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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenMusikrezension: Portrait of Sheila (Blue Note)
Sheila Jordan - Portrait of Sheila
Das muss man erst mal schaffen: einerseits hochgeachtet, andererseits doch weithin unbekannt zu sein. Dieser zweifelhafte Ruhm wird nur wenigen zuteil, Sheila Jordan ist so ein seltenes Exemplar. Mit ihrem Debüt-Album bei Blue Note, nicht gerade die Spezial-Disziplin des Labels und ihre einzige Aufnahme dort, hat sie direkt einen tiefen Fußabdruck im Vocal- Jazz-Terrain hinterlassen, dem dann aber mehr als zehn Jahre lang erst einmal nichts folgte. Die zwölf Standards, darunter natürlich solche Evergreens wie „Falling in Love With Love“, „I’m a Fool to Want You“ und „Willow Weep for Me“ werden mit einer gewissen experimentellen Attitüde vorgetragen, die sich diese außergewöhnliche Sängerin bis heute bewahrt hat. Was darunter zu verstehen ist, kann man zum Beispiel auf ihrer Interpretation von „Let´s Face the Music and Dance“ erleben, das den sonst üblichen Versionen ziemlich entgegenläuft, aber gerade damit nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Ihre sehr klare und akzentuierte Stimme, die mich ein wenig an eine meiner Lieblingssängerinnen, Pauline Wilson von der Band Seawind erinnert, dominiert die Aufnahme, untermalt von einem sehr sparsam, aber umso effektvoller aufspielenden Trio. Dieses besteht aus Barry Galbraith an der Gitarre, Steve Swallow am Bass und Denzil Best am Schlagzeug. Die vom unfehlbaren Bernie Grundman gemasterte Aufnahme aus dem Jahr 1963 lässt Sheila Jordans Stimme mit noch mehr Leichtigkeit über die Kompositionen schweben und fördert dabei gleichzeitig deren Empfindsamkeit zutage. Weiterer Anspieltipp ist der von Oscar Brown Jr. komponierte „Hum Drum Blues“, der durch die Stimmbänder der Sängerin veredelt wird wie niemals zuvor. Ich kann hiermit nur dringend dazu aufrufen, Sheila Jordan zu entdecken – es lohnt sich!
Fazit
Vocal-Jazz, der sich positiv aus der Masse abzuheben vermag.Kategorie: Schallplatte
Produkt: Portrait of Sheila (Blue Note)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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