Kategorie: Lautsprecher Surround

Einzeltest: Jamo D-600 Ultra 2


THX-Hammer

Lautsprecher Surround Jamo D-600 Ultra 2 im Test, Bild 1
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THX und Jamo – eine Verbindung, die eingefleischte Heimkinofans mit der Zunge schnalzen lässt. Kein Wunder, gehören THX-lizenzierte Jamo-Lautsprechersets doch seit vielen Jahren zum Besten, was der Heimkinomarkt zu bieten hat. Gute Gründe für uns, Jamos neuestes THX-Flaggschiff auf die HEIMKINO-Teststrecke zu schicken.

Kaum ein anderer Begriff hat die Kino- und Heimkinoszene so sehr geprägt wie das Kürzel THX. 1983, also vor genau 30 Jahren aus der Taufe gehoben, entwickelten sich die drei Buchstaben innerhalb kürzester Zeit zum weltweiten Synonym für den besten Ton in kommerziellen und privaten Lichtspielhäusern. Ziel war es damals wie heute, einen einheitlichen Qualitätsstandard zu erreichen, der garantiert, dass der vom Toningenieur kreierte Soundtrack unverfälscht, also 1:1 in die Kinosäle und Heimkinos übertragen werden kann. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass nur Produkte, die den hohen Ansprüchen des von George Lucas ins Leben gerufenen „Kino-TÜVs“ genügen, das begehrte THX-Logo tragen dürfen.

Lautsprecher Surround Jamo D-600 Ultra 2 im Test, Bild 2Lautsprecher Surround Jamo D-600 Ultra 2 im Test, Bild 3Lautsprecher Surround Jamo D-600 Ultra 2 im Test, Bild 4
Zu den wenigen auserwählten Home-Audio-Herstellern gehören die dänischen Lautsprecherspezialisten von Jamo, die auf eine erfolgreiche Tradition THX-lizenzierter Heimkinopakete zurückblicken können. Das aktuell größte Mehrkanalpaket nennt sich D-600 Ultra 2 und gehört zu den weltweit wenigen Lautsprechersystemen, die das begeherte THX-Ultra2-Zertifikat tragen dürfen. Diese Tatsache, seine üppige Chassisbestückung, die vielversprechende Gehäusefertigung und sein vergleichsweise niedriger Preis machten mich besonders neugierig, so dass ich mir dieses 7.2-Ensemble unbedingt einmal selbst ansehen und anhören musste.


Das Setup



Erste Voraussetzung für eine homogene und lückenlose Klangbühne im Frontbereich ist der Einsatz identischer Chassis. Das ist allseits bekannt und wird auch von den allermeisten Lautsprecher-Herstellern befolgt. Doch Jamo ging in diesem Fall noch einen Schritt weiter und stattete das inzwischen in unserem Testkino aufgebaute D-600-Paket mit gleich fünf absolut identischen Lautsprechern namens D-600 LCR für die drei Front- und die beiden Surroundkanäle aus. Mit je zwei 14 Zentimeter durchmessenden Basschassis, zwei 70er-Mitteltönern und einer 30-Millimeter-Kalotte bestückt, erfreut sich jeder der fünf gerade einmal 14 Zentimeter tiefen (oder besser gesagt „flachen“) Hauptlautsprecher somit einer stattlichen Chassis-Armada. Dabei sind die Treiber eher ungewöhnlich, aber sinnvoll angeordnet und erreichen ein extrem breites Rundstrahlverhalten das auch größere Hörräume in klangvolle Kino-Säle verwandelt. Und es wird noch besser, denn zu diesem Heimkino-Paket gehören noch zwei für den Surround-Back-Einsatz bestimmte Dipollautsprecher, die sich mit je einem Tief-, zwei Mittel- und zwei Hochtönern ähnlich aufwendig bestückt präsentieren. Fehlt nur noch die Tiefbassunterstützung. Auch hier haben die Dänen nicht gekleckert, sondern ihr Set um gleich zwei bereits optisch beeindruckende Bassboliden erweitert. Die Hardfacts sind ebenfalls beeindruckend, denn neben ihrem enormen Gewicht von je 32 Kilo und einem Volumen von je 167 Litern bieten die beiden Bassisten auch technisch höchstes Niveau. So verfügt jeder D-600 Sub genannte Bassmeister über ein im Deckel untergebrachtes Touchpanel, über das sämtliche Betriebsmodi wie Lautstärke, Trennfrequenz, Boundary Gain Compensation (Kompensierung störender Raummoden), Phase oder THX-Preset angewählt bzw. justiert werden können. Das riesige, 35 Zentimeter durchmessende Basschassis findet seinen Platz in der Front des geschlossenen Gehäuses und wird von der im Inneren befindlichen, 1600 Watt starken Verstärkereinheit zu Höchstleistungen angetrieben.


Kinosound



Die kritische Untersuchung ist abgeschlossen und liefert fast ausschließlich Bestwerte. Zeit also, sich dem ausführlichen Praxistest zu widmen. Und auch hier geben sich die Jamos keine Blöße – im Gegenteil, denn die Performance, die dieses THX-7.2-Set bereits in den ersten Augenblicken unseres Hörtest mit „Die Legende von Beowulf“ liefert, ist einfach atemberaubend. Dabei fällt mir zu allererst die durchzugsstarke Effektwiedergabe des Jamo-Septetts auf, das den Kampf des nordischen Helden gegen den übermächtig erscheinenden Drachen punktgenau und mit einer Dynamik in unser Testkino stellt, wie ich sie bislang nur selten erlebt habe. Obwohl es in dieser Szene teils brachial zur Sache geht, wird jedes noch so kleine Detail originalgetreu, überraschend ausgewogen und mit dem nötigen Punch reproduziert, der den Soundtrack lebendig werden lässt. So schafft es dieses THX-Paket, eine packende, effektgeladene Akustikkulisse aufzubauen, die einem nach nur wenigen Augenblicken den Eindruck vermittelt, man wäre „live“ dabei. Letzteres findet in seinem beeindruckenden Tiefbassteppich einen weiteren sehr wichtigen Faktor, denn neben dem rundum lückenlosen Surroundfeld muss hier einfach die Performance der beiden leistungsstarken Subwoofer genannt werden, die offenbar über schier unendliche Leistungsreserven verfügen. Ein weiterer unvernünftiger Dreh am Lautstärkeregler festigt diesen Eindruck und lässt mich staunen, wie mühelos selbst unser großes, mit riesigen Bassabsorbern bestücktes Testkino mit einer Tiefdruckdynamik ausgefüllt werden kann, das die Verlagswände erschüttert – eine Tatsache, die ich wahrlich nicht oft erlebe! Zu diesen abgrundtiefen Basspassagen offeriert das Subwoofer-Duo noch einen Körperschallanteil, den man sich ebenfalls kaum besser wünschen könnte. Dabei macht sich das Aufschlagen der tonnenschweren Gesteinsbrocken eindrucksvoll in meiner Magengegend bemerkbar und sorgt dafür, dass selbst unser schweres Ledersofa in Schwingung versetzt und ein zusätzlicher Körperschallwandler im eigenen Filmpalast überflüssig wird. Solch beeindruckende Bassschübe erlebt man äußerst selten, doch so muss Heimkino sein und so macht Heimkino erst richtig Spaß. Und auch wenn ich mir jetzt am liebsten noch einen brachialen Blockbuster à la „Transformers“ oder „TRON Legacy“ gönnen würde, will ich einfach mehr über das weitere Können dieses Neuner-Packs aus Dänemark erfahren und starte den musikalischen Surroundtest mit Jean Michel Jarres „Oxygene“ der Doppel-DVD „Jarre in China“. Und hier knüpft das D-600-Paket nahtlos an seine zuvor gezeigten Leistungen an und verwandelt unseren Hörraum spielend und innerhalb kürzester Zeit in den Ort des Geschehens. Dabei bleibt die fast greifbare Dynamik des Jamo-Setups pegelunabhängig von den tiefsten Basseinlagen bis in die obersten Höhen durchweg fein nuanciert und durchweg harmonisch, was ein unverfärbtes Klangbild, penibel herausgeschälte Details sowie eine sehr klare, filigrane und äußerst angenehme Höhendarstellung zur Folge hat. Zugleich spannt das 7.2-Set eine breite und opulente Klangbühne auf, auf der der französische Synthie-Künstler und jedes Mitglied des mitspielenden Orchesters unverrückbar auf ihrem Platz bleiben und mich mit geschlossenen Augen erkennen lassen, welches Instrument sich an welchem Ort befindet. Als wäre das nicht genug, legt Jamo noch einen drauf und unterlegt diese imponierende Orchesterkulisse mit einem soliden, bei Bedarf impulsiven, durchzugsstarken und zu jeder Zeit sauberen Grundtonfundament, das der Konzertatmosphäre die nötige Kraft verleiht und sich zugleich perfekt in das harmonische Klangbild einfügt.

Fazit

Zugegeben: Dieses THX-Setup ist weder etwas für Filmfans mit kleinen Hörräumen noch für diejenigen, die sich mit empfindlichen Nachbarn herumschlagen müssen. Doch wenn Sie ein etwas größeres Heimkino besitzen, Ihnen Ihre Nachbarn egal sind oder Sie DIE ultimativ brachiale, mitreißende und ultimative Heimkinoperformance erleben wollen, ist Jamos THX-Flaggschiff die absolute Empfehlung für Sie!

Kategorie: Lautsprecher Surround

Produkt: Jamo D-600 Ultra 2

Preis: um 6600 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


3/2013
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Jamo D-600 Ultra 2

 
Bewertung 
Klang 70% :
Dynamik/Lebendigkeit 15%

Tiefbasseigenschaften 15%

Tonale Ausgewogenheit 10%

Detailauflösung 10%

Zusammenspiel 10%

Hörzone Center 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrungen 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Ausstattung & technische Daten 
Laborbericht Jamo D-600 Ultra 2 
Garantie 5 Jahre Lautsprecher / 2 Jahre Subwoofer 
Vertrieb Osiris Audio, Wiesbaden 
Telefon 06122 727600 
Internet www.osirisaudio.de 
Messwerte
Ausführungen grau-schwarz 
Abmessungen (B / H / T in mm):
Frontlautsprecher 595/285/140 
Center 595/285/140 
Rearspeaker 446/230/140 
Subwoofer 505/460/415 
Ausstattung
Subwoofer D-600 Sub 
Gewicht 32 
Leistung laut Hersteller (in Watt) 1600 
Membrandurchmesser (in mm) 350 
Bauart geschlossen 
Prinzip Frontfire 
Pegel Regler (Touch-Panel) 
Trennfrequenz Touch-Panel (40 - 200 Hz) 
Phasenregulierung Touch-Panel (0-180°) 
Hochpegel Eingang / Ausgang Nein / Nein 
Niederpegel Eingang / Ausgang Cinch (3/3) 
Frontlautsprecher D-600 LCR 
Gewicht (in kg) 13 
Anschluss Single-Wire 
Tiefton (in mm) 2 x 140 
Mittelton (in mm) 2 x 70 
Hochtonton (in mm) 30 
Bauart geschlossen 
Rear-/Surroundlautsprecher D-600 SUR 
Gewicht (in kg)
Anschluss Single-Wire 
Tief- / Mittelton (in mm) 140 
Hochtonton (in mm) 2 x 30 
Bauart geschlossen 
Centerlautsprecher D-600 LCR 
Gewicht (in kg) 13 
Anschluss Single-Wire 
Tief- / Mittelton (in mm) 2 x 140 
Hochtonton (in mm) 30 
Bauart geschlossen 
empfohlene Raumgröße (in m²) 60m2 
Preis/Leistung hervorragend 
+ enorme Leistungsreserven 
+ perfektes Zusammenspiel 
Klasse Referenzklasse 
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Roman Maier
Autor Roman Maier
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Datum 12.03.2013, 12:21 Uhr
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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
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