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Charles Mingus – Oh Yeah
„Oh Yeah“ wurde 1962 erstmals veröffentlicht und ist seitdem in vielen überarbeiteten Versionen erschienen. Die Frage, ob die aktuelle Ausgabe aus dem Hause Speakers Corner als Klangsieger durchs Ziel geht, kann deshalb leider nicht beantwortet werden. Für sich genommen klingt sie mit ihrer messerscharfen Kanaltrennung jedenfalls absolut hervorragend. Das Album ist schon allein deswegen eine Besonderheit, weil der Bassist Mingus hier sein Instrument an Doug Watkins abgegeben hat und stattdessen am Klavier sitzt; an diesem pflegte er auch seine Kompositionen herzustellen. Darüberhinaus ist er auch als Sänger aktiv oder feuert seine Mitspieler stimmlich zu Höchstleistungen heraus. Diese Beschreibung zeigt, dass „Oh Yeah“ unter seinen zahlreichen Alben eine Sonderstellung einnimmt. Besonders fällt dabei der Saxofonist Roland Kirk auf. Der blinde Musiker ist in der Lage, mehrere unterschiedliche Saxofon-Typen gleichzeitig(!) zu spielen. Mit diesen Fähigkeiten ist er der kongeniale Mitspieler von Mingus und setzt dessen avantgardistischen Ideen in die Tat um. Schon auf dem ersten Stück „Hog Calling Blues“ lässt er seine Saxofone aufheulen, als würde man ein Schwein, das sich seines baldigen Todes bewusst ist, durch den Stall treiben. Die schwierige Persönlichkeit von Charles Mingus hatte auch eine humorige Seite, was man zum Beispiel an Songtiteln wie „Oh Lord Don’t Let Them Drop That Atomic Bomb on Me“ oder „Wham Bam Thank You Ma’am“ erkennt, oder dass sein Gesang auf „Eat That Chicken“ an Louis Armstrong erinnert. Auf kaum einem Album wird Charles Mingus’ Leidenschaft für die Musik so deutlich wie hier, woran auch die weiteren beteiligten Musiker wie Booker Ervin (Tenorsaxofon), Jimmy Knepper (Posaune) und Dannie Richmond (Schlagzeug) ihren verdienten Anteil haben.
Fazit
Mingus in absoluter Hochform - obwohl er gar keinen Bass spielt war er selten wilder als hier!Kategorie: Schallplatte
Produkt: Charles Mingus – Oh Yeah (Atlantic / Speakers Corner)
144-612
ArtPhönix Vinyl |
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