Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenIm Mittelpunkt der FINEST AUDIO SHOW Vienna am 23. und 24. November 2024 in Wien steht die Leidenschaft für HiFi-Technik, Musikwiedergabe und den perfekten Klang.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenSystemtest: Auralic Gemini 2000, Audeze LCD-XC
Ungeahnte Dinge
Achtung, wir feiern hier zwei Premieren. Und zwar ganz besonders spannende. Zum einen durfte ich nämlich mit dem ersten geschlossenen Kopfhörer der unumstritten highendigen Marke Audeze spielen. Angetrieben habe ich ihn mit dem neuesten Schätzchen aus dem Hause Auralic. Glauben Sie mal, ich hatte Spaß!
Auralic gehört definitiv zu den ganz innovativen und zumindest in unseren Gefilden bisher schwer unterschätzten oder zu wenig beachteten Herstellern von vornehmlich digitaler Hi-Fi-Elektronik. Das in Peking beheimatete Unternehmen hat schon vor Jahren Produkte herausgebracht, die heute noch aktuell sind. Ich rede da ganz besonders von ihrem „Digital Audio Processor“ namens Vega, der vor knapp zwei Jahren schon DSD64-, DSD128- und DXD-Wiedergabe über seine USB-Schnittstelle ermöglichte. Das sind technische Daten, die jetzt so langsam in den High-End-Sphären aktuell werden.
Das zeigt eins: Viele denken ja an Kopien und Plagiate, wenn sie über chinesische HiFi-Elektronik lesen, doch hier ist‘s anders. Hier sind es mal die Chinesen, die fortschrittliche Technik bieten, die aus eigener Entwicklung stammt und teilweise völlig anders arbeitet als das gang und gäbe ist. Schon allein deswegen kann‘s ja kein Abklatsch sein. Und jetzt, Monate nach dem Vega, gibt’s wieder etwas Neues. In dieser Art habe ich das auch noch nicht gesehen. Xuanqian Wang, Gründer und Chef von Auralic, brennt. Der junge Unternehmer ruht sich auf keiner Lorbeere aus, der Mann sprüht vor Ideen und macht unmissverständlich klar, dass in Fernost mittlerweile Innovationskraft entstanden ist. Ich will ja jetzt gar nicht anfangen, Auralics neueste Produkte über Gebühr zu loben, doch ist es das Gesamtkonzept, das im Endeffekt dafür sorgt, dass der „Gemini“ genannte neue Sprössling bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein sehr nett gemachter Kopfhörerständer. Funktioniert auch prima, man kann seine liebgewonnenen Ohrhörer wunderbar darauf ablegen und standesgemäß präsentieren. Der Clou an dem Ding ist aber Folgendes: In dem wunderhübsch eloxierten Messing-Fuß stecken ein vollwertiger D/A-Wandler und ein vollsymmetrischer Class-A-Kopfhörerverstärker, um aus dem eh schon feinen Ständer eine richtig highendige Komplettlösung zu machen. Im Prinzip braucht man nur noch einen digitalen Zuspieler und passende Kopfhörer, und schon ist die kompakte, feine Anlage komplett. Hört sich nett an, keine Frage. Die Art und Weise der Umsetzung ist es hingegen, die einen den Hut vor Anerkennung ziehen lässt. Xuanqian Wang kam während der Consumer Electronics Show 2013 auf den glorreichen Trichter, dieses Produkt zu erschaffen, ein Jahr später liegt‘s nun vor uns. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich um eine hochintegrierte, von vorne bis hinten gewissenhaft durchentwickelte Elektronik handelt, die in diesem Apparat arbeitet, ist das schon eine Leistung. Das Design ist nun tatsächlich auch das einzige, was nicht von Auralic stammt, hierfür erwarb man die Lizenz vom dänischen Hersteller Klutz Design. Deren Design ist beliebt, Leute stehen drauf. Hochwertige Kopfhörerständer sind ja mit unzweifelhafter Berechtigung schwer in Mode und dürfen auch ruhig ein paar Euro mehr kosten. Da stellt man ja gern eine nette kleine Rechnung auf. Allein so ein handelsüblicher Klutz-Design-Ständer schlägt mit guten 500 Euro zu Buche, für ungefähr das Doppelte bietet Auralic den kleinen, in diesem Artikel nicht getesteten Gemini 1000 an und liefert dem Kunden einen technisch hochmodernen D/A-Wandler und einen Class-A-Kopfhörerverstärker dazu, die natürlich nicht ganz an die Qualität der dicken Auralic- Kombi, bestehend aus dem „Paar-Tausend-Euro-Wandler“ Vega und dem unbestechlichen Kopfhörerverstärker Taurus, herankommt. Doch kostet so ein Gemini auch nur ein Bruchteil dessen und liefert einen unbestreitbar guten Kompromiss aus Klangqualität, Nutzen und Design. Wenn man sich überlegt, wie kompakt die Wandler/Verstärkereinheit tatsächlich ist, dann ist es als absolute Besonderheit zu betrachten, dass hier sowohl ein 6,3er-Klinkenanschluss als auch eine symmetrische Kopfhörerverbindung vorgehehen wurde, die aufgrund des komplett symmetrischen Schaltungskonzepts aus klanglicher Sicht zu bervorzugen ist. Gut versteckt im hinteren Teil des Fußes sind nun die diversen Anschlüsse. Zwei USB-Anschlüsse gibt’s hier, einer ist für die Verbindung eines Computers da, der andere holt sich die Musikdaten von einem Android-Tablet. Auralic legt dem Gemini ein spezielles OTG-Kabel für diese Tablets bei, damit der Datentransfer über USB funktioniert. Um das volle Potenzial herausholen zu können, sollten Android-Nutzer im Playstore zudem die App „USB Audio Recorder PRO“ herunterladen, damit der USBAudio- Transfer gelingt. Das geht leider nicht mit jedem beliebigen Android- Gerät, wichtig ist, dass das Tablet oder Smartphone den OTG-Modus unterstützt, was im Einzelfall zu prüfen ist. Meine Test-Tabletten (Google Nexus 7 und Samsung Galaxy Tab 3 8.0) haben jedenfalls einwandfrei funktioniert. Ich sehe den den Gemini vor meinem geistigen Augen trotzdem neben einem Computer. Klar, da gibt’s auch noch einen Toslink-Eingang (an dem ich mit dem Astell&Kern AK120 eine passende Quelle für den Hörtest angedockt habe), doch eine Stimme in mir will immer die USB-Verbindung nutzen, die das absolute Komplettpaket moderner USB-Übertragungstechnik bietet. Das heißt: PCM-Daten können bis 384 kHz in 32 Bit aufgelöst sein (alle Abtastraten bis zu dieser Obergrenze werden selbstredend nativ unterstützt), außerdem können DSD64 und DSD128-Files (wir reden hier von 1-Bit-Daten mit einer Samplingfrequenz von bis zu 5,6 MHz) über diese Verbindung geschoben werden. Windows-Rechner brauchen Treiber, OSX- und Linux- Computer schaffen das Plug&Play. Im Gemini ist es ein XMOS-Receiverchip neuester Generation, der das ermöglicht, dahinter wird wieder gewissenhaft an Jitterreduktion gewerkelt, um saubere Daten verarbeiten zu können. Fertigungstechnisch nun wieder ist das eine ganz feine Nummer. Der Messingfuß wurde penibel genau ausgefräst, um die mit über 500 Bauteilen bestückte Platine passgenau und thermisch optimal unterzukriegen. Klar, so ein Class-A-Kopfhörerverstärker wird nun mal recht heiß, wenn er ein paar Stunden spielt, doch tut der Gemini auch mit heißer Birne klaglos seine Dienst (klingt sogar noch ein bissel geschmeidiger) und kann schließlich auf 24/7-geprüfte Bauteile bauen, denen die prinzipbedingt auftretenden Temperaturen nichts ausmachen. Ich konnte mich also zweilfelohne als beneidenswerter Mann bezeichnen, der mit einem solche Apparat seine Musikabende verbringen darf. Der liebe Vertrieb hat noch eins draufgelegt und mir einen Kopfhörer dazugelegt, der das Erlebnis absolut bemerkenswert gemacht hat. Ich bin ja bekennender Fan der Kopfhörer des kalifornischen Unternehmens Audeze, zum ersten Mal hatte ich mit dem LCD-XC eine geschlossene Variante. Hinsichtlich Anfass- und Fertigungsqualität ist das mal wieder eine ganz große Nummer. Der Body besteht aus anodisiertem Aluminium und wird von einer handgeschliffenen und sauber lackierten Schale aus Bubinga-Holz veredelt. Die Ohrpolster sind aus Lammleder und sollten demzufolge ab und zu mal mit Pflegemittel behandelt werden, komfortabel sind sie aber absolut. Vorsicht: Das der Packung beiliegende Pflegemittel ist fürs Holz, nicht für die Lederpolster. Die LCD-XC tragen sich durch die Geometrie und die feinen Materialien sehr gut. Das sieht schon knackig aus, so was zeigt man gern auf einem hübschen Ständer im Wohnzimmer – beispielsweise auf einem Gemini. Technisch gesehen ist das ein magnetostatischer Kopfhörer, der also hinsichtlich seines Antriebs der Firmenphilosophie treu bleibt, sich allerdings aufgrund der geschlossenen Bauweise für andere, beispielsweise lautere Hörumgebungen empfiehlt. Oder einfach Freunde der geschlossenen Schale bedient, je nachdem. Die elektrischen Signale werden von einer metallisch bedämpften, superleichten Folie erzeugt, die zwischen zwei Lagen einzelner, kleiner Neodymmagnete eingespannt ist. Wenn nun der Signalstrom durch diese metallisierte Folie fließt, wird sie im Takt der Musik bewegt und Schall entsteht. Der Vorteil dieser Technologie: Die riesige Membranfläche (40 cm²) mit verschwindend kleiner Masse kann mit enormer Impulsfreudigkeit und extrem hoher Präzision dem Musiksignal folgen. Die Membran ist bei diesem Modell noch mal leichter und dünner als bei den Vorgängern und beinhaltet Audezes neue, „Fazor“ genannte Technologie. Dabei handelt es sich um Elemente, die zwischen Statoren und Grill liegen und für bessere Schallführung und optimiertes Phasenverhalten sorgen. Das kriegt man auch relativ schnell mit, dieser Kopfhörer macht Musik weitaus leibhaftiger, dynamischer und befreiter, als man das von den typischen Ohrschalen gewöhnt ist. Was ohne Zweifel zu sagen ist: Der LCD-XC will eigentlich gar nicht wie so ein typischer geschlossener Kopfhörer klingen, der Junge spielt frei von der Leber, absolut neutral und tonal einwandfrei und haut einem Details links und rechts um die Ohren. Und das tut er stressfrei, mühelos und souverän wie kaum ein anderer. Neben der tadellosen Auflösung gibt es einen sehr offenen, freien und unbestechlichen Mittenbereich zu verzeichnen, der untenrum von strammen Bässen unterstützt wird. Die Wiedergabe gelingt zudem mit absoluter Neutralität, die durch die vorher beschriebenen Tugenden keineswegs in langweiliger Sterilität sondern in einfach richtiger, highendiger Spielfreude mündet. Im Prinzip ist es zudem kein Problem, den LCD-XC mit einem mobilen Player zu verheiraten – er spielt auch an solchen kompakten Zuspielern ziemlich gut. Trotzdem: Ein „ordentlicher“ Kopfhörerverstärker holt aus ihm natürlich noch mehr raus. Zwischenfazit: Das ist zweifelsohne der beste geschlossene Kopfhörer, den ich bisher auf meinen Ohren hatte. Klar ist das eine Menge Geld, die man für den Spaß ausgeben muss, doch muss man mal in Relation stellen, wie viel Geld man für Lautsprecher bezahlt, die auch nur ansatzweise solche Qualitäten liefern. Der Gemini auf der anderen Seite liefert dem LCD-XC genau das Material, was ihm gebührt. Er treibt sie absolut mühelos, geizt nicht mit Auflösungsvermögen und Attacke und macht genau das, was ich aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Vega-DAC und Taurus-Amp schon über die Klangphilosophie von Auralic sagen konnte: Er lässt Musik mühelos fließen. Sie ist einfach da, ohne Allüren oder Mühen. Richtig, richtig gut. Die Kombi aus Gemini 2000 und dem LCD-XC kostet mal eben schlanke 4.000 Euro. Knackig. Doch selbst ich als HiFi-Redakteur, der ja nun ziemlich viele hochwertige Schallwandler und Elektronik auf die Ohren bekommt, muss schon schwer in mich gehen, um ein besseres musikalisches Erlebnis aus meiner Erinnerug zu fischen. Das war dann um Längen teuerer und mit Sicherheit weitaus weniger elegant.Fazit
Auralic Gemini 2000:Der Gemini 2000 ist ein höchst innovativer, technisch fortschrittlicher und hinsichtlich Design und Praxisnutzen unerreichter Kopfhörerverstärker. Und DAC. Und Ständer. Klasse!
Audeze LCD-XC:
Ganz einfach: Einen besseren geschlossenen Kopfhörer kenne zumindest ich nicht. Wer die finale Kopfhörerlösung sucht und unbedingt ein geschlossenes Konzept braucht, hat hier den Kopfhörer fürs Leben.
Kategorie: Kopfhörerverstärker
Produkt: Auralic Gemini 2000
Preis: um 1900 Euro
Referenzklasse
Auralic Gemini 2000
Kategorie: Kopfhörer Hifi
Produkt: Audeze LCD-XC
Preis: um 1800 Euro
Referenzklasse
Audeze LCD-XC
262-2237
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% | |
Ausstattung: | 15% | |
Bedienung | 15% |
Preis: | 1900 |
Vertrieb: | Audionext, Essen |
Telefon: | Nein |
Internet: | www.audionext.de |
Höhe (in cm): | 30 |
Gewicht: | 2,8 Kg |
Ausführungen: | Weiß, Rot, Schwarz, Blau, Gelb verchromte und goldene Knöpfe |
geeignet für: | High-End |
Anschlüsse: | |
Eingänge | 1 x S/PIDF Toslink 1 x USB-B (bis 384 kHz, 32 Bit, DXD, DSD64+DSD128) 1 x SD (bis 2 TB) |
Ausgänge | 1 x 6,35-mm-Klinke 1 x 4-Pol-Buchse (symmetrisch) |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung: | sehr gut |
Klang | 50% | |
Passform | 20% | |
Ausstattung | 20% | |
Design | 10% |
Vertrieb | Audionext, Essen |
Internet | www.audionext.de |
Gewicht (in g) | 650 |
Typ | Around-Ear |
Anschluss | 6,35-mm-Klinke, 4-Pol-Rundstecker |
Frequenzumfang | 5 - 20000 Hz |
Impedanz (in Ohm) | 22 |
Wirkungsgrad (in dB) | 96 |
Bauart | geschlossen |
Kabellänge (in m) | 2,5 m |
Kabelführung | beidseitig |
geeignet für: | Mobilgeräte, High End |
Ausstattung | Kabel mit 6,3-mm-Klinke Kabel mit 4-Pol-Rundstecker 3,5er-Adapter Holzpflegemittel |
Klasse | Referenzklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |