Kategorie: Soundbars

Einzeltest: Klipsch SB120


Kraftpaket

Soundbar Klipsch SB120 im Test, Bild 1
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Der amerikanische Horn-Spezialist Klipsch will im Markt der aktiven Fernseh- Zusatzlautsprecher mitspielen und präsentiert mit dem SB 120 einen sehr attraktiven Soundbar. Dank integriertem Zweiwege-System und potentem Subwoofer bringt der Klangriegel jeden Fernsehton auf Vordermann.

Zum Verbessern des in der Regel sehr dürftigen Klangs moderner TVs bietet sich im einfachsten Fall die nachträgliche Installation eines Frontsurround-Systems in Form eines Soundbar an. Diese Systeme sind in unterschiedlichen Breiten und Tiefen erhältlich und somit gut auf die eigenen Platzverhältnisse und die Größe des Fernsehers abzustimmen. Der Klangriegel SB 120 von Klipsch ist eher eine „Soundbase“ als ein Soundbar, denn auf dem rund 34 Zentimeter tief bauenden Gehäuse können problemlos Fernseher samt Standfuß bis zu einem Gesamtgewicht von 45 Kilogramm aufgestellt werden.

Soundbar Klipsch SB120 im Test, Bild 2Soundbar Klipsch SB120 im Test, Bild 3
Optisch harmoniert der Klipsch sehr gut mit Fernsehgeräten der 40- bis 46-Zoll-Klassen. 

Technik


Seit über 65 Jahren baut Klipsch Lautsprechersysteme; bei Musik- Liebhabern genießt die Marke vor allem wegen ihrer legendären Hornlautsprecher mit unvergleichlicher Dynamik einen hervorragenden Ruf. Kein Wunder also, dass Klipsch auch in seinem Soundbar auf diese Technik setzt, um dynamischen Klang bei Film und Musik zu ermöglichen. In dem rund 83 cm breiten Klangriegel versteckt der Hersteller ein Pärchen vollwertiger Zweiwege-Systeme, die von einem Duo Subwoofer in der Tieftonwiedergabe unterstützt werden. Auf der von einem stabilen Metallgitter verdeckten Schallwand sitzen an den äußeren Enden zwei 19-mm-Hochtöner mit Aluminiumkalotten. Davor setzt Klipsch seine berühmten „Tractrix-Hörner“, die auch in anderen Lautsprechern des Herstellers zum Einsatz kommen. Die 90° x 90°-Hörner sorgen für eine Anpassung des Frequenzgangs und eine erhöhte Dynamik der Hochtöner. Daneben musiziert je ein 76-mm-Mitteltöner mit Polypropylenmembran. Für die Tieftonwiedergabe zeichnen zwei in Gehäusemitte eingebaute Ovaltreiber verantwortlich. Die beiden Chassis profitieren von dem großen Gehäusevolumen und liefern dank Bassreflexunterstützung tief reichende Bässe. Leider bietet Klipsch keinen Subwoofer-Pre-out an, so dass sich der Soundbar nicht um einen externen Aktiv-Subwoofer erweitern lässt, sollte noch mehr Tiefgang und Druck gewünscht sein. Dafür lässt sich allerdings der Basspegel des Klipsch SB 120 sehr komfortabel mit der kleinen Fernbedienung vom Hörplatz aus anpassen. Für eine gehörige Portion Dynamik sorgen die 160 Watt Endstufenleistung, mit deren Power es gelingt, auch größere Räume mit ausreichender Lautstärke zu beschallen. Zwei Eingänge bietet das Klipsch-System in analoger und digitaler Bauart an. Bluetooth-fähige Zuspielgeräte können mit dem SB 120 verbunden werden und liefern dank Apt-X-Codierung bestmögliche Klangqualität. 

Einrichtung & Praxis


Auspacken, aufstellen und glücklich werden ist die Devise beim Klipsch SB 120. Fernseher sollten idealerweise mit dem digitalen Eingang verbunden werden. Wenn der eingesetzte TV keinen optischen Ausgang besitzt, kann alternativ der analoge Audio-Ausgang im Cinch-Format verwendet werden. Bluetooth-Geräte sind innerhalb weniger Sekunden mit dem Klipsch gepaart. Leider kann immer nur ein Gerät per Bluetooth mit dem Klipsch verbunden sein. Wer mehr als eins dieser Zuspielgeräte besitzt, muss das aktive Gerät abmelden, bevor ein anderes mit dem Klipsch gepaart werden kann. Allerdings ist das keine große Sache, denn der „Pairing-Vorgang“ ist in der Regel in weniger als 15 Sekunden abgeschlossen. Die Bluetooth-Reichweite beträgt rund zehn Meter in Innenräumen. Der Klipsch SB 120 kann direkt am Gerät bedient oder über die kleine Infrarot-Fernbedienung gesteuert werden. Alternativ kann der Soundbar so programmiert werden, dass vorhandene Fernbedienungen, beispielsweise die des angeschlossenen TVs, zum Steuern eingesetzt werden können. 

Klang


Dank nach vorn gerichteter Bassreflexrohre kann der Klipsch Soundbar unmittelbar an eine Wand gerückt werden, ohne dass deren Funktion beeinträchtigt wird. Wir haben den SB 120 zuerst mit Musik vom Smartphone gefüttert, um den Klang zu testen. Dank stabiler und störungsfreier Verbindung konnten wir uns frei im Raum bewegen, ohne die Musikwiedergabe zu beeinflussen. Das Klipsch-System liefert einen sehr druckvollen Bass, der verblüffend tief hinabreicht. Je nach Pegelstellung (Sub +/– auf der Fernbedienung) lässt sich der Bass von fett bis asketisch einstellen. In unserem Hörraum hat sich ein minimal zurückgenommener Subwooferpegel als ideal herausgestellt. Etwas zwiespältig sehen wir den Nutzen des „3D-Schalters“, der den Klang räumlich erweitern soll. Bei reiner Musikwiedergabe ist die Aktivierung dieser Funktion eher kontraproduktiv, da der Klang unnatürlich wirkt und Stimmen sehr verfärben. Anders war dies bei der Wiedergabe von Filmen, die vom Blu-ray-Laufwerk zugespielt wurden: Special-Effects waren jetzt klarer zu hören und die Räumlichkeit deutlich erweitert, ohne diffus zu wirken. Dennoch gefiel uns der Normal-Modus am besten, da der Klang so am ausgewogensten ist. Sehr beeindruckend ist die Bass-performance des Klangriegels. Angelockt vom spektakulären Klang, zeigten sich viele Redaktionskollegen überrascht, dass kein externer Subwoofer mitspielte. Viel Spaß bereitet haben uns die diversen Actionszenen aus „Battleship“, dem neuen „Riddick“ und „Prometheus“, die der Klipsch SB 120 allesamt souverän meisterte. Der Soundbar des US-Herstellers gefällt durch seine enorm dynamische Spielweise – ganz in der Tradition von Klipsch.

FAQ - Soundbars

Brauche ich eine Soundbar?

Moderne Flachbildfernseher bieten den integrierten Lautsprechern nur ein sehr begrenztes Volumen. Auch wenn die Hersteller aus den widrigen Voraussetzungen das Beste herausholen, setzt die Physik Klang und Lautstärke insbesondere im Tieftonbereich Grenzen. Gute Soundbars bieten bessern Klang, kräftigeren Bass, höhere Lautstärke, deutlichere Sprachverständlichkeit und meist auch ausgeprägtere Surround-Effekte.


MĂĽssen TV und Soundbar von der gleichen Marke sein?

Nein, dank standardisierter HDMI-Schnittstellen müssen TV und Soundbar nicht von der gleichen Marke sein. Allerdings bieten viele TV-Hersteller die Möglichkeit, die eigenen Soundbars direkt über das Menü des Fernsehers und mit dessen Fernbedienung zu steuern.


Wie schlieĂźe ich eine Soundbar an?

Die Soundbar wird in der Regel mittels HDMI-Kabel an den HDMI-Anschluss mit Audiorückkanal (ARC oder eARC) angeschlossen. Alternativ kann auch der digitale optische Audioausgang des TVs (Toslink) genutzt werden. Verlustfreie Tonformate wie Dolby True HD können nur beim Anschluss über HDMI eARC übertragen werden.


Soundbar oder Sounddeck?

Eine Soundbar ist schlanker und wird vor den Fernseher gelegt. Dabei ist vor dem Kauf darauf zu achten, dass der TV genug Platz über der Standfläche lässt, damit der Bildschirm nicht durch die Soundbar verdeckt wird. Durch die schlanke Bauform benötigen die meisten Soundbars für eine kräftige Basswiedergabe einen zusätzlichen Subwoofer, der im Lieferumfang oft bereits dabei ist. Ein Sounddeck ist deutlich tiefer, hier wird der TV in der Regel einfach darauf gestellt. Durch das größere Volumen und mehr Platz für größere Lautsprecher bieten viele Sounddecks bereits ohne Subwoofer einen kräftigen Bass.


Was ist Dolby Atmos?

Manche Soundbars sind in der Lage, das immersive 3D-Tonformat Dolby Atmos wiederzugeben. Hierzu sitzen oben in der Soundbar leicht nach vorne angewinkelte Lautsprecher. Diese strahlen die Höhenkanäle von Dolby Atmos gegen die Decke ab. Durch die Deckenreflektionen hat man am Hörplatz den Eindruck, der Ton würde von oben kommen. So entsteht ein dreidimensionales Klangerlebnis.


Kann ich mit einer Soundbar auch Musik vom Handy hören?

Die allermeisten Soundbars besitzen Bluetooth, so dass Musik drahtlos vom Smartphone an die Soundbar gestreamt werden kann. Bei einigen Soundbars sind sogar Streamingdienste wie Spotify bereits ab Werk installiert.


Kann ich eine Soundbar an der Wand montieren?

In der Regel ja. Die meisten Soundbars bieten Vorbereitungen für die Wandmontage. Sounddecks hingegen benötigen eine feste Standfläche.


Brauche ich einen Subwoofer?

Insbesondere bei kleineren Soundbars ist ein zusätzlicher Aktiv-Subwoofer sinnvoll. Dieser erhält sein Signal in der Regel kabellos per Funk von der Soundbar, so dass er lediglich ein Netzkabel benötigt. Oft gehört der Subwoofer bereits zum Lieferumfang. Manche größere Soundbars sind bereits im Stand-Alone-Betrieb für den Full-Range-Einsatz inklusive Tiefbass ausgelegt. Hier ist es Geschmackssache, ob man noch kräftigeren und tieferen Bass möchte. Eine spätere Aufrüstung mit einem kabellosen Subwoofer ist in der Regel problemlos möglich.


Welche Erweiterungen gibt es?

Neben dem Subwoofer gibt es für viele Soundbars auch kabellose Rearlautsprecher. Diese werden hinter dem Hörplatz oder seitlich davon aufgestellt und verbessern die Surround-Effekte. Hier sind von einigen Herstellern sogar Modelle mit Akku verfügbar, welche komplett ohne Kabel auskommen und nur gelegentlich geladen werden müssen.

Fazit

Der amerikanische Lautsprecherspezialist Klipsch beweist mit diesem Soundbar, dass er sein Handwerk versteht und seiner Klangphilosophie treu bleibt. Aus dem SB 120 zaubert der Hersteller einen Klipschtypischen druckvollen, dynamischen Klang, der für viel gute Laune beim Filmeschauen und Musikhören sorgt.

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Kategorie: Soundbars

Produkt: Klipsch SB120

Preis: um 500 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


5/2014
4.0 von 5 Sternen

Mittelklasse
Klipsch SB120

Bewertung 
Ton 50% :
Surround 40%

Stereo 10%

Praxis 50% :
Ausstattung 20%

Bedienung 10%

Verarbeitung 20%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Osiris Audio AG 
Telefon 06122 727600 
Internet www.osirisaudio.de 
Messwerte
Frontsystem (B x T x H in mm) 336/831/99 
Gewicht (in Kg) 10.4 
Verstärkerleistung (W) 160 
Ausstattung
Funktionsprinzip Front-Surround 
Farbe schwarz 
Lautsprecher 2.1 
Chassis Front Anzahl
Dekodierung:
Dolby Digital/ PL II/ DTS Ja / Nein / Nein 
Surround-Programme
Radiotuner Nein 
Eingänge Audio
Besonderheiten Bluetooth 
Preis/Leistung sehr gut 
+ druckvoller Klang 
+ sehr gute Verarbeitung 
+/- stabile Bluetooth-Verbindung 
Klasse: Mittelklasse 
Testurteil ausgezeichnet 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
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Datum 30.05.2014, 18:12 Uhr
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