Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Elac FS 609 X-Pi


Rundum glücklich

Lautsprecher Stereo Elac FS 609 X-Pi im Test, Bild 1
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Die Kieler Lautsprecherspezialisten von Elac sind in den letzten Jahren nicht müde geworden, immer neue technische Wege im Lautsprecherbau zu beschreiten. Als Synthese und Krönung dieser Entwicklungsarbeit hat Elac nun die FS 609 X-PI vorgestellt, einen Lautsprecher, der als Statement des momentan technisch Machbaren im Lautsprecherbau zu verstehen ist.

Elac ist einer der letzten klassischen deutschen HiFi- Hersteller. Zunächst als Vollsortimenter gestartet, konzentriert sich die norddeutsche Firma seit 1981 voll auf die Entwicklung und Produktion von Lautsprecherboxen. Technische Highlights sind unter anderem der seit einiger Zeit produzierte 4PI-Rundumstrahler und der ganz neue Jet-Koaxialtreiber. In der High-End-Boxenserie 600 werden diese Hightech- Wandler mit den ebenfalls komplett in Eigenregie entworfenen Tiefmitteltönern kombiniert. Zu einem Paarpreis von 12.000 Euro fasst die FS 609 X-PI alle Elac-Innovationen der letzten Jahre in einem Gehäse zusammen.

Graue Eminenz

Im High-End-Bereich verwenden Lautsprecherhersteller gerne edles Echtholzfurnier, um den klanglichen Anspruch ihrer Vorzeigeprodukte auch optisch zu unterstreichen. Elac verzichtet bewusst auf das gemütliche Holzdesign und bietet die FS 609 X-PI in den zwei Farbtönen Silver Shadow und Titan Shadow an, die durch ein absolut perfektes Finish glänzen.

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Die geschwungenen Seitenwände und die Topplatte fühlen sich unter dem Metallic-Lack kühl an – unsere Nachfrage ergab, dass diese wie die Sockelplatte aus Aluminium gefertigt sind, während Rückseite und Schallwand aus MDF bestehen. Ein Blick ins Innenleben der Box zeigt eine aufwändige Verspantung und Verstrebungen zur Stabilisierung – aber was liegt näher, wenn ein Boxenhersteller in einer Schiffsbauerstadt angesiedelt ist? Scherz beiseite, eine Konstruktion mit geschwungenen Seitenwänden, die verstrebt werden bringt gegenüber der Bauweise mit massiven Holzseiten ein deutliches Plus an Gehäusevolumen, was natürlich wiederum der besseren Tiefbasswiedergabe dient. Die aufgesetzte Bodenplatte kann Gummifüße oder Spikes tragen. Der rundum strahlende 4PI-Hochtöner ist auf der Topplatte aufgesetzt und im gleichen Farbton wie die Box lackiert. In der farblich abgesetzten Schallwand darunter sitzt der Jet-Koax-Treiber. Die drei Tiefmitteltöner sind Aluminium-Vollkonuschassis, das heißt, die Membranen der Treiber bilden eine nahtlose Fläche ohne Staubschutzkalotte oder Phase Plug.

Technologieträger


Die 18 Zentimeter durchmessenden Tieftontreiber sind in einer als LLD bezeichneten Technologie ausgeführt. Diese Abkürzung steht für Long Linear Drive und bezeichnet die Bauweise, bei der sich eine recht kurze Schwingspule in einem durch das spezielle Design mit konzentrisch angeordneten Neodym-Magneten sehr homogenen Magnetfeld bewegt, so dass ein gigantischer linearer Hub von +/- 8 Millimetern erzielt wird. Insgesamt sind die Chassis zu einem Hub von +/- 16 Millimetern fähig. Zwei der drei Tieftöner werden bei 150 Hertz ausgeblendet, der dritte läuft als Tiefmitteltöner bis 400 Hertz. Die Tieftonabteilung wird unterstützt durch den Bassreflexkanal, der rückseitig mündet. Das Chassis, welches die Frequenzen darüber bedient, ist als koaxialer und koplanarer Schallwandler konzipiert. Bei diesem Elac-exklusiven Design liegen Mittel und Hochtöner nicht nur auf einer Achse, sondern auch auf einer Ebene, was die größtmögliche Annäherung an das Ideal einer Punktschallquelle darstellt. Die Signale von Mitteltöner und Hochtöner kommen auf diese Weise immer zeitgleich beim Hörer an, was eine absolut saubere Reproduktion der Musiksignale ermöglicht. Der Jet-Mitteltöner besteht aus einer ringförmigen Aluminium-Flachwabenmembran, die mit einer 78 Millimeter durchmessenden Schwingspule verbunden ist. Ab 2500 Hertz übernimmt der bekannte Jet-III-Hochtöner, der nach dem Air-Motion-Prinzip arbeitet, den Frequenzbereich bis 50 Kilohertz. Wozu also noch ein zusätzlicher Hochtöner, wenn schon ein sehr guter eingebaut ist? Bei allen Vorzügen, die der Jet bietet, auch er beginnt, ab etwa 10 Kilohertz den Schall zu bündeln. Der 4PI-Rundumstrahler hat ein ringförmiges Bändchen, das die Schallenergie absolut gleichmäßig im Raum verteilt. Der Zusatzhochtöner kann mit einem Drehschalter mit verschiedenen Einsatzfrequenzen zugeschaltet oder ganz deaktiviert werden.

Musik!


Bei diesen atemberaubenden Technikdetails bleibt die alles entscheidende Frage: Klingt das Ganze auch? Die Antwort ist ein entschiedenes Ja, genau genommen mehrere Jas, dazu aber später. Bei einer Box dieses Kallibers lohnt es sich, die 44 Kilo Lebendgewicht einmal zu ignorieren und mit der Aufstellung zu experimentieren. Letztlich hat uns eine Ausrichtung der Box direkt auf den Hörplatz am meisten überzeugen können. Freie Aufstellung fernab von Seiten- und Rückwand versteht sich von selbst.
Die erste Hörrunde bestritt die FS 609 X-PI ohne den zusätzlichen Hochtöner. Hierbei entsteht vom ersten Musikstück an der Eindruck kontrollierter Energie und Sauberkeit. Jeder Ton sitzt selbstverständlich an seinem Platz. Die Tieftöner vermitteln durch ihre Trockenheit erst einmal gar nicht so sehr den Eindruck tiefster Basswiedergabe. Bei Stücken, mit deren Bassgewalt man vertraut ist, entdeckt man plötzlich, dass hier sehr wohl allertiefste Töne produziert werden, nur eben nicht mit ungebührlicher und verfälschender Wucht, sondern mit einer einmaligen Klarheit. Sinngemäß gilt dies auch für die Reproduktion des Mittel- und Hochtonbereichs. Die FS 609 ist ein im besten Sinne neutraler Schwallwandler, die zum wiedergegebenen Musiksignal nichts dazuerfindet aber auch keine Informationen unterschlägt. Eine Ähnlichkeit zur Charakteristik sehr guter Studiomonitore ist hier nicht von der Hand zu weisen und sicher auch nicht ganz unbeabsichtigt.
Aktiviert man nun den 4PI-Hochtöner, so scheint plötzlich eine andere Box zu spielen, die eine strahlende Faszination in den Hörraum zaubert. Auch wenn der Zuhörer das vielleicht unterstellen möchte: Dies erfolgt nicht auf Kosten der Genauigkeit oder Neutralität. Die höhere Hochtonschallenergie im Raum ist zwar deutlich spürbar, eine Überbetonung der Höhen findet dennoch nicht nicht statt. Dieses Paradox ist ebenso wenig einfach zu erklären wie die Tatsache, dass Schall weit jenseits der 10-Kilohertz- Marke dazu beiträgt, dass die vorher schon exzellente Ortungsschärfe im Mitteltonbereich noch einmal zunimmt. Der drastischste Effekt des 4PI-Hochtöners ist jedoch der einer sich dramatisch weiter in die Tiefe öffnenden Bühne. Damit gewinnt diese ohnehin schon fast perfekte Box noch die schwer zu fassende und überhaupt nicht zu messende Atmosphäre, die den Unterschied zwischen einem sehr guten und einem überragenden Lautsprecher ausmacht.

Fazit

Technik, die begeistert. Elacs State-of-the-Art-Box FS 609 X-PI kann alles, was andere gute Schallwandler auch können, nur tut sie dies unangestrengter und souveräner. Dazu kommt als Sahnehäubchen die einfach per Drehknopf zuschaltbare Faszination dieses Ausnahmelautsprechers. Die FS 609 X-PI ist damit unsere neue Stereo-Lautsprecher-Referenz.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Elac FS 609 X-Pi

Preis: um 12000 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


2/2013
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Elac FS 609 X-Pi

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Bewertung 
Klang 70% :
Tonale Ausgewogenheit 20%

Abbildungsgenauigkeit 15%

Detailauflösung 15%

Räumlichkeit 10%

Dynamik/Lebendigkeit 10%

Labor 15% :
Frequenzgang 5%

Verzerrung 5%

Pegelfestigkeit 5%

Praxis 15% :
Verarbeitung 5%

Ausstattung 5%

Bedienungsanleitung 5%

Klang 70%

Labor 15%

Praxis 15%

Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis um 12.000 Euro 
Vertrieb Elac Electroacoustic 
Telefon 04 31 / 64 77 40 
Internet www.elac.de 
Laborbericht
Ausstattung
Abmessungen (B x H x T in mm) 212/1290/285 
Gewicht (in Kg) 44 kg 
Chassis 3 x 18-cm-Tiefmitteltöner, Jet Koaxialtreiber, 4PI-Rundumstrahler 
Bauart Bassreflex 
Terminals WBT-Polklemmen 
+ + technische Perfektion 
+ + hervorragende Verarbeitung 
+ + überragender Klang 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 25.02.2013, 15:10 Uhr
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