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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenUnser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Clearaudio Smart Power 24V
Mit System
Wundern Sie sich nicht. Das hier ist eine etwas andere Geschichte als die, die Sie an dieser Stelle normalerweise zu lesen bekommen. Woran die aktuelle Situation nicht ganz schuldlos ist
Eigentlich wollte ich ja nur, gewissermaßen der Vollständigkeit halber, meine Gedanken zur neuen Akkustromversorgung „Smart Power 24V“ von Clearaudio kundtun. Was keine so große Tat gewesen wäre, nachdem wir die Zwölf-Volt-Variante des Luxus-Speiseteils ja schon hinreichend gewürdigt und auch auf die Unterschiede zur großen Version hingewiesen haben. Ein passendes Laufwerk von Typ Master Innovation zieht in unserem Redaktionshörraum seit Jahren unbeirrbar seine Kreise – also alles ganz einfach. Irgendwie war mir das aber ein bisschen zu wenig.
Der Erlangener Hersteller hat ja nun weit mehr getan, als seiner Top-Baureihe einfach nur eine neue Versorgung zu spendieren und so habe ich gemeinsam mit dem Firmenchef Robert Suchy beschlossen, das Ganze etwas weiter zu fassen und mal zu zeigen, was man mit einem Master Innovation so alles anstellen kann.
Die Regelung bezieht ihre Information über die tatsächliche Tellerdrehzahl von einem optischen Sensor, der ein Vielzahl von feinsten Linien unter dem Plattenteller abtastet. Das ist zweifellos eine der kompromisslosesten Arten, einen Plattenteller anzutreiben. Bei Clearaudio kommen die Modelle Statement, Master Innovation, Innovation, Innovation Compact, Innovation Basic und Ovation in den Genuss des „OSC – Optical Speed Control“ getauften Antriebes. Seine Vorteile sind unbestritten: Der Schlupf des Antriebsriemens fällt als Variable aus dem Klangbild heraus, weder die Riemenspannung noch die altersbedingte Querschnittsabnahme des Riemens beeinflussen die Tellerdrehzahl. Im Normalfall wird die Antriebssteuerung von einem 24-Volt-Steckernetzteil der besseren Art versorgt. Es ist ein Schaltnetzteil, dass überall auf der Welt funktioniert. Praktisch für die Logistik des Herstellers, aber eher nicht der Gipfel in Sachen Ausgangsspannungsqualität. Dafür gibt’s jetzt das „Smart Power 24V“ zum Preise von 2500 Euro. Das ist nicht wenig Geld, aber wer in ein so aufwändiges Plattenspielersystem wie dieses hier zu investieren bereit ist, der sollte an dieser Stelle keine faulen Kompromisse machen: Die Verbesserung durch die Smart-Power-Versorgung ist deutlich hörbar, das kann ich Ihnen jetzt schon versprechen.
Der Master Innovation ist eine sehr imposante doppelstöckige Konstruktion, die von drei symmetrisch um den Teller angeordneten Säulen zusammengehalten wird. Der Antriebsmotor wirkt auf einen Tellersandwich aus Edelstahl und Kunststoff, der die untere Ebene des Laufwerks bildet. Nur wenige Millimeter darüber ist ein zweiter Kunststoffteller angeordnet, der mit dem darunterliegenden nur über die Kraft der eingelassenen Magnete gekoppelt ist. Von diesem zweiten Teller geht’s nach oben zur zweiten Ebene, auf der eine weitere Edelstahl-/Kunststoffkombination den „primären“ Plattenteller bilden, auf dem die Schallplatte zu liegen kommt. Die drei Säulen dienen nicht nur dem Zusammenhalt aller Laufwerkskomponenten, an ihrem oberen Ende werden auch der oder die Tonarm(e) montiert. Einsichtigerweise ist es möglich, bis zu drei Stück einzusetzten. Genau das habe ich an dieser Stelle mal getan. In Gestalt von zwei Tangentialtonarmen, nämlich den TT2 und den TT5, als Vertreter der Drehtonarmfraktion habe ich einen neun Zoll langen Universal genommen. Alle Komponenten sind in zwei Farbvarianten lieferbar: mattsilber mit braunen Panzerholzkanten („natur“ kann man das bei diesem Material schlecht nennen) oder mattschwarz mit dezent silberglänzenden Kanten. Die Plattenteller der hellen Version sind aus mattiertem Acryl gefertigt, die der schwarzen aus POM. Trotz der monumentalen Physis des ganzen Turms finde ich die schwarze Variante optisch sehr dezent, gerade in Verbindung mit den farblich passenden Tonarmen. Der Unterbau hat im Clearaudio-Programm tatsächlich keine Typenbezeichnung. Die standardmäßig angeboten Version besteht aus vier Ebenen und hievt die Telleroberkante des Master Innovation auf eine sehr angenehme Arbeitshöhe von rund 109 Zentimetern.
Ich war noch nie ein Freund davon, Plattenspieler auf kniehohe Tischchen zu stellen und bei jedem Bedienvorgang davor auf die Knie fallen zu müssen. Das Clearaudio-Rack ist eine ausgesprochen schwere und stabile Angelegenheit. Die vier „Zwischenböden“ dürften schlicht und ergreifend nichts anders sein als Plattenspielergrundkörper. Somit bestehen auch sie aus dem luxuriösen Sandwich aus Aluminium und Panzerholz. Die runden Distanzkörper der „Beine“ dürften aus aus Aluminium gefertigt sein. Das Ganze steht auf drei sehr massiven Edelstahl-Spikes, die über Gewindestifte mit dem Rack verschraubt werden. Eine Höhenverstellung an dieser Stelle ist möglich, ich rate aber davon ab: Aus Stabilitätsgründen sollten die Spikes fest eingeschraubt werden und die Nivellierung des Laufwerks weiter oben erfolgen. Verbesserungsbedarf sehe ich bei den mitgelieferten Spike-Untersetzern: Je nach Bodenbeschaffenheit sind die kleinen Standardteller mit dem schnell mal dreistelligen Gewicht des Turms überfordert. Bei mir steht das Ganze auf einem weichen Massivdielenboden und ich habe deutlich größere und dickere Metallzylinder untergelegt. Im Vergleich zur beträchtlichen Höhe ist die Standfläche des Ganzen eher klein und ich hatte ernste Bedenken, ob das statisch funktioniert.
Ich darf mit einiger Überraschung vermelden, dass es das praktisch perfekt tut. Auch auf meinem durchaus kritischen Boden steht das Clearaudio-Ensemble wie ein Fels in der Brandung und lässt sich durch normalen „Fußgängerverkehr“ absolut nicht aus der Ruhe bringen. Man merkt’s schon, wenn man mal oben dagegen drückt: Da rührt sich nichts. Unerwartet und sehr erfreulich. In dieser Hinsicht erweist sich sogar der auf Luftpolsterfüßen ruhende Air Force III bei mir als weniger unempfi ndlich – ich will aber nicht ausschließen, dass der berüchtigte Servierwagen vom schwedischen Möbelhaus als Unterstellmöbel nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Wenn man ein so aufwändiges Setup baut, wird man mit ein paar Problemen konfrontiert, von deren Existenz man vorher überhaupt keine Ahnung hatte. Was zum Beispiel das „Kabel-Routing“ betrifft. Es hat sich als gar nicht so einfach herausgestellt, drei Tonarmanschlusskabel so zum nebenan stehenden „Phonovorstufenturm“ zu verlegen, dass keine Leitung irgendwo an einer der zahlreichen Tellerkomponenten schleift. Oder auch nur optisch unvorteilhaft im Sichtbereich hängt. Letzteres ist kaum zu verhindern, ersterem ist mit Klebeband und Kabelbindern hinzubekommen. Zudem war ich in Sorge, dass sich die drei Tonarme ins Gehege kommen würden. Die Befürchtung hat sich nicht bestätigt. Auch lassen sich alle drei Arme recht gut von vorne bedienen, beim derzeit mit vier Armen bestückten Air Force habe ich damit größere Probleme.
Werfen wir mal einen genaueren Blick auf das „Smart Power 24V“. Für diese Geschichte habe ich es zusammen mit drei Phonovorstufen oben auf ein eigens für diese Geschichte gebautes kleines Rack gestellt. Es sollte sich auch bei Ihnen im Sicht- und Zugriffsbereich befinden, da man hier doch diverse Dinge bedienen und kontrollieren kann. Bedauerlicherweise teilt das Gerät ein Schicksal seines kleinen Bruders: Trotz reichlich Akkukapazität – im Inneren stecken zwei Nickel-Metall-Hydrid-Akkupacks mit je zwölf Volt und fünf Ampèrestunden Kapaziität – geht’s nicht ohne Steckdose. Auch nicht bei voll geladenen Akkus. Das zum Laden der Akkus eingesetzte Schaltnetzteil läuft tatsächlich immer, sobald das Gerät mit dem rückseitigen Schalter in Betrieb genommen wurde. Und ohne dessen Mitarbeit läuft die Steuerung des Gerätes nicht, inklusive des auskunftsfreudigen Displays. Mit seiner Hilfe und der des Sensortasters auf der Front lassen sich diverse Funktionen anwählen. So lässt sich der im Zweifelsfalle automatisch einsetzende Ladebetrieb manuell erzwingen oder auch stoppen. Man kann sich die Akkuspannung, den Lade- oder auch den Entladestrom für die Akkus ansehen und diverse Helligkeitseinstellungen für das blau hinterleuchtete LC-Display vornehmen. Die Bedienung des Gerätes ist nicht immer ganz selbsterklärend und es erfordert ein bisschen Übung, sich mit langen und kurzen Sensorberührungen zielstrebig dort hin zu manövrieren, wo man denn hin will. Im Normalbetrieb erteilt das Display sowohl per Balkendiagramm als auch per Zahlenwert Auskunft über den Ladezustand des Akkus. Der Anschluss des Smart Power 24V bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Das fest angebrachte Kabel mit Spezialstecker gehört in die passende Buchse am Laufwerk, in der auch das Seriennetzteil steckte. Ansonsten braucht’s Netzspannung – das war’s. Verbunden mit dem guten Rat des Herstellers, beim neuen Gerät zunächst erst einmal die Akkus wirklich voll zu laden.
Clearaudio hat sich erst nach vielen Versuchen dazu entschieden, seine Akkuversorgungen mit den vermeintlich technisch überholten Nickel-Metall-Hydrid-Akkus und nicht mit den moderneren Lithium- Ionen- Typen auszustatten. Sowohl die Entladekurve als auch das Verhalten bei plattenspielertypischen Lasten haben gezeigt, dass man damit am Besten fährt. Was beim 12V-Smart Power am Concept Active schon kaum zu überhören war, wird bei der großen Smart-Power-Versorgungslösung noch schneller zur Gewissheit: Als Besitzer eines solchen Laufwerksboliden will man diesen Schritt auch noch gehen. Für den direkten Vergleich zwischen Akku- und Netzbetrieb ist die Möglichkeit, den Ladebetrieb manuell an- und abschalten zu können sehr praktisch. Im Akkubetrieb verändert sich ohrenfällig die Raumabbildung. Ereignisse sind schärfer fokussiert und treten merklich weiter in den Vordergrund oder weit nach hinten, je nach dem. Tonal stelle ich vor allem im Bass Veränderungen fest, zum Beispiel beim Körper akustischer Gitarren. Es wird nicht mehr Tiefton, aber mehr Farbe und Variabilität. Die ohnehin glockengleiche Stimme einer Loreena McKennitt scheint an Strahlkraft noch zuzulegen. All das passiert auf einer ohnehin fantastischen klanglichen Basis, die so ein Clearaudio Master Innovation in dieser Ausbaustufe bietet. Ja gewiss, wir bewegen uns hier in der absoluten analogen Luxusklasse – und das hört man auch. Und eine so gut funktionierende Stromversorgung wie das Smart Power 24V ist Pflicht auf diesem Niveau.
Fazit
Bei aller Größe, Souveränität und Geschmeidigkeit des großen Clearaudio-Ensembles: Ein bisschen was geht immer noch. Das Smart Power 24V verbessert die Abbildungspräzision nachhaltig, liefert zusätzliche Klangschattierungen vor allem im Bass – auf diesem Niveau ist die Aufrüstung Pflicht.Kategorie: Hifi sonstiges
Produkt: Clearaudio Smart Power 24V
Preis: um 2500 Euro
93-1632
RADIOKÖRNER |
306-2170
HiFi Center Liedmann |
106-1895
HiFi Gogler | Oliver Gogler e.K. |
301-2003
Frankonia HiFi Studio |
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> www.nubert.de/sale/>> Alle anzeigenKategorie | Akkustromversorgung |
Vertrieb | Clearaudio, Erlangen |
Telefon | 09131 40300100 |
Internet | clearaudio.de |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 210/125/305 |
Gewicht (in kg) | 5.7 |
Garantie (in Jahre) | 2 |
Unterm Strich... | » Bei aller Größe, Souveränität und Geschmeidigkeit des großen Clearaudio-Ensembles: Ein bisschen was geht immer noch. Das Smart Power 24V verbessert die Abbildungspräzision nachhaltig, liefert zusätzliche Klangschattierungen vor allem im Bass – auf diesem Niveau ist die Aufrüstung Pflicht. |