Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKompaktlautsprecher AVM Audition CB 2.3
Neunzehnkommafünf
Wenn eine Elektronikfirma wie AVM nach mehr als 30 Jahren Firmengeschichte endlich einen Lautsprecher auf den Markt bringt, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Reinfall oder Volltreffer. Was denken Sie?
Langer Weg
Es mag unwahrscheinlich klingen, ist aber wahr: der Audition CB 2.3 ist tatsächlich der erste Lautsprecher in der langen AVM-Firmengeschichte. Als ich mich mit AVM-Mastermind Udo Besser über das Thema unterhalten habe, wollte ich natürlich wissen, wie viele Versuche, einen AVM-Lautsprecher auf den Mark zu bringen, es bereits gegeben habe. “Wahrscheinlich 20?“ suggerierte ich. Seine Antwort war: “19.5.“ Gut geraten, aber hinter dieser Zahl steckt natürlich eine gewisse Leidensgeschichte, denn keiner dieser Versuche brachte letztlich einen AVM-Lautsprecher hervor. Zuletzt hatte Besser einen Monitor bei Elac in Auftrag gegeben, doch das Projekt fiel einem Besitzerwechsel zum Opfer.
Der Experte
Irgendwann saß Besser dann mit jemandem zusammen, der Lautsprecher wie nur wenige andere entwickeln kann: Karl- Heinz Fink, Namensgeber und Kopf von Fink Audio Consulting. Fink motivierte ihn, nicht aufzugeben und zeigte ihm auch den Weg auf - transparent und lösungsorientiert. Besser dazu: “Karl-Heinz hört halt auch zu und versucht nicht, einem sein Ding überzustülpen.“ Genau das hat Fink auch im Interview mit dem englischen Magazin What HiFi deutlich gemacht: “Zuerst will ich verstehen, mit welcher Firma ich es zu tun habe. Jede Firma hat eine bestimmte Kultur und das Produkt, das sie von uns bekommt, muss die reflektieren. Denn ich möchte am Ende auf keinen Fall 27 Firmen mit demselben Lautsprecher haben.“
Das AVM Profil
Und wie sieht die Kultur von AVM aus? Was ist das für eine Firma? In den mehr als 30 Jahren Firmengeschichte hat sich AVM ganz klar als Elektronikspezialist definiert. In den vergangenen Jahren wurden die Badener dann durch die hauseigenen Plattenspieler und die All-in-One-Geräte zum Beinahe-Vollsortimenter. Einzig ein Lautsprecher fehlte. Apropos Unternehmenskultur. Udo Besser ist die praxisgerechte Orientierung aller AVM-Komponenten extrem wichtig. Man soll mit ihnen auf Spitzenniveau Musik hören können, ohne seine Zeit mit „Anlagenfummelei“ verbringen zu müssen. Er hat da tatsächlich eine Mission, Musik zurück ins Wohnzimmer holen, wie das früher der Fall war. Er sagt auch, dass gerade die Firma Sonos, die nun nicht gerade audiophile Komponenten herstellt, diesen Weg für AVM bereitet habe. Denn deren einfache Bedienbarkeit und klare Ästhetik habe praktisch nur eins vermissen lassen: richtig guten Klang. Und genau da hat AVM eingehakt, denn musikalisch hat sich die Firma in den letzten Jahren konsequent weiter entwickelt und nimmt damit und mit ihrem zeitlosen-schicken Design eine besondere Stellung im Markt ein. Die AVM All-in- One-Geräte boomen und deswegen hat sich die damit verbundene Investition in die AVM-„Streaming Engine“ laut Besser absolut gelohnt. Woher sollte also das Lautsprecherdesign kommen? Aus Deutschland, aus Essen. Denn Fink Audio Consulting genießt weltweit höchstes Renommee dank ihres bestmöglichen Equipments zur Lautsprecherentwicklung und einiger verdammt guter Ohren.
Design
Natürlich habe ich mich im Vorfeld meines Berichts ausführlich mit Udo Besser und Karl-Heinz Fink unterhalten.
Technisches
Die Gehäuse sind wenig überraschend ausgesprochen rigide aus aufgedoppeltem 10mm HDF aufgebaut, was mit einer Zwischenschicht sowie der edlen Beschichtung und Lackierung am Ende eine Wandstärke von 23mm ergibt. Da schwingt nichts außer Musik. Über die Frontplatte habe ich gesprochen, Karl-Heinz Fink bekam sie als Vorgabe und das klangliche Ergebnis erzählt die ganze Geschichte.
Innereien
Wie es sich gehört, wurden die Chassis speziell für diesen Lautsprecher gebaut. Ihre Auswahl ist klassisch mit einer 25mm Gewebekalotte und einem 16.5cm Tiefmitteltöner. Das Gewebe der Kalotte wird auch heute noch gerne als „Seide“ bezeichnet, was Karl-Heinz Fink quasi durchs Telefon schmunzeln ließ. Er hat seit mindestens zehn Jahren keine Seide mehr benutzt oder gar gesehen, da dieses Naturmaterial viel zu ungleichmäßig ausfalle und letztlich auch wenig haltbar sei. Im Fall der AVM-Kalotte verwendet er imprägniertes Polypropylen. In die Schallwand ist ein Waveguide eingelassen, immer wieder gerne zur optimierten Schallverteilung und für ein wenig mehr Wirkungsgrad genommen. Der Tiefmitteltöner hat eine klassische Papiermembran, die natürlich auch beschichtet ist, einen Kurzschlussring besitzt, der Verzerrungen niedrig hält und wie der Hochtöner auch einen Ferritmagnet spendiert bekam. Das lange gehypte Neodymium setzt Fink nur da ein, wo Platz Mangelware ist und die benötigte Magnetstärke dennoch hoch sein muss - im Auto. Die Weiche ist ein für ihn typisches, steilflankiges Design 4. Ordnung nach Linkwitz- Riley. Getrennt wird bei 1850Hz , die Impedanzkurve ist freundlich, die Bauteile gut, erwähnenswert sind die Luftspulen im Bass und gute Folienkondensatoren. Die gesamte Entwicklung dauerte etwa ein Jahr, natürlich nicht am Stück, vieles wurde dabei erhört. Demnächst wird es auch noch eine Aufstellungskompensation in den AVM All-in-One-Geräten geben, damit man die CB 2.3 zum Beispiel auch im Regal perfekt betreiben kann. Und es steht ein Standlautsprecher in den Startlöchern.
Musikmaschine
Was habe ich klanglich von den CB 2.3 erwartet? Einen modernen, schnellen, knackigen, vielleicht eher schlank klingenden Schallwandler. Was ich nicht erwartet hatte, kristallisierte sich aber sehr schnell heraus: man kann mit den CB 2.3 stundenlang ermüdungsfrei Musik hören. Denn sie spielen ganz im Gegensatz zu ihrem kühlen Look tendenziell warm, verschweigen aber keine Details, ohne die allerdings auf den Präsentierteller zu legen. Schlank? Nö. Knackig? Auf jeden Fall. Als ich Karl-Heinz Fink und Udo Besser meine grundsätzlichen klanglichen Eindrücke geschildert habe, sagten beide unabhängig voneinander fast dasselbe. Fink:„Genau so mögen wir das.“ Und Besser meinte:“Das war wortgetreu meine Vorgabe an Karl- Heinz.“ Na dann.
Beispiele
Nils Økland und Sigbjørn Apeland spielen seit Jahrzehnten zusammen und das kann man an ihrer traumwandlerischen Musik auch hören. Ihre aktuelle ECM Einspielung ist gewohnt wundervoll aufgenommen und stellt die beiden ungewöhnlichen Instrumente – eine Hardanger Fiddel, das ist eine Geige mit zusätzliche Resonanzsaiten – und ein Harmonium in den ihnen gemäßen, riesigen nordischen Raum. Und genau das vermittelt die kleine AVM so wundervoll realistisch und einnehmend, dass ich aus dem Staunen nicht mehr heraus komme. Taj Mahal hat mit „Savoy“ das vielleicht überraschendste Album seiner Karriere abgeliefert. Hier zeigt er sich, den ich vor allem als Bluesmusiker kenne, als eine Art Big Band Crooner der Swing Ära. Und wie das swingt, wie seine Stimme mitten im Raum steht und ihn das Orchester fein differenziert durch diese vergangene Ära trägt. Dasselbe gilt auch für die ruhigeren Stücke, die mich auf die Idee bringen, eine Aufnahme zu hören, die Emotion, Wärme und Klangfarben nur so versprüht: Archie Shepps „True Ballads“. Wow, klingt das warm, lecker und saftig. Ich mag’s selber kaum glauben, aber das kommt alles wirklich aus dieser kleinen Box, na gut aus den beiden. Dann wage ich noch eine Art Crashtest mit Trentemøller. Das ist kein Techno und war es nie sondern elektronische Musik mit gemeinen synthetischen Impulsen, nicht zuletzt im Bassbereich. Und was macht die AVM CB 2.3 damit? Sie kann das und zwar fett, laut und unverzerrt. Dabei bleibt sie bis zu einem wirklich gemeinen, bei ihrer Größe ganz und gar nicht erwartbaren Pegel geschmeidig und durchsichtig. Udo Besser hätte den 20. Versuch, einen AVM-Lautsprecher zu entwickeln, in keine besseren Hände geben können.
Fazit
Die AVM CB 2.3 ist ein Ausnahmelautsprecher. Wenn je die Phrase „spottet ihrer Größe“ gestimmt hat, dann hier. Sie spielt wunderbar geschmeidig, kann aber auch unfassbar laut und knackig spielen, wenn nötig. Noch eine Phrase:“Kleiner Kerl ganz groß“ – genau mein Fall und eine ganz dicke Empfehlung.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: AVM Audition CB 2.3
Preis: um 2990 Euro
Die AVM CB 2.3 ist ein Ausnahmelautsprecher. Noch eine Phrase:“Kleiner Kerl ganz groß“ – eine ganz dicke Empfehlung
AVM Audition CB 2.3
93-2574
RADIOKÖRNER |
34-1084
LINE High-Fidelity |
306-2166
HiFi Center Liedmann |
312-2280
Home Tech Plus GmbH |
45-2155
Zur 3. Dimension |
20-441
HiFi Treffpunkt |
Die Norddeutschen HiFi-Tage finden 2025 im Hotel Le Méridian Hamburg direkt an der Alster statt. Am 01.02.2025, von 10–18 Uhr und am 02.02.2025, von 10–16 Uhr können Interessierte bei freiem Eintritt durch die Vorführungen und Showrooms schlendern.
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>> jetzt bis 31.01.2025>> Alle anzeigenKategorie | Kompaktlautsprecher |
Preis (in Euro) | 2.990 Euro |
Vertrieb: | www.avm.audio |
Prinzip: | 2-Wege Bassreflex |
Frequenzgang: | 28 Hz – 50 KHz +/- 3 dB |
Tiefmitteltöner: | 160 mm Sandwich |
Hochtöner: | 25 mm Gewebekalotte |
Trennfrequenz: | 1850 Hz |
Empfindlichkeit: | 88 dB / 1 w (2,83 V) |
Nennimpedanz: | 4 Ohm / Minimum: 3.6 Ohm bei 240 Hz |
Ausführung: | Hochglanz schwarz oder weiß; Aluminiumfront silber |
B x H x T: | 170 x 285 x 238 mm |
Gewicht: | ca. 6kg |
Garantie: | 2 Jahre (5 Jahre nach Registrierung) |