Kategorie: CAR HIFI INSTALLATION

Einbau: Mercedes SL 55 AMG


Oldschool High-End

CAR HIFI INSTALLATION Mercedes SL 55 AMG im Test, Bild 1
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Mercedes SL 55 AMG - ein Traumauto nicht nur für Steven Sailer. Hier kommt die Geschichte einer Ausnahmeinstallation in jeder Hinsicht.

Steven Sailer ist ein Urgestein der Szene. Bereits 1991 gründete er seine nach ihm selbst benannte Firma und er hat seitdem alle Höhen und Tiefen des Business überlebt. Vor 20 Jahren kamen als zweites Standbein Heimkino Installationen hinzu, das schnell immer wichtiger wurde. Doch seit einigen Jahren mach Steven wieder verstärkt Car- HiFi – er kann‘s nicht lassen. Und wenn er es macht, dann richtig, dafür ist der SL 55 AMG der allerbeste Beweis. Es ist sein eigener, den er 2018 auf der Suche nach einem Sportwagen mit festem, aber einklappbaren Dach und mit alltagstauglichen Platzverhältnissen innen fand. Seitdem unterzieht er den SL einer Umbaukur, die Ausmaße erreicht hat, die selbst für einen Überzeugungstäter außergewöhnlich sind.

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Der Benz wurde mehr oder weniger komplett zerlegt, um eine ausführliche Dämmung aller Bleche und jeder Menge Teile sowie eine umfangreiche Verkabelung zu ermöglichen. In den gesamten Umbau sind über 700 Arbeitsstunden geflossen, nur so als Anhaltspunkt.  

Armaturenbrett und Türen


Bei der Installation der Komponenten war die Headunit das kleinste Problem. Pioneers AVIC-Z920DAB sitzt perfekt passend in der Konsole, von hier kommen Navigation, DAB+ oder auch Musikstreaming von Spotify & Co. bequem drahtlos vom Touchscreen aus zu bedienen. Einem gehörigen Umbau müssen sich die äußeren Enden des Armaturenbretts gefallen lassen, hier mussten Teile der originalen Lüftung Platz machen für ein optisch perfekt integriertes Mittelhochtonsystem. Aus klanglichen Gründen sind die Töner angewinkelt und auf Rotgussringen montiert, alle Gitter im Fahrzeug entstanden aus Stahl nach eigenem Design in einer 12 Tonnen Presse. Ähnlich verfuhr Steven mit den Türen, die neu aufgebaute Verkleidungen erhielten, damit zwei 16er Tieftöner pro Seite sich perfekt integrieren lassen. Zum Einsatz kamen wie bereits im Mittelhochton Lautsprecher aus Audisons Thesis-Serie, also das Feinste, was man beim italienischen Spezialisten kaufen kann. Ebenfalls auf Rotgussringen montiert, erhielten die beiden dann noch eine Art Gehäuse, das weder offen noch geschlossen ist, sondern aperiodisch gedämpft. Das heißt, in einer Öffnung zum Türvolumen hin befindet sich Dämpfungsmaterial, das als Fließwiderstand wirkt und Impedanz und Güte der verbauten Kickbässe beeinflusst, damit diese optimal laufen können.  

Fußraum und Rückbank


Das Thema Subwoofer gehört zum Spannendsten bei dieser Anlage. Steven Sailer hatte in einer vorigen Version mit einem Gehäuse anstelle der Rückbank experimentiert, wo gemütlich Platz für vier Achtzollwoofer ist. Doch in Sachen klanglicher Integration und Nebengeräusche war ihm diese Lösung nicht gut genug. Ein Fußraumsubwoofer musste her, nur wollte Steven keine Kompromisse bei der Performance und dem benötigten Gehäusevolumen eingehen. Daher gibt es eine sehr unkonventionelle Lösung. Mit dem Hertz MPS300 S2 kam ein 30er Subwoofer in den Beifahrerfußraum, eine Situation, in der man sich dann für Platz für die Füße oder Platz für den Woofer entscheiden muss. Oder doch nicht? Der Fußraum erhielt einen Zugang nach draußen, woran sich zwei GFK Gehäuse anschließen, die das Volumen um die Ecke in den Hohlraum hinter dem Kotflügelblech erweitern. Das ganze musste aus drei Teilen im Auto zusammengefügt werden, danach standen 28 Liter zur Verfügung und Woofer und Steven waren zufrieden. Da der Platz anstelle der Rückbank jetzt vakant war, baute Steven eine hübsche Abdeckung, die jedoch mit magnetisch gehaltenem Logo und abnehmbaren Rahmen ein Staufach ermöglicht, das bei der Anreise zu Vorführterminen wie Messen das benötigte Equipment aufnimmt, denn der Kofferraum ist selbstverständlich umgebaut.  

Kofferraum


Hier findet sich Platz, und die recht umfangreiche Elektronik samt Zubehör in Form dreier Zusatzbatterien unterzubringen.

CAR HIFI INSTALLATION Mercedes SL 55 AMG im Test, Bild 8
Der Kofferraum wird von der Elektronik belegt
Auf dem Präsentierteller liegen drei Endstufen, die natürlich wieder Audisons Thesis Serie entnommen sind. Die vierkanalige Quattro kümmert sich um Mitteltöner und Hochtöner, für die Türen steht eine zweikanalige Duo bereit, je ein Kanal für ein Pärchen Thesis TH 6.5 II Sax. Schließlich gibt es noch eine Uno für den Subwoofer, der sich dann keineswegs über Leistungsmangel beklagen kann. Außerdem passt noch ein DSP bit ONE HD Virtuoso hinzu, der als Steuerzentrale die Signale vom Pioneer und den Zuspielern erhält und auf die Endstufenkanäle verteilt. An Zuspielern gibt es zwei, die beide das Hi-Res Audio Logo der Japan Audio Society tragen, also hochaufgelöste Musik wiedergeben können. Da ist zum einen der Audison BB-CON, ein Bluetoothempfänger mit bestmöglicher Übertragungsqualität und zum anderen eine exotische Quelle in Form eines Astell&Kern Musikplayers, highendiger geht‘s kaum. Beide Zuspieler docken per optischer Digitalverbindung an den DSP an, zur Steuerung hat Steven die Display Fernbedienung diskret unter der Aschenbecherklappe installiert.  

Soundcheck


Dass Steven Sailer nicht nur ein begnadeter Handwerker ist, sondern sich auch aufs Einstellen und Einmessen mit DSP versteht, wird klar, sobald die ersten Töne erklingen. Seine Methode („Einmessen und viel Erfahrung“) funktioniert genauso brillant wie das Anlagenkonzept. Optimal platzierte Mittelhochtoneinheit und doppelte Tiefmitteltöner in Verbindung mit dem Fußraumwoofer liefern ein Klangbild, das passt wie ein Handschuh. Eine einschmeichelnde, zur Wärme tendierende tonale Balance mit perfekten Männer- und Frauenstimmen, dazu ein Höhenbereich, der fein auflöst, aber auch Eier hat – verdammt nahe an der Perfektion. Dazu gesellt sich ein glasklarer Raum mit klar umrissener Bühne und sicher platzierten musikalischen Akteuren. Und dann die tiefen Töne: Der Bass kommt souverän und aus einem Guss, es ist kein Übergang von Kleinlautsprechern zum Subwoofer hörbar. Alles findet zu 100 % auf der Bühne statt. Der Frontwoofer macht‘s möglich. Doch mit welcher Power er bis in allertiefste Frequenzen drückt, ist fast nicht zu glauben. Durch den Einbau im Fußraum bewegt der auf dem Papier recht bescheidene Hertz Flachsubwoofer jede Menge Luft, so als meinte er, er wäre kein 30er, sondern ein 46er. Ebenfalls spektakulär, obwohl bei der Komponentenliste nicht vollkommen unerwartet, ist die erzielbare Lautstärke. Ja, High-End kann auch Grobdynamik, wer hier am Lautstärkesteller spielt, bekommt ordentlich etwas auf die Zwölf!

Fazit

Was Steven Sailer hier in diesem SL 55 AMG abliefert, ist Oldschool- CarHiFi im besten Sinne. Aufwendigstes Handwerk und Klang in Perfektion – er kann‘s noch!

Kategorie: CAR HIFI INSTALLATION

Produkt: Mercedes SL 55 AMG

Preis: um 16590 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


9/2023
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Mercedes SL 55 AMG

Bewertung 
Klang 70% :
Bassfundament 14%

Neutralität 14%

Transparenz 14%

Räumlichkeit 14%

Dynamik 14%

Praxis 30% :
Installation 15%

Ausstattung 7.50%

Bedienung 7.50%

Klang 70%

Praxis 30%

Ausstattung & technische Daten 
Gesamtpreis Anlage 16.590 Euro 
Einbau Steven Sailer, A-Telfs 
Telefon +43 5262 63882 
Internet www.steven-sailer.com 
Komponenten
Headunit Pioneer AVIC-Z920DAB 1.390 Euro 
HiRes Player Astell&Kern 990 Euro 
DSP Audison bit ONE HD Virtuoso 1.490 Euro 
Bluetooth Audison B-CON 160 Euro 
Verstärker Audison Thesis Quattro 2.390 Euro / Audison Thesis Duo 2.990 Euro / Audison Thesis Uno 2.590 Euro 
Frontlautsprecher Audison Thesis TH 1.5 II Violino 860 Euro / Audison Thesis TH 3.0 II Voce 970 Euro / 2 x Audison Thesis TH 6.5 II Sax 2.360 Euro / Hertz MPS300 S2 400 Euro 
Klasse Absolute Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
Car Hifi „Immenser Aufwand für ein perfektes Ergebnis.“ 
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Elmar Michels
Autor Elmar Michels
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Datum 03.09.2023, 09:56 Uhr
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