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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Canton Vento Reference 1 DC
Vom Feinsten
Vento Reference 1 DC heißt Cantons neues Flaggschiff, das seit seiner Markteinführung anspruchsvolle Highender und audiophile Musikfans aufhorchen lässt. Der vergleichsweise günstige Preis wirft die Frage auf, ob sich Cantons Bolide auch klanglich in der Referenzklasse messen kann.
Aus der Übersetzung des lateinischen Wortes „cantare“(singen) sowie dem deutschen Wort „Ton“ setzt sich der Name des in Deutschland marktführenden Lautsprecherherstellers Canton zusammen. In über 30 Jahren Historie entstanden in der hessischen Boxenschmiede immer wieder hervorragende Schallwandler für die naturgetreue Schallreproduktion. Das neueste Flaggschiff der 1972 gegründeten und heute weltweit agierenden Lautsprecherspezialisten aus Weilrod heißt Vento Reference 1 DC - und diese ist mehr als nur ein Prestigeobjekt.
Ausstattung
Spätestens beim Auspacken der schweren Box wird klar, dass man hier etwas ganz Besonderes vor sich hat. So ist der 143 Zentimeter große Schallwandler in einem übergroßen Karton zwischen stabilen Styropor-/ Schaumstoffteilen zu finden, der wiederum in einer stabilen Holzkiste untergebracht ist. Dies ist auch nötig, denn jeder der beiden Tower bringt sage und schreibe 88 Kilogramm auf die Waage.
Das hat auch seinen Grund, denn für ihr Topmodell waren Canton die besten Bauteile gerade gut genug. Das etwa 565 Millimeter tiefe (!!) Gehäuse ist nach hinten verjüngt und verfügt über 28 Millimeter starke MDF-Außenwände. Um Resonanzen im mächtigen Gehäuse zu unterdrücken, statteten die Hessen die Vento Reference 1 zudem mit aufwendigen Innenversteifungen aus. So ist der gesamte Korpus in ein Vier-Kammer-System unterteilt, das für mehr Steifigkeit und somit auch für besseren Klang steht, denn stehende Wellen haben im unsymmetrischen Aufbau kaum eine Chance. In der geraden Schallwand findet sich der extrem hochwertige Dreieinhalb-Wege-Aufbau wieder. Besonders erwähnenswert sind hier die beiden 310 Millimeter messenden Tieftonchassis, die mit Cantons mittlerweile legendärer und mehrfach gefalteter Wave-Sicke ausgestattet sind. Diese Innovation hat zwei große Vorteile: Zum einen erlaubt sie einen wesentlich höheren Hub und zum anderen wird die Bewegung der Membran kontrollierter geführt, was Verzerrungen und Resonanzen auf ein Minimum reduziert. Oberhalb des Bassduos befindet sich die Mittel-Hochtonsektion. Diese ist in typischer D`Appolito-Anordnung positioniert und mit zwei 180-Millimeter- Mitteltönern und einem 25er-Tweeter versehen. Natürlich setzt Canton auch hier auf Aluminium-Schwingsysteme für die Mitteltontreiber. Interessant ist der Aufbau des Hochtöners. Dieser sitzt in einer massiven Metallplatte die dank ihrer speziellen Form ein optimales Abstrahlverhalten garantiert. Gefüttert wird das Chassis-Quintett von der großen zweigeteilten Frequenzweiche im Innern der Reference 1. Diese wurde ebenfalls neu gestaltet und mit dem Besten ausgestattet. So finden sich hier hochwertigste Metallfilm- und Keramik-Widerstände und Kondensatoren auf der Schwingungsgedämpften Leiterplatte wieder, um ständig die optimale Signalversorgung, auch unter Volllast, zu gewährleisten. Dass Canton wirklich an alles gedacht hat, beweisen die hochwertigen Black Science-Kabel aus dem Hause Fast Audio, welche die Verbindung zu den Chassis und zum Anschlussterminal herstellen. Trotz der räumlichen Nähe des Terminals an die Weiche haben Cantons Ingenieure auch hier das letzte Quäntchen herausgeholt, das herauszuholen war. Das Modul selbst ist mit großzügig dimensionierten und hochwertig anmutenden Anschlussklemmen versehen. Diese sind so angebracht, dass auch stärkste Kabel hier Anschluss finden. Um einen Kurzschluss zu verhindern, statteten die Hessen die Bi-Wire-Buchsen zudem mit einer durchsichtigen Schutzkappe aus, die bei Bedarf entfernt werden kann. Kommen wir zum Fuß des hessischen Juweles. Die solide Bodenplatte steht auf Metallspikes. Der Lautsprecher wiederum thront auf vier stabilen Säulen, die einen gebührenden Abstand zwischen Lautsprecher und Basis herstellen. Das hat auch seinen Grund, denn die Bassreflexöffnung der Reference 1 befindet sich an der Unterseite des Gehäuses und strahlt direkt auf die Bodenplatte.Klang
Wer ein Paar Lautsprecher mit dem Gewicht zweier ausgewachsener Männer vor sich hat, darf schon einiges erwarten. Vor allem dann, wenn es um einen satten Tiefton oder brachiale Bassgewalt geht. Wie erwünscht, geht Cantons Bolide dann auch zur Sache und es wird deutlich, dass sie unseren Erwartungen mehr als nur gerecht wird. Aber der Reihe nach: Zur Einstimmung wählen wir „Something about us“ der Daft-Punk-CD „Discovery“. Ohne loszupoltern oder verzerrt zu klingen, macht sich „die Große“ ans Werk und liefert eine Performance, wie sie nur selten zu finden ist. Die wohlkonturierte Bassdarstellung, an der sich viele andere Lautsprecher bisher die Zähne ausbissen, ist nur eines der Beispiele, die uns vollends überzeugen. Präzise und dynamisch werden Drums und Syntheziser-Rhythmen, auch in hohen Pegellagen, reproduziert. Es kommt aber noch besser: In Friend’N’Fellows „I still haven’t found what I’m looking for“ vom Album „Taxi“ brilliert das Duo der hessischen Boxenschmiede durch seine natürliche und glasklare Darstellung hoher und mittelfrequenter Schallanteile. Die selbstbewusste und jederzeit souveräne Reproduktion diverser weiterer Musikstücke begeistert uns immer wieder aufs Neue. Nie hat man das Gefühl sie spielt sich selbst in den Vordergrund, wäre vorwitzig oder gar nachlässig. Ob langsam oder schnell, nie verliert sie an Genauigkeit oder Spielfreude. Dabei fällt besonders das hervorragende Zusammenspiel der fünf Chassis auf, die perfekt aufeinander abgestimmt in allen Frequenzbereichen Bestleistungen erbringen.
Labor
Großes Volumen und eine große Membranfläche stehen für echten Tiefgang, doch was der Canton- Bolide im Basskeller leistet, überrascht uns dennoch. Schon ab 30 Hertz spielt dieser auf höchstem Niveau. Ihren besten Wert liefert die Vento Reference 1 in der 15-Grad-Messung. Hier toleriert der Pegel zwischen 35 und 20.000 Hertz um gerade einmal plusminus 2,5 Dezibel. Die sonst eher schwierige Hürde der 30- Grad-Winkelmessung nimmt sie ebenfalls meisterhaft, was nicht als Selbstverständlichkeit zu sehen ist. Der Wirkungsgrad von 90 Dezibel ist als sehr ordentlich zu bezeichnen.
Fazit
Mit der Vento Reference 1 hat Canton mehr als nur ein Prestigemodell auf den Markt gebracht. Trotz der Größe von 1,43 Metern und einem Gewicht von 88 Kilo wirkt die Box elegant und nicht wie ein unschöner Fremdkörper im Musikraum. Klanglich agiert sie, wie man es von einem Highend-Lautsprecher erwartet: Dynamisch, basspotent, räumlich und sauber. Selbst die schwierigsten Herausforderungen meisterte sie beispielhaft und blieb auch in höheren Pegellagen jederzeit Herrin der Lage. Wer also auf der Suche nach einem neuen Lautsprecher ist, der Optik, Verarbeitung und Klangstärke in Einklang bringt, der findet bei Canton wahrscheinlich die passende Lösung. Wer allerdings glaubt, dass es sich beim Erwerb dieser Schallwandler um einen unbezahlbaren Luxus handelt, der irrt, denn für den verhältnismäßig günstigen Gegenwert von rund 15.000 Euro gehört die Vento Reference 1 DC eher zu den Schnäppchen in der Referenzklasse.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Canton Vento Reference 1 DC
Preis: um 15000 Euro
318-2420
Elektrowelt 24 |
33-1006
Sound Reference |
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