Kategorie: Hifi sonstiges

Einzeltest: Levar Resonance


Völlig entkoppelt

Hifi sonstiges Levar Resonance im Test, Bild 1
20089

Früher war alles schwieriger. Damals, als es noch kein Neodym gab. Und Magnete lange nicht die Kraftwirkungen erzielen konnten wie heute

Sieht aus, als ob es das schon sattsam gegeben hätte, stimmt aber nicht. Zwar hält und hielt der Markt zahlreiche Ausführungen von Geräteunterstellfüßen bereit, die auf sie wirkende Last durch magnetische Abstoßungskräfte „puffert“, genau das aber ist laut Hersteller bei den brandneuen Modellen namens „Levar Resonance“ nicht der Fall. Hier nämlich ist es die magnetische Anziehung eben von extrem kräftigen Neodymmagneten, die die Gewichtskräfte zumindest in der Senkrechten abfängt. Dieser Umstand in Verbindung mit einem Luftpolster als Dämpfungselement wurde auf eine so trickreiche Art und Weise realisiert, dass dafür sogar ein Patent erteilt wurde.

Die annähernd zylindrisch geformten Dämpfer gibt es in fünf unterschiedlichen Gewichtsklassen und werden jeweils im Viererset angeboten.

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Die Maximalbelastbarkeiten betragen dabei 20, 28, 40, 64 und 200 Kilogramm pro Set, die optimale Gewichtsbelastung liegt allerdings deutlich darunter. Der Hersteller gibt „grüne Bereiche“ an, in denen die verschiedenen Modelle optimal funktionieren. Diese liegen zwischen vier und 16, acht und 24, 16 und 32, 24 und 52 respektive 32 und 160 Kilogramm Last.

Alle Dämpfer sind in der Höhe verstellbar, lediglich vom kleinsten Typ LR5 gibt es eine „Basic“-Ausführung, bei der auf dieses Feature verzichtet wurde. Das ist auch die günstigste Version, der Vierersatz davon will mit 400 Euro vergolten werden. Das andere Ende der Fahnenstange bildet das Modell LR50-HV, von dem ein Vierersatz mit stolzen 1500 Euro ins Hobbykontor schlägt. Will man ein damit ein großes und schweres Paar Lautsprecher vom Untergrund entkoppeln, dann ist entsprechend die doppelte Investition fällig.

Die Grundkonstruktion der Absorber besteht aus einem schwarzen Kunststoffmaterial, ich würde auf Delrin (POM) tippen, das sich ja auch im Plattenspielerbau wegen seiner Stabilität, Maßhaltigkeit und guten Dämpfungseigenschaften seit vielen Jahren hoher Beliebtheit erfreut. Der Höhenverstellmechanismus der Levar-Dämpfer funktioniert folgendermaßen: Das eigentliche zylindrische Dämpfungselement ist an seiner Außenseite mit einem Gewinde versehen und wird in eine entsprechende Hülse geschraubt. Deren geschlossene und mit rutschfestem Moosgummi beschichtete Unterseite bildet die Standfläche des Absorbers. Die Höhenverstellung erfolgt durch Verdrehen des Gewindes, was bei entlastetem Dämpfer erfolgen sollte. Um den Vorgang zu erleichtern, liegt ein spezieller „Zweidornschlüssel“ bei, mit dem man auch von der Seite an das Ganze herankommt. Die etwas kleinere Oberseite des Dämpfers ist ebenfalls rutschfest überzogen.

Einsichtigerweise sollten die Elemente möglichst weit in den Ecken des zu entkoppelnden Gerätes platziert werden, um maximale Standsicherheit zu gewährleisten. Wer besonders hohe, im Querschnitt aber zierliche Standboxen sein Eigen nennt, der muss mit nennenswerten Einschränkungen in dieser Hinsicht rechnen.

Wir bekamen zwei Sätze der Topmodelle LR-50HV zur Verfügung gestellt, die sogleich unter die „Grand Horns“ von Thivan Labs wanderten, über die es an anderer Stelle in diesem Heft zu lesen gibt. Die sind relativ hoch, allerdings ist der Schwerpunkt weit unten angesiedelt und die Grundfläche nicht klein, so dass keine bedenkliche Kippneigung besteht. Man muss sich allerdings erst einmal daran gewöhnen, dass sich die Boxen am oberen Ende mit nur einem Finger locker fünf Zentimeter in jede Richtung auslenken lassen und beim nach dem Loslassen ein paar Pendelbewegungen brauchen, um wieder in die Ruhelage zurückzukehren.

Klanglich ist der Umstieg von den harten Spikes auf die Levar-Entkoppler zumindest bei meinem durchaus schwingfähigen Massivdielenboden ein klarer Zugewinn. Am Auffälligsten sind die Unterschiede im Bass, der sich mit einer strafferen und besser differenzierten Gangart bedankt. Er mag zunächst etwas leiser wirken, das ist aber lediglich der Wegfall von Aufdickungen im Oberbassbereich, was zudem den Weg für eine transparentere und ausgeprägtere Raumabbildung freimacht. Das System funktioniert bestens, ein Versuch damit lohnt garantiert auch bei anderen Komponenten – ganz bestimmt auch unter einem Plattenspieler.

Fazit

Die neuen Dämpfer von Levar Audio entkoppeln Komponenten hoch wirksam von ihrer Stellfläche, was der Klang mit gesteigerter Präzision und besserer Bühnenabbildung dankt.

Kategorie: Hifi sonstiges

Produkt: Levar Resonance

Preis: um 400 Euro

11/2020
Ausstattung & technische Daten 
Preis: ab 400 Euro pro Vierersatz 
Vertrieb: MHW Audio, Sondhofen 
Telefon: 08321 6078900 
Internet: mhw-audio.de 
Garantie: 2 Jahre 
Kommentar: Die neuen Dämpfer von Levar Audio entkoppeln Komponenten hoch wirksam von ihrer Stellfläche, was der Klang mit gesteigerter Präzision und besserer Bühnenabbildung dankt. 
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