Kategorie: Lautsprecher Surround

Einzeltest: Klipsch Reference Premiere Atmos


Volldampf voraus!

Lautsprecher Surround Klipsch Reference Premiere Atmos im Test, Bild 1
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Die Klipsch-Reference-Premiere-Serie konnte bereits im Sommer 2015 mit super-dynamischer Soundwiedergabe im Test überzeugen. Jetzt legt Klipsch mit einem Update nach und präsentiert eine Dolby-Atmos-fähige Version mit noch schönerem Outfit.

Unter den zahlreichen Lautsprechermarken hat Klipsch schon immer eine ganz besondere Rolle gespielt: mit markanten Design und dem konsequenten Einsatz von Horn-geladenen Treibern haben Lautsprecher von Klipsch Generationen von Musik-Liebhabern begeistert. Firmengründer, Namensgeber und akustisches Gewissen der 1946 gegründeten Marke Klipsch war der im Jahre 2002 verstorbene, amerikanische HiFi-Pioneer Paul Wilbur Klipsch. Nicht weniger als 18 Patente gehen auf Paul Klipsch zurück und sein Name findet sich zusammen mit anderen Technik-Ikonen wie Graham Bell oder Thomas Edison in der "Engineering Hall of Fame".  

Die Klipsch-Tugenden


Seit Firmengründung werden bei Klipsch bis heute vier wesentliche Attribute in der bei Lautsprecher-Entwicklung konsequent verfolgt: ausserordentlich hoher Wirkungsgrad, maximaler Dynamikumfang, linearer Frequenzgang und kontrolliertes Abstrahlverhalten. Für maximale Dynamik und kontrolliertes Abstrahlverhalten eignet sich im Prinzip nur der Einsatz von Hornlautsprechern, und die hat Klipsch seit jeher konsequent in seinen Produkten verwendet und in fast 70 Jahren perfektioniert. 

Tractrix-Horn


Die aktuellen Modelle von Klipsch verfügen für den Hochtonbereich ein speziell geformtes, sogenanntes Tractrix-Horn. Diese vor einen 25-mm Kalottentreiber gesetzten Hörner erhöhen zum einen den Wirkungsgrad (und somit auch den maximalen Dynamikumfang) des Hochtöners und sorgen zum anderen für ein definiertes Abstrahlverhalten mit einem Winkel von ca. 90° in horizontaler und 90° vertikaler Ebene.

Lautsprecher Surround Klipsch Reference Premiere Atmos im Test, Bild 2Lautsprecher Surround Klipsch Reference Premiere Atmos im Test, Bild 3Lautsprecher Surround Klipsch Reference Premiere Atmos im Test, Bild 4Lautsprecher Surround Klipsch Reference Premiere Atmos im Test, Bild 5Lautsprecher Surround Klipsch Reference Premiere Atmos im Test, Bild 6Lautsprecher Surround Klipsch Reference Premiere Atmos im Test, Bild 7
Dies sorgt dafür, dass Schallenergie in erster Linie auf den Hörplatz trifft und nicht (wie bei konventionellen Lautsprechern) zu großen Teilen über Wand- , Boden- und Deckenreflexionen beim Hörer eintrifft. Raumakustische Phänomene werden dadurch effektiv ausgeklammert.   

Reference Premiere Atmos


Direkt auf den ersten Blick erkennt man: Das ist ein Klipsch-Lautsprecher-Set! Neben den prägnanten Tractrix-Hörnern fallen die für Klipsch typischen, kupferfarbenen Membranen der Lautsprecher ins Auge. Dennoch handelt es sich bei der Reference Premiere Serie um eine komplett neu entwickelte Lautsprecher-Linie, die zwar klassische Klipsch-Tugenden aufgreift, jedoch in Form und Design deutlich wohnraumtauglicher als älteren Serien daherkommt. Dreh- und Angelpunkt unseres 5.1.4-Set sind die größten Standlautsprecher der Serie. Die RP-280FA sind mit jeweils zwei mächtigen Tieftönern bestückt, die in einem rund 1 Meter hohen Bassreflexgehäuse arbeiten. Deren 170-mm Membranen bestehen aus einem Keramik-Metall-Verbundstoff, der extreme Steifigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht sicherstellt. Diese Parameter ermöglichen einen weiten, resonanzarmen Wiedergabebereich, denn zusätzlich zu einer satten, tiefen Basswiedergabe müssen diese beiden Treiber bis etwa 1,5 kHz arbeiten. Ab dieser Trennfrequenz setzt das Tractrix-Horn ein und liefert einen praktisch verzerrungsfreien, extrem dynamischen Hochton bis weit über die Hörgrenze. Ausserdem: diese Vorsatzhorn mit einer exakt berechneten Kontur (Tractrix) sorgt für das von Klipsch gewünschte Abstrahlverhalten von ca. 90° in vertikaler und horizontaler Ausrichtung, Schallenergie wird somit gebündelt und hauptsächlich auf den Hörplatz "gestrahlt". Für eine tiefe, dynamische Basswiedergabe ist die RP-280FA als Bassreflex-Konstruktion ausgelegt, Luft-Strömungsgeräusche aus dem Bassreflexport werden dabei durch eine beidseitige ausgeführte Abrundung des Ports minimiert. In der neuen Atmos Version findet sich zudem eine oben im Gehäuse eingebaute Kombination aus 100-mm Tiefmitteltöner und Tractrix-Horn, die per Deckenreflexion für den gewünschten Atmos-Sound von oben sorgen kann. Auch wurde der neuen Atmos-Version der RP-280 anstelle einer Holzdekorfolie ein edles Echtholzfurnier spendiert, wahlweise in Walnuss oder Esche-Schwarz erhältlich. Diese RP-280FA kostet zwar einiges mehr als die "einfache" RP280F, hat aber Dolby-Atmos-Sound zu bieten und sieht deutlich besser aus. 

Center, Rear und Atmos-Aufsatz


Für unser 5.1.4-Set haben wir uns für den größten Center-Speaker der Serie entschieden. Der RP-450CA hat daher beachtliche Abmessungen mit einer Breite von knapp 80 Zentimetern, schließlich müssen auch vier 110-mm Tiefmitteltöner und ein kleineres Tractrix-Horn Platz finden. Freunde der gehobenen Lautstärke und maximaler Dynamik müssen sich bei dieser "erwachsenen" Bestückung also kaum Sorgen machen. Auch ist bei dieser hochwertigen Treiber-Auswahl eine besonders knackige und packenden Dialog-Wiedergabe über den im Heimkino so wichtigen Center-Kanal gegeben. Für den Surroundsound wie im Kino sorgen in unserem Set zwei recht günstige Regallautsprecher-Lautsprecher RP-160M. Diese 2-Wege-Lautsprecher sind ebenfalls einem 110-mm Tiefmitteltöner und Tractrix-Horn bestückt. Um auch für die Rearkanäle Dolby-Atmos Signale übertragen zu können, werden die RP-160M in unserem Set mit Dolby-Atmos "Aufsatz-Boxen" namens RP-140SA versehen, die ebenfalls mit Cerametallic-Tieftöner und Tractrix-Horn bestückt sind und wie die Frontsysteme per Deckenreflexion funktionieren. Dazu eignen sich diese Dolby-Atmos Ergänzungen prima als Upgrade für jeden bereits schon vorhandenen Lautsprecher – Besitzer der RP-280F können so zum Beispiel problemlos Dolby Atmos für 750 Euro (pro Paar) nachrüsten. 

Subwoofer 


Unsere beiden Standlautsprecher RP-280FA liefern bereits mächtigen Tiefton, trotzdem ist der R-112SW Subwoofer der Reference Premiere Serie der richtige Spielpartner. Dieser kräftige R-112SW Aktiv-Woofer ist mit einem 250-mm Treiber und einer 300 Watt starken Endstufe bestückt. Beim R-112SW hat Klipsch keine Kompromisse gemacht: viel Membranfläche, jede Menge Gehäusevolumen und reichliche Verstärkerleistung sind beste Vorraussetzungen für trockenen, dynamischen und tiefreichenden Bass. Der R-112SW verfügt über eine Bassreflexöffnung, die nicht als Rohr sondern als großflächige Schlitzöffnung auf der Vorderseite ausgeführt wurde – Strömungsgeräusche bei hohen Pegeln sind also nicht zu erwarten. 

Labor und Praxis


Unsere Messungen im Akustik-Labor bescheinigen der Reference Premiere tatsächlich einen beachtlich hohen Wirkungsgrad. Durchschnittlich um die 93 dB Schalldruck werden bei 2,8 Volt Klemmenspannung in einem Meter Entfernung erzeugt – sehr beachtlich! Nicht minder beeindruckend ist auch der ausgewogene Frequenzgang der RP-280FA, abgesehen von einem leichten Anstieg zu hohen Frequenzen finden sich keine klanglich störende Einbrüche oder gar Peaks. Das Impulsverhalten der RP-280FA ist ebenfalls ohne Fehl und Tadel: Alle Chassis und Gehäuse sind praktisch frei von Eigenresonanzen und Nachschwingern. Ein weiteres Highlight im Messlabor ist zudem der Woofer R-112SW: Seine untere Grenzfrequenz liegt bei rund 20 Hz und auch bei hohen Pegeln macht dieser Kraftprotz nicht "schlapp".   Für den Hörtest im unserem 40 qm großen Referenz-Heimkino haben wir mit der Blu-ray "Mad Max: Fury Road" einen echten Action-Knaller inklusive Dolby Atmos Spur ausgesucht – und diese bringt das Klipsch-Set mit gehörig Energie zu Gehör! Das Klipsch-Set reproduziert diesen dynamischen Filmsound derart authentisch, dass man meinen könnte ein V8 Motor würde direkt neben unserem Hörraum-Sofa gestartet. Mit scheinbar unbegrenzter Energie schüttelt der Klipsch-Set Bassimpulse locker und trocken "aus dem Ärmel". Dazu setzen sich Dialoge auch bei wilden Verfolgungsjagden wunderbar klar und deutlich durch, auch spielt das gesamte Set tonal wie aus einem Guss und versetzt den Zuschauer nicht zuletzt dank der Dolby Atmos Kanäle akustisch mitten ins Geschehen. Sowohl die eingebauten Treiber in den Frontsystemen als auch die Dolby Atmos Ergänzungs-Lautsprecher RP-140SA funktionieren hervorragend und erweitern den Sound um eine weitere Dimension von oben.

Fazit

Das neue Reference Premiere Atmos Set von Klipsch begeistert klanglich auf der ganzen Linie: mit keinen anderen Lautsprechern ist eine derart packende Dynamik gepaart mit fast schon audiophilen Klangeigenschaften möglich. Dank modernen Hochleistungs-Treibern und dem hocheffizienten Tractrix-Horn sind die Reference Premiere das aktuelle Ergebnis eines über 60 Jahre lang ausgefeilten Ur-Konzepts von Klipsch und klanglich absolut "up-to-date". Trotz ihrer typischen, unverkennbaren Klipsch-Optik ist die neue Reference Premiere dank edler Echtholz-Oberfläche sowohl für "echte" Heimkinos als auch Wohnraumkinos allererste Wahl, wenn es um impulsiven, packenden und detailreichen Filmsound geht. Mit dem neuen Klipsch Reference Premiere Atmos-Set gibt es im Heimkino praktisch nur einen Kurs: mit Volldampf voraus!

Kategorie: Lautsprecher Surround

Produkt: Klipsch Reference Premiere Atmos

Preis: um 6510 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


9/2016
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Klipsch Reference Premiere Atmos

Bewertung 
Klang 70% :
Dynamik/Lebendigkeit 15%

Tiefbasseigenschaften 15%

Tonale Ausgewogenheit 10%

Detailauflösung 10%

Zusammenspiel 10%

Hörzone Center 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrungen 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Setpreis 6510 
Einzelpreis Front / Center 3000 (Paar)/1200 
Einzelpreis Rear / Subwoofer 760 (Paar) / 750 Euro (Atmos Aufsätze / Paar)/800 
Garantie 5 Jahre Lautsprecher / 2 Jahre Subwoofer 
Vertrieb Osiris Audio, Wiesbaden 
Telefon 06122 727600 
Internet www.osirisaudio.de 
Ausstattung
Ausführung Echtholzfurnier: Schwarz, Walnuss 
Subwoofer: R-112SW 
Abmessungen (B x H x T) 393/414/463 
Gewicht in Kg 22 
Leistung (max.) laut Hersteller in Watt 300 
Membrandurchmesser (in mm) 1 x 250 
Bauart Bassreflex / Prinzip: Frontire 
Pegelregler Regler 
Phasenregelung 0° / 180° (Schalter) 
Trennfrequenz 40 – 125 Hz (Regler) 
Hochpegel Eingang/Ausgang –/– 
Niederpegel Eingang/Ausgang Cinch (2/–) 
Frontlautsprecher: RP-280FA 
Abmessung (B x H x T) 268/1090/1832 
Gewicht (in Kg) 32.5 
Anschluss Bi-Wiring 
Tief-/Mittelton (in mm) (Nenndurchm. / Membrandurchm.) 2 x 200 / 170-mm-Cerametallic 
Hochton (in mm) 1 x 25-mm-Kalotte + Tractrix-Horn 
Bauart Bassreflex 
Rearlautsprecher: RP-160M 
Abmessungen (B x H x T) 224/424/327 
Gewicht (in Kg)
Anschluss Bi-Wiring 
Tief-/Mittelton (in mm) (Nenndurchm. / Membrandurchm.) 1 x 160 / 130-mm-Cerametallic 
Hochton (in mm) 2 x 25-mm-Kalotte + Tractrix-Horn 
Bauart Bassreflex 
Centerlautsprecher: RP-450CA 
Abmessungen (in mm) (B x H x T) 791/173/368 
Gewicht (in Kg) 16.2 
Anschluss Single-Wiring 
Tief-/Mittelton (in mm) (Nenndurchm. / Membrandurchm.) 4 x 130 / 110-mm-Cerametallic 
Hochton (in mm) 1 x 25-mm-Kalotte + Tractrix-Horn 
Bauart Bassreflex 
Preis/Leistung hervorragend 
+ Tractrix-Hochton-Horn 
+ dynamisch und pegelfest 
+ Atmos-Aufsätze optional erhältlich 
Klasse: Referenzklasse 
Testurteil: überragend 
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Dipl.-Ing. Michael Voigt
Autor Dipl.-Ing. Michael Voigt
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Datum 30.09.2016, 14:57 Uhr
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