/307 |
Abmessungen 2 (B x H x T in mm) | 520/618/544 |
Gewicht (in Kg) | ca. 21,7/130 kg |
Unterm Strich... | Unfassbar leicht, locker und trotzdem gewaltig: Diese Verstärker lassen jede Art von Musik zum nachdrücklichen Erlebnis werden. Hier sind die Unterschiede zu „normalen“ Geräten mal nicht homöpathisch, sondern für jeden sofort deutlich nachvollziehbar. |