Kategorie: Lautsprecher Surround

Surroundset · SVS Ultra Evolution 5.4


The winning team

Lautsprecher Surround SV Sound Ultra Evolution 5.4 im Test, Bild 1
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Manchmal gibt es auch im Segment Lautsprecher Neuigkeiten – nicht so sehr technischer Art, denn das Prinzip ist ja seit vielen Jahren bekannt. Aber wenn ein renommierter Hersteller mit einer neuen Produktkategorie auftritt und seine Hausaufgaben gemacht hat, dann ist es immer ein besonderes Erlebnis.

Die Rede ist hier von der Ultra-Evolution- Serie des US-amerikanischen Subwoofer- Spezialisten SVS, der vor gar nicht allzu langer Zeit eine ganze Boxen-Serie auf den Markt gebracht hat. Dazu gehören nicht weniger als drei Standboxen, zwei Kompaktlautsprecher, ein Atmos-Lautsprecher und ein Center. Kombiniert man diese mit den schon vorhandenen Modellen aus dem Subwoofer-Programm, dann ist man eine Weile beschäftigt, alle möglichen Surround-Kombinationen auch nur theoretisch durchzuspielen.   


Technik

 
Deswegen bin ich dankbar, dass man beim Vertrieb eine Vorauswahl getroffen hat und mir sozusagen das „mittlere“ Set geschickt hat. Das macht in Sachen Surround auch am meisten Sinn, denn die großen Standboxen Ultra Evolution Pinnacle, die ja der Kollege Christian Bayer in der letzten Ausgabe getestet hat, sind so bassgewaltig, dass man sie eigentlich erst einmal in ihrer Tieftondynamik beschneiden müsste, um sie dann wieder mit einem Subwoofer kombinieren zu können. Der nächstkleinere Standlautsprecher Ultra Evolution Titan ist von den Abmessungen her deutlich besser integrierbar und eignet sich daher ideal als Frontlautsprecher einer extrem hochwertigen Surroundanlage.

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Praktischerweise sind in der Kombination Titan – Center – Bookshelf auch alle Tieftöner mit einem Durchmesser von 165 Millimeter gleich groß, was die Integration der Gesamtanlage sicherlich befördert – hier geht Center- und Rear-Lautsprechern nicht gleich die Puste aus. Für die Bassunterstützung habe ich gerne zur mächtigeren der beiden möglichen Bestückungsalternativen gegriffen: Zwar handelt es sich beim SB3000 Micro um einen recht kleinen Subwoofer mit „nur“ zwei 20-Zentimeter Chassis, diesen habe ich aber gleich in Vierfach-Bestückung im Raum verteilen können: Eine extrem wirkungsvolle Maßnahme zur Vermeidung von Raummoden und dem damit verbundenen Dröhnen. Der Bass kommt quasi von überall und nirgends und ist damit ultratief und trocken.   

Der 3000 Micro ist das kleinste Modell von SVS und wiegt gerade mal die 10,2 kg.
Lautsprecher Surround SV Sound Ultra Evolution 5.4 im Test, Bild 7
Die Verarbeitung ist ebenso gut wie die Leistung. Sprich, wenn man den SVS 3000 Micro herzeigen möchte, geht das prima
Sein geschlossenes Gehäuse wird aus strukturverstärktem MDF gebaut. Die beiden sich gegenüberliegenden 20cm Woofer mit Aluminiummembran und Doppelferritmagneten mit hoher Flussdichte arbeiten akustisch wie auch elektrisch parallel. Ihre pulverbeschichteten Körbe garantieren maximale Steifigkeit, Zugfestigkeit und Energieübertragung. Die leicht vertsärkte Dustcap erhöht die Empfindlichkeit und kommt einem schnellen Ansprechverhalten entgegen. Die vierlagige Kupferschwingspule soll Verzerrungen und Leistungskompressionen minimieren und gleichzeitig eine effektive Wärmeableitung sicher stellen. Und schließlich setzt SVS einen Spulenträger aus 5025-H18 Aluminium mit 5-Zoll-Spinne aus einem Polyester- Baumwolle-Gemisch ein. Das alles zusammen genommen sorgt für höchste Präzision bei sehr hoher Auslenkung. Wie bei den großen Brüdern des Micro 3000 werden die Chassis vom extrem potenten Sledge STA-800D2 Class-D-Schaltverstärker mit diskretem MOSFET- Ausgang angetrieben. Dazu kommt ein Audio-DSP mit hochauflösender 56-Bit-Filterung. Die SVS 3000 Micro App logisch aufgebaut, intuitiv bedienbar und lässt einen auf dem Sofa gemütlich alle nötigen Parameter einstellen und kontrollieren, ohne dass man hinter dem Subwoofer auf dem Boden herumkrabbeln muss. So kann man Lautstärke, Low-Pass zwischen 30 und 200Hz, Phase, Polarität, Lautstärke-Raumkompensation und natürlich die Trennfrequenzen mit 6, 12, 18 oder 24 dB/Oktave einstellen. Und es gibt einen DSP-basierten, parametrischen Equalizer, mit dessen Hilfe man drei benutzerdefinierte Voreinstellungen zu Raum- und Systemanpassung speichern und vom Hörplatz aus anwählen kann. Anpassungen werden in Echtzeit sowohl auf der App als auch auf der Rückseite des Subwoofers angezeigt.

 
Lautsprecher Surround SV Sound Ultra Evolution 5.4 im Test, Bild 5
Andere Box – selbes Prinzip: Hier sieht man die Push-Push-Anordnung der Tieftöner am Beispiel der Ultra Evolution Pinnacle
Der Titan-Frontlautsprecher ist im Prinzip eine verkleinerte Ausführung des großen Pinnacle, hier nur einfach mit 16,5-Zentimeter-Bässen, was natürlich das benötigte Volumen für die Bässe so sehr verringert, dass aus dem mächtigen Standlautsprecher beim Titan einen durchaus für eine Person handhabbare Box geworden ist – immer noch beeindruckend, aber eben auch elegant und schlank. Die Chassis für die Ultra-Evolution-Boxen wurden speziell für die Serie entwickelt. So wurde zum Beispiel die Hochtonkalotte mit eine Aluminiummembran ausgestattet, die mit einer besonders steifen Diamant-Kohlenstoff- Beschichtung überzogen ist. Diese soll das Einschwingverhalten optimieren und für eine besondere Linearität sorgen, was unsere Messungen bestätigen. Solche Hochtöner sind in dieser Preisklasse nicht alltäglich, man findet sie eigentlich erst in deutlich teureren Schallwandlern.   

Die Mitteltöner haben einen Alugusskorb, einen zur besseren Kühlung mehrfach belüfteten Kaptonschwingspulenträger und eine Membran aus einem steifen und gleichzeitig leichten Glasfasergemisch. Die Tieftöner sind ähnlich aufgebaut, haben aber im Unterschied zu den Mitteltönern einen Schwingspulenträgeraus Aluminium bekommen, da sie naturgemäß mehr Hub machen müssen und dadurch im Betrieb wärmer werden. Entsprechend haben sie auch breitere Sicken, die mehr Hub erlauben. Die 12-db-Weiche arbeitet mit hochwertigen Luftspulen und Folienkondensatoren, der Übergang von den Tief- zu den Mitteltönern liegt bei 160 Hz, der Hochtöner übernimmt ab 1,9 kHz. Die Übernahmefrequenzen sind beim zweiwegigen Regallautsprecher „Bookshelf“ und beim dreiwegigen Center sehr ähnlich gelegt – wiederum gut für das Zusammenspiel des Sets. Vor allem die Chassis-Anordnung des Centers kann ich gar nicht genug loben: Hier gibt es eben nicht die übliche Verlegenheitslösung mit zwei Tiefmitteltönern und einem Hochtöner in der Mitte, die immer für massive Klangveränderungen außerhalb des Sweet Spots sorgt. Der Ultra Evolution Center hat links und rechts je einen tief getrennten Bass und in der Mitte übereinander Mittel- und Hochtöner – und strahlt damit im Prinzip genau so linear ab wie normale Lautsprecher.   

Design


Charakteristisch für die Standboxen der Serie sind die zweifach geknickten Schallwände, deren Form das gesamte Gehäuse folgt.

Lautsprecher Surround SV Sound Ultra Evolution 5.4 im Test, Bild 4
Pianolack weiß und Eichenfurnier schwarz sind die beiden anderen verfügbaren Oberflächenoptionen
Dies dient der „Zentrierung“ und zeitlichen Optimierung des Abstrahlverhaltens, das heißt, die Chassis auf der Front strahlen vertikal alle auf einen Punkt auf der Ebene des Hörplatzes ab – in dieser Preisklasse sicher nicht selbstverständlich. Die Gehäusewände bestehen aus 18 Millimeter starkem Material für die Front sind es 25 mm. Im Bass, und das ist ja nun die Kernkompetenz von SVS, arbeiten sie mit einer spiegelbildlichen Push-Push- Treiberanordnung, was die Gehäuseschwingungen minimiert. Die angefasten Schallwände sorgen für optimales Abstrahlverhalten im Hochtonbereich, während zwei Bassreflexrohre an der Rückseite münden.  

Center und Kompaktlautsprecher haben ebenfalls eine nach hinten geneigte Schallwand. In Sachen Finish gibt es bei der Serie die Wahl zwischen Pianolack weiß und schwarz und echtem Eichenfurnier, ebenfalls in Schwarz. Das ist einfach, schlicht und sieht sehr gut aus, vor allem – wieder einmal – angesichts der Preisklasse.   


Klang  


In unserem Heimkino durften zuerst einmal die Titan-Frontlautsprecher als Stereo-Pärchen antreten – und überzeugten in ganzer Linie. Im Bass etwas leichter und straffer als die großen Pinnacle, fand ich sie in ihrer gesamten Balance sogar ein bisschen eleganter und filigraner, gerade für akustisch aufgenommene Musik, wo ja die ultimative Wucht im Basskeller nicht erforderlich ist. A propos: Mit den vier zugeschalteten SB3000 Micro war das dann auch kein Thema mehr: Ultimativer Tieftonspaß bei gleichzeitig maximaler Kontrolle und Dynamik. Klar: Die Subwoofer-Winzlinge sehen nach wenig aus, aber insgesamt 8 Langhub-Bässe mit ein paar tausend Watt im Rücken bewegen wirklich ordentlich Luft!  

Zum 5.4-Set aufgestockt durften die Ultra- Evolution-Lautsprecher dann im ganz großen Kino aufspielen. Und egal, ob Will Smith in Independence Day erfolgreich gegen die Außerirdischen kämpft, Godzilla durchs Bild stapft oder Angus Young beim legendären AC/DC River-Plat-Konzert sein markantes Gitarrenriff zur mächtigen Glockenbegleitung von „Hell´s Bells“ anstimmt: Das ist ein Sound- und Musikerlebnis der anderen Art – allumfassend und mächtig.   

Und auch die subtileren Qualitäten kommen nicht zu kurz, denn auch feine Klangdetails werden vorbildlich umgesetzt – und die Sprachverständlichkeit des Centers ist exzellent.   

Ein Wort zum Schluss noch zum Preis: Das 5.4- Set wie hier beschrieben kostet insgesamt rund 12.000 Euro – das ist ohne Wenn und Aber viel Geld. Man kann den Preis aber hier durchaus noch durch cleveres Downgrading auf kleinere Boxen der Serie bei Front und Rear und ein Setup mit nur einem größeren Subwoofer noch einmal halbieren. In jeder Konstellation erhält man bei der SVS Ultra Evolution Serie sehr viel Qualität und Leistung für das Geld – mehr als irgendwo anders.

Fazit

Sensationell günstiges High-End-Surroundset, das klanglich und dynamisch keine Fragen mehr offen lässt

Kategorie: Lautsprecher Surround

Produkt: SV Sound Ultra Evolution 5.4

Preis: um 12000 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


10/2024
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
SV Sound Ultra Evolution 5.4

10/2024

SV Sound Ultra Evolution 5.4
KLANGTIPP
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Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

5 von 5 Sternen

Praxis 15%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Komplettpreis um 12.000 Euro 
Vertrieb SVSound, Bonn 
Telefon 0228 50443590 
Internet www.svsound.de 
Ausstattung
SVS Ultra Evolution Titan
Ausführungen Pianolack Schwarz oder Weiss, Eiche Schwarz 
Abmessungen (H x B x T in mm) 1182 x 249 x 440 
Gewicht (in Kg): 31,6 kg 
Bestückung 1x 25 mm Hochtöner, 2 x 115 mm Mitteltöner, 4 x 165 mm Tieftöner 
SVS Ultra Evolution Center
Ausführungen: Pianolack Schwarz oder Weiss, Eiche Schwarz 
Abmessungen (H x B x T in mm) 195 x 560 x 281 
Gewicht (in Kg): 13 kg 
Bestückung 1x 25 mm Hochtöner, 1 x 115 mm Mitteltöner, 2 x 165 mm Tieftöner 
SVS Ultra Evolution Bookshelf
Paarpreis 1.499 Euro 
Ausführungen Pianolack Schwarz oder Weiss, Eiche Schwarz 
Abmessungen (H x B x T in mm) 378 x 220 x 286 
Gewicht (in Kg): 8,6 kg 
Bestückung 1x 25 mm Hochtöner, 1 x 165 mm Tiefmitteltöner 
SVS SB3000 Micro
Ausführungen Pianolack Schwarz oder Weiss 
Abmessungen (H x B x T in mm) 278 x 297 x 271 
Gewicht (in Kg): 10,2 kg 
Bestückung 2 x 20 cm Basswoofer mit Aluminiummembran 
Eingänge Stereo-Cinch-Ein- und Ausgang (LFE); SVS Wireless Adapter 
Verstärkerleistung 800 Watt RMS (2500 Watt Peak) 
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