Die Norddeutschen HiFi-Tage finden 2025 im Hotel Le Méridian Hamburg direkt an der Alster statt. Am 01.02.2025, von 10–18 Uhr und am 02.02.2025, von 10–16 Uhr können Interessierte bei freiem Eintritt durch die Vorführungen und Showrooms schlendern.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFür die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Record Doctor V
Mal wieder durchsaugen
Bei alle Messwerten und technischen Daten, die wir zu unseren Testgeräten sammeln, vergessen wir gerne eine Sache: Die Komponente mit den schlechtesten „Messwerten“ in der analogen Kette ist die Platte selbst. Vor allem, wenn man sich die Sache mit Schmutz noch unnötig schwer macht
Das Klischee scheint zu jedem „externen“ Artikel über das Wiederaufleben der Schallplatte zu gehören: Wenn es in der Tagespresse, im Radio oder den einschlägigen Magazinen um den Vinylboom geht, findet man ausnahmslos die Formulierungen „die Nadel senkt sich, das Knistern und Knacken … blablabla“. Als ausgewiesener Fachmann, sprich: Autor eines Magazins, das sich dem Thema seit gut zehn Jahren verschrieben hat, musste ich auch schon als Interviewpartner für solche Artikel herhalten. Wenn ich den Journalisten dann erzählt habe, dass es eben NICHT um das Knistern geht, sondern tatsächlich um hochwertige Musikwiedergabe, dann gab es am anderen Ende der Leitung spätestens nach dem Wort „Plattenwaschmaschine“ das große Schweigen, mit dem der normale Mensch ehrfürchtig seine Erkenntnis begleitet, es mit einem wahren und großen Irren zu tun zu haben.
Nun, wir bewegen uns hier in eingeweihten Kreisen und können offen über das Thema plaudern. Erinnert sich noch wer an die „Nitty Gritty“? Das war vor 15 bis 20 Jahren die günstigste Lösung, wenn man eine leistungsfähige Absaugung haben wollte: Eine Kiste mit einem Staubsaugermotor, alles andere musste man manuell erledigen. Dazu war das Gerät höllisch laut: In meiner damaligen Mietwohnung hatte ich unter den Nachbarn bald keine Freunde mehr, aber das waren vermutlich vor allem die dünnen Wände schuld. Es gab Gerüchte, dass der Record Doctor, der seit ein paar Wochen in Deutschland von Sintron vertrieben wird, auch von Nitty Gritty stammt. Das können wir aber mit einiger Sicherheit verneinen: Nitty Gritty existiert noch, deren einfachste Geräte kosten ab 500 Dollar zuzüglich 100 Dollar für 220-Volt-Varianten und einen Deutschlandvertrieb gibt es offiziell zumindest auch nicht. Also ist der Record Doctor für schlappe 229 Euro die momentan günstigste Variante, eine solche Maschine zu bekommen. Ich habe nachgesehen: Die nächsthöhere Stufe der Reinigung kostet knapp doppelt so viel – es hängt also ganz davon ab, wie viel Komfort man denn haben möchte. Denn Ausstattung gibt‘s für den Preis nicht: Der Record Doctor V ist ein schwarz folierter Kasten, der eine manuell zu betätigende Drehscheibe hat und dazu den passenden Puck mit Griff. Die entscheidende Funktion befindet sich im Inneren verborgen: Ein kräftiger Motor, der durch einen schmalen Schlitz in der Oberseite der Maschine die Reinigungsflüssigkeit samt gelöstem Schmutz absaugt. Ein kleines Fläschchen der Flüssigkeit ist beigelegt, ebenso ein Bürstchen zur Applikation. Die Flüssigkeit selbst ist alkoholfrei – Sintron empfiehlt zum weiteren Gebrauch den hauseigenen Dynavox-Reiniger, der mit 5,90 Euro für 200 ml noch erschwinglich ist. Zur Not verwendet man das Standard- Eigengebräu, das sich seit langen Jahren bewährt: 70 Prozent destilliertes Wasser, 30 Prozent Isopropanol und obendrauf ein paar Tropfen Spüli. Die Vorgehensweise ist einfach: Die Flüssigkeit (sparsam) auf die Platte auftragen und mit der Bürste verteilen. Das kann man übrigens, wenn man sich der Automatisierung nicht ganz entzogen und den Stellplatz hat, auf einem ausrangierten Direct-Drive-Laufwerk machen – ich selbst erledige das einfach auf einem meiner Plattenspieler, aber die Nerven hat vielleicht nicht jeder. Je nach Intensität der Verschmutzung einwirken lassen. Dann legt man die Platte mit der benetzten Seite nach unten auf den Record Doctor, setzt den Griffpuck auf, schaltet den Motor ein und dreht die Platte, bis die Flüssigkeit komplett abgesaugt ist. Nach zwei bis drei Umdrehungen ist die Schallplatte komplett trocken und kann nun auf der anderen Seite behandelt werden – mit etwas Übung ist die komplette Scheibe in weniger als fünf Minuten komplett gereinigt und kann sofort gehört werden. Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen: Die vorher stumpfe Oberfläche wirkt wieder makellos, optisch ist keinerlei Restverschmutzung zu erkennen. Der Hörtest zeigt das gleiche Resultat: Wo vorher ein deutlich erhöhter Nebengeräuschpegel nervte, ist jetzt wieder traumhafte Ruhe – es kommt Musik aus der Rille und sonst gar nichts. Nicht ganz so traumhafte Ruhe gibt es beim Waschen selbst: Auch wenn das Ganze nicht so höllisch laut ist wie ein Staubsauger auf Vollgas – ich würde meine Plattenauswahl für die nächtliche Hörsession doch eher vor dem Abendessen treffen und die Reinigungsarbeit dann auch gleich erledigen. Ich konnte mit allen normal verschmutzten Schallplatten gute Ergebnisse erzielen – mit einem Waschgang ist das Gröbste erledigt. Immer wieder betont wird, vor allem in letzter Zeit, die Notwendigkeit einer Wäsche auch bei fabrikneuen Platten. Die Beobachtung kann ich leider bestätigen, aber auch hier ist nach einem Reinigungsdurchgang das störende Knistern, wohl verursacht durch Rückstände des beim Fertigungsvorgang verwendeten Trennmittels, komplett verschwunden und eine neue Platte kann ihre ganze Pracht entfalten. Sogar bei einem Härtefall konnte der Record Doctor voll überzeugen – ich möchte das Ganze nicht weiter ausführen, nur so viel: Es hatte etwas mit einem umgekippten Blumentopf zu tun. Wie auch immer: Bis auf die Macke am Rand hat die kleine Maschine alle Rückstände des Unfalls komplett beseitigen können – die Platte spielt wieder wie neu!Fazit
Der Record Doctor V bietet eigentlich nur eine Funktion: Absaugung. Wenn man bereit ist, die anderen Arbeitsgänge selbst zu erledigen, dann erzielt man mit dem unschlagbar günstigen Gerät genauso gute Ergebnisse wie mit deutlich teureren Maschinen.Kategorie: Schallplatten Waschmaschinen
Produkt: Record Doctor V
Preis: um 229 Euro
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKategorie | Plattenwaschmaschine |
Vertrieb | Sintron Audio, Iffezheim |
Telefon | 07229 182998 |
Internet | www.sintron-audio.de |
Garantie (in Jahre) | 2 |
B x H x T (in mm) | 315/220/178 |
Gewicht (in Kg) | 4.5 |
Unterm Strich... | Der Record Doctor V bietet eigentlich nur eine Funktion: Absaugung. Wenn man bereit ist, die anderen Arbeitsgänge selbst zu erledigen, dann erzielt man mit dem unschlagbar günstigen Gerät genauso gute Ergebnisse wie mit deutlich teureren Maschinen. |