Kategorie: Netzwerkplayer

Serientest: AVM Evolution SD 3.2, AVM Evolution SD 5.2


Geschwisterliebe

Streaming Client AVM Evolution SD 3.2, AVM Evolution SD 5.2 im Test , Bild 1
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Bei AVM gibt es zwei Streamer, die gut als Zwillinge durchgehen könnten. Doch wie das bei Geschwistern halt so ist, egal wie sehr sie sich gleichen, es sind Details, die den Unterschied machen.

Dass der Malscher Hersteller AVM es schafft, hervorragende Multifunktionsgeräte zu bauen, haben sie ja nicht zuletzt mit dem Inspiration CD 2.2 gezeigt, der selbst bei den Redakteuren unseres analogen Schwestermagazins LP äußerst beliebt ist. Während es beim kleinen Bruder CS 2.2 Probleme gab, die ganze Technik in ein kompaktes Gehäuse zu zwängen, gehören das Zwillingspaar SD 3.2 und SD 5.2 zur Evolution Serie von AVM und dürfen dementsprechend etwas größer ausfallen, so dass keine Platzprobleme entstehen. Auch weil im Gegensatz zum Inspiration keine Endstufe in den Geräten verbaut ist. Stattdessen sind beide eine Kombination aus Streamingbridge, einem D/A-Wandler und einer Vorstufe. Was eine gute Vorstufe natürlich immer braucht, ist ein ordentlicher Drehregler, und davon bieten beide Geräte gleich zwei Stück, die auch das Erste sind, was bei einem Blick auf die Geräte hervorsticht.

Streaming Client AVM Evolution SD 3.2, AVM Evolution SD 5.2 im Test , Bild 2Streaming Client AVM Evolution SD 3.2, AVM Evolution SD 5.2 im Test , Bild 3Streaming Client AVM Evolution SD 3.2, AVM Evolution SD 5.2 im Test , Bild 4Streaming Client AVM Evolution SD 3.2, AVM Evolution SD 5.2 im Test , Bild 5Streaming Client AVM Evolution SD 3.2, AVM Evolution SD 5.2 im Test , Bild 6Streaming Client AVM Evolution SD 3.2, AVM Evolution SD 5.2 im Test , Bild 7Streaming Client AVM Evolution SD 3.2, AVM Evolution SD 5.2 im Test , Bild 8
Wie zwei große Augen ragen die silbernen Potenziometer aus den rechteckigen Aluminiumkästen heraus und schreien nach einer starken Hand, die sie in Bewegung setzt. Ganz so stark muss diese aber auch nicht sein, denn die Regler lassen sich natürlich beide leicht bewegen, geben aber einen hervorragenden Widerstand, wobei das linke Rad, das zur Auswahl der Quelle dient, bei jeder Position mit einem satten Klicken einrastet. Manchmal ist es eben schön, nicht nur mit dem Finger auf einem Tablet herumzustochern. Trotzdem bieten die beiden Streaming- Vorstufen natürlich auch die Unterstützung durch die AVM-App, die ja beim Test des CS 2.2 leider noch nicht ganz fertig war. Mittlerweile kann sie aber aus dem jeweiligen App-Store heruntergeladen werden und so als Ersatz für die aufwendige RC9-Fernbedienung genutzt werden, die beim Inspiration noch eine Option war, hier aber nun beiden Geräten beiliegt. Das neue Tabletprogramm funktioniert ebenfalls tadellos. Auch hier können alle verfügbaren Quellen aus einem schnell erreichbaren Menü heraus angewählt werden. Alle Alben, die sich auf angeschlossenen Netzwerkspeichern befinden, werden nach einem ausgewählten Kriterium angeordnet und erscheinen dann übersichtlich, mit dem jeweiligen Cover, auf dem Bildschirm. Sie können dann als Ganzes ausgewählt werden, oder man sucht sich einzelne Lieder und sammelt diese in einer Playlist. Der momentan laufende Titel wird auf einem, ebenfalls schnell erreichbaren Fenster noch einmal, mit einer großen Coverabbildung angezeigt, wobei die Lautstärkeregelung der Vorstufe über einen darunter befindlichen Schieberegler recht präzise funktioniert. Mit einem Tippen auf das Informations- Icon werden zusätzliche Metadaten eingeblendet, inklusive Format und Abtastrate. Das Programm ist hübsch, zwar minimalistisch designt, passt sich so aber der klassischen Optik der AVM-Geräte selbst an. Ebenso wie die App für SD 3.2 und SD 5.2 identisch ist, so sind auch die Gehäuse zumindest ähnlich. Für unseren Test hatten wir je ein Modell in Schwarz und eines in gebürstetem Aluminiumfinish da, doch auch eine Verchromung ist gegen Aufpreis möglich. Während beide Systeme direkt nebeneinander stehen fällt der erste gravierende Unterschied auf, denn der 5.2 überragt den 3.2 in der Höhe um einige Zentimeter, und auch in der Tiefe wurde den Komponenten im Inneren etwas mehr Platz gegeben. Mit einem Blick von oben erkennt man noch einen weiteren Unterschied, denn im Gegensatz zu seinem kleineren Gegenstück ist hier ein Sichtfenster eingebaut. Dieses dient zur Begutachtung des eigentlichen Unterschiedes zwischen den beiden Systemen, denn die analoge Vorstufe des SD 5.2 funktioniert nicht mithilfe von Transistoren wie die des SD 3.2. Hier wurde stattdessen das AVM-Röhrenvorstufenmodul verbaut, das durch die Abdeckung bei seiner Arbeit bestaunt werden kann. Hier sitzen dann zwei AVM- 83-T-Röhren in symmetrischer Abstimmung, die dezent beleuchtet und von einer separaten Stromversorgung erwärmt werden. So braucht der SD 5.2 nach dem Einschalten ein bisschen, bevor er loslegen kann. Während beim SD 3.2 nach einigen Momenten der Betriebszustand erreicht ist, zeigt das blau leuchtende Display des Röhren-Streamers zunächst an, dass die 30-sekündige Aufwärmphase läuft. Danach funktionieren beide Geräte wieder Identisch und bieten denselben Funktionsumfang. Natürlich ist der Kern hier die Einbindung in ein Netzwerk, so dass Musik von einem Internetradiosender oder ausgelagerten Speichermedien abgespielt werden kann. Diese Einbindung kann entweder über ein Kabel oder über WLAN geschehen, so dass dann die ganze Bandbreite von Formaten gestreamt werden kann. Egal ob MP3, OGG, und AAC oder natürlich Lossless-Formate wie FLAC, ALAC, ebenso wie WAV und AIFF, die beiden Evolutions spielen locker draufl os. Die UPnP-kompatible Streaming- Einheit lässt Samplingraten von bis zu 192 kHz bei 32 Bit zu. Für die beiden SD-Geräte hat sich AVM noch etwas Besonderes einfallen lassen, denn sie sind die ersten der Evolution Line, die über einen asynchronen USB-B-Eingang verfügen. So sind die beiden Systeme nun auch wunderbar als externe Soundkarten einsetzbar, so dass der DAC die Wandlung der Daten eines Computers übernehmen kann. Als zusätzliches Schmankerl bietet diese Übertragungsart sogar die Möglichkeit, DSD bis 2.8442 MHz abzuspielen. Möglich machen es die DAC-Boards der beiden Geschwister, auf denen jeweils gleich zwei D/A-Wandler- Chips ihren Platz gefunden haben, denn für jeden Kanal wird hier ein eigener WM8741 des englischen Herstellers Wolfson eingesetzt. Auch die Signale, die nicht über das Netzwerk oder den Computer abgespielt werden, landen hier, so dass natürlich auch die anderen digitalen Anschlüsse vom Wandler profitieren. Dafür verfügen beide Systeme über jeweils gleich zwei koaxiale S/PDIF-Eingänge, ebenso wie je zwei optische. Auch Festplatten und USB-Sticks können an der Rückseite am passenden USB-A-Anschluss verbunden werden, und die Rückseite des SD 5.2 liefert sogar noch ein weiteres Unterscheidungsmerkmal, denn dieser verfügt sogar über einen AES/EBU-Anschluss. Hier fährt AVM also wieder einmal die ganze Bandbreite an Möglichkeiten auf. Dabei kann jeder Eingang einzeln umbenannt werden, um ihn leichter in der App oder mit der Fernbedienung zu finden. Außerdem kann für jeden eine individuelle Klangregelung eingestellt werden, bei der der Filter gewechselt oder Höhen und Tiefen nach eigenem Geschmack,oder der Umgebung wegen angepasst werden können. Da es sich bei 3.2 und 5.2 ja um Vorstufen handelt, dürfen dabei auch analoge Eingänge nicht fehlen. Über gleich zwei Cinch-Eingänge finden bereits gewandelte Signale ihren Weg aus einem externen Wandler zum jeweiligen Vorverstärker, wohingegen der umgekehrte Weg über einen koaxialen oder einen optischen Ausgang vonstatten gehen kann. Wie man sieht, bieten beide Geräte durch ihre große Anzahl an Anschlüssen und Funktionen eine Menge an Einsatzmöglichkeiten. Da die Vorstufen schon integriert sind, reicht zum Beispiel ein Paar Aktivboxen, vielleicht in Verbindung mit einem Computer, um alle Formen der digitalen Musikübertragung nutzen zu können. Werden an den XLR- oder den Cinch-Ausgang dann eine richtige Endstufe oder sogar zwei Monoblöcke angeschlossen, hat man selbst hier noch ein ziemlich schlankes System, das dann natürlich wesentlich mehr Power und Räumlichkeit bietet. Dabei sind sowohl der SD 3.2 wie auch der SD 5.2 eigentlich eine gute Wahl, es kommt nur noch auf den Klang an. Gerade hier offenbart sich dann aber ein bedeutender Unterschied, denn die Röhrenvorstufe wirkt sich deutlich auf den Klang aus. Mit seiner Transistorstufe setzt der kleinere der beiden Streamer die Signale eher neutral um. Detailreich und mit toller Dynamik schallt die Musik aus den angeschlossenen Lautsprechern. Gitarrenanschläge und Schlagzeuge sind punktgenau und reißen mit. Bei der Verwendung des SD 3.2 mit Aktivboxen mangelte es etwas an Bass, was durch die Klangregelung aber schnell behoben war. Beim Spiel mit Endstufe und passiven Lautsprechern reichte bereits die Standardabstimmung, um auch untenherum genügend Kraft zu liefern. Die 83 T des SD 5.2 brauchen trotz der kurzen Aufwärmphase noch ein paar Minuten, bis sie ihr volles Potenzial entfalten. Danach punkten sie mit der gleichen Dynamik und Raumfülle wie der SD 3.2. Allerdings wirkt hier alles ein wenig runder. Harte Gitarrenanschläge verlieren etwas von ihrer Schlagkraft, die Übergänge werden etwas weicher, es klingt einfach analoger. Während ich selbst als Fan der härteren Klänge, wo es ruhig mal ein wenig ungeschliffen klingen darf, mit dem SD 3.2 schon vollauf zufrieden wäre, bin ich sicher, dass es genügend Leute gibt, die den fließenderen Sound des größeren Modells dem direkten Klang des 3.2 vorziehen werden. Es ist also letztlich eine Sache der Persönlichkeit, die die beiden Zwillinge unterscheidet. So muss genau dieser Faktor über die Sympathie entscheiden, die man den beiden entgegenbringt. So sehr sich Zwillinge auch gleichen, es gibt eben immer Unterschiede.

Fazit

Sowohl der AVM Evolution SD 3.2 als auch der 5.2 bieten zahlreiche Möglichkeiten und machen ihre Sache sowohl als Streamer wie auch als DAC und Vorstufe toll. Letztlich entscheidet der Klang, welchen von beiden man bevorzugt: Den direkten Sound des 3.2, oder die analoge Wärme des 5.2.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: AVM Evolution SD 3.2

Preis: um 4500 Euro

6/2015

machen ihre Sache sowohl als Streamer wie auch als DAC und Vorstufe toll

AVM Evolution SD 3.2

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: AVM Evolution SD 5.2

Preis: um 5800 Euro

6/2015

machen ihre Sache sowohl als Streamer wie auch als DAC und Vorstufe toll.

AVM Evolution SD 5.2

Ausstattung & technische Daten: AVM Evolution SD 3.2
Preis: 4500 
Vertrieb: AVM, Malsch 
Telefon: 07246 4285 
Internet: www.avm-audio.com/de 
Abmessungen (B x H x T in mm): 430/100/325 
Eingänge: 1 x Ethernet, WLAN 
Unterstützte Formate: MP3, OGG, AAC, AIFF, ALAC, FLAC, WAV 
Unterstützte Abtastraten: LAN und S/PDIF: bis 192 kHz, 32 Bit (AIFF bis 96/24) / USB-B: zusätzlich DSD64, 2.8442 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x RCA, 1 x XLR, 1 x S/PDIF koaxial 
checksum „Sowohl der AVM Evolution SD 3.2 als auch der 5.2 bieten zahlreiche Möglichkeiten und machen ihre Sache sowohl als Streamer wie auch als DAC und Vorstufe toll. Letztlich entscheidet der Klang, welchen von beiden man bevorzugt: Den direkten Sound des 3.2, oder die analoge Wärme des 5.2.“ 
Ausstattung & technische Daten: AVM Evolution SD 5.2
Preis: 5800 
Vertrieb: AVM, Malsch 
Telefon: 07246 4285 
Internet: www.avm-audio.com/de 
Abmessungen (B x H x T in mm): 430/130/370 
Eingänge: 1 x Ethernet, WLAN, 
Unterstützte Formate: MP3, OGG, AAC, AIFF, ALAC, FLAC, WAV 
Unterstützte Abtastraten: LAN und S/PDIF: bis 192 kHz, 32 Bit (AIFF bis 96/24) / USB-B: zusätzlich DSD64, 2.8442 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x RCA, 1 x XLR, 
checksum „Sowohl der AVM Evolution SD 3.2 als auch der 5.2 bieten zahlreiche Möglichkeiten und machen ihre Sache sowohl als Streamer wie auch als DAC und Vorstufe toll. Letztlich entscheidet der Klang, welchen von beiden man bevorzugt: Den direkten Sound des 3.2, oder die analoge Wärme des 5.2.“ 
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