Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: KEF Q900-Serie
„Lassen wir es krachen“
Vor einigen Monaten veröffentlichte HEIMKINO den weltweit ersten Test der neuen KEF-Q-Serie in Mehrkanal-Version. Jetzt legen wir noch einen drauf und wollten wissen, was ein „großes“ Q-Set als 7.2-Paket unter Extrem- Bedingungen leistet und waren restlos begeistert.
Nach dem Test der kompakten Q-Modelle wollte ich mich diesmal den deutlich voluminöseren Q700-Standboxen widmen. Doch in einem Anfall von Größenwahn lief mein Telefonat mit KEF dann völlig aus dem Ruder, und aus dem ursprünglich geplanten 5.1-Paket wurde schnell ein brachiales 7.2-System mit vier Q900-Standboxen, was KEF-Produktmanager Sven Schlicher schlicht mit den Worten „Dann lassen wir es mal so richtig krachen“ kommentierte.
Die neue Gehäuseform
Wenige Tage später ist es dann bereits so weit: „KEF ist da!“, meldet mir der Kollege aus dem Lager, was mich unverzüglich dazu veranlasst, nach unten zu sprinten, um die Ware in Empfang zu nehmen. Wie beim letzten Mal wollte es sich Sven Schlicher auch diesmal nicht nehmen lassen, mir die Feinheiten der neuen Linie persönlich zu erklären, was bedeutet, dass wir die neun Kartons fast schneller in unser Testkino verfrachtet und ausgepackt haben, als man gucken kann.
Das Uni-Q ...
... ein Begriff, der bei KEF über allem steht. Das hat auch gute Gründe, setzen die Briten doch seit Jahr und Tag auf die phasengenaue Abstrahlung der eingesetzten Hoch- und Mitteltontreiber. Dies kann im Idealfall nur von einer Art Koaxial-Chassis garantiert werden, die KEF „Uni-Q“ nennt und deren stete Weiterentwicklung oberstes Ziel ist. So auch in allen hier vor uns befindlichen Modellen, in denen wir die neueste Version des mittlerweile legendären Uni-Q wiederfinden. Und diese wartet gleich mit mehreren Verbesserungen auf. Als Erstes ist die nagelneue Antriebstechnik zu nennen, welche unter anderem einen deutlich größeren und belastbareren Hochtöner (jetzt 25 statt 19 Millimeter Durchmesser) und ein belüftetes Gehäuse hinter dem Magneten besitzt. Oberhalb der zweischichtigen Alu-Kalotte setzt KEF auf seine „Tangerine-Waveguide“ genannte, neunrippige Schallführung, die einen breiteren Abstrahlwinkel erzeugt und gleichzeitig als Schutz vor mechanischer Beschädigung dient. Wie für ein Uni-Q-Chassis üblich, sitzt der Hochtöner natürlich weiterhin mittig in einer ihn umgebenden Mittel-/Tieftonmembran. Und auch hier gibt es einige Veränderungen, wobei zunächst einmal das neue Aluminium-Schwingsystem auffällt, das im Vergleich zum „alten“ Uni-Q von einem Magneten doppelter Größe und riesigen Alu-Schwingspulen angetrieben wird. Das muss auch sein, schließlich setzt KEF in dieser Baureihe auch auf eine neue, deutlich weiter vorn aufgehängte Sickenkonstruktion, die die Bezeichnung Z-Flex trägt und dank ihres 90-Grad-Winkels noch beweglicher ist, als die ohnehin außergewöhnlich agile Vorgängerversion. Die vielen kleinen Erhebungen auf der Sicke helfen zudem, die vom Hochtöner abgegebenen Schallanteile verfärbungsfrei zu übertragen.
Aktiv- und Passiv-Chassis
Ein Blick auf die stattliche Bestückung des Q900 genügt, um zu erahnen, wozu das Flaggschiff der neuen Serie imstande ist – nämlich pure Bassgewalt! Über die dazu nötigen „Werkzeuge“ verfügt die 900er allemal, ist sie doch mit gleich einem Tieftöner und zwei Passivradiatoren ausgestattet, die ihren Platz direkt unter dem eben erwähnten Uni-Q finden. Traditionsgemäß gingen die KEF-Ingenieure auch hier kompromisslos zur Sache und statteten jeden der 200 Millimeter durchmessenden Treiber mit Alumembranen aus, die trotz ihres äußerst geringen Eigengewichtes impulsstark zur Sache gehen und so spritzige Beats wie abgrundtiefe Bässe versprechen. Ähnliches gilt im Übrigen für den zu diesem Paket gehörigen Center mit der Bezeichnung Q600c, wobei dieser über je ein aktiv und passiv betriebenes 165-Millimeter- Tiefton-Chassis verfügt.
Doppel-Subwoofer
Zwei Subwoofer helfen, Raummoden besser in den Griff zu bekommen – und sorgen für mehr Leistung! Zwei gute Gründe, weshalb ich mich für den Einsatz von zwei Q400b-Woofern entscheide. Auf den ersten Blick eher kompakt, erweist sich das Bass-Duo als bestens bestückt und extrem leistungsstark, denn in jedem Q400b sorgt je ein 250-Millimeter- Basschassis für einen knochenharten Punch und ein sattes Bassfundament. Um eine saubere und verzerrungsfreie Performance kümmert sich die integrierte 200-Watt-Class-D-Verstärkereinheit, die ihren Platz am Aktivmodul des mehrfach verstrebten und massiv konstruierten Gehäuses findet. Mit zwei Niederpegeleingängen, zwei Reglern zur stufenlosen Justage der Übergangsfrequenz und Lautstärke, einem Bass-Boost (in diesem Fall einfach „EQ“ genannt) sowie einem Schalter zur Phasenumkehr erfreut sich dieses zudem einer reichhaltigen Ausstattung.
Unser Testkino bebt
Nachdem die ausführliche Untersuchung, Aufstellung, Einrichtung und die rund 48-stündige Einspielphase beendet sind, geht es endlich in den Hörtest. Da ich zunächst die Stereoeigenschaften der Q900 kennenlernen möchte, beginne ich mit Beethovens „Mondscheinsonate“ und Dave Stewards „Lily was here“, die mir sogleich zeigen, wie räumlich, zeitrichtig und kraftvoll die beiden Zweieinhalb-Wege-Tower selbst bei einem vergleichsweise geringen Pegel agieren. Darüber hinaus brilliert das Duo bereits hier durch seine ansteckende Spielfreude, die mir schon so richtig Spaß für den Mehrkanaltest verspricht. Und hier werden meine Erwartungen dann bei Weitem übertroffen und ich erlebe die turbulente Baustellenverfolgung in „Casino Royale“, als wäre ich selbst hinter dem Terroristen her. Egal ob brachialer Mauerdurchbruch, herabstürzende Metallrohre oder explodierende Gasflaschen – das hier agierende 7.2-System bleibt jederzeit Herr der Lage und bereitet mir ein Surroundfeld, wie man es sich besser kaum wünschen kann. Noch beeindruckender wird es dann, als einige Schüsse aus der Walther P99 des britischen Agenten abgefeuert werden, die mich aufgrund der knallharten Grundtondarstellung regelrecht zusammenzucken lassen. Jetzt habe ich entgültig Blut geleckt und stelle das Boxenset mit der ersten Angriffsszene des Actionkrachers „Transformers 2“ vor eine größere Hürde. Doch auch diese nimmt das britische Lautsprecher-Ensemble gelassen auf und beweist einmal mehr, mit wie viel Spielfreude und Agilität es ihm gelingt, den berühmten „Funken“ auf das Auditorium überspringen zu lassen und selbiges in die Handlung einzubeziehen. Das ändert sich auch in extremen Pegellagen kaum, wobei das Set selbst hier ohne einen Anflug von Kompression oder Verzerrung zu Werke geht.
Fazit
Dieses vor Spielfreude nur so sprühende 7.2-System wird wirklich jeden Heimkinofan begeistern. Dies liegt nicht nur an seiner Agilität, Präzision und ehrlichen, unverfälschten und bassgewaltigen Filmtondarstellung, sondern auch an seiner detailgetreuen wie live-haftigen Musikreproduktion im Zweikanalbetrieb. Kurzum, dieses Paket beinhaltet alles, was sich anspruchsvolle Heimkinofans nur wünschen können, und besticht zudem durch eine zeitlose Erscheinung, seine sehr gute Verarbeitung und ein extrem faires Preis-Leistungs-Verhältnis.Kategorie: Lautsprecher Surround
Produkt: KEF Q900-Serie
Preis: um 5900 Euro
Spitzenklasse
KEF Q900-Serie
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% : | |
Dynamik/Lebendigkeit | 15% | |
Tiefbasseigenschaften | 15% | |
Tonale Ausgewogenheit | 10% | |
Detailauflösung | 10% | |
Zusammenspiel | 10% | |
Hörzone Center | 10% | |
Labor | 15% : | |
Frequenzgang | 5% | |
Verzerrungen | 5% | |
Pegelfestigkeit | 5% | |
Praxis | 15% : | |
Verarbeitung | 5% | |
Ausstattung | 5% | |
Bedienungsanleitung | 5% |
Garantie | 5 Jahre |
Vertrieb | GP Acoustics, Lünen |
Telefon | 0231 9860320 |
Internet | www.kefaudio.de |
Messwerte | |
Ausführungen | schwarz, walnuss, kirsche |
Abmessungen (B / H / T in mm): | |
Front-/Rearlautsprecher | 244/1060/322 |
Center | 629/210/302 |
Surround-Back-Speaker | 348/180/180 |
Subwoofer | 330/335/330 |
Ausstattung | |
Subwoofer | Q400b |
Gewicht | 13.6 |
Leistung laut Hersteller (in Watt) | 200 |
Membrandurchmesser (in mm) | 250 |
Bauart | geschlossen |
Prinzip | Frontfire |
Pegel | Regler |
Trennfrequenz | Regler (40 - 120 Hertz) |
Phasenregulierung | Schalter (0/180°) |
Hochpegel Eingang / Ausgang | Stecker (2/0) |
Niederpegel Eingang / Ausgang | Cinch (2/0) |
Front-/Rearlautsprecher | Q900 |
Gewicht (in kg) | 22.1 |
Anschluss | Bi-Wire |
Tiefton (in mm) | 3 x 200 |
Mittelton (in mm) | 200 |
Hochtonton (in mm) | 25 |
Bauart | geschlossen |
Surround-Back-Speaker | Q800ds |
Gewicht (in kg) | 7.4 |
Anschluss | Bi-Wire |
Tief- / Mittelton (in mm) | 130 |
Hochtonton (in mm) | 2 x 25 |
Bauart | geschlossen |
Centerlautsprecher | Q600c |
Gewicht (in kg) | 14.1 |
Anschluss | Bi-Wire |
Tiefton (in mm) | 165 |
Mittelton (in mm) | 2 x 165 |
Hochtonton (in mm) | 25 |
Bauart | Bassreflex |
Preis/Leistung | hervorragend |
+ | dynamisches Klangbild |
+ | exzellente Effektreproduktion |
+ | abgrundtiefes Bassfundament |
Klasse | Spitzenklasse |
Testurteil | überragend |