Die Frankfurter HiFi-Tage sind DIE Gelegenheit für einen ausgiebigen HÖRTEST. Nach über 20 Jahren treffen sich Musik- und HiFi-Fans wieder in Frankfurt, um sich einen Überblick über die neusten und angesagtesten Technologien zur hochwertigen Musikwiedergabe zu verschaffen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Mayerthaler DMA 03
Kartentricks
Benutzt eigentlich heutzutage noch irgend jemand die analogen Ausgänge seines Rechners zum Musikhören? Eher selten. Was nicht immer eine gute Idee sein muss
Peripherie:
PC: MSI H55M-E33 mit Intel i3 und 4GB Speicher
Vorstufe: Silbatone C-100
Endstufe: SymAsym
Lautsprecher: Progressive Audio Diablo
Ohne jeden Zweifel hat der Konsum von audiovisuellen Medien in den letzten Jahren einen erheblichen Wandel erfahren – nicht zuletzt ist das einer der Gründe für die Existenz dieses Magazins. Während vor gar nicht allzu langer Zeit der „Media-PC“ noch als das denkbar modernste Instrument zum Abspielen von Musik und Filmen galt, haben sich die Dinge deutlich in Richtung Dezentralisierung entwickelt: Heutzutage speichern wir unsere Daten auf einer Netzwerkfestplatte, die samt dazugehöriger Serverarchitektur ihren Dienst im stillen Kämmerlein (aka Keller) verrichten darf. Im direkten Zugriff brauchen wir, Netzwerktechnologie sei Dank, nur noch ein „Endgerät“, das es heutzutage in vielfältigen Erscheinungsformen gibt.
Nun ist es aber nicht jedermanns Sache, zu Hause ein Netzwerk zu betreiben, und auch aus Gründen wie zum Beispiel Mobilität ist eine All-inone- Lösung unter gewissen Voraussetzungen eine feine Sache. Das wäre dann ein entsprechend konfigurierter PC, dessen analoge Tonausgänge mit der Anlage verbunden werden. Und an dieser Stelle kommt Daniel Mayerthaler ins Spiel: Im schweizerischen Dättwil baut er nämlich so ziemlich die dekadenteste Soundkarte, die derzeit am Markt zu haben ist. Dekadent deshalb, weil sie mit rund 1.500 Euro ganz schnell mal teurer ist als der Rest eines High-End-Media-PCs. Natürlich baut heutzutage ein Schweizer Kleinhersteller nicht mal eben eine High-End-Soundkarte in Eigenregie; Daniel Mayerthaler setzt als Basis für seine Lösung auf Bewährtes von Asus: Die „Xonar Essence STX“ gilt heutzutage so ziemlich als das Feinste, was sich der erklärte Zweikanalfan so in den Rechner stöpseln kann. Äußerlich gleicht das Original der DMA 03, vom geänderten güldenen Aufdruck einmal abgesehen, aufs Haar. Was die Sache für die DMA 03 erst einmal etwas schwierig macht, ist der Umstand, dass das Asus-Orignal für 150 Euro zu bekommen ist. Der Preisaufschlag um den Faktor zehn steckt in etwas, das Mayerthaler „Elektronikmodul DMC00“ nennt. Dem Vernehmen nach ist das eine neue analoge Signalaufbereitung, und die steckt unter dem ausladenden Abschirmblech der Karte. Meine Neugier, Herrn Mayerthalers Ausgangsstufe in Augenschein zu nehmen war groß – und letztlich zu groß, um auf eine versiegelte Schraube Rücksicht zu nehmen. Also musste das Blech weichen. Eben jenes Blech, das aus der im Original flachen Karte einen Klotz macht, der drei Steckplätze belegt. Darunter zum Vorschein kommt ein Klotz Vergussmasse. Der Serien- Blechdeckel der Asus-Karte erhielt ein dickes Loch, durch das eine ganze Reihe von Leitungen führt, die an dem „Elektronikmodul“ angeschlossen sind. Was darin passiert – keine Ahnung. Allerdings will ich nicht leugnen, dass mir ein solcher Aufbau, zumal handwerklich wenig vertrauenerweckend, ziemlich suspekt ist – wer seine Aufbauten auf diese Weise vor neugierigen Blicken schützen muss, der hat auch meistens etwas zu verstecken. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich ausgerechnet in diesem Falle um die hoch geheime Revolution der Schaltungstechnik an sich handelt, deren Patentierung noch nicht abgeschlossen ist, hat eher eng gesteckte Grenzen. Bei mir jedenfalls punkten Sie so nicht, Herr Mayerthaler. Wenden wir uns erfreulicheren Dingen zu. Das, was die Karte technisch abseits des Elektronik-Klumpens zu bieten hat, weiß nämlich durchaus zu gefallen – nicht umsonst bewirbt Asus die Karte mit „Music Enthusiastic“. Das Anschlussfeld bietet zwei Cinchbuchsen als Stereo-Audioausgang, das übliche Adaptieren von 3,5-mm- Klinkenbuchsen entfällt also. Hinzu gesellen sich eine Kopfhörerbuchse und ein analoger Eingang, beide als 6,3mm-Klinkenbuche ausgeführt. Eine dritte Cinchbuchse dient als digitaler S/PDif-Anschluss, aber der wird Sie nicht so sehr interessieren, wenn Sie gerade 1.350 Euro in Mayerthalers analoge Ausgangsstufe investiert haben. Gewandelt wird mit maximal 24 Bit und 192 Kilohertz, den Job übernimmt das aktuelle Burr-Brown-Spitzenmodell PCM 1792. Beachtung verdient der Kopfhöreranschluss, der nämlich beileibe keine Verlegenheitslösung ist, sondern von einem speziellen Treiberchip befeuert wird – der kapituliert auch vor niederohmigen Hörern nicht. Asus erlaubt sogar den Austausch der Operationsverstärker im Ausgang, die sind nämlich eigens dafür gesockelt. Müssen Sie aber nicht, Sie wissen schon – Mayerthaler-Ausgangsstufe. Die passive Bestückung der Karte ist übrigens auch nicht ohne, die verbauten Nichicon-Elkos gehören zu den Besseren. Die DMA 03 ist eine PCI-Express- Karte, und Sie brauchen einen geeigneten freien Steckplatz dafür im Rechner. Ältere Mainboards scheiden da fast immer aus, da sie meist über nur einen solchen Steckplatz verfügen, und da „wohnt“ in aller Regel die Grafikkarte. Auch der Platzbedarf der DM A03 will berücksichtigt werden – klären Sie vor dem Kauf, ob Sie die Karte überhaupt eingebaut bekommen. Eher selten bei einer Soundkarte ist der separate Spannungsversorgungsanschluss, ohne den das gute Stück nichts tut. Die Treiberinstallation lief ohne Probleme, allerdings gibt’s Windows- 7-Treiber noch nicht auf der beigefügten CD, sondern nur bei Asus im Internet. Die Karte beherrscht ASIO-Betrieb, was fürs Musikhören enorm wichtig ist: Nur in diesem Modus werden alle „Schweinereien“, die das Betriebssystem mit dem Audiosignal anstellt, sicher unterbunden. Es empfiehlt sich außerdem, alle sonstigen Sound-Gerätschaften im Rechner zu deaktivieren. Aller Skepsis zum Trotz: Klanglich ist die DMA 03 eine echte Hausnummer. Via Foobar beschickt, sah die bewährte ESI Juli@ in Sachen Wiedergabequalität gegen die DMA 03 nicht viel Land, und das unabhängig vom Programmmaterial: Die Mayerthaler- Karte klingt überaus fein, entspannt und transparent. Die ESI löst zwar kaum schlechter auf, wirkt aber polteriger und kantiger, sie neigt deutlich mehr zu Härten im Klang als die DMA 03. Ob das die Investition von so viel Geld rechtfertigt, müssen Sie selbst entscheiden. Eine klanglich bessere Karte jedenfalls ist mir noch nicht untergekommen.Fazit
Gewiss, der Preis schreckt ab. Andererseits aber ist die Mayerthaler DMA 03 klanglich das Beste, was Sie Ihrem PC spendieren könnenKategorie: Hifi sonstiges
Produkt: Mayerthaler DMA 03
Preis: um 1500 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKategorie | PC-Soundkarte |
Vertrieb | Mayerthaler, Dättwil, Schweiz |
Telefon | 0041 796863856 |
Internet | www.mayerthaler.net |
checksum | Gewiss, der Preis schreckt ab. Andererseits aber ist die Mayerthaler DMA 03 klanglich das Beste, was Sie Ihrem PC spendieren können |