Einzeltest: Alphaluxx Curved Leinwand

Fernseherhersteller nehmen die Curved Leinwand mancher berühmter Kinos als Inspiration für ihre Produkte. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, dass sich ein Hersteller edler gerahmter Tücher wie die Marschner Gruppe der Ambition von Beamer- Besitzern annimmt, und der Bastelei mehr oder weniger handwerklich begabter Cineasten etwas entgegensetzt. Alphaluxx bietet nunmehr eine Curved Leinwand an, die das Heimkino erst zum veritablen Kino machen soll.

Dabei hat man gerade bei Marschner beste Voraussetzungen, ein solches Experiment überhaupt anzugehen, denn hier ist man auf Sonderanfertigungen von Leinwandkonstruktionen jeglicher Art hervorragend vorbereitet. So werden unterschiedliche Rahmen- oder Motor-Konstruktionen in diversen Größen und mit jedem verfügbaren Tuch zusammengestellt. So nimmt es dann auch kaum Wunder, dass bei der Curved-Konstruktion außer der Größe auch der Grad der Krümmung nahezu frei bestimmt werden kann, von der Beschaffenheit des Tuches und ob es schalldurchlässig sein soll oder nicht einmal ganz zu schweigen.

Lieferung und Montage

Bereits bei der Anlieferung spielen Leinwand plus Rahmen einen gravierenden Vorteil aus, den sie gegenüber einem Curved TV mit vergleichbarer Diagonale haben; man sollte nur einmal versuchen, einen gebogenen 65-Zöller durch sämtliche Türen und Flure oder gar Treppenaufgänge zu balancieren, bis er denn an Ort und Stelle im Wohnzimmer oder designiertem Heimkino steht. Der Curved-Rahmen kommt in vier Einzelstücken plus Leinwand komplett in einem langen Paket verstaut an bzw. wird vom Fachhändler angeliefert. In beengten Raumverhältnissen lässt sich das Paket bereits vor dem Eingang auspacken, die Einzelteile passen garantiert durch jede Tür und jedes Treppenhaus Wir orderten zum Testen das Modell mit 2 Meter breiter Leinwand und einer Biegung um 5 Grad. Die meisten „festen“ Curved Displays haben einen Krümmungsgrad von etwa 7 Grad, was jedoch meines Erachtens mehr Probleme mit sich bringt, als dass es zum Sehgenuss beiträgt. Zumindest bei einer Leinwand sollte man daran denken, dass das Bild auch bis in die äußersten Ecken ausreichend scharf bleibt, da ja die meisten Projektoren für die Projektion auf plane Leinwände konzipiert sind. Wenn der Fachhändler ohnehin gerade da ist, sollte man ihn für die Montage des Rahmens und der Leinwand gerne mit einplanen. Unser Testobjekt wurde von drei Personen zügig zusammengebaut und dank fest integrierter Winkel ähnlich schnell an der Wand montiert. Da es sich beim Rahmen nahezu komplett um Handarbeit handelt, ist man gut beraten, die Rahmenelemente vorab zusammenzulegen, sodass zu erkennen ist, ob und wie die Bohrungen für die Schraubverbindungen passend übereinander liegen. Ist der Rahmen fertig montiert, geht es an die Leinwand, diese ist schon mit entsprechenden Ösen für die perfekte Verspannung versehen. Um eine faltenfreie und vor allem korrekt gebogene Fläche zu erhalten, sollten erst die Längsseiten per mitgelieferter Kabelbinder locker befestigt werden, um anschließend nach und nach auf das korrekte Maß gleichmäßig angezogen zu werden. Anschließend geht es an die kurzen Seiten, so dass das Tuch relativ schnell und unkompliziert faltenfrei und in entsprechender Krümmung hinter dem Rahmen sitzt. Ein Tipp noch: Sie sollten die Kabelbinder möglichst in mehreren kleinen Schritten anziehen, da es sich bei den mitgelieferten Exemplaren um Einweg-Binder handelt, die eine Lockerung unmöglich machen. Ist das Tuch an einer Stelle zu stramm gezogen, hilft nur der Griff zum Seitenschneider und dann in den großzügigen Vorrat der mitgelieferten Kabelbinder, oder Sie tun sich den Gefallen und besorgen sich für kleines Geld ein bis zwei Hände voll Binder, die sich wieder lockern lassen. 

Der Effekt

Wie vermutet entpuppt sich eine Krümmung von 5 Grad oder weniger (auch 3 Grad sind bei Marschner möglich) als absolut unkritisch, was die Bildschärfe auch in den Randbereichen anbelangt. Unser Testbild zeigte weder beim Sim2 aus dem aktuellen Heft noch beim Epson- Laserbeamer aus der letzten Ausgabe signifikante Einbrüche in den Randbereichen. Beide Beamer liefern bei einem Projektionsabstand von drei Metern auf den ersten Blick eine hervorragende Randschärfe, bei genauerem Hinsehen zeigte sich allerdings zu den Seiten hin ein leichter Schärfeabfall. Beim perfekten Sichtabstand von zwei Metern zur zwei Meter breiten Leinwand ist dieser allerdings auch nur beim stillstehenden Testbild zu erkennen. Die Wahl des Krümmungsgrades von „nur“ 5 Grad war also eine gute Wahl, denn die Biegung macht bei einem Sichtabstand von etwa zwei Metern keine Auffälligkeiten dieser Art sichtbar – es gibt einfach nur ganz großes Kino, man fühlt sich unvermittelt wie im großen Kinosaal, mitten ins Geschehen hineingezogen, spürt gar nicht das Verlangen, rechts und links über die Leinwand hinauszublicken, ist da überhaupt eine Leinwand?

Fazit

Mit vergleichsweise wenig Aufwand schafft Ihnen die Alphaluxx Curved Leinwand ein nie da gewesenes Bilderlebnis – pardon, nie da gewesenes stimmt nicht so ganz, denn schließlich wird der eine oder andere so etwas schon in einem richtig guten Kino erlebt haben. Sie können also den hilfsbereiten Fachhändler nun heimschicken und ganz einfach Kino erleben.